Night of the Living Dead - Die Nacht der lebenden Toten (DVD) Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 06/2010
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Summe aller Bewertungen
- Action:
- Anspruch:
- Romantik:
- Humor:
- Spannung:
Erfahrungsbericht von LilithIbi
"...ich soll den Kopf rausstecken, nur weil jemand Hilfe braucht?“
Pro:
Charme, umfangreiches Bonusmaterial, Darstellerleistungen, Spannung, interpersonelle Wendungen
Kontra:
liebloseste DVD-Gestaltung
Empfehlung:
Ja
Dass Kultfilme nicht immer besonders gut, gelungen wie unterhaltsam sein müssen, sondern vielmehr nahezu bis ins letzte Detail vorhersehbar, unnachvollziehbar wie gewissermaßen albern agieren, beweist nicht zuletzt George A. Romeros
Night of the Living Dead&ldquo welcher konsequenterweise hierzulande eher unter dem Titel „“Die Nacht der lebenden Toten“ vermarktet wurde. Inzwischen gibt es von dem Werk aus dem Jahre 1968 gleich mehrere Auflagen, was nicht zuletzt daran liegen könnte, dass „Night of the living dead“ offiziell in die Filmsammlung des Museum of Modern Art aufgenommen wurde und gar als „erhaltenswertes Kulturgut“ gilt.
Jener „Meilenstein des Horror-Genres“ lenkte seinerzeit die Zombiefilme in eine andere Richtung ~ statt auf Voodoo setzten die Macher hier auf natürlicherere, irdischere Ursachen, wenngleich man meines Erachtens nach selbst hierüber debattieren könnte, wirkt die Erklärung für den Ausbruch in meinen Augen doch etwas arg speziell wie extra terrestrisch.
'''Die Handlung''' an sich ist in wenigen Worten zusammenfassbar: bei einem Friedhofsbesuch werden Barbara (Judith O’Dea) und ihr Bruder Johnny (Russell Streiner) von einem lebenden Toten attackiert. Johnny kommt zu Fall, Barbara hingegen gelingt im letzten Moment die Flucht. Völlig unter Schock stehend sucht sie Zuflucht in einem abgelegenen Farmhaus und wäre wohl rasch der zerbissenen Hausherrin ähnlich, würde nicht urplötzlich Ben (Duane Jones) vor der Tür stehen und damit beginnen, das Haus abzusichern.
Dank eines funktionierenden Radios erfahren die beiden, dass die Angriffe nicht nur in der unmittelbaren Gegend stattfinden. Erst geraume Zeit später machen sich sodann Geräusche aus dem Keller bemerkbar; woraufhin schließlich Harry Cooper (Karl Hardman) die Szenerie betritt. Seine Äußerung
„Wir sitzen da unten absolut sicher. Und Sie sagen, ich soll den Kopf rausstecken, nur weil jemand Hilfe braucht?“
zeigt deutlich, dass ein einen Zusammenhalt kaum zu denken ist ~ und dennoch fassen Ben sowie der ebenfalls aus dem Keller hinzugestoßene Tom (Keith Wayne) den Entschluss, dass allesamt am besten fliehen sollten. Nicht zuletzt, weil Helen Cooper (Marilyn Eastmen) sich zunehmend um ihre kranke Tochter Karen (Kyra Schon) sorgt, scheint Eile geboten ~ vielmehr sammeln sich vor der Hütte immer mehr untote, nach Menschenfleisch hungernde Gestalten...
Die gute Judy (Judith Ridley) hingegen wird gar nicht erst gefragt, während Barbara nach wie vor eher apathisch erstarrt bleiben darf.
'Die Umsetzung zeugt von dem, was seinerzeit überaus typisch war: lautstarke wie hochdramatische Begleitmusik, um den Zuschauer punktgenau in die richtige Stimmung zu versetzten, die Atmosphäre grausiger zu gestalten und nicht zuletzt den Zartbesaiteten anzukündigen, wann diese sich in einen Gegenstand respektive Menschen ihrer Wahl verkrallen können.
