Ni-Bi-Ru: Der Bote der Götter (Adventure PC Spiel) Testbericht

ab 12,84
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Erfahrungsbericht von Wuschel_F

Der Nachfolger von \"Black Mirror\" ist da!

Pro:

gut gemacht, für Anfänger nicht zu schwer, abwechslungsreich

Kontra:

zu einfach, zu wenig Spieldauer

Empfehlung:

Ja

Adventure-Freaks aufgepasst, ich möchte euch heute meine neueste Errungenschaft vorstellen. Den Nachfolger von „Black Mirror“ , der sich „Ni-Bi-Ru“ nennt und bei Amazon für knapp 40€ zu erwerben ist.



WAS IST NI-BI-RU?
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Für alle, die sich über den eigenartigen Titel wundern möchte ich kurz erklären, was Ni-Bi-Ru ist. Alle anderen können diesen Teil gerne überspringen und weiterlesen was es mit dem Spiel auf sich hat.
Nibiru ist der sumerische Name für den zehnten Planeten des Sonnensystems („der vorüberziehende, passierende Planet“ übersetzt), nach dem Forscher seit Jahren suchen, dessen Existenz aber nicht bewiesen ist. Er kreist vermutlich in 3600 Jahren einmal um die Sonne und befindet sich noch hinter Pluto. Angeblich soll Nibiru eine uralte Quelle der Macht, ja vielleicht der Ursprung der Menschheit sein. Dort leben angeblich die Annunaki, die auch als Schöpfer des Lebens auf der Erde angesehen werden.
Die Griechen nannten ihn übrigens Nemesis (falls das jemandem etwas sagt).
(Nähere Infos dazu gibt es auch auf der HP des Spiels)



SYSTEMVORAUSSETZUNGEN
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• Windows 98/2000/ME/XP
• Pentium III 800 Mhz oder äquivalent
• 128 MB RAM
• 16-fach CD/DVD-ROM Laufwerk
• 32 MB DirectX-kompatible Grafikkarte
• DirectX kompatible Soundkarte
• 1,5 GB freier Festplattenspeicher
• DirectX 9 oder höher
• Maus
• Tastatur
• Lautsprecher



LIEFERUMFANG
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Das Spiel steckt als PC-CD ROM mit 2 CDs in einer DVD-Hülle.
Dazu gibt es ein ca. 13-seitiges Handbuch in dem man neben einer kurzen Einleitung, Hinweise zur Installation, zur Steuerung und den Einstellungen erhält. Untermalt ist das Ganze mit Screenshots und verdeutlichenden Bildausschnitten (Steuerung).



STORY
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Martin Holan ist ein junger Archäologe. Die Vorliebe zur Archäologie teilt er mit seinem Onkel, dem Professor Wilde. Dieser schickt ihn wegen einem wichtigen Fund – einem kürzlich entdeckten Tunnelsystem aus dem zweiten Weltkrieg - nach Prag, wo er die Kontaktfrau Barbora treffen soll. Informationen will ihm sei Onkel zu diesem Zeitpunkt noch keine näheren geben. In Prag kommt er verspätet an und Barbora ist bereits verschwunden. In ihrer Wohnung findet er ihre Leiche. Nach etwas Nachforschung erhält er auch die Zutrittspapiere zu der Fundstelle in Böhmen.
Die Fundstelle ist in der Zwischenzeit vom Militär gesichert worden, weil dort Minen gefunden wurden. Martin darf das Tunnelsystem nicht betreten, auf dem Gelände trifft er allerdings einen seltsamen Typ, der sich ebenfalls als Archäologe ausgibt…
Irgendwie gelingt es ihm natürlich doch, sich Zugang zum Komplex zu verschaffen und er findet heraus, dass die Deutschen dort während der Nazi-Zeit geheime Forschungen betrieben haben unter dem Decknamen „Ni-Bi-Ru“.
Sein Onkel zieht auf Grund Martins Entdeckungen den Schluss, dass die Deutschen mit der uralten Machtquelle erhofften eine Superwaffe bauen zu können, die zum Glück nie zu Ende gebracht wurde.
Martin trifft seinen Onkel in Prag und zeigt ihm seinen Fund. Am nächsten Tag muss er aber feststellen, dass die Gauner, die ihm bereits in Böhmen aufgelauert haben, seinen Onkel ermordet haben… die Situation spitzt sich zu und Martin muss die Forschungen – das Lebenswerk seines Onkels – nun alleine zu Ende bringen. Die nötigen Hinweise hatte er noch vor dem Tod seines Onkels von diesem erhalten.



