Mit Findus durchs ganze Jahr Testbericht

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ab 9,23
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Erfahrungsbericht von antjeeule

Was macht Findus im November?

Pro:

Fördert die Kreativität, beschreibt und zeigt sehr eingängig manche Naturphänomene

Kontra:

Diese Bücher sind leider sehr teuer

Empfehlung:

Ja

Eigentlich hatte ich gar keine rechte Vorstellung davon, was es mit diesem Buch auf sich hat. Ich kenne mittlerweile alle Bücher von Pettersson und seinem Kater Findus, hatte dann von diesem gehört und war am überlegen, ob ich es mir der Vollständigkeit halber kaufe oder ob es mich wirklich interessiert, weil ich damit doch ganz viel anfangen kann. Vielleicht fällt Sven Nordqvist ja doch noch etwas zu Pettersson und Findus ein? Mittlerweile bin ich zu der Ansicht gekommen, dass es schön ist, die bis jetzt vollständige Sammlung, also auch dieses Buch zu besitzen. Mein Patenkind hat sich jedenfalls sehr gefreut, das Buch in meiner Sammlung zu entdecken. Jonas ist nämlich mit seinen gerade sechs Jahren in einem Alter, in dem man gerne bastelt und auch anfängt, sich für viele Naturphänomene genauer zu interessieren.. Dazu ist dieses Buch nach meiner Ansicht besonders gut geeignet.

Schon der Titel des Buches verrät, dass wir uns ein ganzes Jahr damit beschäftigen können. So hat Sven Nordqvist das Buch in sogenannte Monatsthemen eingeteilt. Jeder Monat hat einen eigenen Schwerpunkt. Dieser orientiert sich daran, was zu diesem Zeitpunkt auch in der Natur vor sich geht, bzw. worauf man in den verschiedenen Jahreszeiten achten soll.

Um dem geneigten Leser eine gewisse Vorstellung zu vermitteln, habe ich einige Themen und Monate ausgewählt und näher beschrieben.

Im Februar hat Pettersson ein geschlossenes Glasgewächshaus hergestellt.

Dazu hat er den Boden eines großen Schraubglases mit fünf Zentimeter Erde bedeckt. Die Erde soll aber von draußen sein, weil sie Kleinstlebewesen und auch Bakterien enthalten soll. Keine Angst, es sind keine krankmachenden Bakterien. In diese Erde hat er Knollen hineingesteckt und den Deckel auf das Glas geschraubt. Was die werdenden Pflanzen benötigen, ist im Glas enthalten. Einzig Sonne muss von außen dazu kommen. Deshalb hat Pettersson das Glas auch ans Fenster gestellt.

Es ist ein besonders schönes Experiment, weil man das Innenleben des Glases mit der Erde und ihren Gegebenheiten ganz gut vergleichen kann. Man weiß, dass ohne Licht und Wasser keine Pflanze gedeihen kann. Außerdem benötigt sie Kohlendioxid. Dieses Kohlendioxid ist in der Luft enthalten, die wir ausatmen. Vielleicht lässt sich auch so erklären, warum man öfter mit seinen Pflanzen reden soll? Pflanzen bereiten sich ihre Nahrung - den Zucker - selbst zu. Der dabei entstehende Sauerstoff, den die Pflanzen aber nicht in großem Umfang benötigen, wird wieder an die Luft abgegeben. Deshalb sind Mensch und Tier auch von den Pflanzen abhängig. Ohne Sauerstoff können sie nämlich nicht leben. Hierfür sorgen die Pflanzen. Im Falle unseres Experimentes sorgt das festverschlossene Glas dafür, dass Wasser und Kohlendioxid nicht entweichen können. Das Sonnenlicht dringt durch das Glas und so bereitet die Pflanze ihre Nahrung zu. Durch die Wärme der Sonne und die Feuchtigkeit der Erde im Glas entsteht Kondenswasser. Es ist ein geschlossener Kreislauf. Auch auf der Erde gibt es nur das vorhandene Wasser. Jenes Wasser zirkuliert um den Erdball und sorgt in Abständen für Regen. Das hier beschriebene Experiment kann man gut mit einer Graslilie oder einer Kletterfeige nachmachen.

Im März haben Pettersson und Findus Grasköpfe hergestellt.

Das geht ganz einfach. Wer hat nicht einen einzelnen Strumpf? Er kann auch ruhig schon etwas verschlissen sein. In die Strumpfspitze werden zwei Esslöffel Grassamen gefüllt. Nun wird der Strumpf noch mit Erde aufgefüllt. In einem Glas wird er am Fensterbrett aufgestellt. Es dauert nicht lange, und es wachsen ihm grüne Haare auf dem Kopf. Kaninchen, Wellensittiche, Meerschweinchen und auch so manche Katze mögen diese „grünen" Haare gerne essen.

Nun komme ich zur Frage im Titel des Berichtes. Sicher denkt fast jeder, dass Findus im November eine Laterne gebastelt hat. Das tun schließlich fast alle Kinder, weil das St. Martinsfest unmittelbar bevorsteht. Aber Findus hat etwas völlig anderes ganz Wichtiges gemacht.

Ab November werden die Tage immer kälter und man muss sich überlegen, wie man die Vögel, die bei uns bleiben, über den Winter bringt. Dazu hat sich Findus viele Gedanken gemacht und viele Behältnisse gebaut, in denen die großen, aber auch die kleinen Vögel ihr Futter finden.