Naturgemäß wirkt „Night of the living dead“ für heutige Verhältnisse recht harmlos bishin unfreiwillig komisch, war es seinerzeit noch sehr in Mode, die Charaktere zwar hysterisch kreischen zu lassen, diese jedoch mindestens genauso regungs- wie hilflos auf der Stelle stehen zu lassen.
Soll heißen:
Anstatt sich die Protagonisten wenigstens versuchsweise wehren, bleiben sie starr und ganz und gar nicht stumm am Fenster stehen, so dass auch der letzte Zombie einmal Hand an legen kann.
Somit reihen sich viele Szenen aneinander, in denen man als aufmerksamer Zuschauer kopfschüttelnd die Frage in den Raum wirft, warum um alles in der Welt die Protagonisten immerfort vergessen, wie kinderleicht die unbeerdigten Toten besiegbar sein könnten.Nicht genug damit, dass insbesondere Ben selbst zu der entsprechenden „Lösung“ gelange; vielmehr weisen die permanent gesichteten Nachrichten kontinuierlich auf eben jene Strategie hin.
Drückt man hier jedoch seine Äuglein zu, kann man sich in der Tat vollends fasziniert in Szenen hineinfühlen, die vor 50 Jahren absolut gewagt waren. Und ja, ich persönlich bin durchaus beeindruckt hiervon, habe ich bereits zig Altertümchen aus dem Horror-Genre gesichtete, die im Kontrast zu „Night of the living dead“ wie ein Butterblümchen wirken. Haben sich anno dazumal bereits mehrere Zuschauer voller Panik die Augen zugehalten, wenn ein Mann im offensichtlichen Plüschkostüm als Werwolf um die Ecke tappste, dürfte der ein oder andere in diesem Fall in eine ähnliche Panik verfallen sein wie die Filmfigur Barbara, wird man hier immerhin damit konfrontiert, wie man illustrer Untoter fröhlich an diversen Körperteilen wie auch Innereien knabbert.
Weiterhin wird die Spannung anhand der Situation innerhalb des Farmhauses angetrieben. Nicht nur die Bedrohung von draußen gilt es zu überstehen, vielmehr zeichnet sich von Anfang an eine interpersonelle drinnen-Bedrohung ab, die sich ähnlich zuspitzt.
Mag sein, dass dem ein oder anderen Barbaras Verkörperung des lebendigen Dekoartikels über kurz oder lang etwas auf die Nerven gehen mag ~ nichtsdestominder fühlte sich ihre Darstellung des Nervenzusammenbruchs für mich überaus authentisch und somit glaubhaft an.
Mit der vor-finalen Wendung habe ich für meinen Teil sehr früh rechnen können, empfand diese dennoch als nicht minder gelungen. Der tatsächliche Ausgang des 96minütigen Filmes ist gewiss bitterböse, erinnert a bisserl an Stephen King und hat definitiv etwas für sich.
Ergänzend sei erwähnt, dass es nach der Schriftbildeinblendung noch einige (Stand-)Bilder zu betrachten gilt, die den Plot noch ein paar Szenen weiterführen. Alsdann erfolgt eine wirklich sehr kurze Aufnahme, bis schlussendlich der damalige Schriftzug „The End“ den Filmgucker in seine vermeintlichen Alpträume entlässt.
===Die DVD===
existiert wie bereits erwähnt in zig verschiedenen Ausführungen. Mir selbst liegt eine optisch doch eher abschreckende Variante aus dem Hause „Marketing Film“ vor, welche potentielle Interessenten einerseits damit lockt, dass es sich hier um eine 2-DVD Ausgabe handelt, andererseits jedoch damit abschreckt, dass sich gleich drei Rechtschreibfehler auf der rückseitigen Beschreibung tummeln, während ferner kein einziger Hinweis angebracht wurde, was sich auf der zweiten DVD an vermuteten Bonusmaterial befindet.
Ebenso fehlt ein Indikator dafür, dass es sich hier zwar um die 96 Minuten andauernde Schnittfassung handelt, diese jedoch vereinzelt mit Szenen im Original-Ton beinhaltet. Dank des hinzuschaltbaren Untertitels (wovon es entgegen meiner ursprünglichen Vermutung wie auch der Angabe auf der DVD-Rückseite dann doch verblüffend viele – acht - gibt) kann ein jeder den Inhalt verstehen; wirklich in Ordnung finde ich diese Nicht-Erwähnung allerdings doch.
