Norwegen Testbericht

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Erfahrungsbericht von Qualle

Besuch des Nordkapps

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Und weiter geht unsere Rundreise durch Skandinavien
Heute möchte ich meine Erlebnisse am und um das Nordkap schildern.

Wir passieren die Grenze von Finnland nach Norwegen. Nur ein Schild weist darauf hin, das wir in ein anderes Land fahren. Wir drehen unsere Uhr von 16.45 Uhr wieder auf 15.45 Uhr zurück.
Wenige Kilometer hinter der Grenze rasten wir noch einmal und nehmen an einem Fluss einen Imbiss aus dem „Koffer“ zu uns. Die Sonne brennt immer noch sehr. Aber auch hier sind viele Mücken. Richtigen Wald gibt es hier nicht mehr. Die Straße säumen Krüppel-Birken-Wälder. Die Straße ist Kerzengerade, aber wellig. Vor uns sehen wir nun auch schon die ersten Schneebedeckten Berge. Hier im hohen Norden von Norwegen sind kaum Häuser. Autos begegnen wir bei der Fahrt quer durch das Land sehr selten. Aber nun tauchen auch schon einmal Wolken vereinzelt am Himmel auf. Bei Lakselv mündet die Rentierstraße von Kirkens auf die E6.

Nach Lakselv parken wir auf einer Landzunge. Uns Wasserratten lockt es schon wieder zum Baden ins Meer. Unsere Kinder schauen uns lieber zu. Der Porsangen-Fjord hat schon Verbindung mit dem Eismeer und ist auch entsprechend kalt. Sehr lang hält man es hier weit nördlich des Polarkreises, nicht im Wasser aus. Es ist schon fast 18.00 Uhr als wir unsere Fahrt fortsetzen. In Russenes steuern wir einen Zeltplatz an, um hier ein Quartier zu suchen, und uns am Nächsten Tag das Nordkap anzusehen. Aber manchmal kommt es anders als geplant. Die Wiese auf dem Platz ist uns zu feucht und ungemütlich. Da uns der Zeltplatz an sich nicht so richtig zusagt, setzten wir die Fahrt fort. Nun sind wir schon auf der Straße, die direkt zur Insel Mageröya führt. Es sind noch ca. 50 Kilometer bis zur Fähre, da sehen wir eine Bude oder einen kleinen Verkaufswagen, wo sogar in deutsch Lachsbrötchen angeboten werden. Und da wir ja nun nicht so schnell zum Kochen kommen werden, halten wir an und kehren ein. Hier in der Verkaufshütte läuft gerade im Fernsehen das WM Spiel, wo Deutschland von Bulgarien aus dem Rennen geworfen wird. Da wir doch etwas sportbegeistert sind, verlängern wir unseren Stopp, bis das Spiel zu Ende ist. Dabei werden Fischbrötchen gegessen und etwas Warmes getrunken. Es ist der erste Tag in dem Urlaub, wo es abends kühl wird. Hier unterhalten wir uns noch mit einem Nordkapbesucher aus Riesa, Er war drei Tage am Nordkap gewesen und hat es nicht so richtig gesehen. Doch er meinte noch, das heute die Chance groß wäre etwas mehr als Nebel zu sehen. Meist ist bis fünf Kilometer vor dem nördlichsten Punkt Europas das Wetter ganz gut, aber das Kap selber in Nebel gehüllt.

Nun dieser Sachse war seit drei Wochen mit dem Fahrrad unterwegs und er konnte nicht länger dort auf schönes Wetter warten.
Nach zwanzig Uhr setzen wir unsere Fahrt fort. Die Straße verläuft entlang des Porsangen-Fjord. Und geht durch zwei größere Tunnel. Eine Stunde später erreichen die Fähre, die uns zur Insel Mageröya bringen soll. Hier in Kafjord müssen wir aber noch eine Stunde warten, bis die nächsteFähre ablegt. Heute gibt es einen Tunnel, der das Festland und die Insel mit dem Nordkap verbindet. Die Überfahrt kam damals für Auto und fünf Personen 305 Norwegische Kronen.
Noch bevor wir auf die Fähre fahren suchen wir nach unseren langen Hosen, denn es ist frisch geworden. Die Überfahrt dauert eine Dreiviertelstunde. Von Honningsvag fahren wir gleich weiter bis zum nördlichsten Punkt Europas. Wir wollen es noch vor Mitternacht erreichen. Viele Rentiere über die Straße auf der Insel, aber ansonsten ist es eine Mondlandschaft mit keinen Bäumen und Sträuchern und nur wenig Gras. Ein paar Schneefetzen liegen noch in geschützten Gräben.
Der Eintritt am Kap kostet für Auto und uns fünf Personen 176 Norwegische Kronen. Er gilt für zwei Tage. Als wir hier ankommen, sind sehr viele Menschen auf dem Nordkap und schauen sich das Spektakel an. Es ist immer noch taghell. Die Sonne steht nun im Norden und wandert über das Meer. Das Erlebnis kann man nicht beschreiben. Es muss man gesehen habe. Eine Wolke verdeckt hin und wieder die Sonne, die spiegelt sich dann im Meer.

