Yellowstone (DVD) Testbericht

Yellowstone-dvd
ab 12,68
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Erfahrungsbericht von denali

Verhunzt

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Yellowstone, der älteste Nationalpark der USA und auch einer der vielbereisten dazu, bietet auf einer Fläche von rd. 900.000ha dem Besucher eine phänomenale Tier- und Pflanzenwelt. Was diesen Ort aber so anziehend macht, ist die Kraft der Erde, die man hier überall spüren und erleben kann. Von dem Park, bzw. mehr seiner Inhalte, war ich bei meinen Besuchen begeistert.

So griff ich bei einer DVD zu, die eben über den ältesten Nationalpark handelte. Kannte ich die (wenigen) IMAX-Filme bisher als gut fotografiert und recht interessant gestaltet, so bin ich froh, dass ich diese DVD wieder los bin....

Zum Inhalt:

Zunächst sieht der Betrachter des Filmes wirklich Hervorragendes, nämlich tolle Aufnahmen aus dem Nationalpark bis dann die sehr kitschig wirkende Szenerie um einen Indianerstamm begann. Erzählt wird kurz von der Verehrung der Indianer gegenüber der Tierwelt. Nicht das wir uns falsch verstehen, die versuchte Darstellung des damaligen Indianischen Lebens wirkte auf mich kitschig...

Weiter geht es mit Geschichtlichem zum Park. Der erste weiße Mann, der das Gebiet erreichte, war wohl ein gewisser John Colter im Jahre 1806. Weitere Erkundungstrupps für mögliche Siedler folgten, die das Gebiet für unbewohnbar einschätzten, aber von seiner fantastischen Schönheit erzählten. Den Schilderungen der Poniere folgte 1872 ein Gesetzestext, der das Gebiet zum Nationalpark erklärte. Es galt, die ursprüngliche Landschaft zu bewahren und so blieb das Areal das Reich von Wapitihirschen, Bisons und Bären. Die Bilder während dieses Kapitels wechseln sehr oft zwischen den Jahreszeiten, so dass der Betrachter sich schon fast wie in einer Zeitmaschine vorkommt.

Dann kommt der Film zum geologischen Teil. Denn diese Facette des Parks macht ihn so anziehend. Schon früh erkannte man, dass man sich hier auf vulkanischem Gebiet befindet, ja der ganze Yellowstone-Talkessel ein einziger Vulkankrater war, dessen letzter Ausbruch rd. 600.000 Jahre zurückliegt. Der Film erzählt kurz die Entstehungsgeschichte des Vulkanplateaus. Heute dokumentieren neben den schwächeren Erdbeben vor allem die Geysire ihre vulkanische Herkunft und die noch immer vorhandene Aktivität im Erdinnern. So geht der Film dann der Frage nach, warum „Old Faithful“, der bekannteste dieser Geysire, so regelmäßig ausbricht. Mittels einer in den Geysir herabgelassenen Sonde, erkannte man, das ständig Wasser von unten nachfloss und so der Kreislauf beständig bei Laune gehalten wurde.

Und schon ist der Film zu Ende....


Fazit:

Vieles bleibt dem Betrachter verborgen, denn der ganze Film wirkt auf mich wie eine Zusammenfassung. So erfährt man zwar, dass vulkanische Aktivitäten diese Landschaft formten und noch immer formen, aber ihm bleibt verborgen, welche Kraft dieser letzte Vulkanausbruch vor Urzeiten gehabt haben muss. Ebenso bleibt einem vorenthalten, dass es nicht nur die Geysire sind, die den Tatendrang des Erdinnern bekunden. Vielmehr gibt es ja auch Schlammlöcher (Mud Pots) oder auch nur einfach heiße Quellen (z.B. der Morning Glory Pool). Erfahren tut man auch nichts über die verschiedenen, biologisch bedingten Wasserfärbungen einzelner heißer Quellen.
Über die Tierwelt ist in dem Film auch nur am Rande die Rede. Auf Zelluloid wurden einige Hirsche, Bären und Bisons gebannt, aber irgendwie erwecken die Bilder auch den Eindruck, dass diese nicht im Nationalpark entstanden sind. Irgendwie schwach gelöst.

Verwundert hat mich auch, dass der Film in Zusammenarbeit mit einer ganzen Reihe verschiedener Institutionen entstanden ist, aber die Nationalparkverwaltung anscheinend keine Rolle gespielt hat.

IMAX:

Hinter IMAX (= Image Maximisation) verbirgt sich ein Filmverfahren, bei dem mit 10x größeren Negativen als bei herkömmlichen Filmen, gearbeitet wird. Heraus kommen brillante und sehr scharfe Bilder, die das Vorführen auf großen Leinwänden ermöglichen. Größtenteils haben die bisher produzierten Filme alle dokumentarischen Stil und befassen sich hauptsächlich mit Themen, die Mutter Natur liefert.

Die DVD:

Neben dem Film, der die exorbitante Länge von 30 (in Worten: dreißig) Minuten aufweist, gibt es noch das Feature des Besuches im Web. Wer jetzt denkt, dass hier Links zum Thema Yellowstone aufzufinden sind, wird maßlos enttäuscht sein. Lediglich auf die Werbeseiten der Hersteller wird man geführt. Weiter bietet die DVD nichts. Ein Booklet sucht man vergebens, nur die Hülle ist erfreulicherweise aus stabilen Plastik. Immerhin ist die Geräuschkulisse des Filmchens in Dolby Digital und 3 Sprachen (Deutsch, Englisch und Mandarin) zu hören.

Schlusswort:

Das Preis-Leistungsverhältnis sowie die Themenbehandlung sorgen für die grottenschlechte Bewertung. Auch die wirklich tollen Landschaftsaufnahmen rechtfertigen den Preis von knapp 25 Euro nicht. Wer also Old Faithful in Aktion sehen möchte, ist mit den im Web vorhandenen Webcams besser bedient.

Viele Grüße
denali

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