Night of the Living Dead - Die Nacht der lebenden Toten (DVD) Testbericht

Night-of-the-living-dead-die-nacht-der-lebenden-toten-dvd-horrorfilm
ab 6,37
Paid Ads from eBay.de & Amazon.de
Auf yopi.de gelistet seit 06/2010
5 Sterne
(4)
4 Sterne
(2)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)
Summe aller Bewertungen
  • Action:  durchschnittlich
  • Anspruch:  durchschnittlich
  • Romantik:  niedrig
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Spannung:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von atrachte

Die Nacht der lebenden Toten

Pro:

fabelhaft Inszeniert, beklemmend, Gesellschaftskritik,

Kontra:

nichts,

Empfehlung:

Ja

Es gibt wahrlich nicht viele Filmemacher, die sich damit rühmen können ein ganzes Genre mitbegründet zu haben. George A. Romero ist einer dieser wenigen Ausnahmen, hat er mit seinem Horrorklassiker „Night of the Living Dead“ (in Deutschland oft auch als „Nacht der lebenden Toten“ vertrieben) doch nicht nur das Genrekino komplett revolutioniert, sondern gleichzeitig auch die Untoten als Filmmonster in eine vollkommen neue Richtung manövriert und ihnen ihre heutige, charakteristischen Eigenschaften verliehen. Darüber hinaus war Romero´s Meilenstein einer der ersten Filme, die sozialkritische Motive mit dem Horrorelement verbunden haben. So ist „Night of the Living Dead“ nicht nur ein Film über Zombies, sondern auch ein Dokument über eine kaputte Gesellschaft in der Rassismus, Materialismus und Egoismus vorherrschen.

„Their coming to get you Barbra“
- Johnny -

Die Geschwister Johnny (Russell Streiner) und Barbra (Judith O’Dea) fahren den langen Weg auf einen abgelegenen Friedhof, um dort das Grab ihres verstorbenen Vaters zu besuchen. Als sich die beiden wieder zurück zum Auto machen, bemerken sie einen blassen, sich merkwürdig bewegenden Mann. Während Johnny noch Witze über den offensichtlich betrunkenen Kerl anstellt, hat Barbara bereits eine böse Vorahnung und möchte schnellst möglichst vom Friedhof weg. Tatsächlich wird sie plötzlich von dem Mann attackiert, Johnny schreitet jedoch schnell ein und liefert sich einen Kampf mit dem Mann. Als Johnny jedoch regungslos am Boden liegen bleibt, flüchtet Barbara panisch mit in ihrem Auto. Nach einem Unfall, entdeckt Barbara schließlich ein anscheinend verlassenes Farmhaus, in welchem sie versucht sich zu verstecken. Dort trifft sie schließlich auch auf Ben (Duane Jones), der ebenfalls von mehreren Personen verfolgt wurde und versucht mit der vollkommen verängstigten Barbara zu sprechen. Als Ben bemerkt, dass sich immer mehr von den seltsamen Gestalten, die weder Mensch noch Tier zu sein scheinen, dem Haus nähern, versucht er dieses zu verbarrikadieren, als schließlich noch weitere Menschen aus dem Keller in den oberen Teil des Hauses kommen. Auch Harry (Karl Hardman) und Helen Cooper (Marilyn Eastman), ein Ehepaar mittleren Alters, und Tom (Keith Wayne) und Judy (Judith Ridley) geben an von den merkwürdigen Gestalten in die Enge getrieben worden zu sein. Die Tochter der Coopers, Kareen (Kyra Schon), haben sie gar angegriffen und schwer verletzt. Doch je näher die Gefahr dem Haus kommt, desto größer werden die Konflikte innerhalb der Gruppe. Vor allem Ben, der versuchen will das Haus so gut wie möglichst zu verteidigen, und der jähzornige Harry geraten immer wieder aneinander.

