Nokia 6310I Testbericht

Nokia-6310i
ab 41,91
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Summe aller Bewertungen
  • Design:  sehr gut
  • Qualität & Verarbeitung:  sehr gut
  • Ausstattung:  sehr gut
  • Akkulaufzeit:  lang

Erfahrungsbericht von Hajott

Hajotts neues Spielzeug

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Seit etwas mehr als einer Woche habe ich dieses kleine „Akku-Wunder“ nun intensiv im Gebrauch – Zeit also, einen Bericht für euch darüber zu verfassen.

Die Merkmale (mit meinen persönlichen Anmerkungen und Erfahrungen):

* Triband (GSM 900/1800/1900)
somit kann das Handy wirklich weltweit (incl. Nordamerika) eingesetzt werden.

* HSCSD
Datenübertragungen mit bis zu 43.200 bit/sec. Diese Übertragungsgeschwindigkeit ist eher theoretisch – ähnlich wie bei 56k-Modems, die auch nie auf 56.000 bit/sec. kommen; allerdings doch wesentlich schneller als die GSM-üblichen 9.600 bit/sec., die auch nur einen theoretischen Höchstwert darstellen. Ich persönlich gehe aber in der Regel zu Hause ins Internet, da habe ich eine DSL-Flat. Aber wenn ich mir mal ein Notebook zulegen sollte, dann ist das für unterwegs sicherlich eine feine Sache.

*GPRS
General Packet Radio Service; das ist eine Art der Datenübertragung, die nicht nach Zeit, sondern nach Transfervolumen abgerechnet wird. Die Onlinezeit spielt dabei keine Rolle mehr, nur noch die Anzahl der übertragenen Bytes. Theoretisch könnte man mit diesem Handy auch SMS per GPRS senden; aber das bietet zumindest mein Netzanbieter (Eplus) nicht an. Ich kann mir – ehrlich gesagt – auch nicht vorstellen, dass die anderen das tun, denn die Übertragung einer SMS per GPRS wäre um ein Vielfaches billiger als die normale Übertragung. Beispielsweise kostet die WAP-Datenübertragung per GPRS bei Eplus 2,5 Cent pro Kilobyte. Eine SMS mit 160 Zeichen (= 160 Bytes) würde also an Stelle von 0,19 EUR nur 0,025 EUR kosten, was gerade mal ein Achtel ist. Der Internet-Zugang über GPRS (Verbindung mit dem Rechner entweder per Bluetooth, Infrarot oder Kabel) kostet bei Eplus sogar nur 0.6 Cent pro Kilobyte.

* WAP
wahlweise per GSM-Datenübertragung (Abrechnungsfaktor = Onlinezeit) oder per GPRS-Übertragung (siehe oben). Nutze ich ab und zu, um über wap.kicker.de die Fußballergebnisse abzufragen. :-)

* Infrarot-Schnittstelle

* Bluetooth
Kurzstreckenfunk (Reichweite bis zu 10 Metern) zur drahtlosen Verbindung mit Headsets, Freisprechanlagen, Computern usw. Mangels passendem Equipment habe ich das noch nicht ausprobieren können.

* Sprachanwahl
bis zu 10 im Telefonbuch gespeicherte Nummern können per Sprachbefehl angerufen werden. Hier ist nicht nur das Wort relevant, sondern auch die Stimme. Wenn also zum Beispiel meine Frau eine Nummer mit der Bezeichnung \"Tante Frieda\" in meinem Handy speichern würde, dann könnte ich bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag \"Tante Frieda\" in das Handy brüllen, ohne dass es mich mit Tante Frieda verbinden würde.

* Sprachsteuerung
bis zu 5 Befehle können per Sprache übermittelt werden (Profile, Sprachmailbox, Infrarot, Sprachaufzeichnung, Anruflisten).

* Sprachaufzeichnung
entweder als Ersatz für ein Diktiergerät oder zum Mitschneiden von Telefonaten (was natürlich nur mit Erlaubnis des Gesprächspartners erlaubt ist). Bis zu 2 Minuten sind möglich.

