Nissan Primera Testbericht

Nissan-primera
Abbildung beispielhaft
ab 19,95
Auf yopi.de gelistet seit 08/2003
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Summe aller Bewertungen
  • Fahreigenschaften:  sehr gut
  • Fahrkomfort:  sehr gut
  • Platzangebot:  sehr großzügig
  • Zuverlässigkeit:  sehr gut

Erfahrungsbericht von Hatamoto-Chi

Enjoy the Ride

Pro:

Motor, Fahrwerk und riesen Spaß beim Fahren

Kontra:

Die Lenkradhöhenverstellung geht nur nach unten

Empfehlung:

Ja

...das ist Nissan´s Werbe-/Leitspruch im Ausland. Warum sie ihn hier nicht benutzen ist mir unklar, weil die von anderen hoch besungene \"Freude am Fahren\" findet man bei Nissan wieder......z.b. im 200 SX, 300 ZX , Skyline GT-R und zu guter letzt im R390 GT1

Das (subjektiv) beste Beispiel dafür ist aber der, fälschlicherweise zum \"Rentnerauto\" degradierte Primera (in diesem Fall die 1.Modellreihe...Werkscode P10), der meiner Meinung nach einer der besten Mittelklassewagen für Leute ist, die ein fahraktives Auto suchen, anständige Qualität bevorzugen und sich nicht von Klischees blenden lassen.

Jahrelang wurde der Primera von der dt. Presse zum langweiligen Japaner heruntergeschrieben (bei dt. Modellen wird Langeweile immer Understatement genannt...naja, ist halt Ansichtssache) und seine wahren Talente wurden/werden nie richtig gewürdigt.

Nach 3 Jahren mit 2 Primera´s (spanisch: der Erste/ der Beste) - unter anderem auch ein wirklich schwerer Unfall - denke ich mal das ich mir hier ein Urteil erlauben darf.

Welches lautet - \"Einfach nur geil\".

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Außen
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Fangen wir mal beim Design an. Das Fließheckmodell (beide Primera´s waren 5-Türer) hat nach meinem Geschmack einen dynamisch, eleganten Auftritt und ist außerdem noch als Kombierstatz recht nützlich (schon Sessel und 2-Sitzer reinbekommen). Sein Stil erinnert mich manchmal ein bißchen an sanften und modernen Barock.....Ansichtssache. Was beim Primera nicht fehlen darf ist der stillisierte Flügel im Kühlergrill (der mir Silvester 98/99 von einem Scherzkeks weggesprengt wurde...Chinaböller...Kostenpunkt ca.85 DM. Viele verwechseln den Primera auch mit dem Vectra.....was mir schleierhaft ist und bleibt.

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Innen
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Die Amaturen sind echt smart, unter anderem mit gepolstertem und auf die Außenfarbe abgestimmtem Amaturenbrett (schwarz, grau, dunkelblau oder beige) - und das bei einen japanischen Auto Bj. 91 (die ja sonst angeblich immer so trist & langweilig sind). Was ich immer faszinierend fand war die Warnlampe für den Scheibenwischwasserstand (ca. 3,5-4 Liter Fassungsvermögen).......an und für sich nichts außergewöhnliches so eine Warnlampe, aber außer dem Primera kenne ich kein anderes Auto das so ein Feature hat. Wenn das Lämpchen der Tankanzeige geleuchtet hat (Reserve) bin ich \"immer\" noch mind. 100 km weit gekommen............und bei 102,7 km ging dann doch einmal der Motor aus (nachts um 1 Uhr) und die Warnlämpchen an........Tank leergefahren und das Auto voll mit Freunden......wer den Schaden hat braucht für den Spot nicht zu sorgen.


Die Sitze sind sehr gut (bin knapp 2m und vielleicht ein wenig zu breit geraten), man sitzt bequem, hat trotzdem sehr guten Seitenhalt (zivile Sportsitze) und übersteht auch 5-6 h in denn Sitzen ohne irgendwelche Probleme. Zudem ist beim Fahrersitz die Sitzfläche höhenverstellbar, wobei der vordere & hintere Sitzflächenteil unabhängig voneinander verstellbar sind und er hat eine 2-fach verstellbare Lordosenstütze.

Das Platzangebot vorne ist großzügig (sowohl in Länge und Breite), dagegen fällt es hinten ein wenig enger aus, aber auch hier bekommt man 1,85m Menschen gut unter (habe selber mehrmals über 4-5h hinten ohne Probleme gesessen - nur wer ist dann gefahren..........keine Ahnung).

