Netscape Navigator 7.x Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
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Erfahrungsbericht von Andreas1501
DIE Browser-Alternative!
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Hervorragender Browser ohne gravierende Sicherheitsprobleme
Einleitung
~~~~~~~~~~
Gestern habe ich bei Spiegel Online mal wieder eine aktuelle Statistik über die Verwendungshäufigkeit der verschiedenen Browser gelesen. Der Anteil von Microsofts Internet Explorer liegt danach bei über 90%, Netscape hat so um die 7,7% und die anderen (Opera, Mozilla etc.) teilen sich die restlichen Krümel. Da ich seit dessen Erscheinen den Netscape Navigator 7 benutze, hat mich diese Statistik veranlasst, den Bericht zu schreiben, um vielleicht den einen oder anderen doch mal zumindest zum Ausprobieren von Netscape zu veranlassen. Denn das Programm hat es nach meiner Ansicht auf jeden Fall verdient.
Erfahrungen mit älteren Versionen von Netscape
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Es ist sicher nicht zu leugnen, dass Netscape an seinem momentan sehr geringen Marktanteil zu großen Teilen selber schuld ist. Nicht Microsoft allein mit seiner überragenden Marktmacht hat Netscape dahin gebracht, wo es jetzt steht, sondern die schlechte Qualität und das langsame Tempo der Netscape-Versionen 3 bis 6. Ich habe fast jede Version ausprobiert und nach kurzer Zeit ernüchtert die Finger davon gelassen, der Internet Explorer war in dieser Zeit trotz eigener Probleme einfach das bessere Programm. Insofern gehört schon eine gewisse Portion Mut dazu, sich wieder auf eine neue Netscape-Version einzulassen, doch nach meiner Meinung ist mit der Version 7 eine andere Zeit angebrochen - dazu gleich mehr.
Installation
~~~~~~~~~~
Netscape 7 ist mittlerweile in der Version 7.01 auf mehreren Zeitschriften-CDs erschienen und natürlich unter www.netscape.de kostenlos downloadbar. Die Verfügberkeit sollte also kein Problem darstellen. Wer sich für den Download entscheidet, hat ungefähr bis zu 15 MB auf seinen Rechner zu laden - auch für ISDN-Nutzer kein wirkliches Hindernis.
Die Installation des Paketes geht schnell von der Hand. Eigentlich reicht es, mehrmals zu bestätigen, dann ist Netscape installiert. Natürlich gibt es diverse Einstellungsmöglichkeiten wie zum Beispiel die Wahl des Installationspfades, aber Schwierigkeiten sollten keine auftreten. Netscape verwendet bei der Installation eine ähnliche Technik wie der Internet Explorer und hängt sich automatisch in den Windows-Tray, um den Programmstart zu beschleunigen. Dies halte ich außer bei extrem schwachbrüstigen Rechnern auch für empfehlenswert, denn ohne den Autostart dauert jeder Programmstart ziemlich lange. Immerhin kann man diese Eigenschaft auf Wunsch abstellen, beim Microsoft-Konkurrenten fällt dies zumindest deutlich schwerer, wenn man es überhaupt schafft.
Der erste Eindruck
~~~~~~~~~~~~~~~~
Nach der Installation kann das Programm gestartet werden. Mein erster Eindruck war der einer aufgeräumten Oberfläche, die sich ohne jedes Problem wie gewünscht konfigurieren lässt und dabei vor allem auch gut aussieht. Chic, wie ich finde, ganz anders als der gewohnte Internet Explorer eben. Ein Streifzug durch die Menüs offenbart eine Vielzahl von Funktionen, die erst noch ausgetestet werden wollen. Auffallend ist gleich die Verfügbarkeit diverser \"Managers\", zum Beispiel: Passwort-Manager, Download-Manager, Formular-Manager und Cookie-Manager. Nicht schlecht, da kann man was draus machen!
