Stephen King's The Dead Zone (DVD) Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 04/2005
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Summe aller Bewertungen
- Action:
- Anspruch:
- Romantik:
- Humor:
- Spannung:
Erfahrungsbericht von winterspiegel
Hellsichtig
Pro:
Packender, nachdenklich machender Mystery-Thriller, Christopher Walken
Kontra:
Nicht viel
Empfehlung:
Ja
Letztens, als ich mal wieder einen vermeintlich spannenden Thriller aus der Videothek auslieh, wurde mir wieder schmerzlich bewusst, wie oberflächlich und meist nur auf fadenscheinigen Effekten, ohne viel Substanz aufbauend, die neueren Filmproduktionen doch eigentlich ausgelegt sind. Also traf ich die Entscheidung einige sich in meinem Besitz befindlichen Relikte der analogen Ära von ihrer dicken Staubschicht zu befreien, um zu sehen was sich in ihrem Inneren der - in der Zwischenzeit so fremdartig anmutenden, klobigen Plastikummantelung verbirgt.
Der Film der es mir angetan hat, der auf unignorierbar grießelender Mattscheibe und unüberhörbar blechernem Ton seine, nichtsdestotrotz unvergängliche Spannung preisgibt, ist fast schon 20 Jahre alt, hat aber meiner Meinung nach nichts von seiner Eindringlichkeit eingebüsst. Das wurde mir schnell klar, als ich schon nach den ersten Minuten (es waren sicher ein paar Jahre seit dem letzten anschauen vergangen) wieder von dieser Geschichte gefesselt wurde.
David Cronenberg inszenierte diesen Streifen, der nicht so richtig in ein einziges Genre passen will, nach der Buchvorlage von Stephen King. Ein Film von dem ich glaube, dass es sich wirklich lohnt ihn etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.
Da der Streifen immer etwas im Schatten des vorher abgedrehten, bekannteren „Shining“ stand, ich ihn aber für den noch besseren King-Film halte, möchte ich nicht länger zögern, sondern mit seiner Vorstellung beginnen.
FILMHANDLUNG
Der Junge Englischlehrer Johnny Smith, der seinen Schülern schon mal mit Poes „Der Rabe“ versucht den Unterricht schmackhaft zu machen, steht mit seiner Kollegin Sarah kurz vor einer Heirat.
Doch das Schicksal ist ihm alles andere als wohl gesonnen, denn eines Tages stellt es ihm einen querstehenden Tanklaster mitten auf die Straße, als er sich gerade auf dem Weg nach Hause befindet.
Jonny erwacht aus einem Koma, in dem er fünf lange Jahre als gefangener seines Körbers verbrachte. Für den ehemaligen Lehrer für den scheinbar die Zeit stillgestanden hat, ist das Leben aber nicht mehr so wie zuvor. Nicht nur, dass er seinen Job verloren hat und seinen durch die tiefe Bewusstlosigkeit ausgemergelten Körper erst mal wieder in einer schmerzhaften Prozedur auf Vordermann bringen muss -, sondern am aller unverständlichsten ist es für ihn, dass Sarah einen anderen geheiratet und ein Kind mit ihm hat. Doch noch etwas anderes, beunruhigendes ist mit Johnny passiert. Seit er aus seinem Tiefschlaf erwacht ist, kann er die Zukunft oder Vergangenheit von anderen Personen nur durch das anfassen ihrer Hände vorraussehen.
Diese Gabe spricht sich natürlich wie ein Lauffeuer herum. So wird er bald von allen möglichen Leuten belästigt, die sich etwas von seinen ungewöhnlichen Fähigkeiten versprechen. Doch für Johnny ist diese Gabe wie ein Fluch, den sie kann ihm sein einst glückliches Leben nicht zurückbringen. Als Sheriff George Bannerman - der bei der Suche eines Serienkillers nicht mehr weiter kommt -, von Johnny erst abgewiesen wird, dann aber doch mit seiner Hilfe den Täter entlarven kann, ist es entgültig mit der Ruhe vorbei. Ganze Heerscharen von Medienvertretern belagern ihn ständig.
Als ein reicher Geschäftsmann ihn dazu überreden kann seinem Sohn Privatunterricht zu geben, kann Johnny nur ganz knapp das Leben des Jungen retten als er ihn vor einer drohenden Katastrophe warnt.