Die Rücksitzbank ist geteilt umleg-/klappbar (1/3 zu 2/3), erzeugt dabei eine ebene Ladefläche und verfügt über höhenverstellbare Kopfstützen (richtige Kopfstützen) und das bereits seit 1990.

Zum Kofferraum wäre zu sagen, daß er ...groß (490l)...gut zugänglich (Heckklappe)... vollständig mit Teppich ausgekleidet ist und man bekommt trotz musikerzeugendem Gezeugs (Wooferrolle/Verstärker etc.) im Kofferraum noch das Urlaubsgepäck von 3 Leuten (darunter 1 Frau) unter.

An der Serienausstattung (2.0 SLX) gibt es nichts zu meckern...Colorverglasung, Drehzahlmesser, elektr.Fensterheber rundum, elektr. verstell-/beheizbare Außenspiegel, Zentralverriegelung mit Anti-HiJackSystem (whatever), Servolenkung, regelbare Cockpitbeleuchtung, elektr. einfahrende Teleskopantenne (pflegebedürftig, aber ein Hingucker hoch 3), höhenverstellbarer Fahrersitz mit Lordosenstütze, höhenverstellbares Lenkrad, sportlich orientiertes Serienfahrwerk (Straßenlage geht vor Komfort), Umluftschaltung, geteilte Rückbank (1/3 zu 2/3), beim 4 Türer Mittelarmlehne hinten, der Rest ist oben schon erwähnt.

Ab Bj. 94´ oder 95´ wurde in Folge einer Modellpflege die (serienmäßige) Ausstattung um folgende Posten verändert bzw. verbessert: ABS, Nebelscheinwerfer, dezente Anbauteile, 2 Airbags, neue Scheinwerfer mit weniger Streulicht und kurze Dachantenne.

Die vorher eingebaute automatisch einfahrende Teleskopantenne, sollte man regelmäßig Säubern (abwischen) und Pflegen (Teflon aufsprühen oder auch Öl dünn auftragen).

Einer der wenigen Schwachpunkte ist die Heizung, diese spricht beim normalen Warmfahren erst nach 10-15 min an....vorher bleibt es eiskalt.

Kommen wir nun zu den Paradedisziplinen des Auto\'s -

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Motor, Fahrwerk & Getriebe
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Der Motor ist das reinste Sahnestück (die beste 2 Litermaschine seiner Zeit - laut Fachpresse und eigener Meinung), geht verdammt gut für seine 115 Ps (9,8 s 0-100 km/h), hält 40 im 5.Gang ohne Stottern aus und zieht promblemlos aus diesem Tempo hoch bis Tacho 220 (Werksangabe 198 km/h). Zwischen 2500 und 5000 U/min geht er am Besten, darüber fängt er dann, in den ersten 2 Gängen, an ein bißchen zu klingen als ginge ihm die Luft aus...klingt aber nur so. Bei 6500 U/min rennt er dann gegen den Begrenzer, riegelt komplett ab und nimmt kein Gas mehr an bis er wieder auf 5000-5500 U/min gefallen ist.

Ein wahres Phänomen des Motors ist, das er bei 4/5 Gas scheinbar besser geht als bei Vollgas......da bekommt er wohl die fettere Mischung.

Die überragenden Fähigkeiten lassen sich zum Teil auch damit erklären, das der Primera 2.0 bei uns mit \"offiziellen\" 115 Ps verkauft wurde, wohingegen der gleiche Motor im Ausland 130 Ps hatte.

Auf der Autobahn reicht das Maschinchen aus um neue BMW 320d (E36) zu jagen (er hat angefangen) und zu bekommen, obwohl er sich anhand der aufsteigenden Russwolken (klassische Zeichen für Vollgas beim Diesel) ziemlich gewehrt haben muß.

Die Trinksitten bleiben in Grenzen und pegeln sich zwischen 7.5 Liter SuperPlus (3 Leute + Gepäck bei 25°C Außentemperatur und durchschnittlich 150 Reisetempo) bis 13 Liter Super (5 Leute + Gepäck bei 35° und die ganze Fahrt volle Granate) ein. Im Stadtverkehr sind es beim Fahren im höchstmöglichen Gang (flottes mitschwimmen), so um die 9 - 9,5 Liter. Wen man ihn allerdings ordentlich tritt, bekommt man auch 13 Liter Sprit in Abgase und Vortrieb umgewandelt. Überland waren es so 8,5-9 Liter.

