Nikon Coolpix 3100 Testbericht

Nikon-coolpix-3100
ab 91,13
Auf yopi.de gelistet seit 01/2004
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Summe aller Bewertungen
  • Bildqualität:  sehr gut
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  • Bedienkomfort:  sehr gut
  • Verarbeitung:  sehr gut
  • Zuverlässigkeit:  sehr gut

Erfahrungsbericht von Gimmick404

... und es hat ZOOM gemacht

4
  • Bildqualität:  gut
  • Ausstattung:  sehr gut
  • Akkulaufzeit:  durchschnittlich
  • Bedienkomfort:  gut
  • Verarbeitung:  durchschnittlich
  • Zuverlässigkeit:  gut
  • Besitzen Sie das Produkt?:  ja

Pro:

Preis, Bilder, optischer Zoom

Kontra:

leichtgängiger Wahlschalter, schlechter Batteriedeckel

Empfehlung:

Ja

Fotografieren war eigentlich noch nie mein Hobby, bisher habe ich bestenfalls mal eher schlechte Pocketkameras besessen. In den letzten 5 Jahren musste ich aufgrund eines Defektes sogar darauf verzichten. Ich zögerte aber, mir Ersatz zu besorgen, da ich schon zur Jahrtausendwende auf eine Digitalkamera spekulierte – oder besser gesagt: auf fallende Preise eben dieser Geräte. Denn mehr als 250 € wollte ich nicht investieren – und zu diesem Preis gab es damals noch praktisch keine brauchbaren Angebote.

Doch die Preise fielen schnell und mein Entschluss nahm konkretere Formen an. Fest ins Auge gefasst hatte ich schon 2003 die Nikon Coolpix 3100 – nicht nur aufgrund ihrer technischen Features (3 Megapixel), auch ihr sehr kompaktes Design sprach mich auf Anhieb an. Allerdings war mir die Kamera mit runden 400 € damals noch zu teuer. Doch die Preise fielen erwartungsgemäß recht schnell – erst auf 299 €, und einige Monate später, genau genommen im Juni 2004 war es dann soweit: für 189 € sollte die Kamera den Eigentümer wechseln.

Lieferumfang
Neben der Kamera selbst findet man in der Packung eine 16-MB-Compact-Flash-Speicherkarte, 2 Akkus (EN-MH1) nebst Ladegerät und ein umfangreiches Softwarepaket (unter anderem Adobe Photoshop Elements 2.0 und Nikon View). Zusätzlich gibt es auch noch ein ausführliches Handbuch sowie ein Schnellstartheft. Dazu gibt’s noch ein USB-Kabel (wird benötigt, um Daten – also Bilder – von der Kamera auf den PC zu übertragen), ein Videokabel und ein Trageriemen. Eine Tragetasche allerdings sucht man vergebens – sofern man in dieser Preisklasse überhaupt mit einer solchen rechnet.

Fast schon unumgänglich erscheint mir der Kauf von Ersatzakkus. Denn die Coolpix 3100 spart nicht grade Strom – und ein längeres Nichtnutzen der Kamera verkürzt den Ladezustand der eingesetzten Akkus drastisch. Ersatzakkus von Nikon kosten im Fachhandel etwa 8 €. Addiert man diese zu den 189 € Kaufpreis, einer 128-MB-CF-Speicherkarte (etwa 15 - 25 €) und einer Tragetasche, für die man etwa 10 € einkalkulieren sollte, so kommt man dann insgesamt auf einen Gesamtbetrag von knapp 230 €.

Ausstattung
Die Coolpix 3100 verfügt neben einem (eher unwichtigen) 4-fachen digitalen auch über einen dreifachen optischen Zoom. Dank dieses optischen Zooms lassen sich etwas entfernter erscheinende Objekte spürbar näher heranholen, ohne dass die Bildqualität darunter leidet. Dies unterscheidet den optischen signifikant vom digitalen Zoom. Letzterer erscheint mir sogar recht überflüssig – selbiges lässt sich nämlich nachträglich auch am PC bewerkstelligen. Laut Hersteller beträgt die Brennweite (Kleinbild) 38 - 115 mm.

