Nokia 3330 Testbericht

Mein Blick folgt dem Flug des robusten Handys, das meinen Händen entglitt. Fettige Finger und die leicht glatte Oberfläche vom Handy haben sich nicht vertragen und in hohen Bogen fliegt es nun in Richtung Boden. Und bei all dem Glück landet es auch noch direkt im Eimer mit dem Wischwasser.

Dezent fischen wir es wieder heraus und alle schauen auf das triefende Etwas, das bis vor ein paar Minuten noch ein aktives Handy war. Die dunkle Hintergrundseite kommt als Erstes zum Vorschein und die silberne Vorderschale erblickt zum Schluß das Bürolicht. Im Displayfenster, das einen normalen Durchschnitt zu den anderen Handys hat und mir 84 mal 48 Pixel in der Anzeige gibt, kann man gesammeltes Wasser erblicken. Die kurzen Sekunden gaben dem Handy wohl dem Rest.

Ich drücke an der Hinterseite unten den kleinen Knopf und schiebe die Platte nach unten. Diese lege ich auf Papier, damit sie abtropfen kann. Dann entnehme ich den Akku ubd lege auch diesen zum Abtropfen daneben. Mit einem Schub drücke ich die Chip-Halterung nach hinten und entnehme den Chip. Auch dieser bekommt ein paar Minuten zum Trocknen. Noch ist meine Miene unbewegt, die Mitarbeiter schauen interressiert zu und reißen Komentare wie:
Mit anderen Schalen wär das nicht passiert oder ein Handy, das auch mal baden wollte.
Typisch, wer den Schaden hat, brauch für den Spott nicht sorgen. Aber noch bin ich ruhig und besonnen und vertrau auf Nokia. Denn eins hab ich in den drei Jahren mit Nokia und seinen Handys begriffen. Kaum ein anderes Handy ist so robust, so stoßfest und belastbar wie ein Nokia, egal welche Ausführung.

Mit einem leichten Schütteln bringe ich noch ein paar Tropfen ans Tageslicht. Dann lege ich das Oberteil mit den Tasten nach oben, das die Feuchtigkeit besser entrinnen kann.
Ist ja erst Schichtbeginn, acht Stunden Zeit, wieder sich zu fangen.
Den Chip baue ich in ein 5130er Handy, um erreichbar zu sein. Nur kann ich damit ja nicht wappen- na gut, hab jetzt eh keine Zeit dazu.

WAP, einfach mal eben alle Info´s über das Fußballspiel holen, oder kurz vor Schichtende schauen, wo noch was in Berlin los ist oder schnell die eMails checken, ob ich ja noch irgendwo erwartet werde. All dies ist schon zur täglichen Gewohnheit geworden.

Beim Autofahren hab ich ja meine Freisprechanlage angesteckt und oft hat sie schon ein Fallen des Handys verhindert. Nur, dies geht arg auf die Kabel und ich benötige aller 3 Monate bald ein Neues. Und immer so um die 30DM bezahlen, ist auch schon eine unnütze Belastung. Darum gibt es für mich zu Weihnachten eine feste Freisprechanlage für meine Handys. Da sich die Nokia´s sehr belastbar erwiesen, werden sie auch diese Phase durchstehen.

Da das 3330 leichter ist als sein Vorgänger, nämlich nur 133 Gramm, fiel es mir in der ersten Zeit doch sehr oft aus den Händen. Denn noch hab ich wohl zu sehr die etwas schwereren Gewichte der anderen Handy´s im Kopf.
Die Kunstsoffschalen sind in den letzten Monaten grafisch sehr intensiv verbessert worden und manch freche Optik ziert nun ein Handy.

Das Akku ist sehr leicht, ich kann damit so um die 4 Stunden durchweg telefonieren. Ja, auch das hab ich schon getestet, nur wurde ich angerufen. Laden lasse ich das Handy im Schnitt so 5 Stunden.
Und als ich in Italien im Urlaub war, hatte ich die letzten 3 Tage das Handy nicht angerührt, es aber auf Empfang geschaltet gehabt und habe erst am Ende des 4. Tages nur noch einen ganz minimalen Akkubetrieb gehabt. Da habe ich abe auch sehr intensiv telefoniert. Belastbar und wirklich sehr handlich nenne ich dieses Handy.

Gekauft hab ich es für eine ganze Mark mit Vertrag, und ich bereue diese Entscheidung nicht.

Zum Ende der Schicht baue ich nun mein Handy wieder zusammen. Die Mitarbeiter haben schon längst Feierabend und warten nun alle, das ich dem Handy alle Teile zufüge. Eigentlich wollt ich schon längst daheim sein, den Feierabend geniesen und ...
telefonieren....

Was wird mit meinen SMS passiert sein, die ja bei diesem Handy auf dem Chip gespeichert sind?
Ich setze alle Einzelteile zusammen, die jetzt wieder trocken wirken.
Ein letzter Klick, die Rückschale sitzt und ich dreh mein Handy zu mir um.
Zweifelndes Blickes drücke ich den Knopf, noch ist das Display dunkel. Da, ein Leuchten geht über das Display wandert zu meinen Augen und ich darf meine PIN eintragen. Juchu, das Bad ist überstanden, alle SMS sind noch da und das Display wird vollends angezeigt. Doch ein Tip, ein Handy brauch wirklich kein Bad, egal wie es ausschaut. Reinigen kann man es mit einem dieser Antistatictücher von Sempre oder einem Erfrischungstuch, das mit Zitrone getränkt ist und intensiv reinigt. So kommt aber keine Flüssigkeit in die Technik.

Dies ist fachlich kein vollgeladener Bericht, dies ist eine Erfahrung, die ich sammeln durfte und so schnell nicht mehr erleben möchte.
Nokia---robust und langlebig.---- irgendwo las ich mal diese Zeile und kann ihr nur zustimmen.

eure andy