Mit SuperPlus (normalerweise Super) übrigens geht das Wägelchen ab wie Schmidt\'s Katze, das ist der helle Wahnsinn und es rechnet sich auch noch (mehr Power bzw. weniger Verbrauch, je nach Fahrweise).

Nun zum Fahrwerk, welches nichts für zartbesaitete Fahrer ist (Verwandte mit einem Opel Vectra bezeichnen es als \"Knüppelhart\", was aber Ansichtsache ist).
Der gebotene Komfort reicht eigentlich, aber er reagiert etwas allergisch auf ausgeprägte Querfugen oder kurze Schläge anderer Art, besonders wenn beide Vorderräder gleichzeitig darüber fahren (gibt herrlich Geräusche im Auto). Auf welligen Buckelpisten (Prinzip der alten Ost-Landstraße) bringt ihn nichts aus der Ruhe und auf Kopfsteinpflaster bleibt er die Ruhe selbst.....kein dröhnen o.ä.. Ich kenn´ da andere Auto´s, die springen da rum als gäbe es kein morgen mehr.

Von der sportlich Seite aus gesehen, ist man jedoch sehr gut bis bestens bedient.....für ein Serienfahrwerk und das ganze mit Serienreifen (185/65 R 14H). Ab Werk stand er auf Dunlop (Bezeichnung weiß ich nicht mehr) und die haben dann auch 3 Jahre strapaziösen Dienst überlebt. Der nächste Satz waren Dunlop SP 2000....geschmeidiger Reifen auf dem Auto....der 2.Primera fuhr auf Semperit (und schon wieder die Bezeichnung vergessen), die waren im starken Regen besser als die Dunlop, haben dafür aber auch in Rekordzeit den Geist aufgegeben.....die äußeren Profilklötzer waren komplett runter und ich bin nicht anders gefahren als sonst.....zackig.

In (wirklich) engen, zu schnell angegangenen Kurven schiebt der Primera über die Vorderräder. Bei langgestreckten Kurven liegt er wie eine 1 und fängt beim Erreichen seiner physikalischen Grenze (liegt leicht jenseits der Angstgrenze) an, über alle \"Viere\" nach außen zu schieben. Wer jetzt allerdings beherzt (zart ist BESSER) bremst, kann seinem Kofferraum beim überholen zugucken.

Die Lenkung ist servounterstützt und bei höheren Geschwindigkeiten ausreichend direkt und zielgenau.....ein Freund der den Primera mal testweise fuhr meinte aber das sie bei Stadttempo ein wenig zu leichtgängig wäre und damit hatte er eigentlich auch recht.....die erste halbe Lenkraddrehung ist wirklich ein bißchen zu leichtgängig. Das Lenkrad an sich ist dagegen wieder über jeden Zweifel erhaben.....nett anzufassen, nicht zu groß, ausreichend dicker Lenkradkranz, großer Huppralltopf, ansprechendes 3-Speichen-Design und kein Airbag.......im Endeffekt das gleiche wie im Nissan 300ZX TwinTurbo (Z32)


Beim Getriebe handelt es sich um eine typisch japanisches Teil.

Schaltet sich wie ´ne 1.

Die Gänge liegen dicht beieinander (beim Polo II/III z.B. liegen der 1. & 3. soweit auseinander, wie beim Primera der 1. & 5. Gang) und lassen sich schnell und ohne Kraftaufwand flüssig/exakt einlegen. Einzig der Rückwärtsgang muß mit Trick eingelegt werden (klassische Japanerschwäche). Zuerst in den 1.Gang (um die Zahnräder zu ordnen) und dann mit Nachdruck (keine Gewaltakte) in den Rückwärtsgang, dann ist er meistens drin (eine alte Macke bei Nissan). Bei älteren Modellen (hohe Laufleistung) gibt es ansonsten immer einen leichten Schlag, wenn man gleich den Rückwärtsgang einlegt (Synchronisierung nutzt sich auch ab) und geschmeidig für die Technik ist das ganz sicher nicht.


Auto´s werden halt auch älter und entwickeln \"liebenswerte\" Charaktereigenschaften.