Die Auflösung der gemachten Bilder beträgt maximal 3 Megapixel - entspricht einer maximalen Auflösung von 2048 x 1536. Diese reichen mir eigentlich völlig, da ich Fotos meist im 10 x 15-Format „entwickeln“ lasse. Theoretisch kann man aber auch die Auflösung herunterschrauben – dies empfiehlt sich immer dann, wenn man nicht über genügend Speicherplatz auf der Speicherkarte verfügt. Normalerweise hat die Coolpix allerdings den Speichermangel quasi werksseitig eingebaut: mit den 16 MB auf der mitgelieferten CF-Speicherkarte kommt man nicht weit. Allerdings kann man im Zubehörhandel auch CF-Karten mit bis zu 4 GB nachkaufen. Ich selbst begnüge mich mit einer 128-MB-Ausführung, welche mir bisher vollkommen ausreicht. Ein etwas längerer Urlaub könnte selbstredend eine größere Speicherkarte unumgänglich machen.

Bedienung (Handlichkeit)
Das schlechte gleich zuerst: der Betriebsartenwähler. Er ist derart ungünstig angebracht und dazu viel zu leichtgängig, dass er sich eigentlich immer verstellt sich, wenn man ihn in die Tragetasche packt und wieder herausholt. Ein Mangel, den Nikon (leider zu spät) erkannt und mit dem Nachfolgemodell 3200 abgestellt hat. Den Ein/Aus-Schalter habe ich beim Verstauen in der Tragetasche zwar auch schon mal aus Versehen betätigt, allerdings bemerkt man das in aller Regel, da sich dann die Abdeckung des Objektivs öffnet und der Zoom herausfährt.

Dafür entschädigt die Coolpix 3100 durch ihr handliches, kompaktes und durchaus knuffiges Design. Zu schmal ist sie auch nicht, so dass man nie das Gefühlt hat, dass etwas durch die Finger rutschen könnte. In Kombination mit ihrer leichten Bauweise (überwiegend besteht das gute Stück aus Plastik und wiegt somit nur 0.150 kg - laut Handbuch und ohne Akkus) wird die Nikon so zum nahezu optimalen Begleiter auf Urlaubsreisen – zumindest für Hobbyfotographen.

Mit der Kamera ist man recht schnell vertraut, da die Bedienung intuitiv geschieht. Ein langatmiges Studieren der Bedienungsanleitung wird so überflüssig, eigentlich reicht das Schnallstartheft völlig aus, um das Wichtigste zu erfassen.

Alle Tasten (wie die Zoomtasten oder der Auslöseknopf) sind sehr gut erreichbar. Auch die Bilderverwaltung ist recht brauchbar – allerdings benutze ich sie kaum, da ich nach Übertragen der Bilder auf den PC alle Bilder auf der Speicherkarte automatisch lösche – dies ist schlicht bequemer und spart nebenbei Strom. Die Bilderverwaltung benutzt ich lediglich unterwegs, um gemachte Bilder zu überprüfen und bei Bedarf zu löschen.

Akkus
Über den Ladezustand der Akkus gibt ein Symbol auf dem Display der Kamera Auskunft – sieht man kein Symbol, so ist der Ladezustand gut. Das Symbol - eine halb geladene Batterie – deutet an, dass man bald Ersatzakkus einsetzen kann respektive die Akkus aufladen sollte. Allerdings, besonders zuverlässig funktioniert das nicht. Meines Erachtens nach erscheint die Warnung viel zu früh, denn meist kann man noch etliche Bilder knipsen, bevor es endgültig zu Ende geht. Daran konnte auch ein Firmware-Update (welches im übrigen dank der Beschreibung recht leicht gelingt) nichts ändern, obwohl Nikon gegenteiliges behauptet.

