Nokia N-Gage Testbericht

**Einleitung**
Vor circa einem halben Jahr hat sich mein Bruder das Nokia N-Gage gekauft. In der letzten Zeit habe ich es mir auch mal angeschaut und bin zu folgenden Ergebnissen gekommen:

**Daten & Design**
Schon von weitem kann man das Nokia N-Gage von anderen \"normalen\" Handys unterscheiden: Es ist nicht wie die meisten Handys schmal sondern breit! Das verrät schon, dass es sich um kein gewöhnliches Gerät handelt, denn es dient auch zum spielen. Das N-Gage misst 133,7 x 69,7 x 20,2 mm (B/H/T). Des Weiteren kommt hinzu dass es mit 137g sicherlich kein Leichtgewicht ist. Das große Display bietet 176 x 208 Pixel und 4.096 Farben was für die meisten Anwendungen meiner Ansicht nach völlig genügend ist. Besonders elegant zeigt sich die Anordnung der Tastatur links und rechts neben dem Display: Auf der linken Seite befindet sich ein Steuerkreuz, und auf der rechten Seite die Zahlen, wobei zwei besonders hervorgehoben sind: Die 5 und die 7. Diese beiden Knöpfe dienen zum Spielen. Auf der Rückseite befindet sich der Akku (welcher circa 12 h bei intensivem Gebrauch hält) und der Slot für die MMC Speicherkarten. Hier ist Nokia ein großer Fehler unterlaufen: Um die MMC mit den Spielen zu wechseln muss man erst den Akku herausnehmen. Das ist auf die Dauer natürlich sehr lästig, weil das Handy ja immer sofort ausgeht.

**Praxisgebrauch**
Im Gebrauch als Handy ist das Nokia N-Gage meiner Meinung nach überhaupt nicht zu gebrauchen. Ein großer Nachteil ist, dass es unmöglich ist, dass N-Gage als Handy mit einer Hand zu bedienen. Um zu wählen muss man beide Hände zur Hilfe nehmen. Wenn man nun tatsächlich telefoniert, hält man sich das N-Gage nicht wie gewöhnlich ans Ohr: Man muss es mit der Seite ans Ohr pressen! Das sieht meiner Meinung nach nicht gut aus, und vermindert den Telefonkomfort! Natürlich bietet das N-Gage alle Funktionen die ein normales Handy auch bietet, doch leider kann man es nicht gut bedienen. Nun muss man das Handy aber auch von einer anderen Seite betrachten: Es dient schließlich auch als Spielekonsole. Und dafür ist das N-Gage wirklich super zu gebrauchen! Die auf den Speicherkarten zu kaufenden Spiele (leider mit durchschnittlich 45€ ein sehr hoher Preis) machen wirklich eine menge Spaß und sind mithilfe der fürs Spielen konstruierten und optimierten Anordnung der Steuerknöpfe kein Problem. Besonders Faszinierend sind die vielen Möglichkeiten die das Betriebssystem der Handys (Symbian) bietet: So ist es zum Beispiel kein Problem weitere nützliche Programme auf das Handy mittels PC zu überspielen (Nötige Zubehör wird mitgeliefert: Linkkabel, Software). Durch das Betriebsystem ist es auch möglich Mp3 Dateien auf die Speicherkarte zu schreiben, und diese auch abzuhören. Mittels der mitgelieferten Kopfhörer ist es sogar möglich, digitales Radio zu empfangen!

**Fazit**
Der niedrige Preis von durchschnittlich ca. 140€ macht das N-Gage sicherlich für Jugendliche höchstinteressant, zumal es wirklich faszinierende Möglichkeiten zum Spielen bietet und damit sicherlich eine Alternative zum altbekannten Nintendo Gameboy ist. Doch wer wirklich ein Handy zum Telefonieren haben möchte (und Handy ist schließlich die Kategorie), der sollte möglichst das N-Gage meiden, denn es ist einfach zu unhandlich und zu klobig. Man kann nicht einmal Nummern wählen, ohne gleich beide Hände zu benutzen!
Deshalb: 3 Sterne

© 2004 Manuel Benning