Nokia 6230 Testbericht

Vor ca 3 Wochen hab ich mir das Nokia 6230 zugelegt und ich muss sagen ich
bin wirklich begeistert.

Aber zum 6230: Nachdem ich das Handy bei einem Freund gesehn hab
konnte ich einfach nicht wiederstehen und musste mir das Teil sofort zulegen.
Gut nachkaufen is nich immer das coolste aber bei diesem Gerät is das ziemlich egal!!.
Bereut habe ich es bis jetzt nicht.


kleines Fazit vorab: Der Funktionsumfang bei dem 6230 is einfach genial. Besoonders gelungen ist auch die sehr einfach und gut durchdachte Menüführung die man sehr schnell in den Griff bekommt (hatte vorher ein Siemans Handy und der Umstieg viel ganz leicht und mit Nokia brauch man nichts mehr im Menü suchen man findets einfach  ). Umso erstaunter bin ich, dass es Nokia zu einer solchen Perfektion gebracht hat! Alles in allem ein Top Gerät von Nokia. Einziges Manko ist die geringe Midi-Qualität und du relativ kurze akku-laufzeit aber damit kann man leben!

Lieferumfang:
- Handy (Produktion Apr 2004; FW 03.14)
- Stereo-Headset
- Akku
- MMC 32 MB
- Ladegerät 230 V
- Kurzanleitung
- CD mit Nokia PC-Suite 5.8


Pro und Kontra


+ Schnelles Display/guter Kontrast/Auflösung
+ Flüssige und durchdachte Bedienung
+ Speichert unter Kontakte auch E-Mail-Adr. und Anschriften!
+ Express-Cover
+ Display auch ohne Hintergrundbeleuchtung gut ablesbar
+ Akkuladung dauert nur 1,5 h
+ Freisprechen
+ Guter mp3-/Radio-Sound
+ Gutes Headset im Lieferumfang
+ Kompakte Abmessungen

- Akku-Ausdauer
- Klangqualität des Soundchips (Midi)


Tipp: Die ausführliche Anleitung von der Nokia-Homepage herunterladen.



Zu den Features im Einzelnen:


.Sprachverständigung
Die Verständigung ist recht klar und störgeräuscharm.
Allerdings hört man die eigene Stimme leicht blechern im Hörer.
Es scheint so, als würde der Schall durch die Mikroöffnung durch das Gehäuse zum Hörer übertragen.
Dies ist aber nicht sonderlich störend, fällt nur am Anfang auf.


.Empfang
Der Empfang gibt keinen Anlass zur Kritik. Er ist min. genau so gut wie beim 6510 und im direkten Vergleich zum Sony-Ericsson T610 ebenbürtig.


.Tastatur
An dieser scheiden sich die Geister. Sicherlich gibt es Handys, die ergonomischer sind. Der Druckpunkt jedoch ist eindeutig und SMS lassen sich auch treffsicher schreiben.
Die 5-Wege-Wippe ist auch nicht so schlecht wie ihr Ruf. Die Bedienung klappt recht sicher. Allerdings kommt es bei flotter Bedienung schon mal vor, dass den Mittelpunkt nicht exakt trifft.
Ich denke, dass jeder, der nicht gerade Grobmotoriker ist, damit klarkommen sollte.


.Display
Die Darstellung ist klar, schnell, leuchtend und gut auflösend. Selbst wenn man bei SMS auf kleine Schriftart umstellt, ist noch alles bestens lesbar.
Ein Vorteil ist die Ablesbarkeit, wenn die Hintergrundbeleuchtung abgeschaltet hat. Wenn also nicht der Bildschirmschoner in Form der Digitaluhr einschalten würde, könnte man wunderbar auch ohne Backlight Empfangsstatus und Netz ablesen.
Auch bei Gegenlicht (Sonne) ist noch alles einwandfrei lesbar.
Wer nicht versteht, warum ich das so ausführlich erwähnte, sollte sich mal das T610 ansehen. Das hat diese Vorteile leider nicht.
Für ein Multimedia-Handy ist das Display allerdings recht klein ausgefallen. Aber für einen Zwitter aus Business und MM isses schon wieder okay.


.Akku
Tja, dies ist nicht ein besonders rühmliches Kapitel. Wenn man wie ich kaum telefoniert, und wenig rumspielt kann man ca. 6 Tage mit einer Ladung auskommen (nachts ausgeschaltet). Mein 6510 hat da mehr geschafft.
Immerhin ist der Akku mit dem mitgelieferten Standardlader innert 1,5 h wieder randvoll. Ein weiterer Trost ist, dass der Lader extrem leicht und klein ist (wie inzwischen bei vielen Handys üblich).


.Office-Funktion
Bisher konnte ich nur das Adressbuch testen. Ist für mich auch die wichtigste Funktion am Handy. Hab keine Lust, ständig einen PDA mitzuschleppen.
Beim 6230 lassen sich in den Kontakten Anschriften (mehrere!) und E-Mail-Adressen und sogar Notizen speichern.
Mit der Nokia PC-Suite lässt sich das Adressbuch im 6230 mit dem im Outlook synchronisieren. Dabei übernimmt das Handy alle(!) vorhandenen Adressen (home, business, other), sofern vorhanden. Sogar eine Notiz zu einem Eintrag ist übernommen worden.
Nachteilig ist, dass dabei Vor- und Nachname gedreht wird. Daher hatte ich mir für das 6510 mit VBA ein Tool erzeugt, das die Einträge konvertiert und in einem anderen Outlook-Ordner ablegt. Diesen kann man dann synchronisieren.