Erfahrungen im täglichen Umgang
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
• These 1: \"Netscape zeigt die meisten Internetseiten falsch oder unvollständig an.\"
Diese oft gehörte Kritik kann ich nach meinen Erfahrungen seit gut einem halben Jahr so gut wie widerlegen. Zwar ist es richtig, dass die Mehrzahl aller Internetseiten mehr oder weniger auf den Internet Explorer zugeschnitten werden. Es ist aber keineswegs so, dass Netscape diese Seiten schlecht oder gar nicht anzeigen würde. Mir sind bisher nur ganz wenige Seiten begegnet, die fehlerhaft aufgebaut wurden, und dann wurden wahrscheinlich wirklich Microsoft-spezifische Elemente verwendet, die andere Browser nicht ohne weiteres anzeigen können. Die übergroße Mehrzahl der Internetseiten jedoch ist ohne jedes Problem anzuzeigen.
• These 2: \"Netscape stürzt ständig ab!\"
Dieses Argument gilt für die meisten früheren Netscape-Versionen ohne jede Einschränkung. Ab der Version 7 hat der Hersteller aber offenbar ganz gewaltig auf die Stabilität geachtet. Ich hatte noch keinen Absturz, an dem Netscape eindeutig schuld war. Es kam aber schon mal vor, dass Netscape mit einem anderen abstürzenden Programm \"in die Tiefe\" gerissen wurde - das ist aber noch kein Vergleich mit den zahlreichen Abstürzen, die mir mein Internet Explorer 6 immer und immer wieder bescherte, als ich diesen Browser noch benutzte. In Punkto Stabilität hat mich Netscape mittlerweile umfassend überzeugt.
• These 3: \"Netscape ist langsam!\"
Ich habe schon Tests gelesen, die Netscape 7 eine hohe Geschwindigkeit bescheinigen. Andere Tests hielten das Programm eher für etwas langsam. Nach meinen Erfahrungen hält sich die Geschwindigkeit des Aufbaus von Webseiten in etwa die Waage mit der Geschwindigkeit des Internet Explorers. Insofern halte ich die These 3 eher für ein veraltetes Vorurteil. Langsam ist Netscape sicherlich nicht mehr. Netscape 7 hat aber beim Programmstart trotz des Autostarts (s.o.) einen kleinen Nachteil gegenüber dem Internet Explorer, der sich aber allenfalls in wenigen Sekundenbruchteilen ausdrücken dürfte. Man merkt einfach, dass die Integration in Windows nicht so perfekt sein kann wie die Integration eines Microsoft-eigenen Produkts. Ich rechne dem Programm diesen kleinen Nachteil nur sehr schwach negativ an.
• These 4: \"Netscape ist sicherer als der Internet Explorer!\"
Ich bezweifle, dass ich aus eigener Erfahrung zu diesem Thema fundierte Aussagen machen kann, deshalb greife ich hier auf Aussagen von Experten zurück. Diese besagen, dass allein schon aufgrund der hohen Marktpräsenz des Microsoft-Browsers die meisten Angriffe und Viren auf dieses Programm gerichtet werden. Daraus folgt, dass andere Produkte sicherer sein dürften - sie sind für potenzielle Angreifer einfach nicht interessant genug. Zitat aus Spiegel Online: \"Opera und Mozilla (Netscape) sind die Browser mit den bequemsten Service-Angeboten an den User, und langsam spricht sich auch herum, dass das hauptsächlich von Viren und Dialern betroffene Produkt so gut wie immer Explorer heißt. Das liegt nicht daran, dass das Produkt schlecht wäre, sondern vor allem daran, dass jeder Viren- oder Dialer-verbreitende Finsterling nun mal auf den Monopolisten zielt.\" Für mich ist die (vermutete und erhoffte) höhere Sicherheit ein Hauptgrund für den Wechsel zu Netscape gewesen.