Bild und Ton selbst empfinde ich persönlich als sehr sehr okay, wenngleich Dank der englischen Szenen ad hoc Unterschiede in der Vertonung der Hintergrundgeräusche zu erkennen sind.
Neben der mir vorliegenden FSK16 Fassung existiert – wenn auch indiziert – eine FSK18 Fassung, die als „30th Anniversary Edition“ sicherlich ihren eigenen Reiz inneträgt.
Das auf der zweiten in meinem Haushalt befindlichen Disc verewigte Bonusmaterial ist mitnichten zu verachten. Man mag sich bei Sichtung der '''Bildergalerie''' zwar durchaus fragen, von welchen Filmen um alles in der Welt manche Fotos entnommen sein mögen, kann sich mit dem '''Kinotrailer''' hingegen gewiss anfreunden. Deutlich bemerkbar ist hier, dass der Hauptfilm im Original-Ton über einen eindeutig höheren Reiz verfügt.Der Spot an sich dauert rund 1:45 Minuten und versteht es auf genialste, Dank des „Sprechers“ die richtige Stimmung zu erzeugen. Tipp somit am Rande: erst den Trailer gucken, dann im Idealfall mit dem Hauptfilm im O-Ton starten. Ungünstig zwar, dass man hierfür die DVD wechseln muss... aber ohne Mühe gibt es selten Lohn.
Der Bonuspunkt '''Reflections of the living dead“ dauert 78 Minuten, wurde vollständig untertitelt und ist meines Erachtens nach recht interessant. Bezug auf die Entstehung des Filmes, die „Nachwirkung“ wie auch den Erfolg werden inmitten eines Dialogs zwischen den Machern aufgegriffen, erläutert und immer wieder anhand Filmszenen untermalt. Ebenfalls kommen einzelnen der einstigen Darsteller zu Wort, schildern ihre Eindrücke und geben dem Zuschauer noch ein wenig mehr an Hintergrundinformation mit auf den Weg.
Die '''Dokumentation''' hingegen dauert rund 6 Minuten, die im Gegensatz zu dem vorherigen Bonusmaterial nicht untertitelt wurde. Vielmehr quasselt eine Sprecherin wie auch ein Sprecher über den Original-Ton „drüber“, dessen bezüglich ich sagen muss, dass der männliche Part eindeutig euphorischer klingt als die doch etwas gelangweilte weibliche Vorlesestimme. Sehens- respektive Hörenswert empfand ich das Ganze durchaus, obschon mir hier in der Tat der Hinweis fehlt, wer hier überhaupt zu Wort kam.
Das „Document of the dead“ dauert erneut etwas über eine Stunde. Angesehen habe ich mir dieses nicht mehr, bezieht sich das Dargebotene vorrangig auf die Entstehung des späteren Romero-Werks „Dawn of the dead“.
Hinter dem Punkt '''George A. Romero''' verbirgt sich lediglich dessen Biografie in Form einer mehrseitigen Texttafel, während die Angabe '''weitere Trailer''' durchaus für sich spricht.
===Summa summarum=== steht sich die Marketing-Film Ausgabe meiner Meinung nach dadurch selbst im Wege, dass der Pappschuber keinen Hinweis auf das Bonusmaterial liefert. Selbstverständlich könnte man ausführen, dass ein jeder davon ausgehen sollte, dass auf der zweiten Disc etwas anders als der Hauptfilm zu finden ist ~ dementgegen steht jedoch der Usus, manche Filme als Doppel-Pack feilzubieten, wo es sich dann einmal um die Kinofassung und einmal um die DVD Fassung handelt.
Nicht zuletzt Dank der Rechtschreibfehler auf der Rückseite schreckt die Marketing-Film Variante meiner These nach potentiell Kaufwillige ab, kommt das gesamte Produkt derartig „billig und lieblos“ herüber, dass auch ich hier keine 5 Euro investiert hätte.