Als „Night of the Living Dead“ Ende der 1960er Jahre entstanden ist, hatte die Gruppe um George A. Romero eigentlich nur die Absicht einen kleinen Film in der vorhandenen Freizeit zu drehen. Entstanden ist schließlich jedoch ein Horrorfilm, dessen Wirkung noch bis Heute nach reicht. Wie wichtig der Film für das amerikanische Kino ist, zeigt vor allem seine Aufnahme in das National Film Registry, sowie seine Aufnahme in die Filmsammlung des Museum of Modern Art. Dabei ist der Film, wie erwähnt, lediglich nur aus der Laune einiger Filmfans heraus entstanden, die einfach mal was neues machen wollten. Für Horrorfans ist der Film dabei natürlich in erster Linie interessant, da er den Filmzombie quasi erfunden hat. Untote gab es zwar auch schon Jahre von „Night of the Living Dead“, allerdings hat Romeros Film das Bild der Zombies doch so sehr geprägt, wie kein anderer Film vorher oder nachher es getan hat, sodass ihre Grundmotive, lebende Menschen zu fressen um selbst überleben zu können, auch noch heute Bestandteil in so ziemlich jedem Machwerk sind, in denen die Untoten auftauchen. Wie für Romero üblich, wird im Film jedoch nie genau erklärt, warum die Toten wieder zum Leben erwachen und Jagd auf die Lebenden machen. Sicherlich werden die Umstände für das Auftauchen der Untoten immer mal wieder thematisiert, sei es in direkten Dialogen zwischen den Charakteren oder in Radio- und TV-Sendungen die sie in ihrer Abgeschiedenheit verfolgen. Allerdings liefert der Film lediglich Theorien, somit ist es dem Zuschauer letzten Endes selbst überlassen sich Gedanken um die genauen Umstände für das Auftauchen der Untoten zu machen. Man sollte man aber nicht den Fehler machen und den Film auf seine Untoten reduzieren und allzu viel Zeit mit der Frage nach dem „Warum“ verschwenden, denn „Night of the Living Dead“ ist soviel mehr als nur ein Film über Zombies.

Vor allem ist er nämlich eines: eine Gesellschaftskritik. Diese bezieht „Night of the Living Dead“ vor allem aus dem Zusammenleben der Gruppe, welche durch die Umstände gezwungen ist miteinander zu kooperieren, und, um das Überleben aller zu gewährleisten, zusammenarbeiten sollte. Allerdings schafft es selbst eine solch kleine Gruppe von gerade einmal sechs erwachsenen Menschen nicht, sich zu einigen. Ben wird von Harry nicht ernst genommen, vielleicht weil er Farbiger ist, die Frauen haben nichts zu melden und irgendwie will sowieso jeder seinen Kopf durch bringen und ist nicht bereit auf die anderen zu hören. Romero zeigt im Haus somit wie eine Gesellschaft scheitert, die prinzipiell die gleichen Ziele, nämlich zu überleben verfolgt, während außerhalb der anscheinend sicheren Unterkunft das Resultat einer nicht funktionierenden Gemeinschaft lauert. Dabei führt der Regisseur vor allem Egoismus einzelner für das scheiternde Miteinander an, kritisiert im gleichen Atemzug jedoch auch, wenn auch weitaus subtiler, Themen wie Rassismus und den Vietnamkrieg, sowie die allgemeine Revolverhelden Attitüde der Amerikaner, erst zu schießen und dann zu denken bzw. allgemein Probleme mit Waffengewalt aus der Welt schaffen zu wollen. Die Verschmelzung von Gesellschaftskritik und Horrorelementen gelingt den Film absolut reibungslos, vor allem da das ganze zu keinem Zeitpunkt gezwungen wirkt.

Auch Abseits des gesellschaftskritischen Untertons, ist „Night of the Living Dead“ ein recht unkonventioneller Horrorfilm, vor allem für seine Zeit. So ist der Film, trotz damals bereits schon lange vorhandener Technik, noch in Schwarz/Weiß gedreht. Dies ist natürlich nicht zuletzt auf das geringe Anfangsbudget zurückzuführen, doch selbst nachdem die Macher um Romero noch weiteres Geld aufgetrieben haben, haben sie aus stilistischen Mitteln auf eine Einfärbung ihres Filmmaterials verzichtet. Wie sich im Nachhinein herausgestellt hat eine absolut richtige Entscheidung, denn die Wirkung des Filmes ist durch die Optik, die viel Wert auf Kontraste zwischen Licht und Schatten legt, sehr eigen, und bezieht daraus auch einen Großteil seiner Atmosphäre. Ein weiterer, wichtiger Bestandteil der Atmosphäre, ist natürlich auch der Handlungsort, also das alte Farmhaus, welche eine stets klaustrophobische Spannung versprüht, da es im Prinzip keinen Ausweg vor dem draußen lauernden Schrecken gibt als sich in den beengten Räumen zu verschanzen. Die Bilder die Romero in den begrenzten Schauplatz arrangiert hat, sind trotz alledem mitunter sehr eindrucksvoll, vor allem die wackeligen, man kann auch sagen amateurhaften, Kameraeinstellungen sorgen zusammen mit der gespenstischen, musikalischen Untermalung für eine stets bedrohliche Stimmung, die an Intensität kaum zu überbieten ist. Dank dieser stets harmonierenden Faktoren gelingt es „Night of the Living Dead“ eine sehr beklemmende Atmosphäre zu schaffen, die selbst für heutige Verhältnisse noch einen kalten Rückenschauer beim Zuschauer verursachen kann.

