netto-online.de früher Netto.de Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Aufmachung:  sehr gut
  • Übersichtlichkeit:  gut
  • Benutzerfreundlichkeit:  sehr gut
  • Navigation:  gut
  • Funktionsvielfalt:  groß
  • Platzierung von Werbung:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von SDM-Mike

Meine Erfahrungen zum Netto-Zentrallager

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Was ist das Netto Zentrallager?
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Das Netto Zentrallager ist eine sehr grosse Halle in einem kleinen Vorort von Worms, welche auch meine Heimatstadt ist. Die genaue Fläche kann ich leider nicht sagen, aber ich denke so ca. 2000m². In diesem Lager werden alle Möglichen Artikel, von Getränken, über Tabakwaren, Süssspeisen, Katzen und Hundefutter, sowie Badeartikel kühl und trocken gelagert.

Wie kam ich zum Netto Zentrallager?
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Zum ersten mal hörte ich von der Existenz des Lagers am Anfang des Jahres 2001. Ein Klassenkammerad hat zu den Osterferien einen kleinen Nebenjob gesucht, um sein Taschengeld ein wenig aufzustocken. Nach einigen Besuchen bei verschiedenen Lagern landete er damals bei Netto. Die meisten anderen wollten keine Aushilfskräfte im Alter von 16 Jahren nehmen, der Netto wiederum ist in dieser Alterskategorie sehr freundlich...

Nachdem mein Freund mir zum ersten Mal von seinen Aufgaben erzählte wollte ich eigentlich auch sofort hin. Aber da ich damals noch nicht 16, sondern noch 15 war habe ich das gar nicht erst probiert.

Zu Beginn der Sommerferien 2001 Anfang Juli habe ich mich für einen Ferienjob Interessiert und natürlich gleich an Netto gedacht. Ich schlug meinen Eltern diesen Vorschlag vor, und diese waren ebenfalls sehr begeistert. Glücklicherweise kam mein Vater einige Tage später noch mal auf mich zu und erzählte mir, dass er denn Filialleiter des Zentrallagers persönlich kenne, und er versprach mir, sich mit ihm in Verbindung zu setzen und zu fragen, ob noch Ferienjobs vorhanden sind.

Zwei Tage später kam mein Vater zu mir und gab mir die Telefonnummer des Geschäftsleiters (Herrn Lorenz) und ich machte mit ihm am Telefon ein Treffen aus. Am Tag X schwung ich mich auf mein Fahrrad und war innerhalb von 10 Minuten am Lager. Ich ging in den Eingang und machte mich auf dem Weg zum Hauptbüro. Eine Sekretärin führte mich in einen Raum, der einen sehr grossen Tisch in der Mitte und ca. 12 Stühle aussen herum stehen hatte. Dort sollte ich mich etwas gedulden.

Sie gab mir außerdem noch einen Zettel, der auf beiden Seiten mit Fragen bestückt war und einen kleinen Kuli (natürlich mit der Netto Aufschrift ;-)) Ich füllte ihn innerhalb von 15 Minuten aus, wobei ich bei der Frage: Unterliegen Sie dem Mutterschutzgesetz erst mal ziemlich doof eine Antwort suchte. Bei der Frage: Sind Sie Vorbestraft musste ich schon fast lachen, denn 1) Wer würde das schon zugeben, 2) natürlich bin ich das, ist doch jeder ;-)

Plötzlich ging die Tür auf und Herr Lorenz betritt die Tür. Er kam auf mich zu, gab mir die Hand und setzte sich neben mich. Er nahm den Fragebogen und schaute ihn sich kurz an. Nach zwei Minuten war er fertig mit Lesen und ich fragte ihn: Was ist das Mutterschutzgesetz und er entgegnete mir schmunzelt: "Das ist nicht so witzig".

Im allgemeinen hatte ich einen sauberen Eindruck von ihm. Von seinen Gesichtszügen her dürfte er aus der Gegend von Russland oder Ukraine kommen, was mich sehr zur Verwunderung brachte, denn die meisten "Ausländer" aus dieser Gegend machen doch eigentlich zu 95 % die "arme Arbeit".

Nachdem ich noch auf meinem Extrazettel meine Schulischen Daten, wie z.B. Welche Schule ich besuche, und voraussichtlich bis. etc. Er fragte mich, ob ich noch jemanden bei Netto kennen würde und ich antwortete: Klar, mein Klassenkammerad. Danach sagte er: Sie sind sich ja bewusst, dass diese Arbeit keine leichte ist. Worauf ich entgegnete: Klar, das sehe ich ein und ich fühle mich der Herausforderung gewachsen *g* Nein, natürlich nicht, ich sagte nur: Klar, das weiß ich.

Der letzte Punkt war dann mein "Gehalt", inklusive Abzüge bekomme ich pro Stunde 12 Mark. Schnell haschte ein strahlen über mein Gesicht, 12 MARK!!! Für nur ein paar Stunden im Monat kann ich ohne schlechtes Gewissen in die Stadt gehen und auch mal ein bisschen mehr ausgeben, Klasse! Zum Schluss sagte er mich noch, dass ich eine Lohnsteuerkarte beantragen müsste. Er gab mir die Hand und wünschte eine erfolgreiche Zeit bei Netto. Wir melden uns in ca. eine Woche, wenn alle Unterlagen angefordert wurden.

Fröhlich machte ich mich auf dem Heimweg. Nach 9 Tagen war es endlicht soweit. Ein Mitarbeiter meldete sich und sagte, ich soll am nächste Tag zum ersten Mal kommen. Genau an diesem Tag machte ich mich auf mein Fahrrad, nahm meinen Rucksack mit Handy, einem Getränk und etwas zu Essen mit.