Kurz nach Mitternacht wird es schnell leer auf dem Platz. Die vielen Reisebusse wollen noch die letzte Fähre erreichen. Wir haben zum Glück Zeit und können noch ein paar Bilder ohne Bedrängnis machen. Wir treffen hier noch einmal unsere Bekannten aus der Heimat, die wir schon am Polarkreis gesprochen haben. Und fotografieren lassen wir uns von einem Schweizer, der mit dem Motorrad eine Europarundreise unternimmt. Auch mit ihm haben wir uns schon auf einem früherer Zeltplatz unterhalten.
Jetzt ist auch das Rundumkino (Fünf Teile) nicht mehr so stark besucht und wir schauen uns den Film gleich zwei mal an. Auch ist die Außenanlage um die Nordkapstation, sehr interessant gestaltet. Die Sonne hat nun ihren tiefsten Punkt durchlaufen und steigt wieder. Bei morgendlichem Sonnenschein suchen wir uns nun eine Gelegenheit zum Übernachten. Es gibt zwar einen Zeltplatz, nicht weit weg vom Nordkap, aber wir stellen unsere Zelte heute in der Natur auf. Es ist ein Platz, wo schon viele Zelte stehen. Nur mit dem Auto soll man nicht von der Straße runter fahren. Da der Boden sehr hart ist, bauen wir nur ein Zelt auf, und zwei schlafen im Auto. So sehr bequem ist es nicht, aber für eine Nacht geht es. Auch wird diese Nacht sehr kalt. Und vor dem Schlafen genehmigen wir uns noch ein Schlückchen aus der Flasche.

Es ist nun Montag morgen als wir gegen halb zehn aufstehen. Groß Morgentoilette geht heute nicht. Die holen wir später an der Nordkapstation nach. In unsere kleinen Hundehütte (Igluzelt) frühstücken wir, denn frühstücken, wie an den anderen Tagen, vor dem Zelt auf unsere Decke ist heute nicht möglich, denn die Sonne hat sich hinter dickem Nebel versteckt. S wie das ganze Kap in dicken Nebel gehüllt ist. Wir sind froh, dass wir schon gestern am Nordkap waren.
Nach dem Frühstück fahren wir aber noch einmal den Kilometer bis zur Touristenstation und schauen uns den Film noch einmal an, bummeln durch die Hallen, wärmen uns auf und lassen uns ein Zertifikat ausstellen. Heute Morgen sind die Hallen fast leer. nach dem Mittag verlassen wir den nördlichsten Punkt und fahren zur Siedlung Kirkeporten. Da befindet sich auch der Zeltplatz. Vom Parkplatz führt ein Weg über Wiesen und einem Berg zu einem wunderschönen Aussichtspunkt. Man muss ein Stück laufen, und ich vermute nicht viele kennen diese Stelle in Natur. Aber die meisten kennen die Bilder die hier vom Nordkap gemacht wurden. Durch ein Felsentor sieht man wunderschön auf den Nordkapfelsen und die Station.
Das Wetter wurde nach dem Mittag auch wieder besser, und wir ziehen unser Pullover aus. Wir hatten von Bekannten den Tipp bekommen, dass wir hierher laufen sollen. Dieser kleine Abstecher lohnt sich. Und auch wir bauen einen Steinhaufen, das heißt, wir kommen wieder.. Wenige kleine Blumen kämpfen sich durch die felsige Erde.
Zurück am Auto beginnt dann die Heimfahrt. In der Hafenstadt Honningsvag kaufen wir uns noch etwas zum Essen und bummeln durch den Ort, bevor wir zur Fähre Fahren und zum Festland übersetzen.
Nun geht unsere Fahrt weiter nach Skaidi und weiter über eine große Brücke (laut Reisebeschreibeung gebührenpflichtig – heute aber nicht) nach Hammerfest, der nördlichsten Stadt. Leider liegt Hammerfest heute Abend wieder im Nebel. Wir steigen trotzdem aus und schauen uns die Meridiansäule an. Aber zum längeren verweilen lädt uns das Wetter nicht ein. Es geht die gleiche Strecke zurück bis Skaidi. Nun aber weiter auf der Hauptstrecke in Richtung Alta. Etwas weg von Hammerfest gibt es auch wieder Bäume Es ist neblig. Tundra, Sümpfe Wiesen und Berge zeigen sich neben der Straße. Manchmal wirkt alles richtig gespenstig, wie in einer fremden Welt. Selbst die vereinzelten Hütten wirken bei diesem Nebel wie Hexenhäuser. Einige Berge haben noch riesige Schneefelder.
Kurz vor Alta lockert der Himmel wieder auf, es wird freundlicher und alles erscheint viel heller. Kurz vor dem Ort Alta fahren wir gegen 21.30 einen Zeltplatz an. Obwohl wir eine Hütte mieten können, bauen wir unsere Zelte auf, kochen uns Makkaroni, mir Wasser, wo ich erst drei mal fragen musste, ob man es auch trinken kann. Das Wasser sah rostig aus. Aber auch der Tee mit diesem Wasser war genießbar. Die Küche hier war wie auf allen Zeltplätzen in Nordskandinavien sehr gut ausgestattet. Unseren Kocher brauchten wir in diesem Urlaub nicht einmal. Überall gab es Kochplatten. Aber ich habe immer meine Töpfe benutzt.
Den Tag beschließen wir mit einem Abendspaziergang, wo wir die Mitternachtssonne im Norden beobachten.
Über Alta, die Lofoten und Vesteralen schreibe ich im nächsten Teil.