Die Bremsen sind ein Kapitel für sich, eigentlich richtig geil die Teile (rundum Scheibenbremsen beim 2.0, vorne innenbelüftet), wenn sie \"warm\" sind, verzögern sie atemberaubend, sollten sie doch zu heiß werden, geht das Bremspedal ein wenig nach unten weg,
z.B. bei 3 maliger Vollbremsung aus 200 auf der BAB.
Sie bekommen einfach nicht genug Frischluft (wurde bei der Modellüberarbeitung berichtigt) bzw. die Serienfelgen sind zu klein oder aber man bekommt trotz Rechnung 2 Jahre lang die Bremsflüssigkeit nicht gewechselt, sondern nur aufgefüllt, was ein großer LEBENSWICHTIGER Unterschied ist...SCHEIß SKRUPPELLOSE WERKSTATT/Nachbar.

Die Bremse hat einen klar definierten Druckpunkt und ist auch ohne ABS (wurde erst 94/95 Serie, vorher gegen Aufpreis) gut beherrsch-/ kontrollierbar.
Man hat es sprichwörtlich im Fuß, ob sie blockieren oder nicht.

Bei früheren Modellen quietschten die Bremsbeläge/-scheiben, was zwar nervig, aber in keiner Weise gefährlich ist. Wurde aber, glaube ich, Ende 93/94 durch Materialwechsel aus der Welt geschafft (vorher gab es immer Antiquietschpaste in der Werkstatt).
Im Jahre 93 oder 94 gab es auch eine Rückrufaktion wegen poröser Bremsschläuche und defektanfälliger Benzinpumpe......da sollte man sehr drauf achten, wenn man sich den mal eine gebrauchte Benzinpumpe bei SEIK oder so kauft.

Die Lichtanlage ist sehr gut (in all den Jahren nur 2 kaputte Lämpchen)und das Aufblendlicht hat beinahe Waffenqualität (bei Aufblendlicht gehen alle 4 Lampen vorne an), hat aber bis Bj.94 zu viel Streulicht nach oben.
Das kam daher, daß der Primera in Sunderland (Schottland) gebaut wurde/wird und seine Scheinwerfer, die eigentlich für Linksverkehr sind, nur auf Rechtsverkehr umgebaut wurden (anderer Reflektor und Streuscheibe). Ab der Modellpflege 94/95 hat er dann neue, eigens für Rechtsverkehr gefertigte Scheinwerfer bekommen.

Es gab da auch mal das Gerücht der Primera wäre nur vom Vectra abgekupfert (von verschiedenen dt. Autozeitungen hartnäckig behauptet), was aber garnicht geht, weil der Primera 1. früher entwickelt wurde und 2. auch schon früher auf dem Markt war (in Japan/Großbritannien).
Mal wieder so eine Unterstellung der dt. Presse (beim schaffen von Vorurteilen sind sie echt gut).

Was jap. Fahrzeuge angeht sollte man sich (fast) nie auf die dt.Presse verlassen...immer schön selber fahren. Mein Meister des Vertrauens sagt immer \"...die fahren die Autos garnicht, die sehen sie einmal an und meinen sie wüßten schon alles\".
Ich sage die versuchen dt. Autos schön zu schreiben, z.B tolle Habtik des Amaturenbrettes im Golf III/Polo III/IV...bei mir ist und bleibt das Hartplaste, mag sie noch so schön geriffelt sein.

Nun noch ein paar Tips (für Primera 2.0 SLX) worauf man beim Gebrauchtkauf achten sollte.
Dazu sei allerdings noch zu erwähnen, das meine Werkstatt glaubt am Km-Zähler wurde gedreht. In echt hätte der Wagen 100 TKm mehr runter als angegeben, also 280.000 TKm.

-Kupplung...kam bei ungefähr 150Tkm. Als Test...3.Gang einlegen, Handbremse anziehen und Kupplung langsam kommen lassen und kein Gas geben. Wenn er abwürgt gut, falls die Kupplung jedoch \"rutscht\" und nicht greift...wird sie wohl demnächst fällig (Kostenpunkt 450 DM für die komplette Kupplung und ja keine Billigkupplung nehmen). Ferner kommt irgendwann das Kupplungsseil (Teflonbeschichtung löst sich ab), was sich durch ein knarrzendes Geräusch und/oder erhöhten Kraftaufwand beim Kupplung treten bemerkbar macht (Kosten ca. 120 DM).

-Antriebswellen (die vom Motor/Getriebe zu den Rädern), kam bei ca. 140Tkm...wenn sie dann anfangen den Geist aufzugeben, hört man ein schnelles metallisches Klackern aus Richtung Vorderrad. Als Test...1.Gang einlegen, rechtwinklig (bzw. eng) abbiegen und ordentlich Gas geben. Wenn es dann klackert, sind die Lager ausgeschlagen und die Welle fängt an sich festzufressen (dauert -kann- ca. 3/4 Jahr bis Exodus)...Kostenpunkt 350 DM pro Seite

---UPDATE---Antriebswellen

Habe das Auto mit 180.000 km abgegeben und sie halten immer noch.

