Napola (DVD) Testbericht

ab 5,44
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  niedrig
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Spannung:  sehr spannend

Erfahrungsbericht von misterwhite

Napola - Elite für den Führer

Pro:

- interessant - hat nur indirekt etwas mit Hitler zu tun - ein anderes Thema der Nazi Zeit (nicht immer die gleichen Klischeehaften Themen)

Kontra:

- einige Szenen konnte man weglassen und andere dafür einfügen - einiges zu modern gemacht für einen Film, der um die Nazizeit handelt

Empfehlung:

Ja

Filmname: Napola - Elite für den Führer
Produktion: Deutschland 2004
Regie: Dennis Gansel
FSK: 12
Ungeschnitten: Ja
Längste Fassung: Ja
Schauspieler: Tom Schilling, Max Riemelt, Justus von Dohnanyi

In dem Film geht es um nationalsozialistische Erziehungsanstalten, kurz: Napola im dritten Reich. Über diesem Thema gab es vorher noch keinen Film. Zwar gibt es viele Filme über den 2. Weltkrieg, diese beschäftigen sich aber meist mit Bilder des Führers. Der Film hat nur indirekt etwas mit Hitler zu tun. Deswegen ist der Film von der Thematik schon interessant. Auch wird er auf den Punkt gebracht, worum es sich dreht. Es gibt kein langes hin und her, wie bei einigen Amerikanischen 2. Weltkriegsfilmen über Deutschland. Einige amerikanische Regisseure versuchen vergeblich einen Film über die Geschichte Deutschlands in den Zeiten Hitlers zu drehen, dass klappt aber nicht wirklich gut. In dem Film Napola wird schonungslos gezeigt wie es in einer Napola Anstalt, die eine Elite für den Führer ist abläuft. Die Geschichte beginnt damit, dass der leidenschaftliche Boxer Friedrich (Max Riemelt) bei Boxkampf von einem Lehrer der Napola entdeckt wird. Der Lehrer fordert ihn auf in die Napola einzutreten. Friedrich war sehr begeistert davon, sein Vater jedoch war es nicht. Er sollte Fabrikarbeiter werden, wie sein Vater. Er verbot es ihm zur Napola zu gehen, also fälschte Friedrich die Unterschrift des Vaters. Er wurde in die Napola auf Schloss Einstein aufgenommen. Als Friedrich vor dem Schloss steht ist das Wetter hervorragend. Ganz am Schluss als Friedrich die Schule verlässt ist das Wetter schlecht. Das ist eines der stilistischen Merkmale, die der Regisseurs Dennis Gansel benutzt. Im Allgemeinen muss man sagen, dass die Ton und Bildtechniken für einen deutschen Film sehr gelungen sind, auch wenn manche dieser Effekte übertrieben oder unnötig wären. Die eigentliche Handlung beschreibt den Alltag an einer Napola. Man bekommt den Drill, die Disziplin, die Härte und die Gewalt mit. Besonders in den Frühsportstunden wird der Drill und die Härte sichtbar. Bettnässer werden öffentlich vor den anderen Kameraden gedemütigt. Es werden einige extreme Situationen dargestellt, wo man sieht wie weit dieses ganze pervertierte System eskaliert. Dieser Film lebt von Gefühlen der einzelnen Hauptcharaktere. Die Charaktere sind gut gelungen, besonders die der Hauptdarsteller. Jedoch sieht man den Charakteren nicht so richtig an, dass sie wirkliche Nationalsozialisten sind. Es wird nicht so viel direkt über das Thema Nationalsozialismus berichtet. Dieser Film beruht mehr auf den Charakteren als Menschen. Diese sind geprägt von bestimmten Merkmalen. Albrecht zum Beispiel hat den Vater-Sohn Konflikt, den man als auch als moralischen Konflikt oder gegen die Weltanschauungen sehen kann. Sein Vater ist der Gauleiter. Die Situation zwischen den beiden Personen (Vater und Sohn) eskaliert mehr und mehr. Das ist ziemlich gut dargestellt. Der Einschnitt der ganzen Handlung ist dort, wo einige Schüler der Elite Flüchtlinge mit scharfer Munition jagen sollen. Die Schüler bringen einige der Flüchtlinge um. Es waren Kinder. Der sensible Albrecht bricht bei dieser Angelegenheit seelisch innerlich zusammen. Sein bester Freund Friedrich hinterfragt langsam das ganze System. Er verliert absichtlich den letzten Boxkampf seiner Schule und wird dann von ihr geworfen. Das hat ihm vielleicht das Leben gerettet. Der Schluss des Films ist eisig, genau wie das Wetter. Auch erinnert der Abschluss an einen Film von dem Hollywood Regisseur James Cameron. Der Schluss regt noch mal zum Nachdenken an. Der ganze Film geht unter die Haut. Er ist traurig, aggressiv, brutal, schonungslos und gefühlvoll zugleich. Dieses gleiche Gefühl hatte ich auch als ich den Film Battle Royale gesehen habe. Insgesamt ist Napola ein guten Werk, was jedoch kleinere Schwächen hat. An manchen Stellen wirkt der Film lang und macht vielleicht den Eindruck künstlich etwas in die Länge zu ziehen. Außerdem erfährt man nicht so viel um das Thema Nationalsozialismus und Rasenhass, was vielleicht etwas schade ist. Alle Achtung vor der Bildkulisse, den Toneffekten und Charakteren, aber meines Erachtens konnte man dennoch etwas weniger Bild- und Toneffekte benutzen, da dadurch vielleicht manches etwas zu modern und teils uns unnötig wirkt. Die Charakterstudie ist gelungen, aber noch mehr Eigenschaften in den Hauptcharakteren wären nicht schlecht. Zu der Schauspielerqualität kann man sagen, dass sie sehr gelungen ist. Albrecht gespielt vom Schauspieler Tom Schilling (Schauspieler in Crazy) und Friedrich gespielt von Max Riemelt (Schauspieler in Mädchen, Mädchen) und nicht zu vergessen der Gauleiter, Albrechts Vater gespielt von Justus von Dohnanyi, der auch Schon in dem Film Das Experiment als Bösewicht für Furore sorgte.