Wie lange nun die Akkus halten, lässt sich nicht pauschal beantworten. Im Handbuch wird darauf verwiesen, dass sie ihre volle Kapazität erst nach 4 Ladevorgängen erreichen. Fakt ist natürlich: je besser man sie behandelt, umso besser halten sie. Das Einsatzgebiet und andere Umstände haben natürlich auch ihren Einfluss. So halten die Akkus recht lange, wenn man viele Bilder in kurzer Zeit macht. Umgekehrt geht der Strom recht schnell aus, wenn man einige Wochen lang die Kamera gar nicht benutzt hat. Das sehe ich allerdings nicht als Kritikpunkt an, es scheint mir eher normal zu sein.

Katastrophal jedoch ist der Batteriedeckel. Da sind die Sollbruchstellen quasi mit eingebaut, derart gebrechlich wirkt das ganze. Ich wage hier eine recht kurze Lebensdauer vorherzusagen. Völlig unverständlich dieser Mangel, schließlich sollte ein Hersteller wie Nikon da aufgrund der langjährigen Erfahrung in der Lage sein, besseres auf den Markt zu bringen.

Auslöseverzögerung
Die Auslöseverzögerung nimmt fast schon proportional zum abnehmenden Ladezustand der Akkus dramatisch zu, so dass man oft endlose Sekunden warten muss, bis die Kamera sich endlich zu entschließen scheint, das Objekt festzuhalten – leider warten nicht alle Motive solange. Sind die Akkus geladen, so hält sich die Auslöseverzögerung aber in akzeptablen Grenzen, einige Millisekunden muss man aber immer einkalkulieren. Es sei noch erwähnt, dass die Coolpix 3100 auch über einen Selbstauslöser verfügt.

Bilder
Über die Qualität der Bilder lässt sich bisher nach knapp 10 Monaten nichts Schlechtes sagen. Zugegeben, ich bin kein Fachmann auf diesem Gebiet. Doch gerade im Vergleich mit einer deutlich teureren Kamera meiner Eltern (allerdings keine digitale) waren die mit der Coolpix 3100 bei ähnlichen Objekten am selben Tag gemachten Bilder deutlich detailreicher, schärfer und farbengetreuer – ob dies nun nur an der Entwicklung lag, weiß ich aber nicht. Angemerkt sei, dass ich immer die bestmögliche Auflösung eingestellt habe.

Als Einstellung habe ich praktisch immer nur „Automatik“ gewählt, da mich das Ergebnis – eben die Bilder – bisher derart begeistern konnten, dass ich nicht den Drang verspürte, diese mit manuellen Einstellungen zu verbessern – obschon das natürlich theoretisch möglich sein könnte. So gibt es beispielsweise einen sogenannten Landschaftsassistenten. Mit Hilfe dieses Assistenten werden, so verspricht das Handbuch, die Konturen, Farben und Kontraste von Wäldern und ähnlichem verstärkt.

Die Bilder selbst werden auf der Speicherkarte im JPEG-Format gespeichert. Dies impliziert einen gewissen Qualitätsverlust, da die Bilder natürlich so beim Speichern komprimiert werden. Dies macht sich aber bei Urlaubsfotos nicht (bzw. kaum) negativ bemerkbar, vorausgesetzt, man speichert immer in der bestmöglichen Qualität ab.

Die Kamera verfügt über einen sogenannten Autofokus. Dieser macht sich durch Drücken des Auslöseknopfes durch einen „sanften“ Widerstand auf halbem Wege zur Aufnahmeauslösung bemerkbar. Hält man an diesem Punkt kurz inne, stellt sich die Kamera automatisch scharf auf das Objekt in der Bildmitte.

Beim Bildausschnitt ist zu beachten, dass das gemachte Bild nicht hundertprozentig mit dem im Display übereinstimmt. Legt man also Wert darauf, dass ein Objekt (beispielsweise eine Kirche) komplett abgelichtet wird, sollte man kurz im Sucher die Gegenprobe machen – und die Bilder so knipsen, wie es früher üblich war: dicht am Auge.