* Java-Technologie
hier können Programme und Spiele per WAP auf das Handy übertragen und ausgeführt werden. 3 Java-Programme sind bereits im Lieferumfang enthalten: Racket (Spiel), World Clock (Weltzeituhr) und Converter (zum Umrechnen von Temperaturangaben von Fahrenheit nach Celsius und umgekehrt). Für die Programme stehen insgesamt 128 kB Speicherplatz zur Verfügung; außerdem können bis zu 50 kB des dynamischen Speichers (siehe nächster Punkt) genutzt werden.

* Dynamischer Speicher
die Größe desselben ist mir leider nicht bekannt (ich meine mich zu erinnern, dass es mehrere hundert kB seien, dies aber ohne Gewähr). In diesem Speicher werden unterschiedliche Daten in beliebiger Kombination gespeichert: Java-Programme (siehe oben), Text- oder Bildmitteilungen (150 Text- bzw. 50 Bildmitteilungen bzw. eine beliebige Kombination von beidem), Kalendernotizen (bis zu 250), Aufgabenliste (bis zu 30 Aufgaben), WAP-Lesezeichen, WAP-Cache sowie Brieftaschennotizen (siehe nächster Punkt).

* Elektronische Brieftasche
hier können – passwortgeschützt – zum Beispiel Informationen über Kreditkarten hinterlegt werden, die dann – wenn man per WAP online einkaufen will – abgerufen und übertragen werden können. Darüber hinaus können persönliche Notizen hier abgelegt werden. Ich hab mal meine Kreditkarten-Nummer sowie Anschrift, Lieferanschrift usw. hinterlegt, habe das aber noch nicht in der Praxis ausprobiert (und werde es wohl auch nicht tun).

* Großer Namensspeicher
bis zu 500 Einträge mit jeweils drei Rufnummern und einer Textnotiz können gespeichert werden. Pro Eintrag sind bis zu fünf Rufnummern und vier Textnotizen (Email, URL, Postadresse und/oder Notiz) möglich – das geht dann allerdings zu Lasten der Gesamtanzahl der Einträge. Die Namenseinträge können zu fünf unterschiedlichen Anrufergruppen (zum Beispiel Familie, Freunde, Beruflich usw.) zugeordnet werden. Die Anrufergruppen können wiederum mit individuellen Klingeltönen und sonstigen Signalen „ausgestattet“ werden. So kann ich zum Beispiel schon am Klingelton hören, ob das Gespräch, das hereinkommt, privater oder geschäftlicher Natur ist. Man muss aber keine Gruppen zuweisen, tut man dies nicht, dann wird das aktuell eingestellte Profil verwendet.

* Zeitgesteuerte Profile
das ist eine total tolle Sache. Hier kann ich zum Beispiel das Handy abends auf „Lautlos“ einstellen und gleichzeitig verfügen, dass am nächsten Morgen zu einer ganz bestimmten Uhrzeit automatisch wieder das „alte“ (also das vorher eingestellte) Profil gewählt wird. Insgesamt gibt es fünf Profile, die jeweils individuell konfiguriert werden können (Klingelton, Lautstärke, Anrufergruppen usw.). Von der Zeiteinstellung mache ich regen Gebrauch.

