Nintendo Pikmin (GameCube Spiel) Testbericht

Nintendo-pikmin-gamecube-spiel
ab 21,10
Auf yopi.de gelistet seit 12/2006
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Summe aller Bewertungen
  • Grafik:  sehr gut
  • Sound:  gut
  • Bedienung:  einfach
  • Wird langweilig:  nie
  • Suchtfaktor:  hoch

Erfahrungsbericht von buckshot

Neues von Nintendo Mastermind Miyamoto

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Der wohl begnadetste Spieleentwickler aller Zeiten, Shigeru Miyamoto, erschuf mit Super Mario, seinem Bruder Luigi, Donkey Kong, Link und wie sie nicht alle heißen, bereits in der 8-bit Ära die Pixel-Stars schlechthin. Der neueste Streich von Nintendo`s Kreativkopf nennt sich Pikmin, die ab sofort über den GameCube wuseln und die Erfolgsstory weiterführen sollen. Bekannt für Innovation und frische Spielideen wartet Miyamoto diesmal jedoch nicht mit einem weiteren Jump`n`Run oder Action Adventure auf, sondern überrascht mit Echtzeit Strategie.

Captain Olimar, der als bedeutender Weltraumforscher auf dem Planeten Hocotate lebt, befindet sich mit seinem Raumschiff gerade auf einer Expedition durch`s All. Plötzlich rammt ein Asteroid sein Ufo und der Arme muss auf einem fremden Planeten notlanden. Sein Raumschiff zerschellt dabei in dreißig Einzelteile die quer über den Planeten verstreut liegen. Ohne diese Teile kommt Olimar hier niemals weg. Außerdem reicht die Batterie des, für ihn lebenswichtigen, Raumanzugs nur noch 30 Tage! Die Zeit ist also sehr knapp und es besteht kaum Hoffnung... bis er auf ein Pikmin trifft.So findet er Unweit seiner Absturzstelle eine große Zwiebel, welche auf drei dünnen Füßen steht und aus ihrem Zentrum ein Samenkorn spuckt. Nach kurzer Zeit wächst an der Stelle ein Blatt. Neugierig zieht Olimar an dem Blatt und schon steht ein putziges Männchen vor ihm, das er Pikmin tauft. Praktischerweise gehorcht das Pikmin Olimar wie ein Diener. Bei der weiteren Erkundung des Planeten findet Olimar ein paar winzige Süßgrashalme. Das Pikmin saugt daran und ihm wächst eine Knospe auf dem Kopf. Als nächstes entdeckt er Blumen die statt einem Blütenkorb eine transparente Tablette mit einer Zahl tragen. Das fleißige Pikmin hackt die Blüte um und schleppt die Tablette zur dreibeinigen Mutterzwiebel. Diese saugt die Tablette auf und spuckt daraufhin zwei weitere Pikmin Samen aus. Die drei Helfer verwendet Olimar um weitere Blumen zu fällen und sich auf die Weise eine Privatarmee zu züchten. Von den winzigen Pikminwesen existieren insgesamt drei Rassen, die farblich leicht zu unterscheiden sind. Egal ob rote, gelbe oder blaue Pikmin, jeder dieser Artgenossen verfügt über spezielle Fähigkeiten, die sich der Spieler entsprechend zu nutzen machen muss. Mit zahlreicher Unterstützung kann die Suche nach den Wrackteilen also beginnen. Auf dem unbekannten Planeten erschweren allerdings reichlich Hindernisse den Forscherdrang. Um an Gegenstände zu gelangen, müssen häufig Brücken gebaut, Mauern eingerissen oder Kisten aus dem Weg geräumt werden. Gefräßige Riesenkäfer, Kröten, Bienen und Schlangen haben es auf die kleinen Helfer abgesehen und sie zu ihrer Leibspeise erklärt. Außerdem sitzt Olimar und seiner Pikmin Armee stets die Zeit im Nacken. Ein Tag dauert im Spiel nämlich nur etwa eine Viertelstunde und die kleinen Krabbelgeister können Nachts in der freien Wildnis nicht überleben. Deshalb müssen sie rechzeitig wieder zu ihrer Zuchtzwiebeln geführt werden, in der sie dann wohlbehütet nächtigen. Die fremde Welt ist in diverse Gebiete unterteilt, in denen die Raumschiffteile zu suchen sind. Beginnend an der unmittelbaren Absturzstelle, erkundet man in Folge einen Wald, Höhlen und eine Quelle. Je mehr Teile bereits gefunden wurden, desto weiter kann Olimar mit seinem Raumschiff fliegen und so neue Abschnitte erreichen. Die Steuerung seiner kleinen Helferschar zeigt sich perfekt auf den Controller umgesetzt. So führt man Olimar mit dem Analogstick durch die Gegend spazieren. Vor ihm ist ein Cursor platziert, mit dem sich Gegenstände oder Pikmin anvisieren lassen. Wird eines der kleinen Wesen angewählt, kann es durch kurzes Betätigen des B Buttons gerufen werden. Wird die Taste entsprechend länger gehalten, erscheint ein Kreis, dessen Radius sich schnell vergrößert. So lässt sich geschwind eine ganze Gruppe der winzigen Kreaturen rufen. Mit dem C-Stick werden dann Befehle erteilt. Der A-Knopf wiederum wirft die Pikmin auf schwer erreichbare Ebenen, wo sie dann Gegenstände holen oder Gegner angreifen. Dabei gehen die kleinen Tierchen überraschend intelligent vor und erledigen ihre Aufgaben meist selbständig, während der Spieler sich bereits um andere Dinge kümmern kann. So simpel die Spielidee auch gestrickt sein mag, so komplex zeigen sich manche Aufgabenstellungen. Das Gameplay, mit einer Mischung aus Siedler und Lemmings, lässt jede Menge Freiheiten in der Lösung der Problemstellungen. Bis man den Dreh erst mal raus hat, sieht man sich auch schon vom süchtig machenden Pikmin-Virus infiziert. Optisch bewegt sich der Spieler durch kunterbunte Landschaften, die sich mit jeder Menge Leben gefüllt zeigen. Putzige Lebewesen, wunderschöne Animationen mit feinen Details, wie z.B. schwankende Blätter und Blütenstiele im Wind, sorgen für typisches Miyamoto-Flair. Auch wenn einige Texturen bei näherem hinsehen etwas grob oder matschig wirken, wird dieses Manko durch tolle Licht- und Schatteneffekte ausgeglichen. Soundtechnisch berieseln die Ohren mehr oder weniger belanglose Hintergrundmelodien, auf Sprachausgabe, die gerade Olimar gut zu Gesicht gestanden hätte, wird hingegen verzichtet. Zu kritisieren bleibt der etwas knappe Spielumfang. Da Olimar ein strenges Zeitlimit im Nacken sitzt um sein Ufo wieder flugtauglich zu machen, sehen geübte Strategen den Abspann bereits nach weniger als zehn Stunden. Auch wenn der Spieler während dieser Zeit perfekt unterhalten wird, kann von Langzeitmotivation nicht die Rede sein.Andy Purzer für _teleschau.de

11 Bewertungen