Die Gegend um das Nordkap ist sehr dünn besiedelt, Rentiere auf der Straße, kaum Bäume.
Es gibt wenige Einkaufsmöglichkeiten. Viele kleine Imbisse sind süß. Kaum Gemüse in den Geschäften. Eine grüne Gurke kostete hier 10 Mark und mehr. Sie wird in kleinen Stücken verkauft.
Wunderschöne Landschaft bei Sonne, gespenstig bei Nebel. Damals war die Fernverkehrsstraße Streckenweise noch eine Baustelle. Sie ist aber heute fertig asphaltiert.
Am teuertsen sind die Lebensmittel in den . wenigen Orten.
Zeltplärze sind verhältnismaßig billig.Bei Alta haben wir etwa 12 DM für uns fünf bezahlt. Im süden Norwegens waren sie doppelt so teuer – aber immer noch sehr preiswert.

Ich fahre bestimmt noch einmal hierher.



----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-03-27 10:15:02 mit dem Titel Naturschönheit im Land der Trolls

Fast drei Wochen sind wir nun schon in Skandinavien unterwegs. Noch zu Hause gab uns ein Freund den Tipp, den Geirangerfjord zu besuchen. Und ich kann den Tipp nur weiter geben.
Der Geirangerfjord ist die östliche Fortsetzung des Sunnylvsfjord, der vom Storfjord abzweigt. Er liegt etwa auf halber Strecke von Bergen nach Trondheim Richtung Meer unweit des Ortes Grotli.

Einer der bekanntesten Fjorde in Norwegern ist der Geirangerfjord. Aber nicht nur der Fjord, sondern auch seine Umgebung ist wunderschön. Natürlich spielt auch hier das Wetter eine große Rolle. Wir hatten einmal wieder Glück, denn vom Regen der vergangenen Wochen war seit gestern nichts mehr zu sehen.
Urlauber, die wir weit im Norden trafen, waren vor dem schlechten Wetter hier geflüchtet.

Unsere Zelte stehen auf einem großen gut besuchten Zeltplatz in Andalsnes (23 DM – ca. 12 Euro) für die Übernachtung für fünf Personen). Zeltnachbarn, mit denen wir am Vorabend ins Gespräch kamen haben uns schon eingestimmt auf den heutigen Ausflug ins Gebirge. Gestern war hier seit drei Wochen der erste schöne Sonnentag.
Als wir gegen zehn den Platz verlassen ist schon kaum noch eine Wolke am Himmel zu sehen. Nur auf den Wiesen liegt noch viel Tau.

