Night of the Living Dead - Die Nacht der lebenden Toten (DVD) Testbericht

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- Action:
- Anspruch:
- Romantik:
- Humor:
- Spannung:
Erfahrungsbericht von Divalein
Sie fressen Dein Fleisch und nagen an Deinen Nerven
Pro:
Kult + Darsteller + Psychoabgründe + DVD-Extras
Kontra:
eindimensionale Handlung + DVD-Menü
Empfehlung:
Ja
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Night of the Living Dead
- Die Nacht der lebenden Toten
(DVD)
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„Sie fressen Dein Fleisch und nagen an Deinen Nerven“
„They are coming to get you, Barbra!“ – Viele Horrorfans dürften wissen, dass diese düstere Prophezeiung aus dem 96 Minuten langen Schwarz-Weiß-Horrorfilm “Night of the Living Dead” (deutscher Titel: „Die Nacht der lebenden Toten“) von George A. Romero stammt. Der Streifen erschien 1968 und war der Auftakt einer fünfteiligen Zombiefilm-Reihe Romeros, der bei „Night of the Living Dead“ nicht nur als Buchautor und Regisseur, sondern auch als Kameramann und Cutter fungierte. 1999 wurde „Night of the Living Dead“ als erhaltenswertes Kulturgut in die US-amerikanische „National Film Registry“ eingetragen.
Sie kommen tatsächlich, um Dich zu holen
Die oben angeführte, ursprünglich im neckischen Scherz an seine Schwester Barbra (Judith O’Dea) gerichtete Bemerkung Johnnys (Russell Streiner) offenbart sich im Film recht früh als grausame Realität, dann nämlich, wenn sich der seltsam hölzern laufende, alte Mann auf dem Friedhof als fleischfressender Untoter entpuppt und die Geschwister angreift. Johnny bleibt zurück, Barbra kann fliehen – vorerst zumindest. Völlig verstört kommt sie schließlich in einem verlassenen Haus unter.
In Kürze wird sich der kühne Schwarze Ben (Duane Jones) hinzugesellen und nach und nach sämtliche Türen und Fenster verbarrikadieren, während sich vorm Haus mehr und mehr Untote aufreihen. Irgendwann werden auch noch ein junges Pärchen sowie ein zerstrittenes Ehepaar mitsamt ihrem Kind dazukommen, verschreckte Personen, die sich bis dahin im Keller versteckt gehalten haben.
Währenddessen versammeln sich vor der Türe weitere lebende Tote und drängen darauf, in das Haus zu kommen, um das Fleisch von Barbra, Ben und Co. zu verspeisen.
Sie holten weit mehr als das bloße Fleisch
Ohne das Ende vollends vorwegnehmen zu wollen: „Night of the Living Dead“ ist alles andere als ein optimistischer, aussichtsreicher Film:
Während die eine oder andere - für damalige Verhältnisse - äußerst offenkundige Gore-Szene unwohlige Ekelgefühle hervorrufen mag, verstört alles in allem vor allem die düstere Grundstimmung des Films, welche unter anderem durch die teilweise überdunkel wirkenden Schwarz-Weiß-Bilder und eine effektvolle Kameraführung eindrucksvoll unterstrichen werden.
Doch so offensichtlich die fatale Determiniertheit der Protagonisten auch ist: Der plakative Zombie-Terror in „Night of the Living Dead“ gerät in Vergessenheit, wenn zwischen den egozentrischen Hauptfiguren die klaustrophobische Stimmung bedrohlich zu kochen anfängt, die Nerven immer blanker liegen und es nur noch eine Frage der Zeit zu sein scheint, bis sie schließlich - ähnlich wie zum Beispiel in „Cube“ - überlaufen muss.
Neben der Darstellung eines handfesten Lagerkollers hantiert „Night of the Living Dead“ marginal auch mit unterschwelliger Sozialkritik und bedient sich dafür mancher Typisierung, etwa dann, wenn schweigsame Vertreter der Politik zunächst um die Existenz der Gefahr herumreden wollen oder ein übereifriger, schießfreudiger Sheriff auf alles feuert, was sich bewegt.