Umso erstaunter wie positiv überraschter durfte ich sodann bei der Sichtung sein; was es mir dessen ungeachtet mit der abschließenden Bewertung nicht grade leichter macht.
Der Hauptfilm an sich trägt seinen altertümlichen Charme inne, so dass ich ohne jeden Zweifel hier das als absolut vertretbar empfinde, was ich bei neueren Verfilmungen als definitives Manko bezeichnen würde.
Expliziter ausgeführt: sichte ich bei Werken des 21. Jahrhunderts jemanden, der quasi versucht, den Angreifer stoisch zu Tode zu kreischen respektive so lange stehen bleibt, bis der Usurpator genug Holz vor den Fenster abgerupft hat, um sodann das bereitwillige Opfer selbst zu zerrupfen... dann versetzt mich das nicht gerade ins Tal der Glaubwürdigkeit.
Im Gegensatz dazu stützen sich die alten Werke jedoch auf eben jenes Paralysierungsverhalten der Damen, während einzig und allein die Männer Helden spielen durften. Eine Lara Croft hätte freilich etwas absonderlich in der Szenerie gewirkt, so dass ich hier im Grunde genommen sagen würde „das war damals halt so, und genau das macht diese alten Filme aus, demnach ist das positiv“.
Kann man verstehen, muss man aber nicht ~ analog dazu empfinde ich das Bonusmaterial als überaus gelungen, nicht zuletzt für eingefleischte Fans aufschlussreich, informativ und fesselnd. Grober Patzer umso mehr die Art und Weise, wie die DVD förmlich auf den Markt gerotzt wurde.
Nahezu niemand wird von der Gestaltung her auf die Idee kommen, hier mannigfaltiges und vorbildlich gestaltetes Bonusmaterial vorzufinden und kann ebenfalls nur raten, welches sich überhaupt auf der Silberscheibe befindet. Somit ist es Fakt, dass Zufallskäufer dieser Edition wohl nahezu ausschließlich Dank eines etwaigen Schnäppchenpreises zugreifen werden.
Somit verkommt die Marketing Film Edition von „Night of the living dead“ eher zu einem versehentlichen Geheimtipp, was nach gefühlt-ewigen Abwägen meinerseits zu einer Viererbesternung führt.
Night of the Living Dead&ldquo welcher konsequenterweise hierzulande eher unter dem Titel „“Die Nacht der lebenden Toten“ vermarktet wurde. Inzwischen gibt es von dem Werk aus dem Jahre 1968 gleich mehrere Auflagen, was nicht zuletzt daran liegen könnte, dass „Night of the living dead“ offiziell in die Filmsammlung des Museum of Modern Art aufgenommen wurde und gar als „erhaltenswertes Kulturgut“ gilt.
Jener „Meilenstein des Horror-Genres“ lenkte seinerzeit die Zombiefilme in eine andere Richtung ~ statt auf Voodoo setzten die Macher hier auf natürlicherere, irdischere Ursachen, wenngleich man meines Erachtens nach selbst hierüber debattieren könnte, wirkt die Erklärung für den Ausbruch in meinen Augen doch etwas arg speziell wie extra terrestrisch.
'''Die Handlung''' an sich ist in wenigen Worten zusammenfassbar: bei einem Friedhofsbesuch werden Barbara (Judith O’Dea) und ihr Bruder Johnny (Russell Streiner) von einem lebenden Toten attackiert. Johnny kommt zu Fall, Barbara hingegen gelingt im letzten Moment die Flucht. Völlig unter Schock stehend sucht sie Zuflucht in einem abgelegenen Farmhaus und wäre wohl rasch der zerbissenen Hausherrin ähnlich, würde nicht urplötzlich Ben (Duane Jones) vor der Tür stehen und damit beginnen, das Haus abzusichern.