Zehn Minuten später unterbrechen wir schon das erste Mal unsere Fahrt. Wir blicken zu den Trollstigen nach oben. Vor uns liegt eine Serpentinenreiche Strecke, ähnlich wie es viele in den Alpen gibt, nur sind hier die Täler schmaler.
Wir passieren das Verkehrsschild Achtung Troll und unser Auto quält sich nach oben. Nebelschwaden wechseln sich mit Sonnenschein ab. Kurz vor dem Gipfel auf einem Parkplatz am Wasserfall genießen wir die wunderschöne Aussicht auf die Trollstiegen. Wir beobachten, wie sich Busse, oft nur durch rangieren, den Weg nach oben bahnen, wie immer wieder Nebelfelder über wunderbare Landschaft ziehen, machen eine Schneeballschlacht auf den noch vorhandenen Restschneefeldern und lauschen dem Rauschen des Wasserfalls.
Weite geht die Fahrt auf eine große Hochebene.
Hier oben ist ein Touristenmagnet, wo einige Verkaufstände sind. Und überall ist die Figur des Trolls gegenwärtig. Wie fahren auf der Hochebene weiter. Schafe kreuzen öfter die Straße. Diese freilebenden Tiere haben sich an die vielen Besucher und Autos gewöhnt und sind sehr zutraulich.

Inzwischen sind nur noch ein paar kleine Wolken zu sehen. Die Sonne erwärmt schnell das Land.
Wir verlassen dieses Hochland und fahren hinunter ins Valltal. Die Abfahrt ist gemäßigt. Es ist eine fruchtbare Landschaft. Die Erdbeeren reifen jetzt Ende Juli. In Tal werden außerdem Kartoffeln angebaut. In dieser Gegend sind viele Zeltplätze und andere Übernachtungsmöglichkeiten.
Es ist eine angenehme Fahrt durch das Tal. Nach dem wir einen Stop zum Einkaufen und Mittagessen, eingelegt haben, verlassen wir das Tal. Mit der Fähre setzen wir von Lingen über nach Eidsdal. Die Überfahrt über den Storfjord ist wunderschön. Das Wasser ist dunkelblau, Der Fjord von grün umgeben und über uns ein Himmelbau.

Schon nach wenigen Kilometern geht es wieder über Serpentinen nach oben. Und eine weite Hochebene, die von Berg eingerahmt ist, bietet einen reizvollen Blick. Vorbei an einem Gebirgssee, wo auch ein Zeltplatz ist, fahren wir durch einen Tunnel. Und hinter diesem ist das Tal so schmal, dass nur Straße und Fluss Platz, haben.
Nun am Ende dieses Tales ist eine Aussichtsplattform, von der man einen wunderschönen Blick auf den Geirangerfjord, den Ort Geiranger und die umliegenden Berge hat.
Wir beobachten den Schiffverkehr auf dem Fjord und genießen die Sonne. Es geht mit den Auto hinab auf Meeresspiegelhöhe zum Geirangerfjord. Gegen 14 Uhr passieren wir den Ort Geiranger. Er ist sehr eng und übervoll mit Menschen und Autos. Es ist kein Parkplatz zu finden. Und da wir Stress nicht mögen, lassen wir den Ort und den Fluss hinter uns.

Noch ein Paar Worte zum Geirangerfjord. Es ist einer der schönste Fjord Norwegens sein. Berühmt ist er auch für seine großen Wasserfälle (den sieben Schwestern, den Freier und dem Brautschleier) Besonders mächtig in der Zeit der Schneeschmelze.
Äußerst lohnend ist ein zweistündiger Ausflug mit den Motorschiffen, die vorbeifahren an schroffen Felswänden, wo sich Wasserfälle herabstürzen.

Noch im Ort geht es wieder steil bergan. In 1000 Meter Höhe an einem See, der noch teilweise mit Eis bedeckt ist, legen wir wieder eine Pause ein, Hier ist es selbst mir zu kalt zum Baden.
Doch bevor wir unsere Fahrt nach Lillehammer fortsetzen, geht es noch auf den Gipfel zum Dalsnibba. Die Straße ist Mautpflichtig ( 40 nkr ca. 6 Euro) aber unbeschreiblich schön.
Es ist ein Freiliegender Berg der Dalsnibba. Alles erscheint schräg. Auf dem Parkplatz stehen nur einheimische Busse und Autos. Mann kann die Schönheit nicht beschreiben, in kurzen Hosen und barfuss rennen wir über eiskalte Schneefelder. Fast 1500 Meter unter uns, sehen wir den Geigangerfjord mit seinem regen Schiffsverkehr. Auf der anderen Seite liegt der Eissee und durch alles windet sich eine verschnörkelte Straße. Es ist hier oben bei wolkenlosem Himmel sehr schön. Schneefelder und brauner Stein wechseln sich ab. Kaum Rasen ist zu sehen, Bäume und Sträucher sucht man hier auch vergebens.
Hin und wieder fließt ein Schmeltzwasserfluss ins Tal.
Nun es ist schon fast fünf Uhr nachmittags, als wir den Berg verlassen und weiter der Heimat entgegen fahren.
Bei Otto erreichen wir wieder die E 6. Durch das Gundbrandtal entlang der Otta fahren wir heute noch bis Lillehammer. Wo wir dann gegen 21 Uhr unsere Zelte aufbauen. Und über die Stätten der Olympischenspiele will ich in einem anderen Bericht schreiben.