Kurz darauf macht er die flüchtige Bekanntschaft des charismatischen Politikers Greg Stillson, der für den Senat kandidiert und von Sarah und ihrem Man unterstützt wird. Johnny hat aber ein sehr ungutes Gefühl in der Gegenwart dieses machtbesessenen Mannes.
So reiht sich Johnny bei einer Wahlveranstaltung scheinbar als Fan von Stillson unter die Menge, um die Hand des immer populärer werdenden Politikers zu schütteln. Allerdings nicht um so seine Hochachtung auszudrücken, sondern den wahren Charakter hinter der scheinbar so makellosen Fassade zu erkennen. Als Johnny endlich Stillsons Hand ergreift, hat er eine Vision wie sie schrecklicher für die gesamte Menschheit nicht sein könnte. Also muss er eine folgenreiche Entscheidung treffen, die niemand außer ihm selber so richtig je verstehen wird...
KRITIK
Eigentlich könnte man es sich sehr einfach machen und diesen Streifen einfach im weitesten Sinn als Horror-Film bezeichnen, doch damit täte man diesem - ohne Frage - Klassiker sicher Unrecht.
Viel mehr beginnt er als waschechtes Drama, wenn der Hauptcharakter Johnny Smith aus den geregelten Bahnen seines Lebens gerissen wird, und mit einem Mal alles verliert was ihm lieb und teuer ist. Danach folgen Kings typische übernatürliche Einflüsse, die jederzeit präsent sind und sich wie ein roter Faden durch die gesamte Handlung ziehen. Christopher Walken versteht es sehr glaubwürdig diese zwiespältige Gabe zu vermitteln, sodass man ihm diese Fähigkeit auch ohne weiteres beginnt abzunehmen.
Dramaturgisch genau zur richtigen Zeit eingebaut folgt der Streifen dann dem spannenden, düsteren Handlungsstrang, in dem sich Johnny und der Sheriff an die Fersen des unheimlichen Frauenmörders heften.
Zum Schluss endet alles in einer Art Politik–Triller, dessen Szenen aber in der Machart wohl ihres gleichen suchen.
Die fantastische Darstellung des hellsichtigen Johnny Smith, vom damals noch sehr jungen Christopher Walken kann man eigentlich nicht genug hervorheben. Trägt er doch mit seinem ausdrucksvollen, aber nie zur Übertreibung neigendem Spiel, diesen mitreißenden Film fast von ganz alleine. Die hervorragenden Nebendarsteller wie Martin Sheen, der den machthungrigen Politiker Greg Stillson in geradezu wundervoller Manier verkörpert(scheint der doch in verblüffender Weise geradezu aus dem richtigen Leben gegriffen worden zu sein), oder Tom Skerritt als Gesetzeshüter Bannerman, runden die schauspielerischen Leistungen beeindruckend ab.
Die Effekte wie diejenigen, als Johnny sich plötzlich in einem Bett befindet, dessen Zimmer lichterloh zu brennen beginnt, oder als die Jungs einer Eishockeymannschaft ins Eis einbrechen, sind natürlich alles durchweg noch handgemachte Tricks. Heutzutage würde man ziemlich sicher auf Rechnerunterstützte Bilder zurückgreifen um diese Sequenzen noch spektakulärer zu gestalten. Doch auch so sind diese eindringlichen Spannungshöhepunkte immer noch sehr beeindruckend gestaltet. Eine Wohltat war jedenfalls mit anzusehen zu dürfen, dass der Film noch in einer Zeit gedreht wurde, in der meist erst die Story, dann die Schauspieler, und erst dann die Effekte eine Rolle spielen. Und nicht etwa in der umgekehrten Reihenfolge, wie es heutzutage ja meist der Fall ist.
RESÜMEE
Cronenberg lieferte mit Sicherheit eine seiner besten Arbeiten ab, in dem er das essenziellste aus Kings Buch entnahm und zu einem spannenden, aber auch nachdenkenswerten Film verband. So wirkt er vielleicht ein wenig wie ein Episodenfilm, dessen Kapitel sich aber wundervoll ergänzen und bei dem die Übergänge jederzeit nachvollziehbar und flüssig erscheinen.