Dank eines funktionierenden Radios erfahren die beiden, dass die Angriffe nicht nur in der unmittelbaren Gegend stattfinden. Erst geraume Zeit später machen sich sodann Geräusche aus dem Keller bemerkbar; woraufhin schließlich Harry Cooper (Karl Hardman) die Szenerie betritt. Seine Äußerung
„Wir sitzen da unten absolut sicher. Und Sie sagen, ich soll den Kopf rausstecken, nur weil jemand Hilfe braucht?“
zeigt deutlich, dass ein einen Zusammenhalt kaum zu denken ist ~ und dennoch fassen Ben sowie der ebenfalls aus dem Keller hinzugestoßene Tom (Keith Wayne) den Entschluss, dass allesamt am besten fliehen sollten. Nicht zuletzt, weil Helen Cooper (Marilyn Eastmen) sich zunehmend um ihre kranke Tochter Karen (Kyra Schon) sorgt, scheint Eile geboten ~ vielmehr sammeln sich vor der Hütte immer mehr untote, nach Menschenfleisch hungernde Gestalten...
Die gute Judy (Judith Ridley) hingegen wird gar nicht erst gefragt, während Barbara nach wie vor eher apathisch erstarrt bleiben darf.
'Die Umsetzung zeugt von dem, was seinerzeit überaus typisch war: lautstarke wie hochdramatische Begleitmusik, um den Zuschauer punktgenau in die richtige Stimmung zu versetzten, die Atmosphäre grausiger zu gestalten und nicht zuletzt den Zartbesaiteten anzukündigen, wann diese sich in einen Gegenstand respektive Menschen ihrer Wahl verkrallen können.
Naturgemäß wirkt „Night of the living dead“ für heutige Verhältnisse recht harmlos bishin unfreiwillig komisch, war es seinerzeit noch sehr in Mode, die Charaktere zwar hysterisch kreischen zu lassen, diese jedoch mindestens genauso regungs- wie hilflos auf der Stelle stehen zu lassen.
Soll heißen:
Anstatt sich die Protagonisten wenigstens versuchsweise wehren, bleiben sie starr und ganz und gar nicht stumm am Fenster stehen, so dass auch der letzte Zombie einmal Hand an legen kann.
Somit reihen sich viele Szenen aneinander, in denen man als aufmerksamer Zuschauer kopfschüttelnd die Frage in den Raum wirft, warum um alles in der Welt die Protagonisten immerfort vergessen, wie kinderleicht die unbeerdigten Toten besiegbar sein könnten.Nicht genug damit, dass insbesondere Ben selbst zu der entsprechenden „Lösung“ gelange; vielmehr weisen die permanent gesichteten Nachrichten kontinuierlich auf eben jene Strategie hin.
Drückt man hier jedoch seine Äuglein zu, kann man sich in der Tat vollends fasziniert in Szenen hineinfühlen, die vor 50 Jahren absolut gewagt waren. Und ja, ich persönlich bin durchaus beeindruckt hiervon, habe ich bereits zig Altertümchen aus dem Horror-Genre gesichtete, die im Kontrast zu „Night of the living dead“ wie ein Butterblümchen wirken. Haben sich anno dazumal bereits mehrere Zuschauer voller Panik die Augen zugehalten, wenn ein Mann im offensichtlichen Plüschkostüm als Werwolf um die Ecke tappste, dürfte der ein oder andere in diesem Fall in eine ähnliche Panik verfallen sein wie die Filmfigur Barbara, wird man hier immerhin damit konfrontiert, wie man illustrer Untoter fröhlich an diversen Körperteilen wie auch Innereien knabbert.
Weiterhin wird die Spannung anhand der Situation innerhalb des Farmhauses angetrieben. Nicht nur die Bedrohung von draußen gilt es zu überstehen, vielmehr zeichnet sich von Anfang an eine interpersonelle drinnen-Bedrohung ab, die sich ähnlich zuspitzt.
Mag sein, dass dem ein oder anderen Barbaras Verkörperung des lebendigen Dekoartikels über kurz oder lang etwas auf die Nerven gehen mag ~ nichtsdestominder fühlte sich ihre Darstellung des Nervenzusammenbruchs für mich überaus authentisch und somit glaubhaft an.
Mit der vor-finalen Wendung habe ich für meinen Teil sehr früh rechnen können, empfand diese dennoch als nicht minder gelungen. Der tatsächliche Ausgang des 96minütigen Filmes ist gewiss bitterböse, erinnert a bisserl an Stephen King und hat definitiv etwas für sich.