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-Differential, kam bei 155Tkm...wenn es anfängt den Geist aufzugeben zieht der Wagen mehr oder weniger in eine Richtung beim Gasgeben. Als Test erstmal den Leerlauf rein und rollen (mit ca. 80 km/h) lassen, dabei schauen ob der Wagen geradeausläuft, dann Gang einlegen (3. oder 4.) und langsam aber bestimmt gasgeben, wenn der Wagen jetzt in eine Richtung zieht (bei mir war es links), cést la vi...kaputtes Differential, oder es ist was an den Querlenkern vorne (war es bei einem Freund).

Weiterhin macht sich ein defektes Differential durch Unruhe im Lenkrad und leichte Schlängellinien bemerkbar.
Vorsicht ist in diesem Falle beim Gaswegnehmen geboten, der Wagen versetzt teilweise sehr stark (bei 150 auf der Autobahn ungewohlter Spurwechsel....wenn man es nicht darauf gefaßt ist).

Beheben kann man das nur durch reparieren (3000 DM aufwärts) oder austauschen, durch Gebrauchtgetriebe (1000-1500 Märker für ein Getriebe mit 50-75 Tkm Laufleistung....meiner Meinung/Erfahrung nach die bessere Lösung).

---UPDATE---Differential

Das Differential hat bis zum Verkauf bei 180.000 km gehalten und nicht so gewirkt als wenn es gleich den Geist aufgibt. Mein Meister meinte aber \"es müßte eigentlich\", naja das Auto hat halt meine Liebe erwidert.
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-Getriebe, kam bei ca. 110Tkm (Schaden wurde vom Vorbesitzer verschwiegen und war beim Kauf noch nicht bemerkbar). Dies ist absolut kein normaler Fall, der Vorbesitzer muß die Gänge wohl ohne Kupplung eingelegt haben. Bei mir war es der 5.Gang, der bei starkem Gasgeben ab und zu raussprang. Die Ursache ist absolut lächerlich, da hat sich dann meistens nur irgendein Wellenlager (an und für sich Pfennigkramm) im Getriebe um 2 oder 3mm verschoben, was zur Folge hat, daß sich die Zahnräder einseitig abnutzen und der Gang halt rauspringt.

Reparieren kostet ca. 3000,-(bei einer Vertragswerkstatt, mach´ ich nie wieder), da macht sich ein Austauschgetriebe besser und das Problem mit dem Differential ist dann auch gleich gelöst.

Als Test für dieses Problem, sollte man beim Gasgeben die Hand am Schaltknüppel lassen (sanft auflegen). Macht dieser dann ungewöhnlich \"große\" Zuckungen/Bewegungen in Längsrichtung, hat man das oben beschriebenen Problem im Anfangsstadium (das hätte ich früher wissen sollen). Wird das Problem nicht behoben, gehen die einzelnen Gänge langsam nach und nach flötten und springen raus. Das Getriebeproblem ist auch abhängig vom Schalt stil...ich bin Schnellschalter (ca.1 Sekunde für einen Schaltvorgang...nie gemessen), kein Reißer.

-Simmerringe, hierbei handelt es sich um ein typisches Werkstattproblem.
Die Simmerringe kosten Pfennige und sind fast überlall zum Abdichten eingebaut (Getriebe, Antriebswellen usw.) und hier kommen nun die Werkstätten in´s Spiel. Wenn diese Ringe nicht 100pro paßgenau eingebaut werden (nur mit Spezial-Nissan-Werkzeug möglich), läuft Öl aus. Das Problem hatte ich 3 mal (2 mal bei Vertagswerkstätten), bis ich die richtige Werkstatt gefunden habe. Also wenn irgendwas an Antriebsteilen oder Getriebe gemacht wurde und hinterher Ölflecken unterm Auto sind, kann das \"wahrscheinlich\" an der Werkstatt liegen...hingehen, angucken lassen und eventuell auf die Finger klopfen und Mängelbeiseitgung verlangen.