STEUERUNG / SPIELABLAUF
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Wer bereits „Black Mirror“ gespielt hat sollte mit der Steuerung vertraut sein. Für alle anderen möchte ich kurz drauf eingehen. Das Spiel wird komplett mit der Maus gesteuert, d. h. an zwei Stellen muss man über die Tastatur ein Passwort in einen Computer eingeben. Mit der linken Maustaste kann man sich fortbewegen und Gegenstände untersuchen bzw. diese bei Bedarf auch aufnehmen und benutzen oder miteinander kombinieren. Die rechte Maustaste kommt an einigen Stellen zum Einsatz, wenn man bestimmte Gegenstände näher untersuchen will. Ist für Einsteiger vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, da ich das seit „Black Mirror“ aber ohnehin schon so drin hatte alles mit Rechtsklick näher zu untersuchen war das kine Umstellung. Die Steuerung ist also wirklich sehr angenehm und einfach. Seine aufgenommenen Gegenstände findet man in einer Leiste unter dem Spielbildschirm, die erscheint, wenn man den Mauszeiger darüber bewegt.

Der Spielablauf ist absolut linear, was vor allem für Einsteiger das Ganze doch recht Einfach macht. Man hat immer höchstens ca. 7 Spielbildschirme zu einem Zeitpunkt zwischen denen man sich bewegt und einen bestimmten Teil der Aufgabe lösen muss. Erst wenn man in einer Gegend fertig ist, ist es überhaupt möglich zur nächsten Gegend zu gelangen. Wenn man einen Ort zu früh verlassen will, wird man darauf hingewiesen, dass es hier noch etwas zu erledigen gibt.
Die Aufgaben führen einen um die halbe Erde. Zwischen den Rätseln sieht man meist Zwischensequenzen, die grafisch auch ganz nett anzusehen sind. Man sieht wie Martin von Prag nach Böhmen reist, von dort nach Paris und dann nach Mexico.



DIE AUFGABEN / RÄTSEL
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Zu den Aufgaben muss ich sagen: zu einfach. Für Adventure-Freaks, die regelmäßig solche Spielchen machen war der Schwierigkeitsgrad der Aufgaben einfach zu niedrig angesetzt. Für Einsteiger könnte ich das Spiel aber aus dieser Hinsicht absolut empfehlen!!!
Schon zu Beginn, die Suche nach dem Passwort für den Computer ist sehr offensichtlich und ich hatte es beim ersten Versuch. Was die Aufgaben auch sehr erleichtert ist die Tatsache, dass er nur recht wenige Gegenstände gibt, die auch alle gebraucht werden und wenn man mit einem Gegenstand noch nichts gemacht hat, leuchtet er noch auf, wenn man mit der Maus darüber fährt und man weiß genau – aha: hier muss ich also noch was machen! Und früher oder später (meist früher) kommt man dann auch drauf.
Bei manchen Aufgaben weiß man sogar noch bevor man die Gegenstände im Menü einsetzen kann, was man damit wohl vermutlich tun soll oder kann sie schon mit einander kombinieren, bevor man an dem Ort ist, wo man den Gegenstand dann gebrauchen kann – was ich damit sagen will, es ist Stellenweise einfach zu offensichtlich und vorhersehbar. Abgesehen davon ist eine Idee von „Monkey Island“ geklaut *lächel*
Wobei eine Aufgabe wirklich sehr gemein ist und für mich als Tierfreund absolut unbegreiflich ist, weil es absolute Tierquälerei ist… aber dazu äußere ich mich mal hier nicht weiter…
Neben den herkömmlichen Adventure-rätseln, sprich bestimmte Gegenstände sammeln und woanders benutzen bzw. mit einander zu kombinieren, gibt es auch Denkaufgaben und Logikrätsel, kleine Spielchen und Mechanismen, die mit etwas normalen Menschenverstand und einbisschen rumprobieren allerdings auch recht schnell gelöst werden können und bis auf bei einem (welches mir auch jetzt noch nicht vollkommen einleuchtet) bin ich auch hier recht zügig voran gekommen.
Bei ein paar Rätseln ist auch Schnelligkeit gefragt, allerdings sind diese so primitiv, dass man keineswegs unter Zeitdruck kommt und ich weiß nicht mal was passiert wenn die Zeit abläuft weil es bei mir nicht dazu gekommen ist. Vermutlich kann man es aber einfach noch mal versuchen, bei einer Szene ziemlich am Schluss wird man bei einem falschen Versuch vergiftet, steht dann aber einfach wieder neu vor der Aufgabe als wäre nichts geschehen und darf es erneut probieren.
Alles in allem habe ich das Spiel in ca. 20 Stunden (wenn’s hoch kommt) durch gespielt, was für ein Adventure doch recht kurz ist und auf die Schwierigkeit bzw. nicht vorhandene Schwierigkeit schließen lässt. Am längsten haben wirklich die Gespräche und Zwischensequenzen gedauert.



