Nokia 6310 Testbericht

Einleitung
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Mein von mir heiß geliebtes Nokia 7110 musste leider wegen eines Softwareupdates zu Nokia eingeschickt werden. Da ich aber einen Geschäftskundentarif habe, bekomme ich für diese Zeit kostenlos ein Ersatzhandy. Da ich es, wie gesagt für den beruflichen Einsatz benutzen möchte, wollte ich auch unbedingt ein Gerät aus einer Business-Serie. Mir wurde das Nokia 6310 empfohlen, welches ich jetzt auch seit etwa 3 Wochen, ja solange dauert das Softwareupdate nun schon, benutze.


Lieferumfang
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In der üblichen blau-gelb-weißen Schachtel von Nokia ist das Gerät selbst, ein Akku, ein Ladegerät und eine einigermaßen verständliche deutsche Bedienungsanleitung.
Ich bekam, um die neuen Kommunikationsdienste dieses Gerätes zu testen, noch ein extra Datenkabel und ein PCMCIA-Bluetooth-Modem dazu, welche aber nicht zum Lieferumfang gehört.


Design
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Äußerlich gleicht das 6310 sehr dem 6210, genau wie dieses hat es eine integrierte Antenne und die längliche Form mit den abgerundeten Ecken.

Seine genauen Maße sind 129,5 x 47,3 x 16,9 (Höhe mal Breite mal Tiefe) und es hat ein Gewicht von 111 g, wenn der Standartakku benutzt wird.

Sein Display stellt 96 x 60 Pixel dar.

Es soll das Handy in vier verschiedenen Farbvariationen geben, mir ist aber derzeit nur eine bekannt. Die hat als Grundfarbe für das Gehäuse Anthrazit, die obere Hälfte ist dann in Silber abgesetzt und darin ist noch mal um den Bildschirm eine Einfassung aus Gold. Alle Materialien sind aus Plastik, welches aber sehr stabil wird.

Mir persönlich sagt die genannte Farbwahl nicht so sonderlich zu, ohne Gold wäre es bedeutend schöner, aber das ist Geschmackssache.

Durch seine Größe sind die Tasten auch für etwas größere Finger sehr leicht zu bedienen und man findet auch gut den Druckpunkt. Auch sprechen sie auf Druck sehr gut an.

Ich finde das Gewicht auch optimal, so merkt man wenigstens, dass das Gerät noch da ist, sollte man es in der Hemd-, Sakko- oder Hosentasche haben.


Akku
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Als Akku verrichtet ein Lithium-Polymer-Akku mit 1100 mAh Spannung seinen Dienst, der natürlich keinen Memory-Effekt aufweist.

Mit diesem Akku sollen laut Nokia Dauergespräche von einer Länge von 5,5 Stunden und eine Betriebsbereitschaft von bis zu 432 Stunden möglich sein. Diese Angaben sind natürlich wieder mal nicht nachzuvollziehen, da sie aus dem Testlabor kommen. Es mag sein, dass man ein so langes Stand-By bei immer optimalen Netz erreichen kann, aber wann ist das Netz immer optimal? Und dann kommen noch die ganzen Zusatzfeatures, die ich gleich noch vorstellen werde, hinzu.

Als reelle Zeiten kann man eine Gesprächsdauer von etwa 4,5 Stunden und ein Stand-By von etwa 415 Stunden, das sind in Tagen etwas mehr als 17 Tage annehmen und das ist doch auch schon eine ganze Menge.

Der Akku wird auch extrem schnell geladen, so ist er, wenn er komplett entleert ist, in 4 Stunden wieder vollkommen gefüllt.


Kommen wir jetzt mal zum Menü und damit zu den wirklich interessanten Details des 6310.


Menü
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Ich werde die einzelnen Menüpunkte in diesem Bericht ansprechen und bei den Bereichen, die sich von anderen Handys abheben, näher drauf eingehen.

§§§ Telefonbuch §§§
In den Speicher des Handys passen jetzt 500 Kontakte, das heißt also nicht nur Name und Nummer, sondern auch noch Adresse und Email. Je nach der verwendeten Karte können auf dieser dann noch mal bis zu 250 Kontakte gespeichert werden. Mit einer optimalen karte also insgesamt 750 Einträge. Neu ist beim 6310 auch, dass das Gerät keine unterschiedliche Anzeige für SIM-Speicher und Telefonspeicher hat, alle Kontakte, egal wo gespeichert, werden gleichzeitig angezeigt. Das finde ich endlich mal eine sehr gute und sinnvolle Änderung, da so das ständige Überlegen entfällt, wo ich jetzt wenn gespeichert habe.