Da es sich um ein schwedisches Buch handelt, ist es verständlich, dass man dort bereits in diesem Monat das Bauen von Vogelfutterbehältnissen beginnt. In Schweden ist es im November nämlich bereits deutlich kälter als bei uns.

Damit die kleinen Vögel aber auch zu ihrem Recht kommen, hat Findus eine sogenannte Meisenglocke erfunden. Da müssen die großen Vögel zuschauen, weil sie nicht so gut ans Futter kommen. Für sie gibt es andere Möglichkeiten.

Um die Meisenglocke herzustellen, benötigt man einen Pflanzentopf aus Ton. Das Loch in diesem Tontopf wird mit einer längeren groben Schnur, in die man einen Knoten macht, abgedichtet. Für das Futter benötigt man Kokosfett und eine Mischung aus Wildvogelsamen, Sonnenblumenkernen, Rosinen, Nüssen und Knäckebrot. Diese Mischung wird in das geschmolzene Kokosfett eingerührt und an einen kalten Ort zum Auskühlen und Erstarren abgestellt. In den Rest der Schnur werden noch einige Knoten geknüpft, die den kleinen Vögeln halt geben, wenn sie ihr Futter picken wollen. Die fertige Meisenglocke wird an einem Baumast in der Nähe des Hauses angebracht, so dass man vom Fenster aus die kleinen Vögel beobachten kann.

Es würde zu weit führen, die Ideen aus allen zwölf Monaten aufzuführen. Aber ich halte es für wichtig, mir noch einige Gedanken über das Buch und seine Nutzung zu machen.

Es handelt sich bei diesem Buch nicht um eine fortlaufende Geschichte, sondern um eine besonders gelungene Zusammenstellung von dem, was man über das ganze Jahr mit Naturmaterialien, aber auch mit wertlosem, bzw. kostenlosem Material alles beginnen kann, das durch Zweckentfremdung auf einmal ganz besonders wertvoll sein kann. So ganz nebenbei lernt man, was sich über das Jahr verteilt in der Natur tut, was man findet, wo man es findet und wie man sich die Natur sogar ins Haus holt. Anhand kleiner Experimente, die so gut beschrieben sind, dass man sie ohne großen Aufwand selbst nachmachen kann, können viele Naturphänomene ohne Schwierigkeiten auch schon von jüngeren Kindern begriffen werden. Man lernt beim Ausprobieren, was sich in der Natur abspielt. Wir haben es also mit einem Bastel- und Experimentier, aber auch mit einem Koch- und Sachbuch zu tun. Man erfährt sogar etwas über die Spielsachen, mit denen unsere Groß- und Urgroßeltern schon gespielt haben.

Mir persönlich gefällt dieses Buch sehr gut, weil es den Kindern nicht zu viel vorsetzt und somit ihrer eigenen Kreativität wenig Grenzen gesetzt werden. Deshalb empfehle ich dieses Buch allen Eltern, aber auch all jenen, die Spaß daran haben und sich gerne die Zeit nehmen, mit jüngeren Kindern die sich verändernde Natur durch die vier Jahreszeiten zu entdecken. Für mich war es bereichernd, weil man mit Kindern auch das alles noch einmal neu und aus einer anderen Sicht erlebt.

Nun noch die üblichen Daten zu diesem Buch:

Der Originaltitel von Sven Nordqvist ist 1998 im
Bokförlaget Opal AB, Bromma
unter dem Titel
"Pyssla med Findus" erschienen.
Text: Eva-Lena Larsson, Kennert Danielsson 1998
Bilder: Sven Nordqvist 1998

Die deutsche Übersetzung von Angelika Kutsch
ist unter dem Titel
"Mit Findus durchs ganze Jahr"
im Oetinger Verlag, Hamburg 1999 erschienen.

ISBN 3-7891-6912-9

Der Preis für die deutsche Ausgabe beträgt mittlerweile 13,90 Euro.



antjeeule 11/2004

143 Bewertungen, 11 Kommentare

  • anonym

    18.04.2007, 22:21 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße :o)

  • Zuckermaus29

    07.02.2007, 00:51 Uhr von Zuckermaus29
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße Jeanny :o)

  • lan

    03.02.2007, 14:11 Uhr von lan
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein SH für dich, gruß lan

  • anonym

    09.11.2006, 00:12 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klasse ;-)

  • anonym

    31.08.2006, 15:09 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße Edith und Claus

  • Estha

    28.07.2006, 13:02 Uhr von Estha
    Bewertung: sehr hilfreich

    ☼☼☼ ... lg susi ... ☼☼☼

  • anonym

    25.02.2006, 18:00 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wenn ich jetzt Enkelkinder hätte, würde ich mich sofort auf die Socken machen und es kaufen. LG Heidi.

  • willibald-1

    02.12.2004, 11:33 Uhr von willibald-1
    Bewertung: sehr hilfreich

    Meine Schwägerin ist Findus-Fan. Ich muß mal versuchen herauszufinden, ob sie dieses schon hat. Klingt ja wirklich schön.

  • anonym

    28.11.2004, 16:01 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    schön beschrieben, wir lesen unseren Kindern die Bücher auch vor...LG robbse1

  • redwomen

    03.11.2004, 21:41 Uhr von redwomen
    Bewertung: sehr hilfreich

    mal wieder ein Buch für meine "Kids" *lach* gefunden. -hört sich auf alle Fälle sehr schön und gut an- LG Maria

  • Madrianda

    03.11.2004, 21:30 Uhr von Madrianda
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schön, nach längerer Pause wieder einen Bericht von Dir zu lesen;-) Nochdazu einen so fröhlichen Beitrag... VLG Beate