Nokia 3300 Testbericht

ab 28,43
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Summe aller Bewertungen
  • Design:  gut
  • Qualität & Verarbeitung:  sehr gut
  • Ausstattung:  sehr gut

Erfahrungsbericht von Derrickstar

Ausgefallenes MP3-Handy

Pro:

MP3-Player, großes Farbdisplay, MP3s als Klingeltöne

Kontra:

Gewöhnungsbedürftige Handhabung

Empfehlung:

Ja

Nach dem eher mäßig erfolgreichen 5510, versucht sich Nokia erneut an einem Handy mit Integriertem MP3-Player. Da ich den Vorgänger lange Zeit besessen habe, und denke das sich der ein oder andere Leser vielleicht auch die Frage stellt ob er auf dieses Telefon umsteigen soll, werde ich auch versuchen auf Unterschiede zwischen diesen Beiden Modellen einzugehen:

---Handhabung---
Wie Bereits das 5510 ist auch das 3300 waagerecht ausgelegt. d.H. in der Mitte befindet sich das Display, links davon ein 8 Wege-Steuerkreutz, das auch zur Bedienung der Musik dient und rechts die obligatorischen 12 Wähltasten. Unterhalb des Displays sind noch 5 Tasten, zur Anruf-annahme und -beendigung, 2 Menütasten und 1 Aufnahmetaste. Mit der sich von einer externen Musikquelle aufnehmen lässt. Ausserdem befindet sich auf der Oberen Seite des Geräts noch eine spezielle Musiktaste, mit der sich fix MP3-Player und Radio anschalten lassen, und eine Taste zur Lautstärkeregelung. Diese Aufteilung ist natürlich sehr gewöhnungsbedürftig. Freunde vom 5510 finden sich recht schnell zurecht, alle Anderen müssen zunächst etwas Zeit investieren um sich mit der Bedienung vertraut zu machen.
Das Telefon liegt gut in der Hand, ist aber nur mit 2 Händen gut zu bedienen. Im Vergleich zum 5510 ist es allerdings durch den Wegfall der kompletten Tastatur deutlich weniger klobig geraten und findet jetzt auch Platz in kleineren Hosentaschen. Die Bedienung des MP3-Players geht recht zügig von der Hand.
Das 3300 verfügt (natürlich) über das Standartmenü von Nokia an dem es zumindest meiner Ansicht nach ohnehin nicht viel zu verbessern gibt.

---Musik---
Das Hauptaugenmerk liegt bei dem Gerät natürlich auf seinen Musikfunktionen, und die wissen durchaus zu begeistern. Positiv fällt auf das sich MP3 Dateien direkt per Windows Explorer auf das Gerät kopieren lassen, war doch beim Vorgänger da noch der Umweg über den Nokia Audio Manager nötig. Ebenfalls positiv ist die Verwendung von (MMC-)Speicherkarten. mitgeliefert wird eine 64 MB Karte für etwa eine Stunde Musik. Allerdings lassen sich auch größere Karten (ich verwende eine 256 MB karte) verwenden. Glücklicherweise ist man nicht an ein Nokiaformat gebunden, darum sind diese Karten relativ günstig zu bekommen. Bei größerem Speicher verlängter sich allerdings auch die Ladezeit.
Der Klang des Handys ist wirklich überzeugend und kann mit einem frei konfigurierbarem Equalizer noch weiter verfeinert werden. Auf dem mitgelieferten Headset ist noch eine praktische Taste zur Weiterschaltung aufs nächste Lied angebracht. Die Lieder werden wahlweise alphabetisch (nach Dateinamen) oder im Zufallsmodus wiedergegeben. Mittels M3U-Playlists lassen sich auch Wiedergabelisten anlegen. Desweiteren verfügt das Gerät über ein UKW-Stereo Radio mit erstaunlich gutem Empfang. Es ist auch möglich Musik über den integrierten Lautsprecher zu hören. Die Qualität ist da allerdings relativ bescheiden und der Ton nur Mono, der Lautsprecher ist eigentlich nur für Klingeltöne oder Fussballübertragungen im Radio unterwegs zu gebrauchen.

---Funktionen---
Das Nokia 3300 verfügt über eine Vielzahl an Funktionen. Es ist MMS fähig (sowohl schicken als auch empfangen), kann Java und WAP 2.0, Spielt Midi, AAC, MP3 und sogenannte Truetone (Klingeltöne die kostenplichtig bei Nokia geladen werden können) ab. Alle Formate können auch als Klingeltöne verwendet werden! Ausserdem können JPG und GIF Dateien betrachtet und auch als Hintergrund verwendet werden. Wunderlicherweise ist es trotz mitgeliefertem Datenkabel nicht möglich eigene Bilddateien auf das Telefon zu kopieren. Hier ist also ein (teurer) Wap-Download nötig. Eigentlich Unverständlich, vermutlich hängt das mit Urheberrechten zusammen. Desweiteren verfügt das Telefon noch über einen (sehr übersichtlichen) Kalender, Wecker, eine Stopuhr und einen Währungsrechner.
Standartmäßig sind auf dem Telefon 5 Javaspiele installiert, die allesammt für kurze Zeit spaßig sind, allerdings auf lange Zeit schnell langweilig werden. Glücklicherweise lassen sich Java Spiele und Programme per Datenkabel schnell auf das Telefon übertragen. Die Steuerung fällt wegen dem bereits erwähnten Steuerkreuz recht angenehm aus und auch die Grafik weiß wegen dem großen Farbdisplay (4096 Farben, 128x128 Pixel) zu gefallen.

---Telefonieren---
Telefoniert werden kann entweder über das Headset (über die erwähnte Taste am Headset lassen sich Anrufe annehmen oder beenden), über einen auf der rechten Seite des Geräts angebrachten Lautsprecher oder den bereits erwähnten, etwas lauteren, Lautsprecher. Zumindest die ersten beiden Möglichkeiten bieten eine gute Gesprächsqualität. Allerdings sieht es schon etwas merkwürdig aus mit dem Gerät zu telefonieren... Naja, für die meisten Käufer dieses Gerät dürfte das Telefonieren wohl eh zweitrangig sein.

---Akkulaufzeit---
Die Akkulaufzeit ist sehr stark von der Verwendung der Spiele und Musikfuntion abhängig. Bei eingeschaltetem MP3-Player hällt der Akku knapp 10 stunden. Ohne Verwendung von MP3-Player, Radio oder Spielen hält das Telefon satte 260 Stunden durch - beachtlich für ein Farbdisplayhandy.

---Fazit---
Das Nokia 3300 wird vermutlich wieder viele Freunde und Feinde finden, was nicht zuletzt am ungewöhnlichen Design liegt. Mir persönlich hat vor allem gefallen MP3-Player, Handy und Kalender in einem Gerät zu haben. Musikfans die dem Design zumindest etwas positives abwinnen können kann ich eine Unbedingte Kaufempfehlung aussprechen. Alle anderen sollten sorgfältig abwägen ob die knapp 360€ (ohne Vertrag) für das Gerät gut investiert sind.