Direkt bei den Kontakten kam man schon angeben, ob sie zu einer bestimmten Gruppe gehören und somit einen bestimmten Klingelton ertönt oder ob man sie zu einer Kurzwahl- oder zu einer Voicewahl-Nummer machen möchte.

§§§ Mitteilungen §§§
Das Handy unterstützt selbstverständlich die T9-Technik und kann bis zu 160 Kurzmitteilungen speichern. Weiter unterstützt es sowohl die Formate Bildmitteilung und Maxi-Kurzmitteilungen (das sind SMS mit bis zu 459 Zeichen).

Zur besseren Organisation kann der Benutzer eigene Ordner anlegen.

Neu ist auch, das die Optionen für die Mitteilungen jetzt direkt hier im Menü vorgenommen werden können.

§§§ Anruflisten §§§
Hier gibt es nichts Neues. Wer hat wann angerufen, notiert mit Datum, Zeit und Nummer, unterteilt in angenommene, verpasste und selbst getätigte Anrufe.

§§§ Profile §§§
Wie gewohnt kann man eigene Profile festlegen, die dann nach frei definierten Bedienungen klingeln, vibrieren, oder einfach still sind.

Neu ist, das man den Einsatz der Profile timen kann. Man sagt also bis 14:00 Uhr soll das Gerät lautlos sein und danach dann wieder in den Standartmodus gehen.

§§§ Einstellungen §§§
Hier kann man zum Beispiel den Klingelton einstellen. Im Handy selbst sind bereits 35 Klingeltöne enthalten und es ist Platz für 10 weitere, die man sich drauf laden kann. Allerdings besitzt das 6310 keinen Toneditor.

Weiter gibt es Einstellungsmöglichkeiten für Uhr, Anruf-, Telefon-, Zeit und Sicherheitsoptionen.

Zusätzlich kann man in diesem Menü noch das GPRS-Modem konfigurieren, wieso gerade hier weiß ich aber auch nicht. Was GPRS ist und so kommt später in einem extra Punkt.

§§§ Spiele §§§
Das 6310 hat 4 Spiele und zwar sind das Snake 2, Pairs 2, Bumper und Space impact.

§§§ Rechner §§§
Der altbekannte Taschenrechner, jetzt allerdings mit Euro-Rechner.

§§§ Aufgaben §§§
Ein neues Feature des 6310 ist die Aufgabenliste. Hier kann man dinge die zu erledigen sind eintragen und auch Prioritäten von hoch über mittel bis niedrig vergeben. Leider werden diese nicht im Kalender angezeigt.
Zum Synchronisieren komme ich gleich noch.

§§§ Kalender §§§
Ein einfacher Kalender. Neu ist, dass man sich eine Wochenansicht anzeigen lassen kann, in der Tage mit Terminen fett dargestellt werden. Natürlich gibt es auch eine Erinnerungsfunktion.
Zum Synchronisieren komme ich gleich noch mal zurück.

§§§ Kommunikation §§§
Das 6310 ist ein wahrer Kommunikationsprofi, vor allem was Daten angeht. Da ich auf die einzelnen Arten in gesonderten Punkten näher eingehen möchte, an dieser Stelle nur kurz die Möglichkeiten. Das wären zum einen Infrarot, Bluetooth, GPRS und HSCSD.

§§§ Extras §§§
Hier gibt es die Möglichkeit, bis zu 3 Minuten Sprache aufzunehmen oder ein Gespräch mitzuschneiden. Weiter kann man auch hier noch mal das Voice-Dialing definieren. Zusätzlich kann man auch noch Menüs per Sprache aufrufen. Dann hat man aber von den 10 Voice-Dialing-Nummern nur noch soviel zur verfügung, wie man Menüs definiert hat. Also insgesamt nur 10 Dinge per Sprache aufzurufen.
Als letztes gibt es einen Count-Down-Zähler, was der soll, weiß ich aber wirklich nicht.

§§§ Dienste §§§
Hier kann man ins WAP-Internet oder Netzabhängige Dienste aufrufen. Zum WAP komme ich gleich noch.


WAP
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Eigentlich schon Tod (oder nie geboren?) unterstützt Nokia diesen Dienst immer noch. Mit den Neuerungen macht es eventuell sogar Sinn. Da wäre zum einen die neue Version des Browsers. Das ist jetzt die Version 1.2.1. So kann man mit dieser Version bestimmte Seiten im Abo bestellen und bekommt immer die neueste Version auf das Handy geschickt. Auch werden Cockies akzeptiert, so dass die Seiten den User wieder erkennen. Mittels WTAI (Wireless Telephony Application Interface) kann man auch Telefonnummern, die auf WAP-Seiten stehen direkt wählen. Das gleiche gilt dann auch für die vCards, die dann direkt unter Namen gespeichert werden.
Die gravierernste Neuerung ist aber, da WAP jetzt über GPRS verbunden wird, das es zum einen bedeutend schneller geht und kosten gesenkt werden. Wieso das? Nun, eine Verbindung mittels GPRS rechnet nicht per Verbindungsdauer ab, sondern nach empfangenen Daten. Das bedeutet, ihr könnt theoretisch den ganzen Tag online sein, wenn keine Daten empfangen werden, kostet euch das nichts. In diesem Kontext ist dann auch die Abo-Option in einem ganz anderen Licht zu sehen.