Sie hinterließen einen Eindruck
Egal ob man den Film wegen seiner linearen, eindimensionalen Handlung schätzt oder ablehnt oder seine kleinen intelligenten Psycho- und Sozialeinwürfe liebgewinnt oder für selbige nur ein gelangweiltes Gähnen übrig hat – „Night of the Living Dead“ beeindruckt unabhängig vom Inhalt durch seine filmischen Mittel, wie etwa der speziellen Schnitttechnik oder der oftmals beklemmend wirkenden Anordnung des Bildausschnitts und weniger aufgrund von Logik oder intelligenten Wendungen.
Ebenfalls einen Eindruck hinterlassen die Darsteller, die fast alle - bis auf manche übertrieben agierende Zombie-Mimen - sehr überzeugend spielen. Dies überrascht vor allem deshalb, da es sich bei vielen der Schauspieler um Freizeit-Akteure handelte, die einem anderen Hauptberuf nachgingen bzw. zusätzlich auch an der Produktion des Films beteiligt waren.
Auch eindrucksvoll: Die DVD
Für Staunen sorgt auch die von der KSM GmbH veröffentlichte 1-Disc-DVD-Edition aus dem Jahre 2009, denn sie bringt neben der Uncut-Version des Films - die inmitten des Films (!) auch ein paar nicht synchronisierte Szenen mit deutschen Untertiteln bereit hält - einen dicken Packen Extras mit:
Abgesehen davon, dass neben der deutschen Synchronspur auch die englischsprachige Originalversion und eine Kapitelanwahl enthalten sind, stehen in einem unangenehm bunten, billig wirkenden Menü mit schaurigen Untertönen nicht nur die seinerzeit ausgestrahlten, englischsprachigen Kinotrailer, sondern auch die originalen TV-Spots zur Auswahl. Sie alle wirken, aus der Perspektive der heutigen Zeit betrachtet, überzogen und trashig, sind aber nichtsdestotrotz interessant anzusehen.
Ähnliches gilt für die Artwork-Galerie und den Überblick der Sammlerstücke zum Film – um beides komplett durchzusehen, benötigt man allerdings viel Geduld und Liebe für Details, wie sie wohl nur echte Fans entwickeln können.
Weiterhin sind Drehbuch- und Produktionsnotizen sowie Informationen zu Goofs durchzulesen. Sie alle sind interessant, setzen gleichwohl aber extrem rasante Lesefähigkeiten bzw. den wiederholten Klick auf die Pause-Taste voraus.
Damit aber noch längst nicht genug: Neben diversen, ziemlich knappen Filmografien zu den Darstellern sind ein gedrucktes Interview mit zwei Schauspielern, ein paar Texttafeln zur Entstehung des Phänomens sowie ein nicht uninteressantes, aber ein wenig am konkreten Film vorbeiflutschendes Making-Of anwählbar.
Darüber hinaus gibt es nicht nur Fotos aus dem Bereich Behind the Scenes, sondern auch Aufnahmen direkt aus dem Film sowie Büchern und Postern zu selbigem zu betrachten.
Alles in allem ist also eine bunte Mischung an wirklich profund aufbereiteten, wenn auch etwas kitschig dargestellten und manchmal auffallend subjektiv kommentierten Zusatzmaterialien enthalten.
Fazit:
Ein Meilenstein für die Filmgeschichte, ein Muss für Horrorfans, ein Martyrium für Zartbesaitete.
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(c) Eminencia / Divalein, 2010
117 Bewertungen, 30 Kommentare
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02.09.2010, 19:15 Uhr von trullilu
Bewertung: sehr hilfreichGrüße schickt dir trullilu !!!