Fazit:
Ein Film, der unter die Haut geht und der schonungslos über die nationalsozialistische Erziehungsanstalten berichtet. Ergreifend, aber auch sehr auf Gefühlen der Charaktere basierend. Ein im Allgemeinen spannendes Stück deutsche Geschichte, das der junge Regisseur Dennis Gansel aufarbeitet. Als Geschichtslektion gut geeignet und lohnenswert. Trotz kleinerer Mängel sehenswert. Daher gibt’s für den Film Napola 7 von 10 Punkte nach der ofdb Wertung.

Diese Kritik ist auch bei Ciao unter dem Namen Quentinkill zu lesen.

25 Bewertungen, 9 Kommentare

  • skorbut

    03.03.2006, 17:08 Uhr von skorbut
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • MasterDeniz

    23.02.2006, 04:03 Uhr von MasterDeniz
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH :-) SCHÖNE GRÜßE, DENIZ <br/>Ich bins JERRY2!

  • topware2002

    22.02.2006, 00:45 Uhr von topware2002
    Bewertung: sehr hilfreich

    -->>SH<<-- :>)

  • Lidlefood

    21.02.2006, 20:02 Uhr von Lidlefood
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • WreckRin

    21.02.2006, 19:30 Uhr von WreckRin
    Bewertung: sehr hilfreich

    ein echt guter Bericht! -> SH <br/>würd mich auch über Gegenlesungen freuen <br/>LG Sandra

  • SVoigt3000

    21.02.2006, 19:04 Uhr von SVoigt3000
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr hilfreich, aber Absätze würden das Lesen deutlich erleichtern. CU Stephan

  • Sarah1509

    21.02.2006, 19:01 Uhr von Sarah1509
    Bewertung: sehr hilfreich

    freue mich immer über gegenlesungen gruß sarah

  • Vicky

    21.02.2006, 18:59 Uhr von Vicky
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr hilfreich - Vic

  • HiRD1

    21.02.2006, 18:23 Uhr von HiRD1
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH. Gruß, Ralf