• These 5: \"Netscape braucht eine lange Einarbeitungszeit!\"
Nicht ganz von der Hand zu weisen ist diese These, aber andererseits braucht jedes Programm eine Einarbeitungszeit, nicht nur Netscape. Die Vorteile des Produkts erschließen sich eben erst, wenn man sich damit beschäftigt. Zum Beispiel bietet Netscape die Registerkarten, mit denen man in einem Browserfenster mehrere Webseiten laden kann. Diese Funktion ist für mich einer der größten Vorteile im Vergleich zum Internet Explorer, braucht aber eine (minimale) Einarbeitung. Ebenso gibt es unzählige Einstellungen, die man nicht nutzen muss, die aber etwas Zeit kosten, wenn man sie nutzen möchte. Dies unterscheidet Netscape aber auch nicht von anderen Programmen. Es steht jedenfalls fest, dass man nach der Installation des Programms sofort lossurfen kann, ohne erst stundenlang Einstellungen vornehmen zu müssen.
• These 6: \"Netscape hat keine Zukunft!\"
Angesichts der relativ kleinen Benutzerzahl könnte man diese These für zutreffend halten, aber ich tue dies nicht. Immerhin umfassen 7% Marktanteil auch schon einige Millionen Nutzer weltweit, und außerdem basiert Netscape auf dem OpenSource-Projekt \"Mozilla\". Zumindest die Zukunftsaussichten dieses Projekts schätze ich als sehr gut ein. Trotzdem: Ein Zweifel bleibt - Microsoft dürfte in Punkto Zukunftssicherheit die Nase mit Abstand vorne haben.
Sollte man wechseln?
~~~~~~~~~~~~~~~~
Ich bin absolut kein Gegner von Microsoft und arbeite beruflich hauptsächlich mit deren Produkten, weitgehende Zufriedenheit inklusive. Trotzdem meine ich, dass absolute Marktmacht nicht erstrebenswert ist, und dass man andere Produkte unterstützen sollte, wenn sie genau so gut oder in Teilbereichen sogar besser sind als das Mainstream-Produkt. So nutze ich privat seit vielen Jahren StarOffice anstelle von Microsoft Office und nun eben auch Netscape anstelle des Internet Explorer. Die durchaus vorhandene Einarbeitungszeit mache ich wieder wett durch besonders positive Möglichkeiten der Programme, zum Beispiel die höhere Stabilität, ein höheres Arbeitstempo oder bessere Funktionen für meinen speziellen Arbeitsbereich.
Insofern propagiere ich keinen absoluten Wechsel und keine Strategie \"Weg von Microsoft!\", sondern plädiere dafür, auch vermeintlichen Außernseitern ihre Chance zu geben. Warum nicht zusätzlich Netscape installieren? Warum nicht neben MS-Office auch OpenOffice oder StarOffice auf den Rechner nehmen? Immerhin besteht die Möglichkeit, echte Perlen zu entdecken, ohne die gewohnte Umgebung ganz verlassen zu müssen. Bei Benutzern anderer Betriebssysteme wie Linux sieht die ganze Sache sowieso anders aus, denn Produkte von Microsoft gibt es hier nicht bzw. kaum.
Ich selbst bin bezüglich Browser und Mailprogramm mittlerweile voll bei Netscape angekommen, aber das war ein Prozess mehrerer Wochen. Neben dem Browser (Navigator) gefällt mir besonders das Mailprogramm von Netscape, welches bei mir Outlook Express vollständig ersetzt und gute eigene Lösungen aufzuweisen hat. Außerdem kann die Sicherheit gerade eines Mailprogramms nicht hoch genug sein, und Outlook / Outlook Express sind für ihre Sicherheit nicht unbedingt bekannt.
Fazit
~~~~~~
Endlich ist Netscape wieder da, wo ich es mir seit langem wünsche. Die Produktqualität und -stabilität stimmt, da habe ich keinen Zweifel mehr. Die Geschwindigkeit empfinde ich subjektiv als dem IE nahezu gleichrangig, mir fehlt da jedenfalls nichts. Die Zusatztools wie Composer, E-Mail-Programm usw. sind zwar nicht Gegenstand dieses Berichts, überzeugen aber allesamt. Gerade die aktuelle Version 7.01 mit dem neuen PopUp-Filter zeigt mir, die richtige Wahl getroffen zu haben.