Ergänzend sei erwähnt, dass es nach der Schriftbildeinblendung noch einige (Stand-)Bilder zu betrachten gilt, die den Plot noch ein paar Szenen weiterführen. Alsdann erfolgt eine wirklich sehr kurze Aufnahme, bis schlussendlich der damalige Schriftzug „The End“ den Filmgucker in seine vermeintlichen Alpträume entlässt.
===Die DVD===
existiert wie bereits erwähnt in zig verschiedenen Ausführungen. Mir selbst liegt eine optisch doch eher abschreckende Variante aus dem Hause „Marketing Film“ vor, welche potentielle Interessenten einerseits damit lockt, dass es sich hier um eine 2-DVD Ausgabe handelt, andererseits jedoch damit abschreckt, dass sich gleich drei Rechtschreibfehler auf der rückseitigen Beschreibung tummeln, während ferner kein einziger Hinweis angebracht wurde, was sich auf der zweiten DVD an vermuteten Bonusmaterial befindet.
Ebenso fehlt ein Indikator dafür, dass es sich hier zwar um die 96 Minuten andauernde Schnittfassung handelt, diese jedoch vereinzelt mit Szenen im Original-Ton beinhaltet. Dank des hinzuschaltbaren Untertitels (wovon es entgegen meiner ursprünglichen Vermutung wie auch der Angabe auf der DVD-Rückseite dann doch verblüffend viele – acht - gibt) kann ein jeder den Inhalt verstehen; wirklich in Ordnung finde ich diese Nicht-Erwähnung allerdings doch.
Bild und Ton selbst empfinde ich persönlich als sehr sehr okay, wenngleich Dank der englischen Szenen ad hoc Unterschiede in der Vertonung der Hintergrundgeräusche zu erkennen sind.
Neben der mir vorliegenden FSK16 Fassung existiert – wenn auch indiziert – eine FSK18 Fassung, die als „30th Anniversary Edition“ sicherlich ihren eigenen Reiz inneträgt.
Das auf der zweiten in meinem Haushalt befindlichen Disc verewigte Bonusmaterial ist mitnichten zu verachten. Man mag sich bei Sichtung der '''Bildergalerie''' zwar durchaus fragen, von welchen Filmen um alles in der Welt manche Fotos entnommen sein mögen, kann sich mit dem '''Kinotrailer''' hingegen gewiss anfreunden. Deutlich bemerkbar ist hier, dass der Hauptfilm im Original-Ton über einen eindeutig höheren Reiz verfügt.Der Spot an sich dauert rund 1:45 Minuten und versteht es auf genialste, Dank des „Sprechers“ die richtige Stimmung zu erzeugen. Tipp somit am Rande: erst den Trailer gucken, dann im Idealfall mit dem Hauptfilm im O-Ton starten. Ungünstig zwar, dass man hierfür die DVD wechseln muss... aber ohne Mühe gibt es selten Lohn.
Der Bonuspunkt '''Reflections of the living dead“ dauert 78 Minuten, wurde vollständig untertitelt und ist meines Erachtens nach recht interessant. Bezug auf die Entstehung des Filmes, die „Nachwirkung“ wie auch den Erfolg werden inmitten eines Dialogs zwischen den Machern aufgegriffen, erläutert und immer wieder anhand Filmszenen untermalt. Ebenfalls kommen einzelnen der einstigen Darsteller zu Wort, schildern ihre Eindrücke und geben dem Zuschauer noch ein wenig mehr an Hintergrundinformation mit auf den Weg.
Die '''Dokumentation''' hingegen dauert rund 6 Minuten, die im Gegensatz zu dem vorherigen Bonusmaterial nicht untertitelt wurde. Vielmehr quasselt eine Sprecherin wie auch ein Sprecher über den Original-Ton „drüber“, dessen bezüglich ich sagen muss, dass der männliche Part eindeutig euphorischer klingt als die doch etwas gelangweilte weibliche Vorlesestimme. Sehens- respektive Hörenswert empfand ich das Ganze durchaus, obschon mir hier in der Tat der Hinweis fehlt, wer hier überhaupt zu Wort kam.
