Nokia 6210 Testbericht

Schon äußerlich gefällt es durch sein schönes Design, das große Display mit 96x60 Pixeln Darstellungsfläche und sehr guter Beleuchtung, sowie das sehr geringe Gewicht von 114g, also quasi Schokoladentafelgewicht. Die Antenne ist im Gehäuse integriert. Die Tastatur wirkt, wie das Handy insgesamt, sehr solide. Die Tasten sind griffig, gut lesbar beschriftet und robust. Eine kleine Schwäche: Der Ein-Aus-Schalter wurde an der Kopfseite angebracht und ist – jedenfalls für die Finger eines 2-Meter-Menschen – zu klein geraten.

Das Handbuch erläutert die umfangreichen Funktionen des Handys gut verständlich. Es wird als Hardcopy und auf CD-ROM mitgeliefert. Diese enthält auch eine Präsentation von Zubehörteilen und einiges an nützlicher Software. Mit der kann man zum Beispiel Ruftöne generieren oder die Daten des Mobiltelefons zur Sicherung auf einen PC übertragen oder das Handy als Modem für ein Notebook einsetzen. Man hat dabei die Wahl zwischen zwei Schnittstellen: Seriell und Infrarot.

Sehr beeindruckend ist die Akkuladekapazität, die bis zu 260 Stunden Stand-By-Betrieb und bis zu 4,5 Stunden Sprechzeit ermöglicht. Das ist wirklich sehr gut! Als Sonderzubehör gibt es sogar einen Akku, der die Stand-By-Zeit auf über 400 Stunden erweitert! Das Ladegerät kommt mit Versorgungsspannungen zwischen 100 und 240 Volt zurecht, so dass man es – Steckdosenadapter vorausgesetzt – auch in jedem Ausland einsetzen kann.

Für mich wichtig: Das Handy verfügt über Vibrationsalarm. Über das sehr durchdachte und intuitiv zu bedienende Menu kann man Profile hinterlegen. Das ist sehr bequem, wenn man beispielsweise in eine Konferenz geht: Man aktiviert das zuvor eingerichtete Profil, und wenn nun jemand anruft, bekommt man dies nur über den Vibrationsalarm mitgeteilt. Der Klingelton ertönt nicht. Muss man selbst dringend Kontakt zur Außenwelt aufnehmen – SMS könnte während einer Konferenz erste Wahl sein – hat man durch das Profil sichergestellt, dass die Tasten nicht piepsen. Die Profile erlauben es sogar, bestimmten Anrufern bestimmte Klingeltöne zuzuordnen!

Für das Erstellen von SMS gibt es eine Liste von Vorlagen, zum Beispiel ICH VERSPÄTE MICH UND KOMME UM ... UHR. Sehr praktisch!

Das Handy verfügt über Uhr- und Weckfunktion und einen recht komfortablen Kalender.

Sehr erfreulich ist der gigantische Nummernspeicher. Bis zu 500 Kontakte kann man hier hinterlegen. Dabei werden neben der Telefonnummer noch zahlreiche andere Informationen aufgenommen, wie die Adresse, die E-Mail-Adresse oder persönliche Anmerkungen zum Gesprächspartner. Besonders wenn man das Handy geschäftlich nutzt, ist das sehr nützlich!

Ein zukunftsweisendes Feature ist die Spracherkennung: Man kann für maximal 10 Nummern – bei Nachfolgegeräten werden es vermutlich mehr werden – das Wählen per Spracheingabe einrichten. Besorgt man sich dann für’s Autofahren ein Headset und eine Handyhalterung, ist das Telefonieren während der Fahrt nicht nur weiterhin erlaubt, sondern auch sehr komfortabel und ungefährlich. Ob die Sprachqualität dann noch genauso hervorragend ist, wie beim normalen Telefonieren, weiß ich noch nicht, da ich es bisher nicht ausprobiert habe.

Ich empfehle das 6210 von Nokia ausdrücklich. Wer den Preis von regulär EUR 400,- als hinderlich ansieht, hat mit etwas Geduld recht gute Chancen, es im Angebot für EUR 350,- oder gar EUR 300,- zu bekommen. Diese Preise gelten, wenn man nur das Handy kauft. Schließt man einen Zweijahresvertrag ab, zahlt man für das Handy zwischen EUR 50,- und EUR 150,-.