Nordbrand Nordhausen Korn Testbericht

Nordbrand-nordhausen-korn
ab 13,88
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Summe aller Bewertungen
  • Geschmack:  sehr gut
  • Geruch:  sehr gut
  • Wirkungsgrad:  durchschnittlich
  • Nachwirkungen:  stark
  • Kultstatus:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von krawallo

ZUM GLÜCK BIN ICH KEIN HUHN.....sonst hätt ich viel zu tun...;-)

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Wer kennt das Huhn Henriette nicht, wie es gierig einen Korn nach dem anderen aufpickt um zu symbolisieren, das der Nordhäuser Korn eine besondere Spirituose ist?
Durch gezieltes Marketing ist die Nordhäuser Roggenspezialität zum meistgetrunkenen Korn und Doppelkorn Deutschlands geworden und hat aus diesem Grund auch mein Testbedürfnis geweckt.
Korn trinken ja den Gerüchten zufolge nur ältere Menschen, mit einer frischen und jugendlichen Werbung versucht Nordhäuser nun auch das junge Publikum an sich zu binden und vom veralternden Image wegzukommen.
Ob ihnen das allerdings gelingt, bedarf bezweifelt werden. Denn der Ruf steht fest wie eine eins und es ist kaum möglich, diesen Ruf eine andere Richtung zu geben.

Der Nordhäuser Korn wird nach einem Reinheitsgebot von 1789 ausschließlich aus zwei Drittel Roggen und einem Drittel Gerste gebrannt und ist daher quasi ein Bio-Produkt.
Heute findet man einige Kronbrände mit Frucht in teilweise edlen Flaschen im Sortiment, welche das sehr verstaubte Image verbessern sollte.
Korn trinkt man aber wenn dann am Besten eisgekühlt, so wird einem wohlig warm ums Herz und man kann dem Magen wieder etwas Raum für mehr fetthaltiges Essen geben.


Die Flasche mit Huhn auf dem weißen Etikett beinhaltet einen klaren Schnaps, durchsichtig eben und ohne Trübung, wie sich das für einen klaren Schnaps gehört. Die Flasche sieht nach meinem Eindruck nicht unbedingt edel aus, sonder eher wie ein Billigprodukt der Marke Aldi.



Ich hielt Korn immer für knallhart und nicht zum trinken geeignet, aber dieser Korn hat mich zum Teil von dieser Vorstellung abgebracht. Der erste Schluck des eisgekühlten Nordhäuser war wirklich erst mal ein Erlebnis. Sehr würzig und kräftig, aber dennoch milder, als ich ihn erwartet hatte. Mein erster Eindruck wurde auch nicht vom zweiten Glas getäuscht, dieser kräftige Korn hat einen sehr seichten Abgang und schmeckt überraschend neutral, aber mit einem auffälligem Alkoholanteil und einem etwas zu bitterem Abgang für meinen zarten Gaumen. Die 38% Alkoholanteil überfallen meinen Magen förmlich und geben diesem Korn einen unsagbar schlechten Einfluss, der Korn wirkt auf mich etwas wie Brennspiritus und eignet sich eher für den Ausguss, als .für die Verkostung.



Als gängiger „Kurzer zum Bier“ hat sich der Nordhäuser Klassiker seinen Platz in der ersten Reihe an Deutschlands Tresen erkämpft.
Schwieriger ist es allerdings, den deutschen Korn als Digestiv oder Mixturbasis zu etablieren, zu groß ist der Vorbehalt und der nicht sehr schmeichelhafte Ruf dieses Korns. Man kann sicher auch einen ansprechenden Korn-pirinha mit Nordhäuser Korn herstellen und ich habe sogar schon einen völlig ungenießbaren Korn Colada versucht, aber alles in allem ist dieser Schnaps eher zum breit machen gedacht und nicht als Spirituosengrundlage für meine heiligen Cocktails. Dazu ist er einfach zu bitter und zu hart im Abgang und vermischt sich nur sehr ungünstig mit Fruchtsäften und anderen Zutaten.



Eine Flasche mit 700ml Inhalt habe ich für 6,29 € im HL-Markt gefunden, mir aber aus Sicherheitsgründen nur einen „Kurzen“ mit 4 cl Inhalt für 77 Cent gekauft. Der Preis ist für ein solches Billigprodukt einfach noch zu hoch, wenn man ihn einmal mit Spirituosen anderer Brennart vergleicht. Einen Wodka zum Beispiel bekommt man ohne den bitteren und kratzigen Nachgeschmack ab 5,00 € und hat garantiert mehr Zubereitungsmöglichkeiten.
Nordhäuser ist mir zu wenig flexibel, man kann quasi fast nichts anständiges damit trinken, außer eben einen anständigen Korn zum Bier, wie ihn mein Opa sicher immer getrunken hat.



Nordhäuser ist und bleibt für mich ein Opadrink und wird auch nicht durch Mischung mit Fruchtsäften oder Farbstoffen attraktiver. Wer allerdings die ersten Grauen Haare bekommt, oder sie bekommen möchte, der greift zu und gönnt sich einen Korn.
Die Qualität zu anderen „Körnern“ ist nur minimal, vielleicht ist er tatsächlich weicher und ergiebiger, als Korn-Spirituosen mit weniger Werbung, ich allerdings habe da meine berechtigten Zweifel und rate daher allen Versuchshühnern davon ab...


Wer kopiert oder dumm daher labert, dem gehört ein Auge ausgepickt oder eine Flasche Korn in den Rachen geschoben...

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