Benzinpumpe...bis ca. Mitte 93 wurden Benzinpumpen eingebaut die Materialfehler hatten (zu schnelle Abnutzung irgendwelcher Kohlestifte im Innenleben), das Problem wurde aber durch eine Rüchrufaktion behoben. In einem solchen Falle sollte der Vorbesitzer einen Schrieb haben wo drauf steht, ob das gemacht wurde oder nicht (Hatte meiner nicht, aber aus Schaden wird man klug). Wenn nicht, kommt irgendwann die Benzinpumpe...Kosten ca. 400,-, für eine gebrauchte Pumpe. Hatte ich 2 mal, weil meine (1.) freie Werkstatt/Nachbar keine Ahnung von Nissan hatte.

Türschweller, hier hat sich bei früheren Modellen immer mal wieder Dreck verfangen (unten) und zu Rost geführt, wurde aber auch auf Garantie behoben und neu lackiert. Hier sollte man nachfragen ob das auch gemacht wurde. Ansonsten ist Rost aber kein Problem (größtenteils verzinkt, ca.80%) .

Die hier beschriebenen Probleme beziehen sich auf das 2 Litermodell, beim 1,6er dürfte das nicht oder viel später auftauchen, hat halt weniger Drehmoment und damit weniger Belastung/ Verschleiß.
Die Probleme können, müßen aber nicht bei den beschriebenen Laufleistung auftreten, können aber früher oder später kommen. Bei mir lag es zum Teil an der fehlenden Pflege des Vorbesitzers ( beim 2.Primera) und/oder daran das mein Fahrstil (sportlich, nicht selbstzerstörerisch) so viel anders war als der des Vorbesitzer. Manche fragen sich jetzt...\"Warum hat er das Auto behalten\"...ich liebe es, was sehr viel über seine Qualitäten aussagt.

Man trennt sich auch nicht von seinem Mäuschen, nur weil es manchmal zofft, dafür sind die Versöhnungen zu schön.

Im Endeffekt kann man aber sagen, daß das Auto absolut zuverlässig ist. Der 1.Primera (5 Jahre im Familienbesitzt) war NIE außerplanmäßig in der Werkstatt, nur die normalen Inspektionen/Rückrufaktionen s.o..... bis er von zwei dt. Eichen angesrungen wurde. War wohl der falsche Umgang für ihn.

Achso, jetzt noch was zum Thema Sicherheit. Ich kann beruhigten Herzens (und aus eigener Erfahrung) sagen das der Primera so Einiges aushält...mit 5 Leuten und 130 gegen 2 Bäume -erster Treffer vorne links, dann Dreher und rückwärts gegen Nr.2...Ergebnis 1 Schwerstverletzter (Fachjargon...ich fand´s übertrieben), 1 Schwerverletzte (Beckenbruch) und 3 Menscher mit nichts...und 4 waren nicht angeschnallt.....Heureka....und alle Insassen leben heute genauso wie früher. Ein anderer Bekannter hat sich mit seinem Primera mehrfach überschlagen und ist hinterher ohne Schrammen und Hilfe wieder ausgestiegen.

Dazu möchte ich bemerken, das ich nicht stolz drauf bin und es war meine Schuld...bin eingeschlafen.....und wieder eine Grenze gefunden ;-(...das Auto konnte garnichts für.

---UPDATE---

Seit dem 9.April 2001 steht der Primera nun beim Händler auf´m Hof....HEUL...Schnief...Verzweifelung.

Erst jetzt weiß ich wie es ist, wenn man ein Auto liebt und es verliert.......MEGASCHEIßE. Hab ihn das letzte Wochenende nochmal Auslauf gegeben und er ist gerannt wie der Leibhaftige.

Ich hoffe bloß das es noch in 2 oder 3 Jahren gepflegte 2-Liter P10-Fließheck´s in atlantisblaumineraleffekt mit Klima, ABS und Schiebedach gibt...wenn nicht verzweifele ich und laß mich einliefern. Aber das gute ist, ein Kumpel von mir bekommt \"vielleicht\" demnächst einen 2-Liter-P10....

...da wird er mich wohl ab und zu fahren lassen müssen oder es setzt Hiebe, da bin ich gnadenlos...;-)




...er hat sich ´nen Focus geholt....smartes Gefährt, Ford bringt mich zum staunen.....Respekt....und fahren durfte ich nur einmal.....WAR ja KLAR !!

RYA Steini

Rechtschreibfehler sind natürlich beabsichtigt, sowie als kostenloses Extra anzusehen und mit Grammatik hab ich in der 12.Klasse abgeschlossen. Die Kommas und ich haben uns auf Stillschweigen über das gegenseitige Versagen geeinigt. Zum Thema restliche Interpunktion.......mit solchen Kleinigkeiten geb ich mich nicht ab. ;-)

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