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24.07.2010, 14:23 Uhr von campino
Bewertung: sehr hilfreichlg - a n d r e a
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21.07.2010, 12:16 Uhr von Sommergirl
Bewertung: sehr hilfreichnaja, bei Zombie-Filmen ist der Spielraum für eine Story schon sehr eigeschränkt, deshalb mag ich die wohl auch nicht besonders
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20.07.2010, 18:14 Uhr von catmum68
Bewertung: sehr hilfreichsehr hilfreicher Bericht, LG
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03.04.2010, 20:34 Uhr von Jack100
Bewertung: sehr hilfreichDanke für das Lesen meines Berichtes. Und Frohe Ostern. Viele Grüße
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30.03.2010, 07:27 Uhr von Janne0033
Bewertung: sehr hilfreichSehr guter Bericht LG Janne0033
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09.03.2010, 11:52 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichsh, danke fürs Lesen bei mir
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02.03.2010, 09:51 Uhr von AChristoteles
Bewertung: sehr hilfreichGut beschrieben, LG Chris
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28.02.2010, 08:11 Uhr von ronald65
Bewertung: sehr hilfreichlg
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23.02.2010, 14:13 Uhr von cleo1
Bewertung: sehr hilfreichSchön geschrieben. LG cleo1
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14.02.2010, 00:31 Uhr von wolli007
Bewertung: sehr hilfreichprima Bericht, lg
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13.02.2010, 23:29 Uhr von misscindy
Bewertung: sehr hilfreichEin sehr schöner Bericht, lg Sylvia
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11.02.2010, 11:03 Uhr von fantagirlie
Bewertung: sehr hilfreichLiebe Grüße und einen schönen Donnerstag wünsche ich Dir!
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10.02.2010, 15:25 Uhr von Striker1981
Bewertung: sehr hilfreichSH und Liebe Grüße vom STRIKER ;)
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06.02.2010, 18:59 Uhr von mima007
Bewertung: sehr hilfreichViele Gruesse, mima007
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06.02.2010, 18:04 Uhr von Mondlicht1957
Bewertung: sehr hilfreichDu hast bei mir gelesen und schon bin ich auch bei Dir Liebe Grüsse
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05.02.2010, 11:54 Uhr von Vorhangauf
Bewertung: sehr hilfreichEin schönes Wochenende. Thomas
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04.02.2010, 20:08 Uhr von Volker111
Bewertung: sehr hilfreichTja, auch Nervennahrung ist wichtig *fg*
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04.02.2010, 17:03 Uhr von topfmops
Bewertung: sehr hilfreich""They're Coming to Take Me Away, Ha-Haaa!" ist ein Hit 1966 von Napoleon XIV. Aber das ist vor Ihrer Zeit?? Obwohl: Ein wenig Fleisch könnte ich auch verlieren.
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04.02.2010, 14:20 Uhr von giselamaria
Bewertung: sehr hilfreichich gehöre weder zu den Zartbeseiteten, noch zu den Horrorfans, aber ich mal solche Filme/Bücher nicht so besonders ;-))) - LG Gisela
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04.02.2010, 02:56 Uhr von Polarlicht1960
Bewertung: sehr hilfreichViele liebe Grüße und einen schönen Donnerstag wünscht dir Larissa
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04.02.2010, 02:51 Uhr von bigmama
Bewertung: sehr hilfreichLG Anett
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03.02.2010, 17:39 Uhr von denisinlove
Bewertung: sehr hilfreichToller Bericht! Freue mich über jede Gegenlesung.
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03.02.2010, 17:32 Uhr von paula2
Bewertung: sehr hilfreichliebe Grüße
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03.02.2010, 16:44 Uhr von tina08
Bewertung: sehr hilfreichViele Grüße .... Tina
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03.02.2010, 14:38 Uhr von katrinj83
Bewertung: sehr hilfreichEinen schönen Mittwoch ... Katrin
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03.02.2010, 13:47 Uhr von sigrid9979
Bewertung: sehr hilfreichLiele Grüße von Sigi....
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03.02.2010, 13:08 Uhr von schmusenase
Bewertung: sehr hilfreichSH und herzliche Grüße!
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03.02.2010, 13:03 Uhr von Iris1979
Bewertung: sehr hilfreichSuper Bericht. LG Iris
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03.02.2010, 12:59 Uhr von rainbow90
Bewertung: sehr hilfreichGut beschrieben! Liebe Grüße
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