Auch was die Schauspieler angeht, hatten Romero und seine Crew natürlich nur begrenzte Mittelzur Verfügung, weshalb viele der eigentlichen Darsteller vor der Kamera, gleichzeitig auch hinter der Kamera eingesetzt wurden. Auf die Darbietung der einzelnen Darsteller, hat sich dieser Umstand allerdings nicht negativ ausgewirkt, denn der Cast kann eigentlich durch die Bank hindurch überzeugen. Allen voran steht dabei Duane Jones („Ganja & Hess“) als Ben, der als einiger in der ausweglosen Situation einen kühlen Kopf zu bewahren scheint und jede seiner Aktionen genauestens überlegt. Harry, gespielt von Karl Hardman („Santa Claws“), ist da aus einem ganz anderen Holz geschnitzt, und denkt in erster Linie nur an sein eigenes Überleben, welches er auch über das seiner Frau und seines Kindes zu stellen scheint. Judith O'Dea („October Moon“) gibt hingegen die vollkommen verängstigte Barbra, die mitunter kurz davor steht ihren Verstand zu verlieren. Die Darstellerleistungen sind wie gesagt, und trotz der Tatsache das hier allesamt Amateure am Werk waren die auch nachher kaum in weiteren Rollen zu sehen waren, durchweg positiv, und passen sich allesamt den Film sehr gut an. Natürlich sind auch die Untoten ein sehr wichtiger Bestandteil des Filmes, und auch wenn man hier sicherlich nicht unbedingt von einem allzu großen Talent gesegnet sein muss, geben die Laien ihren Rollen doch etwas sehr unheimliches. Auch die Masken der Untoten wurden allesamt sehr gut gemacht, auch wenn das ganze für heutige Verhältnisse mitunter manchmal gar ein wenig unfreiwillig komisch wirkt.

\\\\ Daten zum Film ////

Original Filmtitel:
Night of the Living Dead (1968)

Länge des Filmes:
Ca. 96 Minuten

Darsteller:
Duane Jones...Ben
Judith O'Dea...Barbra
Karl Hardman...Harry Cooper
Marilyn Eastman...Helen Cooper
Keith Wayne...Tom
Judith Ridley...Judy
Kyra Schon...Karen Cooper
...

Regisseur:
George A. Romero

FSK:
Freigegeben ab 16 Jahren

\\\\ Fazit ////
Zurecht gilt „Night of the Living Dead" als einer der wichtigsten Genrefilme überhaupt. Viele Elemente, die aus dem heutigen Horrorkino gar nicht mehr wegzudenken sind, hat Romero erst Salonfähig gemacht, ja sie quasi gar erst in die Welt des Horrorfilms eingeführt. Es ist jedoch vor allem die perfekt funktionierende Mischung aus Grusel und sozialkritischen Kontext, sowie die famose Inszenierung, die diesen Film zu einem solch eindrucksvollen Erlebnis machen. Ein Film, den man gesehen haben sollte.

10/10 Punkten für den Film „Night of the Living Dead" und somit fünf Sterne als Wertung.

42 Bewertungen, 10 Kommentare

  • Puenktchen3844

    26.09.2009, 20:49 Uhr von Puenktchen3844
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein guter Bericht. LG

  • minasteini

    26.09.2009, 18:39 Uhr von minasteini
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sh und noch einen schönen Sonnabend. LG

  • Clarinetta2

    26.09.2009, 16:23 Uhr von Clarinetta2
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr gutg eschrieben

  • sigrid9979

    26.09.2009, 16:21 Uhr von sigrid9979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr schön vorgestellt...würde mich auch über deine Gegenlesung freuen...Lg Sigi

  • ingoa09

    26.09.2009, 15:12 Uhr von ingoa09
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein sehr guter Bericht! Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende, Ingo

  • morla

    26.09.2009, 14:43 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    ein wunderschönes wochenende wünsch ich dir lg. petra

  • topfmops

    26.09.2009, 13:48 Uhr von topfmops
    Bewertung: sehr hilfreich

    "Zurecht gilt „Night of the Living Dead" als einer der wichtigsten Genrefilme überhaupt." Das mag ja sein. Habe den Film Anfang der 70er gesehen und beschlossen, dass ich das Genre nicht mag.

  • hameln58

    26.09.2009, 13:08 Uhr von hameln58
    Bewertung: sehr hilfreich

    Guter Bericht..LG Gina

  • Lale

    26.09.2009, 13:05 Uhr von Lale
    Bewertung: besonders wertvoll

    Allerbesten Gruß sendet die Lale.

  • peter_nordberg

    26.09.2009, 12:46 Uhr von peter_nordberg
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöner Bericht von dir. lg Peter