Namibia Testbericht

Namibia
ab 40,75
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Erfahrungsbericht von Namibia

Cape Cross - Wenn die Robben robben

Pro:

Ein tolles Naturerlebnis

Kontra:

der Gestank

Empfehlung:

Ja

Bereits zweimal habe ich mir hier in Namibia die grosse Robbenkolonie in Cape Cross angesehen. Und ich würde es jederzeit wieder tun.

Cape Cross liegt etwa 120 km nördlich von Swakopmund und ist gut über die Küstenstrasse zu erreichen. Die Strasse trennt den Atlantik von der Wüste Namib. Auf der Fahrt passiert man Sanddünen, die durch eisenhaltigen Staub an der Oberfläche schwarz sind. In einem bestimmten Licht wirkt das Ganze wie eine Mondlandschaft.

Nach ca. 45 Minuten erreicht man die Abfahrt nach Cape Cross. Da dieses Plätzchen zum Naturschutzgebiet gehört, muss man in dem kleinen Eingangshäuschen erst einmal einen Obulus von N$ 20,00 (etwa 2,70 Euro) pro Person zahlen. Die restlichen 500 Meter legt man mit dem Auto zurück, das man auf dem Parkplatz direkt an der Kolonie abstellen kann. Aber vorsicht! Nicht die Fenster öffnen und später so schnell wie möglich aus dem Wagen springen. Die Gerüche dort sind nämlich so extrem, dass das Auto tagelang stinkt. Also das Ein- und Aussteigen schnell erledigen!

Wenn man dann aus dem Auto raus ist, fallen einem zwei grosse Kreuze ins Auge. Dies sind Repliken von den Kreuzen, die portugiesische Seefahrer 1486 hier aufgestellt haben. Sie waren die ersten Europäer, die damals in Namibia an Land gingen. Einige Gedenktafeln schildern den Landgang in mehreren Sprachen.

Nach ein paar Schritten trifft man auf eine flache Natursteinmauer. Das Gebrüll der vielen tausend Robben ist allerdings schon von Weitem zu hören. Als ich im Februar diesen Jahres in der Kolonie war, hatten die Robben gerade Junge und es wimmelte nur so vor kleinen schwarzen Wollknäulen. Und es stimmt, was Kenner immer behaupten: man kann sich den grossen Kulleraugen dieser Kleinen einfach nicht entziehen. Obwohl sie sehr scheu sind und sich immer in sicherem Abstand zu den Touristen aufhalten, sind sie doch extrem neugierig. Wenn die Mutter einmal nicht aufpasst, hängen sie an der Mauer und beobachten die Leute, die sie mit Kameras, Fotoapparaten und Ferngläsern anstarren.

Ab und an kann man Bullen beobachten, die untereinander ihre Machtspielchen ausüben. Aber irgendwie kehrt immer wieder Ruhe ein und die Tiere gehen lieber ins Wasser. So tolpatschig sie sich auf dem Land fortbewegen, so elegant schwimmen sie. Man bekommt direkt Lust, mit den Robben in die Fluten zu springen und mit ihnen zu schwimmen.

Wenn man an der Mauer entlang geht (bergab), dann endet diese irgendwann. Den Robben kommt das natürlich gelegen, denn ein grösseres Revier schadet ja bekanntlich niemandem. Aber auch hier ist Vorsicht geboten. Die Tiere sehen so goldig aus, aber ihre Zähne sind fingerlang und sehr spitz. Und auch an Land sind die Robben nicht so langsam, wie man denkt. Wie ich beobachten konnte, wissen sie, wie sie ihre Zähne einsetzen müssen. Ein Schakal, der dort eigentlich zur \"Abfallbeseitigung\" ausgewildert wurde, hatte ein Junges in die nähere Auswahl fürs Mittagessen gezogen. Die Mutter fand das nicht angebracht und hat den Schakal derart attackiert, dass dieser humpelnd davon rannte. Also lieber Abstand halten.

Die Zeit am Cape Cross vergeht wahnsinnig schnell. Beim Beobachten der Tiere vergisst man einfach alles. Und wenn man Glück hat, gewöhnt man sich sogar an den Geruch.

Ein Ausflug zur Kolonie lohnt sich auf jeden Fall.

15 Bewertungen, 1 Kommentar

  • retilein

    24.05.2004, 14:00 Uhr von retilein
    Bewertung: sehr hilfreich

    liest sich sehr interessant