Was sind meine Aufgaben bei Netto?
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Jeder Aushilfsarbeiter besitzt eine sogenannte Ameise. dies ist ein Fahrgerät (betrieben mit Strom), welches eine maximale Geschwindigkeit von ca. 10 KM/H erreichen sollte. Man fährt zum "Auftragshäuschen", lässt sich einen Auftrag geben und fährt alle Reihen nacheinander ab, schaut auf den Zettel, welche Produktnummer wie oft aufgeladen werden soll. Diese stellt man dann (Natürlich vom Platz her am Besten) auf einen Container.

Es gibt insgesamt 20 Reihen, wobei man beim Vorbeifahren jede Menge köstlicher Dinge entdecken kann. Ein Auftrag sollte ca. 2-3 Stunden dauern. Auf jedenfall sollte man gut mit seinen Armen arbeiten können, denn nicht jeder Artikel ist gerade sehr leicht, einige wiegen ca. 10 - 20 Kg. Wenn du dann z.B. 100 Paletten Desperados, a 18 Kg auf deinen Container laden musst, fallen dir fast die Arme ab. (Musste ich gerade heute machen)...

Außerdem ist es sehr wichtig, besonders am Anfang, dass man die Ameise langsam fährt, um das richtige Fahrgefühl zu bekommen. Außer dem sollte man lieber 3 mal alle Produkte auf dem Container umladen, da es besser ist, dass alle Sachen sicher und stabil stehen. Wenn alles gerade so draufgeschmissen wird, sieht das Gebilde dann eher sehr hässlich aus und die Gefahr, dass es beim Fahren umfällt ist sehr hoch.

Nachdem mal alle drei Container auf der Ameise beladen hat, muss man in ein bestimmtes Tor fahren, wo diese Sachen dann später von einem LKW abgeholt wird. dafür hat man 6 Reihen frei und kann diese drei Container beliebig platzieren, einen kleinen Zettel für die Filiale draufkleben, und schon ist man wieder bereit neue Ware aufzuladen. Dafür muss man sich erst mal in der "Kontainer-Abteilung" drei neue Container holen und dann zu seiner Reihe zurückfahren.

Am ersten Tag ist mir ein schreckliches Unglück passiert. Ich habe mein letzten drei Container beladen und wollte gerade zum letzten mal ins Tor fahren. Das passiert es, einige Sachen fielen einfach um. Dabei gingen einige Zuckerpäcken und noch schlimmer, einige Flaschen Sangria kaputt. Ich dachte mir, der gute Sangria, schnell noch auf dem Boden auflecken *g* Nein natürlich nicht, ich war ziemlich fertig, und er war mir vor allem sehr peinlich. Aber sehr zur Überraschung musste ich mir nur einen Besen holen, die Sachen aufwischen und wegbringen, kein Ärger, kein Zoff, keine Gehaltskürzung. Das fand ich korrekt ;-)

Heute habe ich von einem Mitarbeiter erfahren, dass gestern 20 Kästen Mineralwasserflaschen gefetzt sind, und ein Megachaos geherrscht haben muss. Zum Glück war ich nicht da *g* Auch bei dieser Aktion hat der Verursacher kein Ärger bekommen. Find ich echt gut von Netto.

Wie ist das Arbeitsumfeld/Arbeitsverhältnis?
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Schon am ersten Tag habe ich einen jugendlichen in meinem Alter kennensgelernt, den ich schon oft im Bus gesehen habe. Ich unterhielt mich kurz, nannte meinen Namen, und er sagte: Wenn was ist, kann ich ihn fragen. Auch von dem Mitarbeiter von dem ich "eingeschult wurde", war sehr nett zu mir.

Mittlerweile habe ich noch mit drei gleichaltrigen guten Kontakt geschlossen, ich unterhalte mich oft mit ihnen, man hilft sich gegenseitig usw. Auch alle anderen Erwachsenen sind noch nie pampig geworden, wenn ich mal nicht gerade sehr schnell unterwegs war, oder ein bisschen Länger gebraucht hatte.

Persönliche Meinung
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Ich kann dieses Netto-Zentrallager nur empfehlen, für Schüler wie mich, die einen kleinen Aushilfsjob machen wollen sind 12 Mark wirklich OK. Außerdem sind alle sehr freundlich und zuvorkommend. Es macht einfach Spaß dort zu arbeiten. Aber natürlich gibt es auch einen kleinen Nachteil: Das Geld, dass man z.B. im Juli erarbeitet hat erhält man erst Anfang September. Aber das ist auch nicht gerade sehr schlimm.

Ich hoffe, ich habe euch mit meinem Bericht nicht geschlaucht, aber ich war ziemlich in Ekstase...
Liebe Grüße,
euer Mike :-)

Veröffentlichung bei CIAO: 08.08.2001

31 Bewertungen, 3 Kommentare

  • sdm-7of8

    02.03.2002, 21:26 Uhr von sdm-7of8
    Bewertung: sehr hilfreich

    echt klasse bericht...

  • Maeuschen21

    26.02.2002, 09:08 Uhr von Maeuschen21
    Bewertung: sehr hilfreich

    nur ein neuer bericht ;o(

  • skorpion99

    25.02.2002, 19:13 Uhr von skorpion99
    Bewertung: weniger hilfreich

    "Veröffentlichung bei CIAO: 08.08.2001" Wer will das wissen? Ich wollte hier etwas über die Verbrauchermärkte "Netto" erfahren und nicht eine Deiner Taschengeldaufbesserungsmaschinen kennenlernen. das war mal wieder nicht