Das „Document of the dead“ dauert erneut etwas über eine Stunde. Angesehen habe ich mir dieses nicht mehr, bezieht sich das Dargebotene vorrangig auf die Entstehung des späteren Romero-Werks „Dawn of the dead“.
Hinter dem Punkt '''George A. Romero''' verbirgt sich lediglich dessen Biografie in Form einer mehrseitigen Texttafel, während die Angabe '''weitere Trailer''' durchaus für sich spricht.
===Summa summarum=== steht sich die Marketing-Film Ausgabe meiner Meinung nach dadurch selbst im Wege, dass der Pappschuber keinen Hinweis auf das Bonusmaterial liefert. Selbstverständlich könnte man ausführen, dass ein jeder davon ausgehen sollte, dass auf der zweiten Disc etwas anders als der Hauptfilm zu finden ist ~ dementgegen steht jedoch der Usus, manche Filme als Doppel-Pack feilzubieten, wo es sich dann einmal um die Kinofassung und einmal um die DVD Fassung handelt.
Nicht zuletzt Dank der Rechtschreibfehler auf der Rückseite schreckt die Marketing-Film Variante meiner These nach potentiell Kaufwillige ab, kommt das gesamte Produkt derartig „billig und lieblos“ herüber, dass auch ich hier keine 5 Euro investiert hätte.
Umso erstaunter wie positiv überraschter durfte ich sodann bei der Sichtung sein; was es mir dessen ungeachtet mit der abschließenden Bewertung nicht grade leichter macht.
Der Hauptfilm an sich trägt seinen altertümlichen Charme inne, so dass ich ohne jeden Zweifel hier das als absolut vertretbar empfinde, was ich bei neueren Verfilmungen als definitives Manko bezeichnen würde.
Expliziter ausgeführt: sichte ich bei Werken des 21. Jahrhunderts jemanden, der quasi versucht, den Angreifer stoisch zu Tode zu kreischen respektive so lange stehen bleibt, bis der Usurpator genug Holz vor den Fenster abgerupft hat, um sodann das bereitwillige Opfer selbst zu zerrupfen... dann versetzt mich das nicht gerade ins Tal der Glaubwürdigkeit.
Im Gegensatz dazu stützen sich die alten Werke jedoch auf eben jenes Paralysierungsverhalten der Damen, während einzig und allein die Männer Helden spielen durften. Eine Lara Croft hätte freilich etwas absonderlich in der Szenerie gewirkt, so dass ich hier im Grunde genommen sagen würde „das war damals halt so, und genau das macht diese alten Filme aus, demnach ist das positiv“.
Kann man verstehen, muss man aber nicht ~ analog dazu empfinde ich das Bonusmaterial als überaus gelungen, nicht zuletzt für eingefleischte Fans aufschlussreich, informativ und fesselnd. Grober Patzer umso mehr die Art und Weise, wie die DVD förmlich auf den Markt gerotzt wurde.
Nahezu niemand wird von der Gestaltung her auf die Idee kommen, hier mannigfaltiges und vorbildlich gestaltetes Bonusmaterial vorzufinden und kann ebenfalls nur raten, welches sich überhaupt auf der Silberscheibe befindet. Somit ist es Fakt, dass Zufallskäufer dieser Edition wohl nahezu ausschließlich Dank eines etwaigen Schnäppchenpreises zugreifen werden.
Somit verkommt die Marketing Film Edition von „Night of the living dead“ eher zu einem versehentlichen Geheimtipp, was nach gefühlt-ewigen Abwägen meinerseits zu einer Viererbesternung führt.
12 Bewertungen, 3 Kommentare
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20.09.2013, 18:42 Uhr von anonym
Bewertung: besonders wertvollPrima vorgestellt. Würde mich freuen, wenn du auch bei mir mal vorbei schaust =) LG
-
20.09.2013, 12:26 Uhr von Little-Peach
Bewertung: sehr hilfreichSH :))
-
20.09.2013, 11:09 Uhr von katjafranke
Bewertung: sehr hilfreichLiebe Grüße KATJA.
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