Ich empfehle Netscape 7.01 mit der vollen Punktzahl und hoffe, einige Leser/innen dieses Berichts zumindest zum Testen animiert zu haben.
© Andreas Wilhelm, 08.03.2003
Einleitung
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Gestern habe ich bei Spiegel Online mal wieder eine aktuelle Statistik über die Verwendungshäufigkeit der verschiedenen Browser gelesen. Der Anteil von Microsofts Internet Explorer liegt danach bei über 90%, Netscape hat so um die 7,7% und die anderen (Opera, Mozilla etc.) teilen sich die restlichen Krümel. Da ich seit dessen Erscheinen den Netscape Navigator 7 benutze, hat mich diese Statistik veranlasst, den Bericht zu schreiben, um vielleicht den einen oder anderen doch mal zumindest zum Ausprobieren von Netscape zu veranlassen. Denn das Programm hat es nach meiner Ansicht auf jeden Fall verdient.
Erfahrungen mit älteren Versionen von Netscape
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Es ist sicher nicht zu leugnen, dass Netscape an seinem momentan sehr geringen Marktanteil zu großen Teilen selber schuld ist. Nicht Microsoft allein mit seiner überragenden Marktmacht hat Netscape dahin gebracht, wo es jetzt steht, sondern die schlechte Qualität und das langsame Tempo der Netscape-Versionen 3 bis 6. Ich habe fast jede Version ausprobiert und nach kurzer Zeit ernüchtert die Finger davon gelassen, der Internet Explorer war in dieser Zeit trotz eigener Probleme einfach das bessere Programm. Insofern gehört schon eine gewisse Portion Mut dazu, sich wieder auf eine neue Netscape-Version einzulassen, doch nach meiner Meinung ist mit der Version 7 eine andere Zeit angebrochen - dazu gleich mehr.
Installation
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Netscape 7 ist mittlerweile in der Version 7.01 auf mehreren Zeitschriften-CDs erschienen und natürlich unter www.netscape.de kostenlos downloadbar. Die Verfügberkeit sollte also kein Problem darstellen. Wer sich für den Download entscheidet, hat ungefähr bis zu 15 MB auf seinen Rechner zu laden - auch für ISDN-Nutzer kein wirkliches Hindernis.
Die Installation des Paketes geht schnell von der Hand. Eigentlich reicht es, mehrmals zu bestätigen, dann ist Netscape installiert. Natürlich gibt es diverse Einstellungsmöglichkeiten wie zum Beispiel die Wahl des Installationspfades, aber Schwierigkeiten sollten keine auftreten. Netscape verwendet bei der Installation eine ähnliche Technik wie der Internet Explorer und hängt sich automatisch in den Windows-Tray, um den Programmstart zu beschleunigen. Dies halte ich außer bei extrem schwachbrüstigen Rechnern auch für empfehlenswert, denn ohne den Autostart dauert jeder Programmstart ziemlich lange. Immerhin kann man diese Eigenschaft auf Wunsch abstellen, beim Microsoft-Konkurrenten fällt dies zumindest deutlich schwerer, wenn man es überhaupt schafft.
Der erste Eindruck
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Nach der Installation kann das Programm gestartet werden. Mein erster Eindruck war der einer aufgeräumten Oberfläche, die sich ohne jedes Problem wie gewünscht konfigurieren lässt und dabei vor allem auch gut aussieht. Chic, wie ich finde, ganz anders als der gewohnte Internet Explorer eben. Ein Streifzug durch die Menüs offenbart eine Vielzahl von Funktionen, die erst noch ausgetestet werden wollen. Auffallend ist gleich die Verfügbarkeit diverser \"Managers\", zum Beispiel: Passwort-Manager, Download-Manager, Formular-Manager und Cookie-Manager. Nicht schlecht, da kann man was draus machen!