.Verpackung
Über das Design lässt sich immer trefflich streiten. Ich finde es gelungen. Nicht gerade preisverdächtig aber auch nicht hässlich. Passt zu Business.
Für mich ist das wechselbare Cover ein Vorteil. Mein 6510 sieht nach 2 Jahren reichlich ramponiert aus. Zumal das Display unter einem Polierversuch böse gelitten hat. Für wenige EUR lässt sich dem abhelfen und das Handy sieht aus wie neu: Keine Kratzer, keine abgescheuerten Ecken, keine abgenutzte Tastatur mehr.


.SMS
Das Schreiben und Versenden von SMS gestaltet sich recht einfach.
Besonders gut finde ich (was das 6510 nicht hatte!), dass bei ausgehenden Nachrichten der Empfänger, Datum, Uhrzeit und SMS-Zentrale gespeichert werden. Bei eingehenden natürlich auch!


.Sounds
Das 6230 verfügt über 24-stimmigen Soundchip. Es können sozusagen 24 Instrumente gleichzeitig (polyphon) wiedergegeben werden. Allerdings darf man bei der Klangqualität keine Wunder erwarten. Beim Sony-E T610 kommen die polyphonen Midi-Klingeltöne geradezu genial rüber. Spielt man selbige auf dem 6230 ab, wird man schwer enttäuscht. Es stört nicht nur, dass das 6230 kaum Höhen bringt. Auch einige Effekte, wie z.B. das Sliden auf Gitarrenseiten kann es nicht darstellen.
Wer also großen Wert auf tolle Sounds legt, sollte sich nach einem anderen Handy umsehen.

Die PC-Suite verfügt im Übrigen über eine Funktion, midi-Files in ein Handy-taugliches Format umzuwandeln, da diese wohl nur 10 kByte groß sein dürfen. Nebenbei kann man auch die 24 \"Spuren\" entsprechend zuordnen. Anhören kann man das Ergebnis auch gleich am PC.

Im Gegensatz zu den Midi-Klingeltönen ist die Wiedergabe von mp3 richtig gut! Vor allem das mitgeliefert Stereo-Headset hat erstaunlich viel Bass und kann sich wirklich hören lassen. Man sollte sich allerdings überlegen, ob man die mitgelieferten \"Schaumstoff-Verhüterli\" benutzt. Diese dämpfen die Höhen doch merklich.


.Der blaue Zahn
In der Hoffnung, die Übertragung von Files zwischen PC und Handy zu beschleunigen holte ich mir ein Bluetooth-Dongle für den PC. Leider wurde ich etwas enttäuscht. Die Übertragung läuft unwesentlich schneller als über IrDA! So dauerte das Kopieren eines 1MByte mp3-Samples ans 6230 über eine Minute. Von den theoretisch möglichen 750 kBit/s merkt man nichts.
Es emfpiehlt sich also die MMC-Karte tunlichst aus dem Handy zu entnehmen und mit einem entsprechenden Lesegerät zu beschreiben.
Nebenbei zeigt sich die Firmware noch nicht ganz stabil. Bei dem Versuch, Bluetooth zu beenden hängt sich das Handy reproduzierbar auf.


.Freisprechen und Lautsprecher
Sehr praktisch empfinde ich die Freisprechfunktion. Bei einem ankommenden Anruf erscheint sofort im Display \"Lautsprecher\". Ein Tastendruck genügt und schon ist Freisprechen aktiviert.
Komplizierter wirds, wenn man ein abgehendes Gespräch führt. Erst nach vollständigem Verbindungsaufbau kann über das Menü der Lautsprecher eingeschalet werden.
Die Verständigung ist klar und gut.

Der Lautsprecher lässt sich auch zum Radio hören verwenden. Für viele unverständlich aber eigentl. logisch ist, dass man dazu das Headset anschließen muss, da dieses als Antenne fungiert.
Tolle Qualität darf man hier allerdings nicht erwarten. Es klingt ein wenig besser als Musik durchs Telefon abgespielt. (Bei Verwendung des Headsets ist der Klang hingegen prima!)


.Kamera
Die VGA Cam (640x480 Px) liefert am PC Monitor ganz brauchbare Fotos. Auflösung und Schärfe sind ganz gut, die Farbwiedergabe geht so. Es lassen sich versch. Qualitätsstufen speichern. Ich denke, dass ein ausbelichtetes Foto im Postkartenformat noch halbwegs akzeptable Qualität hat. Für eine Urlaubsüberraschung jedenfalls sollte es reichen.
Die Videoaufzeichnung (samt Ton) ist eher ein Witz. Das Video wird so hoch komprimiert, dass man hinterher nur schemenhaft etwas erkennen kann. Dafür ist ein 15s Clip im 3PG-Format auch nur 92 kByte groß.

MFG Casey