Bluetooth
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Der damals von Ericsson entwickelte Standart für kurze Funknetzwerke scheint sich langsam durch zusetzten. Ein Bluetooth-Modem ist im 6310 integriert. Damit ist es möglich, sofern man an seinem Rechner ebenfalls ein Bluetooth-Modem hat, alle Daten des Handys mit dem Rechner abzugleichen. So ist dann auch mittels dem Nokiatool PhonSync die Möglichkeit gegeben, seine Aufgaben, Kontakte und den Kalender einfach mit dem Handy abzugleichen.
Das ist aber noch nicht alles, was Bluetooth kann. So gibt es als Zubehör auch eine Bluetooth-Head-Set. Das sieht nicht nur spacig aus, sondern es gibt eben auch keine störenden Kabel.

Die Reichweite beträgt etwa 10 Meter und es muss keine Sichtverbindung bestehen.


SyncML
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Eine Weiterentwicklung von PhoneSync ist SyncML. Betreibt man einen Webserver oder eine Internetseite, so besteht die Möglichkeit über dieses Tool per WAP seinen Kalender online zu pflegen. Ganz nett, aber bis jetzt hat mir das mit Emails auch gereicht. Ist aber nur eine Möglichkeit. In Zukunft soll es möglich sein, so auch ganze Datenbänke mit dem Telefon zu pflegen oder Dateien zu editieren. Es fehlt eben noch die Software für den Server, die kommt aber bald laut Nokia.


HSCSD
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Eine neue Möglichkeit schnell mit einem Handy zu surfen. Den mittels HSDSC und einer Kanalbündelung können Onlinegeschwindigkeiten in einer Höhe von 43Kbit erreicht werden. Überlegt euch das mal, fast so schnell wie ein 56k-Modem. Damit eröffnet das 6310 dem mobilen Surfen im Internet vollkommen neue Möglichkeiten.


Fazit
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Jetzt habe ich euch aber genug über die technischen Details des 6310 erzählt, kommen wir mal zur Alltagstauglichkeit und dem Gebrauch.

Eins vorweg, dieses Handy ist wirklich nur etwas für Leute, die diese Möglichkeiten auch entsprechend nutzen können und möchten. Mit einem Preis von 480,00 Euro hat es nämlich ganz schön in die Kasse. Es richtet sich also eher an Geschäftsleute, die viel unterwegs sind. Alle anderen sind mit anderen Handys sehr gut bedient.

Gut ist auch noch, das fast alles was an Zubehör für das 6210 zu erwerben ist, auch an das 6310 passt. Lediglich für die Verwendung von HSCSD benötigt man ein spezielles Kabel. Ansonsten ist alles mit dem 6310 kompatibel.

Wie bereits erwähnt ist es nicht gerade der kleinste Vertreter der Nokia Handykollektion, aber mit Sicherheit einer der innovativsten. Mir persönlich macht die Größe und das Gewicht nichts aus, so merke ich wenigstens, das es noch da ist.

Wie alle neuen Geräte von Nokia besitzt es, trotzt fehlender äußeren Antenne, einen sehr guten Empfang und die Sprachqualität ist ebenfalls hervorragend. Selbstredent ist, das es ein Dualgerät ist und somit sowohl in GSM900 als auch in GSM1800 Netzen funktioniert.

Gute Verarbeitung, guter Empfang, tolles Handling und viele Möglichkeiten des Datenaustauschs machen dieses Gerät zu einem der Top-Handys die derzeit auf dem Markt angeboten werden. Aber Nokia legt nach, denn auf der CEBIT wird schon eine Weiterentwicklung des 6310, dass Nokia 6310i vorgestellt. Weis aber derzeit nicht genau, wo da die Unterschiede liegen.

Ich kann diesem Gerät, da ich in die Zielgruppe passe, nur 5 Sterne geben. Ich habe aber auch schon mit Menschen gesprochen, die diese besagten Features im Bereich Kommunikation nicht nutzen. Die sind von dem Gerät zu diesem preis allerdings sehr enttäuscht. Daher nochmals meine eindringliche Warnung, überlegt euch, ob ihr dieses Gerät wirklich sinnvoll nutzen könnt, wenn nicht, kauft euch lieber ein anderes Handy.

© holsi

*Erstverwertung in ciao*