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-08-01 08:36:46 mit dem Titel Westküste Norwegens Von Alta über die Vesteralen nach Trondheim

Nun liegt der nördlichste Teil unserer Rundreise zum Nordkap schon hinter uns.

Nachdem allmorgendlichem Ritual setzen wir die Fahrt auf der A 6 in Richtung Süden fort. Schon nach wenigen Kilometern unterbrechen wir die Fahrt für Kultur. Hier in Alta sind Die Felsmalereien ansehenswert. Sie sind ca. 6000 bis 3000 Jahre alt. Ein Rundweg führt durch die Außenanlage, und eine Museumshalle. Der Eintritt kam für Erwachsene 30nkr und für Kinder 10nkr (etwa 22 DM für uns fünf)
Teilweise werden die alten Zeichnungen von Studenten mit einer rötlichen Farbe nachgezogen. Die Originale sind nur schwach zu sehen. Die Motive sind meist Fische und Tiere, Mensch und Schiff.
Die Sonne hat schon wieder ihren Platz am Himmel eingenommen. Und lässt das Wasser im Meer in einem wunderschönem Blau erscheinen. Aber noch ist es etwas frisch.

Wir setzen unsere Reise entlang des Altafjordes fort. Auf großen Parkplätzen haben die Lappen ihre Verkaufzelte aufgebaut. Hier werden Felle und Geweihe und vieles mehr aus der Gegend der Finnmark angeboten. Die Stände werden von älteren Menschen und Kindern betrieben.
An einem Parkplatz am Altafjord machen wir ein Picknick. Hier versuchen wir zu Angeln. Aber das Glück ist uns nicht hold, und so baden wir zuletzt noch im kalten Wasser des Fjords.
Im Laden eines kleinen Dorfes kaufen wir noch ein paar Lebensmittel ein und setzen dann unsere Fahrt fort. Die Geschäfte haben in den touristenfernen Orten oft nur bis 17 Uhr geöffnet.
Es geht durch eine wunderschöne Landschaft. links sind schneebedeckte Berge und rechts ist das Meer oder ein Fjord. Wälder gibt es nicht, aber die Birke säumt oft die Straße. Von den Bergen herunter stürzen sich Wasserfälle und die Straße ist noch nicht überall fertig. Auf fast hundert Kilometern ist die A xx immer wieder einmal ein Schotterweg. Da es sehr kurvenreich ist, kommt man auch nur sehr langsam voran. An einigen schönen Stellen unterbrechen wir die Fahrt, schauen uns einen Lappenmarkt an, machen eine Schneeballschlacht und genießen die Ruhe. Außer Rentieren sind auch schon einige Schafherden, die hier frei herumlaufen.
Am Lyngenfjord bei Djupvik stellen wir heute unsere Zelte auf. Es ist ein wunderschöner Platz. Für knapp 22 DM für uns fünf können wir die Küche und den Aufenthaltsraum nutzen, Warmes Wasser und Autowaschspatz ist alles in dem Preis enthalten. Vom Zelt schauen wir auf die Schneegipfel und das blaue Meer. Bei Sonnenschein unternehmen wir noch einen Abendspaziergang. Die Sonne geht hier im Sommer nicht unter.
Heute liegt ein etwas längeres Wegstück vor uns. Nachdem auch das Auto vom Staub des Vortages befreit ist, geht unsere Reise weiter. Die Landschaft ist ähnlich wie am Vortag. Nach Skibotn geht es durch einen Tunnel. hier sind schon manchmal Kiefernwälder zu sehen. Auch ist die Gegend hier nicht mehr so einsam. Öfter sind Häuser am Straßenrand und der Abstand zwischen den Ortschaften ist nicht mehr so groß. Das Wetter meint es heute nicht ganz so gut mit uns. Sonne, Regen und Nebel wechseln sich ab.
Über eine große fantastische Brücke geht es auf die Insel Vesteralen. Hier in Sortland suchen wir uns auf einem Zeltplatz ein Quartier. Da die Wiese noch sehr nass ist, bleibt das Zelt im Auto und wir mieten für 250 nkr (knapp 60 DM) eine Vierpersonenhütte. Hier im Norden ist es kein Problem eine Übernachtungsmöglichkeit zu bekommen. In Ihr ist eine Kochgelegenheit, Heizung, Kühlschrank, Tisch Stühle und Doppelstockbetten. Mann kann auch komfortablere Hütten mit eigener Dusche, WC usw. mieten.
Nach dem Abendessen scheint wieder die Sonnen und wir bummeln durch die Stadt.




