Norton Utilities Testbericht

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Erfahrungsbericht von ikaros

Damit wird selbst Windows 98 stabil und schnell

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Norton Utilities, auch in der "prähistorischen" Version 4.0, enthält in meinen Augen so ziemlich alles, was man sich als gestreßter PC-Nutzer, der nicht nur auf der Suche nach glibberigen Monstern oder feindlichen Jägergeschwadern durch die Stunden seines Lebens hechelt, sondern auch produktive Tätigkeiten an seinem PC ausführen muß bzw. soll bzw. kann, benötigt, um mit seinem System nicht ständig einen Grabenkampf gegen sinkende Performance, Instabilität und Fehlermeldungen - hier sind die Windows-Ausgaben, die nicht mit "NT" enden ja wirklich kaum ohne Hilfe zu schlagen - führen zu müssen. Denn das Paket umfaßt neben einem leistungsfähigen Defragmentierungsprgrogramm, einem Datenreißwolf sowie einem Wiederherstellungstool auch einen Systeminformanten, einen Laufwerk-Doktor und, nicht zu übersehen, einen System-Doktor sowie noch einige andere mehr oder weniger bedeutsame Programme, auf die ich nicht extra gesondert eingehen werde.

Zunächst der Defragmentierer mit dem schönen Namen "Speed Disk", der es wirklich versteht, auch auf größeren Platten, die jenseits der FAT-16-Barriere beginnen und mittlerweile zumeist erst so bei 40-50 GB enden, schnell und zuverlässig für Ordnung und - wichtig - Geschwindigkeit zu sorgen. Für alle, denen die Funktion dieses Programms nicht so ganz klar ist, ein kurzer Ausflug in die PC-Basics: bei jedem Öffnen und Schließen eines Programms, insbesondere aber infolge von Installationen und Deinstallationen oder auch nur einfachen Datenoperationen wie Kopieren, Verschieben oder Löschen, verändert sich die datentopographische Oberfläche der Festplatte, wodurch es zu ständigen Zerklüftungen kommt, die denen in der freien Natur ähneln, wobei hier der kleine Unterschied darin besteht, daß mit jeder neuen "Ablagerung" oder "Aufsplitterung" ein wenig Performance dadurch verloren geht, daß größere Dateien - der Effekt tritt bereits ab mehreren hundert kB großen Exemplaren auf - nicht zusammenhängend auf der Platte gespeichert werden, sondern kreuz und quer in Teilen abgelegt werden. Der "normale" Nutzer merkt davon nichts, die Datei, etwa eine größere Word-Datei, wird beim Öffnen des Dokumentes ganz einfach an den entsprechenden Stellen abgelesen und zusammengesetzt. Nur dauert das ständige hin- und herwechseln natürlich wesentlich länger, als wenn einfach die einzelnen Fragmenten in unmittelbarer Nachbarschaft liegen.
Und genau hier beginnt die Aufgabe eines Defragmentierers, weshalb Microsoft von Haus aus auch sein den seligen Zeiten von Windows 3.1 stets ein hauseigenes Progrämmlein beigefügt hat, das zumindest die größten Schnitzer beheben kann. Durch die Entfragmentierung wird die Datenoberfläche umgesetzt, Dateien werden so angeordnet, daß sie zum ein zusammenhängend gelesen werden können, zum anderen aber auch, je nach Zugriffsrate, in die schnelleren oder langsameren Festplattenregionen verschoben werden. Das Ergebnis dieser aufwendigen Prozedur sind Geschwindigkeitszuwächse, die auch schon mal im höheren Prozentbereich liegen können - es lohnt sich also auf jeden Fall, zumal SpeedDisk auch die Auslagerungsdatei optimiert und nicht nur um diese herum alles zu bereinigen versucht.

Mit "WipeInfo" erhält der Benutzer hingegen eine Art elektronischen Reißwolf, bei dem Dateien nicht einfach nur "unsichtbar" werden, wie es beim Löschen und damit erfolgenden Transfer in den Papierbkorb und dessen Leerung erfolgt, sonder vielmehr mehrfach mit bestimmbaren Zeichen überschrieben werden, bevor sie endgültig ins Daten-Nirwana abgleiten. Resultat dieser auf Regierungsrichtlinien einstellbaren Vorgehensweise ist, daß mit normalen technischen Mitteln Dateien nicht mehr gefunden, geschweige denn wieder hergestellt werden können. Selbst Profis, sofern sie nicht über extrem teuere Hardware zur Auffindung und Rekonstruktion von Restmagnetismus verfügen, beißen sich da die Zähne aus. Nicht unbedingt ein absolutes Muß, aber durchaus ein wertvolles Tool.