BUGS
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Au ja, wie das so ist wenn man sich ein Spiel gleich nach der Veröffentlichung kauft…
Auch hier gibt es noch einige Fehlerchen im Programm, die wohl nicht alle an meinem Rechner liegen können. Ab und zu hat mich das Programm einfach rausgeworfen an einer bestimmten Stelle, manchmal hängt es bei den Gesprächen einwenig etc.
Beim speichern zeigt es bei mir z. B. auch nicht die jeweiligen Screenshots zu den Speicherungen sondern schwarze Bilder an. Lediglich bei zwei Speicherungen hatte ich auch Bilder dazu und noch dazu dieselben obwohl ich an unterschiedlichen Stellen gespeichert hatte ;-) – ist ja nicht so wichtig, aber eben noch ein Fehler…



GRAFIK / SOUND
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Die Grafik ist sehr schön anzusehen, die Figuren wirken sehr realistisch, auch die Landschaften sind sehr detailgetreu und gut gestaltet. Die Zwischensequenzen sind auch sehr gut, wirkten auf mich an manchen Stellen aber noch etwas „verwaschen“.
Am Sound gibt es nichts zu meckern. Die Hintergrundmusik ist sehr angenehm, nie zu aufdringlich und untermalt das Ganze sehr gut. Die Gespräche wurden gut synchronisiert und besonders gut hat mir die Synchronisation bei der Vorlesung des Tagebuchs gefallen. Sehr schön gemacht. Zwischen den Gesprächen ist mir allerdings aufgefallen, dass die Pausen manchmal etwas lang waren, bis der Gegenüber geantwortet hat. Ich bin mir nicht sicher, ob das an meiner Rechnerleistung liegt oder ein allgemeines Problem ist.
Auf jeden Fall gibt es hier keine wirklichen Klagen.



DATEN
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Hersteller: Future Games
Erscheinungsdatum: 14.3.2005
FSK: 12
Homepage: http://www.nibiru-game.de/ - hier gibt es auch den Trailer, Wallpaper und eine Demo zum runterladen!


FAZIT
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Ein wirklich nettes Spiel, das allerdings für Fortgeschrittene auf dem Gebiet des Adventures keine wirklichen Innovationen bietet und von der Schwierigkeit der Rätsel einfach zu niedrig angesetzt ist. Für Anfänger sicher ein guter Einstieg, weil man nicht gleich frustriert aufgeben muss denn die Lösungen sind wirklich immer ziemlich offensichtlich. Kleinere Bugs stören den glatten Ablauf des Spiels ein wenig, sind aber nicht übermäßig oder sehr schwerwiegend, ich würde einfach empfehlen öfter mal zu speichern ;-)
Die Story beginnt recht nett und spannend, allerdings fand ich das Ende etwas enttäuschend und zu schnell, hier hätte man sich etwas mehr Mühe geben können.
Grafik und Sound sind wirklich gut und es macht von diesem Aspekt viel Spaß das Spiel zu spielen, weil man sich auch gut rein versetzen kann.
Eine Empfehlung gibt es daher von mir auf jeden fall, alle die öfter Adventures spielen seien aber vorgewarnt, der Spielspaß ist nicht besonders langanhaltend und auch wenn nicht gerade Langeweile eintritt ist es doch mehr wie eine Geschichte als wie ein Adventure bei dem man seinen Kopf ja auch etwas anstrengen soll.





Liebe Grüße vom Adventure-Wuschel!!!

Danke fürs Lesen, Bewerten und Kommentieren!!!

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