Nasenpiercing Testbericht

Nasenpiercings fand ich schon immer toll und wollte unbedingt auch ein haben.
Obwohl ich schon Piercingerfahrung hatte, dachte ich eigentlich das Nase eher harmlos sei...na ja aus Fehlern wird man klug.

Es war ungefähr vor zwei Jahren und ich habe mich also aus einer Laune heraus in den nächstbesten Schmuckladen begeben und mir einen Stecker in die Nase schießen lassen.
Es kam noch hinzu, dass Dezember war und man derartige Aktionen an so ungeschützten Stellen wohl lieber unterlassen soll, wegen der Kälte un da man ja im Winter doch schneller mal einen Scgnupfen bekommt.

In meiner Nase prangte dann also einer dieser Gesundheitsstecker.
Zum Schmerz kann ich nur sagen, dass ich es mir wesentlich schlimmer vorgestellt hätte obwohl es nicht gerade angenehm war. Die Nase wird auch vorher nicht betäubt sondern lediglich desinfiziert.
Zunächst wurde der Stecker ohne den Verschluss reingeschossen damit, falls die Nase anschwillt, noch genug Platz ist.
Den Verschluss sollte ich mir dann nach 2 - 3 Tagen draufmachen. Das habe ich dann auch ziemlich schnell getan, weil ich Angst hatte, dass mir das gute Stück in der Nacht herausfällt.

Die ersten Tage war der Nasenflügel rot und auch etwas angeschwollen, es war also nicht so wirklich ansehnlich.
Gereinigt habe ich das ganze eigentlich immer mit klarem Wasser und dann eine Wundsalbe draufgemacht.
Es hat auch eigentlich nie weh getan oder war sehr entzündet, nur eben immer rot und leicht geschwollen.
Ich habe mir dann eingeredet, dass es bestimmt an diesem blöden Gesundheitsstecker liegt, den wollte ich nämlich so schnell wie möglich loswerden, weil auch die Schraube in meiner eher kleinen Nase unmöglich aussah.
Also habe ich mir einen Stecker, speziell für die Nase, gekauft.
Das war ein kleiner Stab mit Glitzerstein und hinten einen Knubbel, also keinen Verschluss. Na ja, rein habe ich das ganze auch ohne Probleme gekriegt, da ja die Gesundheitsstecker ein wenig dicker sind.
Dann hatte ich auch eine ganz angenehme Zeit, denn ich hatte endlich diesen kleinen Glitzerstein den ich schon so lange wollte und alles war eigentlich weitgehend problemlos.
Irgendwann war dann aber der kleine Glitzerstein rausgefallen und ich wollte den Stecker wechseln... Da aber das Loch kleiner geworden ist, da der Stecker dünner war, habe ich den Stab nicht rausziehen können, weil er ja diese Verdickung am Ende hatte.
Ich habe mich ewig vor dem Spiegel bemüht und sehr gelitten und dann schlussendlich ohne Rücksicht auf Verluste, das Ding rausgezogen.
Meiner Nase ging es dann so schlimm wie noch nie, es hat das erste Mal richtig geblutet.
Geschlagen geben wollte ich mich aber immer noch nicht.
Als nächstes habe ich einen Stecker ausprobiert, der auch keinen Verschluss hat aber am Ende einen 90grad Winkel hat. Hier hatte ich nun einige Probleme den Schmuck in das Loch zu kriegen, habe es aber Schlussendlich geschafft.

Das Ende vom Lied ist, der Stecker mit dem Knick hat auch nicht sehr viel getaugt, denn nach ein paar Tagen ist mir das Ding in der Nacht rausgefallen und am Morgen war das Loch natürlich schon zugewachsen.

Ich habe es mir auch nicht noch einmal stechen lassen, weil ich ganz froh war das es so zugewachsen ist, dass man gar nichts mehr sieht.

Ich kann aber wirklich nur jedem empfehlen, es beim ordentlichen Piercer machen zu lassen, auch wenn es da etwas mehr kostet. Ich habe dafür 10 DM bezahlt gehabt, inklusive Stecker.
Informiert euch ausführlich wie das Ganze nachzubehandeln ist und welcher Schmuck der Beste ist. Und vor allem lasst es auf keinen Fall schießen, der Knorpel wird dabei nicht vollständig verdrängt, sondern nur weggedrückt und es kann zu Wildwuchs und sonstigen Unannehmlichkeiten kommen.
Des weitern laufen auch in der Nase Nerven lang, die man wohl besser nicht verletzen sollte.
Ausserdem werden die Pistolen nur ganz normal desinfiziert und dabei werden wohl nicht alle Krankheitserreger abgetötet. Sicherer sind da steril verpackte Kanülen.

In diesem Sinne, überlegt euch gut was ihr tut aber vor allem wie und bei wem.