Der "Unerase-Assistent" ist in gewisser Weise das genaue Gegenstück, denn mit ihm können normal gelöschte Dateien auf der Festplatte gesucht und wiederhergestellt werden, sofern sie "nur" über den Papierkorb entfernt worden sind und nicht längst und Alpenmassiven neuer Daten begraben wurden. Schön ist dabei, daß auch gelöschte Verzeichnisse wieder aufgebaut und ganze Bäume samt Einzeldateien wiederherstellbar sind.

Der "Systemdoktor" bietet das mit am wichtigste Tool an, da hier mit einem einzigen Knopfdruck eine ganze Legion wichtiger Systemchecks ausgelöst werden kann, die neben der Integrität der Registry, der Datenstrukturen und -fragmentierung auch Verknüpfungen und Systemeinstellungen, INI-Dateien und ähnliches selbstständig überprüfen und anschließend automatische Reparaturen vorschlagen, die Fehler der unterschiedlichsten Art zu beheben verstehen. Ein monatlicher Einsatz dieses Programms insbesondere bei häufigem Installieren und Deinstallieren ist ein wahrer Segen, obgleich die Reparaturbedürftigkeit des eigenen scheinbar so gepflegten Systems schon erschreckend sein kann.

Mit "Systeminformation" können schließlich zu jeder wichtigen Hardwarekomponente und Teilen der Windows-Oberfläche nachhaltige Informationen und Vergleichswerte abgerufen werden, wodurch einerseits eine Einstufung des eigenen Systems, andererseits aber auch interessante und nicht selten auch relevante Vorgaben sichtbar werden, wie beispielsweise Adressen- und Interrupf-Belegungen, die für den fortgeschrittenen Anwender oftmals von unerläßlicher Bedeutung sind.

Daneben existieren noch weitere Funktionen wie der DiskDoctor, der dem windowseigenen ScanDisk in besserer Weise entspricht, File Compare, das einen direkten Vergleich zweier Dateien ermöglicht und andere, wobei insbesondere der Space Wizard und der Optimierungsassistent besonderer Beachtlichkeit sind, da ersterer durch Aufspüren von temporären oder längst nicht mehr aufgerufenen Dateien Festplattenkapazität freizugeben hilft, letzterer die Systemeinstellungen optimiert bzw. die Registry überarbeitet, so daß zusätzliche Leistung durch den Wegfall von "Reibungsverlusten" ermöglicht wird.

Als Fazit kann ich, wenn auch ohne Kenntnis der Vorteile der aktuelleren Versionen, nur die Nützlichkeit und Einsetzbarkeit der Version 4.0 unterstreichen, die nach meinen mittlerweile beinahe dreijährigen Erfahrungen mit so ziemlich jeder Situation fertig zu werden versteht, die bei "normaler" Anwendung auftreten können. Zudem bieten diejenigen Tools, die ihr Pedant bereits in Windows vorfinden - ScanDisk, Defrag und Systeminformationen - einige Funktionen mehr an oder sind auch einfach nur leistungsstärker, so daß die vermeintliche Redundanz in keiner Weise auf das Preisleistungsverhältnis drückt.

Der Preis betrug seinerzeit infolge des Neuerscheinens von Version 2000 so um die zwanzig Mark, wobei ich keiner Anhaltspunkte über gegenwärtige Verfügbarkeit und Preisniveau besitze, so daß ich hierzu keine Empfehlung oder Aussage treffen kann; jedoch erscheint mir bei entsprechender Gegenüberstellung der einzelnen Versionen und der dazu gehörenden Preise der Kauf einer teuereren aktuelleren Version wenig sinnvoll, sofern es nicht wirklich bestechende Vorteile geben sollte, die mir nur derzeit nicht bekannt sind; sollte dies nicht der Fall sein, lohnt sich ein günstiger Kauf von 4.0 auf jeden Fall eher als ein teurer von derzeit 2002.

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