Auch der moralische Aspekt ging in der vorbildlichen Verfilmung keineswegs unter. Würden wir Farbe bekennen und ein Verbrechen begehen, um ein noch vielfach schlimmeres vereiteln zu können?
Wenn der Film zu seinem unvermeidlichen, wirklich sehenswerten und überraschenden Finale kommt - aber auch vielleicht noch danach, wenn der Abspann schon längst läuft - wird der Zuschauer sich wohl noch mit dieser gar nicht so einfachen Frage beschäftigen.
(c) winterspiegel für Ciao & Yopi
Der Film der es mir angetan hat, der auf unignorierbar grießelender Mattscheibe und unüberhörbar blechernem Ton seine, nichtsdestotrotz unvergängliche Spannung preisgibt, ist fast schon 20 Jahre alt, hat aber meiner Meinung nach nichts von seiner Eindringlichkeit eingebüsst. Das wurde mir schnell klar, als ich schon nach den ersten Minuten (es waren sicher ein paar Jahre seit dem letzten anschauen vergangen) wieder von dieser Geschichte gefesselt wurde.
David Cronenberg inszenierte diesen Streifen, der nicht so richtig in ein einziges Genre passen will, nach der Buchvorlage von Stephen King. Ein Film von dem ich glaube, dass es sich wirklich lohnt ihn etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.
Da der Streifen immer etwas im Schatten des vorher abgedrehten, bekannteren „Shining“ stand, ich ihn aber für den noch besseren King-Film halte, möchte ich nicht länger zögern, sondern mit seiner Vorstellung beginnen.
FILMHANDLUNG
Der Junge Englischlehrer Johnny Smith, der seinen Schülern schon mal mit Poes „Der Rabe“ versucht den Unterricht schmackhaft zu machen, steht mit seiner Kollegin Sarah kurz vor einer Heirat.
Doch das Schicksal ist ihm alles andere als wohl gesonnen, denn eines Tages stellt es ihm einen querstehenden Tanklaster mitten auf die Straße, als er sich gerade auf dem Weg nach Hause befindet.
Jonny erwacht aus einem Koma, in dem er fünf lange Jahre als gefangener seines Körbers verbrachte. Für den ehemaligen Lehrer für den scheinbar die Zeit stillgestanden hat, ist das Leben aber nicht mehr so wie zuvor. Nicht nur, dass er seinen Job verloren hat und seinen durch die tiefe Bewusstlosigkeit ausgemergelten Körper erst mal wieder in einer schmerzhaften Prozedur auf Vordermann bringen muss -, sondern am aller unverständlichsten ist es für ihn, dass Sarah einen anderen geheiratet und ein Kind mit ihm hat. Doch noch etwas anderes, beunruhigendes ist mit Johnny passiert. Seit er aus seinem Tiefschlaf erwacht ist, kann er die Zukunft oder Vergangenheit von anderen Personen nur durch das anfassen ihrer Hände vorraussehen.
Diese Gabe spricht sich natürlich wie ein Lauffeuer herum. So wird er bald von allen möglichen Leuten belästigt, die sich etwas von seinen ungewöhnlichen Fähigkeiten versprechen. Doch für Johnny ist diese Gabe wie ein Fluch, den sie kann ihm sein einst glückliches Leben nicht zurückbringen. Als Sheriff George Bannerman - der bei der Suche eines Serienkillers nicht mehr weiter kommt -, von Johnny erst abgewiesen wird, dann aber doch mit seiner Hilfe den Täter entlarven kann, ist es entgültig mit der Ruhe vorbei. Ganze Heerscharen von Medienvertretern belagern ihn ständig.
Als ein reicher Geschäftsmann ihn dazu überreden kann seinem Sohn Privatunterricht zu geben, kann Johnny nur ganz knapp das Leben des Jungen retten als er ihn vor einer drohenden Katastrophe warnt.
Kurz darauf macht er die flüchtige Bekanntschaft des charismatischen Politikers Greg Stillson, der für den Senat kandidiert und von Sarah und ihrem Man unterstützt wird. Johnny hat aber ein sehr ungutes Gefühl in der Gegenwart dieses machtbesessenen Mannes.