Nach dem wir alles zusammengepackt haben, brechen wir zu einer Inselrundfahrt auf. Es geht in den Norden der Vesteralen. Leider ist es etwas trübe und neblig, und so kann man die Schönheit der Insel nicht richtig wahrnehmen. Die Inselgruppe ist etwas dichter besiedelt als das Festland in dieser nördlichen Region. Nach 100 Kilometer erreichen wir Andenes, einen größeren Fischerreiort. Das Meer hat gerade Ebbe, Schlamm und Geröll liegen am Ufer.
Wir besuchen das Waffenmuseum, das Walmuseum und den Leuchtturm. Von hier kann man eine Walsafari (Mobby Dick) starten. Doch diese beginnt erst 18 Uhr und ob wir den starken Wellengang ohne Probleme überstehen ist auch nicht gesagt.
Nachdem wir eine Familienpizza (diese war sehr reichlich) in einer Selbstbedienungsgaststätte verspeist haben und unseren Lebensmittelvorrat aufgefüllt, treten wir bei Nebel die Rückfahrt an. Diesmal nehmen wir die Route am offenen Meer. Es geht auf einer Nebenstraße durch einem Tunnel zum Eismeer. Jetzt kurz nach 15 Uhr sind auf einmal alle Wolken verschwunden. Rechts ist das blaue Eismeer, links sind grasgrüne Berge mit Schneegipfeln und vor uns eine schmale Straße. Langsam steigt das Wasser wieder. Und als wir eine herrliche Bucht mit Sandstrand sehen, hält uns nichts mehr. Wir parken unser Auto und laufen zum Wasser. Das Baden hier ist ein Erlebnis, wie ich es noch nicht wieder erlebt habe. Eisiges Wasser, bittersalzig, Wellen die einen an Land werfen, Sonne die sofort den Körper wieder trocknet, Felsen zum Sonnenbad, das endlose Meer vor einem, hinter uns bemooste Berge, Farben, die man so nur im Norden erlebt.
Es ist schon nach 18 Uhr als wir unseren letzten Übernachtungsort passieren. Aber unsere Fahrt geht weiter, vorbei an gezackten, teils mit Schnee bedeckten Felsen, an grünen bergen und über eine sehenswerte Brücke bei Stokmarknes. In Melbu haben wir noch eine halbe Stunde Aufenthalt, bis unsere Fähre auf die Lofoten ablegt. Die Überfahrt dauert nicht sehr lange, aber das Schiff schwankt schon ganz schön. Kurz vor zehn Uhr abends stehen dann auch unsere Zelte auf eine etwas sumpfigen Wiese und wir sitzen im Zelt und essen Makaronies. Es gab schon schönere Plätze.
So wie der gestrige Tag zu Ende ging, beginnt auch der heutige mit Sonnenschein und blauem Himmel. Die langen Sachen werden nun erst einmal nicht mehr gebraucht.
Nachdem wir uns in Svolaer über die Fährzeiten von der Insel herunter erkundigt haben, erkunden wir den Süden. Wir nehmen die Hauptstrecke durch die Mitte. Die Insel ist für den Breitengrad sehr fruchtbar. Es gibt breite Täler und majestätische Berge, die nicht übermäßig hoch sind, schöne helle Häuser und viele Zeltplätze.
Unsere Lofotenrundfahrt wird leider nicht so schön wie angedacht, aber das liegt allein am Wetter. Langsam zieht es sich zu und der Rest des Tages verschwindet im Nebel.
Da man in der Südspitze, nur noch Wolken sieht, brechen wir die Rundfahrt ab, und fahren noch vor erreichen des Ortes A zurück. Da viele so denken, müssen wir an der Fähre etwas länger warten. Die um 13. 15 Uhr fährt ohne uns ab. Zwei Stunden später bekommen wir einen Platz auf der Fähre und überqueren auf einer nicht gerade supermodernen Fähre 46 Kilometer Wasser von den Lofoten bis zum Festland. Das Schiff schwankt für uns Landratten doch ganz schön.
Bei Nebel sind wir aufs Schiff gefahren und als wir es wieder verlassen scheint die Sonne am Himmelsblau.
Um die Fahrt heute nicht zu lange auszudehnen, nehmen wir den ersten besten Zeltplatz bei Falkelv, der angezeigt ist. Wir sind die einzigen hier, es ist ein privater Platz (17,00 DM für uns fünf). Außer einem WC und einem Waschbecken gibt es hier nichts. Ein Haus, unser Zelt ein flacher See und eine Wiese, das ist alles. Nach dem Baden im See gibt es etwas zu essen, viel gibt es heute nicht, da wir an keinem Geschäft vorbeigekommen sind. Und unser Essen nehmen wir im Zelt ein, da sehr viele kleine schwarze Fliegen uns belästigen.
Nun machen wir am See ein kleines Lagerfeuer. Aber schon nach kurzer Zeit bricht ein Gewitter los. Als es sich verzogen hat, bringt uns der Besitzer trockenes Holz, und wir entfachen das Feuer erneut. So sitzen wir noch bis kurz vor Mitternacht am Feuer und beobachten die Vögel, die hier auf den Wiesen brüten.