Erfahrungen im täglichen Umgang
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• These 1: \"Netscape zeigt die meisten Internetseiten falsch oder unvollständig an.\"
Diese oft gehörte Kritik kann ich nach meinen Erfahrungen seit gut einem halben Jahr so gut wie widerlegen. Zwar ist es richtig, dass die Mehrzahl aller Internetseiten mehr oder weniger auf den Internet Explorer zugeschnitten werden. Es ist aber keineswegs so, dass Netscape diese Seiten schlecht oder gar nicht anzeigen würde. Mir sind bisher nur ganz wenige Seiten begegnet, die fehlerhaft aufgebaut wurden, und dann wurden wahrscheinlich wirklich Microsoft-spezifische Elemente verwendet, die andere Browser nicht ohne weiteres anzeigen können. Die übergroße Mehrzahl der Internetseiten jedoch ist ohne jedes Problem anzuzeigen.
• These 2: \"Netscape stürzt ständig ab!\"
Dieses Argument gilt für die meisten früheren Netscape-Versionen ohne jede Einschränkung. Ab der Version 7 hat der Hersteller aber offenbar ganz gewaltig auf die Stabilität geachtet. Ich hatte noch keinen Absturz, an dem Netscape eindeutig schuld war. Es kam aber schon mal vor, dass Netscape mit einem anderen abstürzenden Programm \"in die Tiefe\" gerissen wurde - das ist aber noch kein Vergleich mit den zahlreichen Abstürzen, die mir mein Internet Explorer 6 immer und immer wieder bescherte, als ich diesen Browser noch benutzte. In Punkto Stabilität hat mich Netscape mittlerweile umfassend überzeugt.
• These 3: \"Netscape ist langsam!\"
Ich habe schon Tests gelesen, die Netscape 7 eine hohe Geschwindigkeit bescheinigen. Andere Tests hielten das Programm eher für etwas langsam. Nach meinen Erfahrungen hält sich die Geschwindigkeit des Aufbaus von Webseiten in etwa die Waage mit der Geschwindigkeit des Internet Explorers. Insofern halte ich die These 3 eher für ein veraltetes Vorurteil. Langsam ist Netscape sicherlich nicht mehr. Netscape 7 hat aber beim Programmstart trotz des Autostarts (s.o.) einen kleinen Nachteil gegenüber dem Internet Explorer, der sich aber allenfalls in wenigen Sekundenbruchteilen ausdrücken dürfte. Man merkt einfach, dass die Integration in Windows nicht so perfekt sein kann wie die Integration eines Microsoft-eigenen Produkts. Ich rechne dem Programm diesen kleinen Nachteil nur sehr schwach negativ an.
• These 4: \"Netscape ist sicherer als der Internet Explorer!\"
Ich bezweifle, dass ich aus eigener Erfahrung zu diesem Thema fundierte Aussagen machen kann, deshalb greife ich hier auf Aussagen von Experten zurück. Diese besagen, dass allein schon aufgrund der hohen Marktpräsenz des Microsoft-Browsers die meisten Angriffe und Viren auf dieses Programm gerichtet werden. Daraus folgt, dass andere Produkte sicherer sein dürften - sie sind für potenzielle Angreifer einfach nicht interessant genug. Zitat aus Spiegel Online: \"Opera und Mozilla (Netscape) sind die Browser mit den bequemsten Service-Angeboten an den User, und langsam spricht sich auch herum, dass das hauptsächlich von Viren und Dialern betroffene Produkt so gut wie immer Explorer heißt. Das liegt nicht daran, dass das Produkt schlecht wäre, sondern vor allem daran, dass jeder Viren- oder Dialer-verbreitende Finsterling nun mal auf den Monopolisten zielt.\" Für mich ist die (vermutete und erhoffte) höhere Sicherheit ein Hauptgrund für den Wechsel zu Netscape gewesen.
• These 5: \"Netscape braucht eine lange Einarbeitungszeit!\"
Nicht ganz von der Hand zu weisen ist diese These, aber andererseits braucht jedes Programm eine Einarbeitungszeit, nicht nur Netscape. Die Vorteile des Produkts erschließen sich eben erst, wenn man sich damit beschäftigt. Zum Beispiel bietet Netscape die Registerkarten, mit denen man in einem Browserfenster mehrere Webseiten laden kann. Diese Funktion ist für mich einer der größten Vorteile im Vergleich zum Internet Explorer, braucht aber eine (minimale) Einarbeitung. Ebenso gibt es unzählige Einstellungen, die man nicht nutzen muss, die aber etwas Zeit kosten, wenn man sie nutzen möchte. Dies unterscheidet Netscape aber auch nicht von anderen Programmen. Es steht jedenfalls fest, dass man nach der Installation des Programms sofort lossurfen kann, ohne erst stundenlang Einstellungen vornehmen zu müssen.