So reiht sich Johnny bei einer Wahlveranstaltung scheinbar als Fan von Stillson unter die Menge, um die Hand des immer populärer werdenden Politikers zu schütteln. Allerdings nicht um so seine Hochachtung auszudrücken, sondern den wahren Charakter hinter der scheinbar so makellosen Fassade zu erkennen. Als Johnny endlich Stillsons Hand ergreift, hat er eine Vision wie sie schrecklicher für die gesamte Menschheit nicht sein könnte. Also muss er eine folgenreiche Entscheidung treffen, die niemand außer ihm selber so richtig je verstehen wird...
KRITIK
Eigentlich könnte man es sich sehr einfach machen und diesen Streifen einfach im weitesten Sinn als Horror-Film bezeichnen, doch damit täte man diesem - ohne Frage - Klassiker sicher Unrecht.
Viel mehr beginnt er als waschechtes Drama, wenn der Hauptcharakter Johnny Smith aus den geregelten Bahnen seines Lebens gerissen wird, und mit einem Mal alles verliert was ihm lieb und teuer ist. Danach folgen Kings typische übernatürliche Einflüsse, die jederzeit präsent sind und sich wie ein roter Faden durch die gesamte Handlung ziehen. Christopher Walken versteht es sehr glaubwürdig diese zwiespältige Gabe zu vermitteln, sodass man ihm diese Fähigkeit auch ohne weiteres beginnt abzunehmen.
Dramaturgisch genau zur richtigen Zeit eingebaut folgt der Streifen dann dem spannenden, düsteren Handlungsstrang, in dem sich Johnny und der Sheriff an die Fersen des unheimlichen Frauenmörders heften.
Zum Schluss endet alles in einer Art Politik–Triller, dessen Szenen aber in der Machart wohl ihres gleichen suchen.
Die fantastische Darstellung des hellsichtigen Johnny Smith, vom damals noch sehr jungen Christopher Walken kann man eigentlich nicht genug hervorheben. Trägt er doch mit seinem ausdrucksvollen, aber nie zur Übertreibung neigendem Spiel, diesen mitreißenden Film fast von ganz alleine. Die hervorragenden Nebendarsteller wie Martin Sheen, der den machthungrigen Politiker Greg Stillson in geradezu wundervoller Manier verkörpert(scheint der doch in verblüffender Weise geradezu aus dem richtigen Leben gegriffen worden zu sein), oder Tom Skerritt als Gesetzeshüter Bannerman, runden die schauspielerischen Leistungen beeindruckend ab.
Die Effekte wie diejenigen, als Johnny sich plötzlich in einem Bett befindet, dessen Zimmer lichterloh zu brennen beginnt, oder als die Jungs einer Eishockeymannschaft ins Eis einbrechen, sind natürlich alles durchweg noch handgemachte Tricks. Heutzutage würde man ziemlich sicher auf Rechnerunterstützte Bilder zurückgreifen um diese Sequenzen noch spektakulärer zu gestalten. Doch auch so sind diese eindringlichen Spannungshöhepunkte immer noch sehr beeindruckend gestaltet. Eine Wohltat war jedenfalls mit anzusehen zu dürfen, dass der Film noch in einer Zeit gedreht wurde, in der meist erst die Story, dann die Schauspieler, und erst dann die Effekte eine Rolle spielen. Und nicht etwa in der umgekehrten Reihenfolge, wie es heutzutage ja meist der Fall ist.
RESÜMEE
Cronenberg lieferte mit Sicherheit eine seiner besten Arbeiten ab, in dem er das essenziellste aus Kings Buch entnahm und zu einem spannenden, aber auch nachdenkenswerten Film verband. So wirkt er vielleicht ein wenig wie ein Episodenfilm, dessen Kapitel sich aber wundervoll ergänzen und bei dem die Übergänge jederzeit nachvollziehbar und flüssig erscheinen.
Auch der moralische Aspekt ging in der vorbildlichen Verfilmung keineswegs unter. Würden wir Farbe bekennen und ein Verbrechen begehen, um ein noch vielfach schlimmeres vereiteln zu können?
Wenn der Film zu seinem unvermeidlichen, wirklich sehenswerten und überraschenden Finale kommt - aber auch vielleicht noch danach, wenn der Abspann schon längst läuft - wird der Zuschauer sich wohl noch mit dieser gar nicht so einfachen Frage beschäftigen.
(c) winterspiegel für Ciao & Yopi
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