Heute beginnt der Tag zur Abwechslung einmal mit Regen. Nachdem wir unsere Reserven an Lebensmitteln aufgegessen haben, wird im Regen alles zusammengepackt und los geht unsere Fahrt. Schon nach zwanzig Kilometern passieren wir den ersten Tunnel. Nachdem wir mehr als zehn dieser Tunnel von 5oo Metern Länge bis zu 3 Kilometer Länge durchfahren haben, höre ich auf sie zu Zählen. Die Landschaft ist hier Natur pur. Es sind nun schon Mischwälder, wo die Birke und Kiefer vorherrscht. Hin und wieder kommen wir an Häusern und auch einzelnen Orten vorbei. Manchmal ist ein See neben der Straße und viele Bergetragen noch ihr Schneedach.
Nur der Regen hört nicht auf. So passieren wir auch die Stadt Fauske, ohne uns darin groß aufzuhalten. Die Straße steigt wieder an und der Nebel wird dichter. Wieder liegen einige Tunnel hinter uns und wir erreichen Rognan. Langsam hört der Regen auf und wir starten zu einem Bummel durch die Stadt. Dabei essen wir in einem Selbstbedienungsrestaurant Mittag und kaufen fürs Wochenende Lebensmittel ein.
Weiter fahren wir entlang eines Flusses in den Süden. Heute sind sehr viele Wohnwagengespanne unterwegs. Man kommt nur langsam vorwärts, denn auf der kurvenreichen Straße kann man kaum überholen. Es geht nach oben auf einen Pass. Hier in 650 NN sind keine Bäume mehr zu sehen. Das Klima ist rau hier auf dem Pass an der Parkreisstation in Norwegen. Sie ist nicht ganz so ausgebaut wie in Finnland. Das Außengelände zieren viele Steinhaufen. Ein Besuch Ausstellung über das Leben am Polarkreis Halle lohnt sich auf jeden Fall. Mich hat am meisten der ausgestopfte Eisbär beeindruckt.
Nun sind wir wieder da, wo im Sommer die Sonne wenigstens für ein paar Minuten untergeht. Achtzig Kilometer südlicher des Polarkreises in Mo i Rana schlagen wir heute unsere Zelte auf. Der Zeltplatz ist am Rande der schönen Stadt Mo i Rana. Gleich neben dem Platz sind die Sprungschanzen und weitere Wintersportanlagen. Nach dem Abendessen erkunden wir noch die Umgebung des Zeltplatzes und bummeln durch die Stadt. Bis Mitternacht haben hier in den Touristenort viele Geschäfte geöffnet. So richtig dunkel wird es aber hier noch nicht.
Heute Morgen nieselt es zur Abwechslung wieder einmal. Aber nicht sehr stark. Die Sachen werden im Auto verstaut und weiter geht unsere Reise. Als Kultur steht heute ein Besuch der Grönligrotte auf unseren Programm. Der Berg zum Eingang der Grotte ist so steil, das unser Auto es nur im ersten Gang schafft. Es beginnt eine vierzigminütige Wanderung durch den Berg. Dabei müssen wir manchmal Klettern und uns an Seilen festhalten, um nicht auszurutschen. Im Berg ist ein wunderschöner Wasserfall. Und den Anschluss darf man bei der Führung auch nicht verlieren.
Der nächste Halt unsere Reise ist am Gletschersee. Mit einem kleinen Schiff kann man hier zum Gletscher fahren.
Picknick am grünen Wasser des Flusses setzen wir unsere reise fort. Ein großer Besuchermagnet ist der Wasserfall Laksfossen. Es ist ein breiter sehr lauter Wasserfall. In der Ausstellungshalle wird noch ein Imbiss eingenommen, bevor wir dann weiterreisen. An den Flüssen hier sind wieder die Mücken sehr aktiv. Nun beginnt auch die Gegend der Trolle. Übermannsgroße und kleine Gestalten stehen an Besucherzentren und vor Geschäften. Die Straße ist wellig, die Berge sind nicht mehr so hoch und große Teile der Strecke führen durch Nadelwald.
Bei Steinkjer beginnen wir mit der Zeltplatzsuche. heute sind wir etwas wählerisch und nehmen nicht den ersten besten. Guldbergaunet ist ein schöner großer Platz. Nach dem wir uns in der Küche unser Essen gekocht haben, besuchen die drei Sportbegeisterten unserer Familie die Zeltplatzraststätte. Heute läuft das Endspiel der Fußball WM. Der Fernsehraum ist voll gestopft mit Fans verschiedener Länder. Aber jeder findet einen Platz. Man rückt eng zusammen. Und heute trinken wir auch mal ein kleines Bier für acht DM, der Kaffe ist hier in Norwegen auch nicht gerade billig, aber auch den genehmigen wir uns heute.
Die Atmosphäre dabei kann man nicht beschreiben, die muss man erleben. Man kommt mit seinem Nachbarn ins Gespräch, als wenn man ihn schon lange kennt, und das obwohl man seine Sprache nicht versteht.
Das Spiel endete mit dem Elfmeterschießen nach Mitternacht. Um diese Zeit ist es hier Stockdunkel. Hier gibt es wieder eine Nacht.

