Nokia 8310 Testbericht

Ein Bericht über das bisher beste Nokia Handy. Seit fast 10 Jahren telefoniere ich mit Nokia mobil, wobei ich andere Hersteller nie aus den Augen verlor. Die außergewöhnlich hohe Produktqualität von Nokia zwang mich förmlich zur langjährigen Treue zu dieser Marke, von der ich bisher das 6050, 1011, 2110, 3110, 5110, 6110,9110 benutzte und zuletzt das sehr gute 6210 genutzt habe.

Das 8310 bietet mal wieder in vielerlei Hinsicht Neuerungen, die es durchaus interessant machen, auf dieses schnuckelige Handylein umzusteigen.

Wie üblich werde ich in meinem Bericht kaum technische Details erwähnen, da man sich diese problemlos im Internet besorgen und vergleichen kann. Vielmehr lege ich wert auf die persönliche Einschätzung und Erfahrung mit diesem Produkt.

Design:
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Die erste und auffälligste Veränderung, die man bemerkt ist mal wieder das sehr gelungene Design (9 verschiedene Farbvarianten)des 8210 Nachfolgers, der design-technische Gemeinsamkeiten in der Linienführung erkennen läßt. Die halb durchsichtige Oberschale wird von 4 neon-weißen Leuchtdioden durchleuchtet, welche ein nie dagewesenes und spektakuläres Nachdesign erzeugen. Neu ist auch, daß die Beleuchtung nicht schlagartig, sondern sanft gedimmt aufleuchtet und wieder ausgeblendet wird. Das sehr gut ablesbare und ebenfalls weiß beleuchtete Display liefert ähnlich wie beim 8850 ein sehr klares und angenehm ablesbares Schriftbild.
Durch die Chromwirkung an den oberen Tasten sowie der Display-Einfassung sieht das 8310 aber auch einen Hauch höherwertig aus als das 8210. Der fummelige Einschaltknopf soll wie immer zusätzlich zur Tastatursprerre vor unbeabsichtigtem Drücken schützen.
Insgesamt finde ich das Design kompakt, schön und schnörkellos.

Mechanik:
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Vor dem Einlegen der SIM muß die hauchzarte aber gut verarbeitete Batterieabdeckung und der 3,6 Volt Litium-Ionen Akku entfernt werden. Das Einlegen der SIM ist unproblematisch, jedoch wünschte ich mir, dass der Verriegelungsmechanismus die SIM etwas stärker auf die Kontakte drückt. Das Einlegen des Akkus drückt die Karte aber dann fester auf die Kontakte, so das wohl keine Kontaktprobleme (ich hatte jedenfalls noch keine) zu befürchten sind.
Erfreulich bei Nokia ist, das die Anschlußkontakte wieder nur aus einfachen Klinkenbuchsen für Kopfhörer und Ladegerät bestehen, sowie 2 großen Kontaktflächen für die Büro-Ladestation. Da diese Steckerleiste auch nicht gelötet ist, sondern mit Federkontakten erschütterungs-resistent mit der Hauptplatine verbunden ist, erwarte ich an dieser kritischen Stelle ebenfalls keine Probleme.

Einen Tribut muß man dieser kompakten Bauform des Telefons schon seit den Modellen 8850 und 8210 zollen. Durch die nur sehr kleine Oberfläche des Telefons, sind die Tasten nah beisammen, was es Leuten mit dicken Fingern es nicht gerade leicht macht, das Gerät zu bedienen (aber dafür gibt’s ja die eingebaute Sprachsteuerung). Sehr positiv hervorzuheben ist die garantiert abrubbelfreie Beschriftung der Tasten. Eigentlich ist es eine "Unterschriftung", da die Tasten selbst durchsichtig sind und erst unter der Oberfläche ihre Hintergrundfarbe und Funktion durchscheinen lassen (klasse!).

Funktionen:
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Hier möchte ich mit Rücksicht auf die Länge des Berichtes nur auf besondere Funktionen oder Unterschiede zu bisherigen Nokias eingehen.
Die Sprachanwahl eines Gesprächsteilnehmers mit nachfolgendem automatischen Rufaufbau ist ja schon länger bekannt. Hinzu gekommen ist jetzt die Möglichkeit Sprachbefehle zu definieren um z.B. eine bestimmtes Profil zu wählen, die Mailbox abzuhören, das Radio einzuschalten oder das eingebaute Diktiergerät (3 Min Sprechzeit) zu starten. Das ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber echt komfortabel, speziell beim Freisprechen im Auto. Beim Erlernen ist es wie bei allen Sprachsystemen notwendig, das man die Sprache nicht bei völliger Ruhe, sondern bei normalen Umgebungsgeräuschen aufnimmt. Andernfalls kann es sein, dass das Gerät nicht auf die Spracheingabe reagiert, da sich die Umgebungsgeräusche zu stark von der Situation beim "erlernen" unterscheiden.