Display
Das Display empfinde ich als durchaus ausreichend, wenn es natürlich – bedingt durch die kompakte Bauweise – recht klein ist. Für ein Überprüfen der gerade gemachten Bilder reicht es aber allemal. Da das Display natürlich ein Stromfresser ist, schaltet es sich standardmäßig nach 30 Sekunden Leerlauf automatisch ab. Die Abschaltautomatik lässt sich natürlich variabel einstellen. Zum „Wecken“ muss man erst eine der Tasten drücken, um es wieder zum „Senden“ zu bringen.

Blitz
Einen eingebauten Blitz hat die Kamera auch, welcher in kleinen Räumen ausreichend ist. Bei Aufnahmen in größeren Räumen allerdings stößt man mit schon mal an die Grenzen des Blitzes, so dass dann der Hintergrund ziemlich dunkel wird. Auch die Blitzeinstellungen lassen sich mit Hilfe des Handbuches optimieren.

Einstellungen
Um mit dieser Kamera Bilder machen zu können, muss man nicht allzu viele Einstellungen vornehmen. Selbst absolute Neulinge auf dem Gebiet der Digitalfotographie sind in der Lage, recht schnell brauchbare Ergebnisse zu erzielen. Die Einstellungen, die man vornehmen sollte (wie Uhrzeit, Sprache) sind schnell gemacht. Um sich im auf den ersten Blick verwirrenden Menu der Kamera zurechtzufinden, hilft einem das Handbuch recht gut weiter.

Software / Bildbearbeitung
Standardmäßig wurde meine Kamera mit dem Programm Nikon View ausgeliefert. Mittlerweile bietet Nikon aber eine deutlich verbesserte Software (Picture Project) zur Übertragung und nachträglichen Bildbearbeitung an. Diese reicht zumindest für erste Retuschen. Den sogenannten Rote-Augen-Effekt – und die Coolpix scheint rote Augen zu mögen – hat man so schnell beseitigt.

Das mitgelieferte Adobe Photoshop Elements in der Version 2.0 (kostete seinerzeit im Handel um die 100 €) genügt auch höheren Ansprüchen. So können auch eher schlecht aufgenommene Bilder noch gerettet werden.

Zusatzfunktionen
- Serienaufnahme (ca. 1,5 Aufnahmen pro Sekunde in Serie)
- Best-Shot-Selector (Kamera wählt selbst das schärfste Bild einer Aufnahmeserie von 10 Bildern aus und speichert es ab)
- Aufzeichnen einer Filmsequenz (ohne Ton) von bis zu 40 Sekunden, maximale Auflösungsrate: 640 x 480
Von diesen Zusatzfunktionen habe ich allerdings bisher noch keinen Gebrauch gemacht.

Fazit
Die Nikon Coolpix 3100 ist eine sehr kompakte und intuitiv zu bedienende Kamera mit einigen praktischen Zusatzfunktionen und reichhaltiger Softwareausstattung, die für den Hausgebrauch sehr schöne, scharfe, detailreiche und farbenfrohe Bilder macht. Der Akkuverbrauch ist in Verbindung mit Ersatzakkus gerade noch akzeptabel.

Negativ allerdings der teilweise etwas schlechte Qualitätseindruck, den vor allem der schlechte Batteriedeckel vermittelt und der Betriebsartenwähler, der sich viel zu leicht unabsichtlich verstellen lässt.

Insgesamt also eine gute Kamera zu einem günstigen Preis.

http://www.europe-nikon.com

46 Bewertungen, 2 Kommentare

  • Overknees

    30.03.2005, 20:38 Uhr von Overknees
    Bewertung: sehr hilfreich

    ... schöner Bericht ohne die sonst so oft zu findende reine Schwärmerei. Zwei Infos am Rande: die CF-Karte gibt es bereits bis 4 GB Kapazität zu kaufen, leidlgich Microdrives passen nicht in die 3100. Beim Gewicht bist Du ein bisschen

  • Sternenhimmel

    30.03.2005, 00:25 Uhr von Sternenhimmel
    Bewertung: sehr hilfreich

    wie immer ein sehr schöner bericht