• These 6: \"Netscape hat keine Zukunft!\"
Angesichts der relativ kleinen Benutzerzahl könnte man diese These für zutreffend halten, aber ich tue dies nicht. Immerhin umfassen 7% Marktanteil auch schon einige Millionen Nutzer weltweit, und außerdem basiert Netscape auf dem OpenSource-Projekt \"Mozilla\". Zumindest die Zukunftsaussichten dieses Projekts schätze ich als sehr gut ein. Trotzdem: Ein Zweifel bleibt - Microsoft dürfte in Punkto Zukunftssicherheit die Nase mit Abstand vorne haben.
Sollte man wechseln?
~~~~~~~~~~~~~~~~
Ich bin absolut kein Gegner von Microsoft und arbeite beruflich hauptsächlich mit deren Produkten, weitgehende Zufriedenheit inklusive. Trotzdem meine ich, dass absolute Marktmacht nicht erstrebenswert ist, und dass man andere Produkte unterstützen sollte, wenn sie genau so gut oder in Teilbereichen sogar besser sind als das Mainstream-Produkt. So nutze ich privat seit vielen Jahren StarOffice anstelle von Microsoft Office und nun eben auch Netscape anstelle des Internet Explorer. Die durchaus vorhandene Einarbeitungszeit mache ich wieder wett durch besonders positive Möglichkeiten der Programme, zum Beispiel die höhere Stabilität, ein höheres Arbeitstempo oder bessere Funktionen für meinen speziellen Arbeitsbereich.
Insofern propagiere ich keinen absoluten Wechsel und keine Strategie \"Weg von Microsoft!\", sondern plädiere dafür, auch vermeintlichen Außernseitern ihre Chance zu geben. Warum nicht zusätzlich Netscape installieren? Warum nicht neben MS-Office auch OpenOffice oder StarOffice auf den Rechner nehmen? Immerhin besteht die Möglichkeit, echte Perlen zu entdecken, ohne die gewohnte Umgebung ganz verlassen zu müssen. Bei Benutzern anderer Betriebssysteme wie Linux sieht die ganze Sache sowieso anders aus, denn Produkte von Microsoft gibt es hier nicht bzw. kaum.
Ich selbst bin bezüglich Browser und Mailprogramm mittlerweile voll bei Netscape angekommen, aber das war ein Prozess mehrerer Wochen. Neben dem Browser (Navigator) gefällt mir besonders das Mailprogramm von Netscape, welches bei mir Outlook Express vollständig ersetzt und gute eigene Lösungen aufzuweisen hat. Außerdem kann die Sicherheit gerade eines Mailprogramms nicht hoch genug sein, und Outlook / Outlook Express sind für ihre Sicherheit nicht unbedingt bekannt.
Fazit
~~~~~~
Endlich ist Netscape wieder da, wo ich es mir seit langem wünsche. Die Produktqualität und -stabilität stimmt, da habe ich keinen Zweifel mehr. Die Geschwindigkeit empfinde ich subjektiv als dem IE nahezu gleichrangig, mir fehlt da jedenfalls nichts. Die Zusatztools wie Composer, E-Mail-Programm usw. sind zwar nicht Gegenstand dieses Berichts, überzeugen aber allesamt. Gerade die aktuelle Version 7.01 mit dem neuen PopUp-Filter zeigt mir, die richtige Wahl getroffen zu haben.
Ich empfehle Netscape 7.01 mit der vollen Punktzahl und hoffe, einige Leser/innen dieses Berichts zumindest zum Testen animiert zu haben.
© Andreas Wilhelm, 08.03.2003
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