Neu sind die schon längst überfälligen Uhrfunktionen wie die zehntelgenaue Stoppuhr mit Zwischenzeiten und die Countdown-Funktion, die bis 99:99 Stunden reicht und auf Wunsch einen Text bei 00:00 zum Warnton ausgibt.
Eine echte Bereicherung ist das empfangsstarke eingebaute UKW-Radio, über das man mit dem mitgelieferten Headset seinen Wunschsender überall hin mitnehmen kann. Stellt sich die Frage, ob man das 8310 bei der GEZ anmelden muß ?!? Jedenfalls ist die Audioqualität sehr gut und besser als mache Kofferradios.
In Nokias hervorragender Bedienersoftware ist auch eine Aufgabenliste integriert, in der sich Prioritätsbezogene Aufgaben eingeben, verwalten und in den Kalender übertragen lassen.

Als Datenschnittstelle gibt es nur noch infrarot, was sicher nicht Jeden begeistern wird (es sei denn, man besitzt einen Laptop). Die Einrichtung über z.B. Windows 98 stellt in der Regel aber kein Problem dar, da Microsoft seit längerer Zeit IRDA unterstützt.
Ein weiteres nicht zu verachtendes Highlight ist die schnelle GPRS Datenübertragung, bei der nicht nach Minutenpreis, sondern nach übertragener Datenmenge abgerechnet wird. So ist man praktisch immer online, ohne dafür zu zahlen. Gegenüber der schon beschleunigten HSCSD Technik bietet GPRS nochmals deutlich höhere Datenraten, was sich bei WAP und anderen Internetdiensten bemerkbar macht. Jedoch steckt GPRS noch in den Kinderschuhen, was man nicht zuletzt am sehr hohen Preis pro 10Kbyte sieht, den ich hier nicht nenne, weil er sich laufend ändert.

Schnickschnack:
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Die 34 vorprogrammierten Klingeltöne sind meiner Meinung nach mehr als genug. Früher hab ich zwar auch mit selbst komponierten oder runtergeladenen Tönen experimentiert, aber das war wohl mehr Neugier als das Streben nach Individualität. Die Spiele Snowboarding, Bumper (ein Flipper), Snake 2 und Pairs 2 (erinnert an das Memoryspiel) sind ganz nett animiert und bieten auch viele unterschiedliche Variationen und Schwierigkeiten. Jedoch kommt bei mir auf dem kleinen Monochromdisplay keine Spielsucht auf, so das ich höchstens als kurzen Zeitvertreib im Wartezimmer "zocke".

Fazit:
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Das NHM-7 (so heißt der Transceiver) ist das erste Gerät von Nokia, bei dem ich keinen Gürtelclip vermisse, da es kaum merklich in der Hemd- oder Hosentasche verschwindet und erst durch sanfte Vibrationen wieder auf sich aufmerksam macht.
Tja, ob sich ein Wechsel von einem 8210 auf ein 8310 lohnt entscheidet sicher Jeder anders. Aber wenn man noch ein älteres, größeres und häßlicheres Handy besitzt, gehört das 8310 dank innovativer Technik von Nokia auf jeden Fall zu den Top Favoriten.
Ich bin mit meinem neuen Begleiter in den ersten Tagen jedenfalls sehr zufrieden und kann den Kauf sehr empfehlen. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, daß das 8310 das bisher beste Nokia neben dem 6210 und 9210 ist.
Den derzeitigen Preis für das 8310 habe ich absichtlich nicht genannt, da ich sonst jede Woche den Bericht updaten müßte, da sich die Preise so schnell verändern.

Hinweis: Dies ist das erste Gerät von Nokia, das keine alten 5 Volt SIM-Karten mehr akzeptiert. In der Praxis bedeutet das, dass z.B. D2-Karten, die von vor 1997 sind, nicht funktionieren. D1 hat die neueren 3 Volt Karten schon früher eingeführt. Der Provider tauscht die Karten im Bedarfsfall um. Bei anderen Telefonherstellern ist dies genauso, da die neuen 3 Volt oder 1,8 Volt Karten z.B. höhere Standby-Zeiten ermöglichen und auch weitere Vorteile wie erhöhten Speicherplatz bieten.

Ciao Marco