Das Handy wird mit einem Lithium-Polymer-Akku (1.100 mAh) geliefert, der extrem leicht und flach ist. Dieser Akku hat eine Standby-Zeit von bis zu 17 Tagen! Allerdings handelt es sich auch hier um einen rein theoretischen Wert. Nach dem ersten Aufladen – was mit dem mitgelieferten Schnellladegerät übrigens in weniger als zwei Stunden erledigt war – hat der Akku bei mir etwas mehr als sechs Tage lang gehalten. Allerdings war das Handy immer (auch nachts) eingeschaltet, ich habe in der Freisprecheinrichtung (hier habe ich übrigens die Ladekontakte mit etwas Heftpflaster abgeklebt, ansonsten würde der Akku immer wieder geladen) permanent das Licht eingeschaltet, habe knapp drei Stunden (genau 2:48:41 Stunden ;-) ) telefoniert und viel rumgespielt. Und da der Akku sowieso erst nach zwei bis drei Ladezyklen die volle Kapazität erreicht, ist dieser Wert gar nicht so schlecht. Seit dem letzten Aufladen sind bis jetzt 62 Stunden vergangen, und die Akku-Anzeige zeigt immer noch alle sieben Balken. Allerdings ist es eine alte Nokia-Krankheit, dass die Akkuladung zunächst sehr „optimistisch“ angezeigt wird und später die Balken dann immer schneller verschwinden. Aber ich denke, dass ich auf mindestens eine Woche kommen werde. Wenn der Akku ein paar Mal ent- und wieder aufgeladen ist, entferne ich eh das oben erwähnte Pflaster von den Ladekontakten, dann wird der Akku eigentlich immer voll sein, weil ich doch viel mit dem Auto unterwegs bin.

Neben dem oben erwähnten Java-Spiel „Racket“ (welches jederzeit gelöscht und durch ein anderes Spiel ersetzt werden kann) sind noch drei weitere Spiele fest gespeichert: Snake II (Eine Schlange frisst Nahrung und wird dadurch immer länger und steht sich irgendwann selbst im Weg – je länger es dauert, bis sie in eine Sackgasse gerät, desto mehr Punkte gibt es), „Space Impact“ (ein kleines Ballerspiel – Raumschiffe abschießen) und „Bumper“ (ein kleines Flipperspiel). Für Space Impact und Bumper kann man auch neue Szenarien per WAP nachladen (die kosten aber immer ein paar Cents). Für mich persönlich sind diese Spiele nicht soo wichtig – ich spiele zwar ab und zu damit, das ist aber eher selten.

Die Menüführung ist typisch Nokia – wer einmal ein Nokia-Handy hatte, wird sich sofort darin zurechtfinden.

Äußerlich ist das Handy relativ groß – die Größe hat aber den Vorteil, dass es in die Freisprecheinrichtung CARK-91 passt. Dieses Handy wird aber das letzte Nokia-Modell sein, das in diese Freisprecheinrichtung passt. Für die neueren Modelle gibt es ein neues Carkit. Die Stummelantenne, die man von älteren Nokias kennt, ist hier verschwunden - das heißt das Innenfutter von Jacken, woran der Stummel gern hängengeblieben ist, bleibt länger heil. :-)

Das Display ist recht groß – wenn auch bei weitem nicht so groß wie bei meinem vorhergehenden Nokia, dem 7110). Aber es fasst auch 6 Zeilen. Ein Farbdisplay hat das Handy nicht, aber auf solchen Firlefanz kann ich persönlich gut verzichten, genauso wie auf eine Digitalkamera, die schlechtere Bilder macht, als eine 300-Kilopixel-Pencam, die ich für 9,99 Euro bei Lidl oder Aldi hinterhergeworfen bekomme). Die blaue Display-Beleuchtung lässt das Handy sehr edel aussehen, und auch die Tastaturbeleuchtung ist – im Gegensatz zum 6310 (ohne i – das kenne ich von einem Freund) sehr gut zu lesen. Allerdings habe ich mehrfach schon gelesen, dass das Display nicht ganz staubdicht ist, das heißt es kann sein (bei mir ist das noch nicht der Fall), dass sich auf der Innenseite des Displays Staubkörnchen ansammeln, die dann die Ablesbarkeit besonders bei hellen Lichtverhältnissen erschweren können. Ich werde das mal beobachten und ggf. den Bericht später updaten.

Mein Fazit: Als Nokia-Fan (dies ist insgesamt mein fünftes Nokia nach 2110, 5110, 6110 und 7110) bin ich rundum glücklich und zufrieden, da ich mich sofort damit zurecht finde.

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