Das Wetter an diesem Montagmorgen ist etwas durchwachsen. Wie packen im Trocknen ein und weiter geht unsere reise entlang der Trondheimfjords. Schneebedeckte Gipfel gibt es hier kaum noch. Die Landschaft ist wieder etwas dichter Besiedelt, hin und wieder sind auch Getreide und Kartoffelfelder zu sehen. Im Fjord kann man Ebbe erkennen.
Vor Trondheim sind Mautpflichtige Tunnel (20nkr). Wir verlassen die E6 und fahren in die Stadt. Trondheim ist eine moderne größere Stadt. Bei blauen Himmel besuchen wir zuerst den Dom. Kaum das wir im Schiff sind, werden die Türen geschlossen und ein kleines Orgelkonzert beginnt. Nach dem besichtigen Orgelspiel besichtigen wir den Dom und anschließend die Stadt. Auf dem Markt bieten fast alle Stände Erdbeeren und Gemüse an.
Auf jeden Fall sollte man das Altstadtviertel mit seinen Häusern auf Pfählen besuchen.

Gegen halb vier nachmittags verlassen wir Trondheim und quälen uns das erste mal seit langen wieder durch dichten Verkehr. Aber kaum liegt die Stadt hinter uns, ist die Straße wieder fast leer. Nun geht es noch einmal in die Bergwelt. Doch vorher tanken wir noch Benzin und Lebensmittel auf. Die Sonne meint es gut mit uns und lässt die schneebedeckten Bergkuppen erstrahlen. Kurz vor Hjerkinn, am höchsten Punkt dieser Hauptstraße machen wir noch einmal Rast. Diese Hochebene liegt über 1000 Meter hoch. Hier wächst kein Baum mehr. Nur wenige Sträucher und ansonsten ist diese herrliche Ebene mit Gras bedeckt.
Für den Rest des Tages geht es nur noch bergab. Bis Dombas hätte man auf den Motor verzichten können. Wir fahren durch das wunderschöne Romdsdal. Die meisten Häute hier sind aus Holz und mit einem Grasdach gedeckt.
In Dombas verlassen wir die A6 und fahren weiter im Tal nach Andalsnes. Es geht durch ein Tal, das von Fluss und Straße ausgefüllt ist. Beiderseits der Straße sind felsige Berge, aus denen sich viele große und kleine Wasserfälle stürzen. Kurz vor Andalsnes wird die Straße wieder breiter. Hier finden wir auf einer Wiese einen schönen Campingplatz. Im Gegensatz zu Nordnorwegen sind hier viele Mit Wohnwagen unterwegs.
Es ist schon fast neun Uhr abends, als unsere Zelte stehen. Und nach dem Abendessen treffen wir uns mit Campern aus unserer Heimat, Die Familie haben wir erst hier auf dem Platz kennergelernt. Sie haben schon eine Woche Regen in dieser Region hinter sich. Von ihnen bekommen wir noch gute Tipps für unsere weitere Reise.
Es wird schon fast wieder hell, als wir eine Stunde nach Mitternacht im Zelt verschwinden.

Nun über die Nächsten beiden Etappen, Die Trollstiegen mit Geirangerfjord und dem Berg Dalsnibba sowie über Lillehammer will ich in einem extra Bericht schreiben.

Die letzen Tage unserer Reise Rundreise zum Nordkap möchte ich nur kurz zusammenfassen. Nachdem wir uns Lillehammer angesehen haben, besuchten wir noch den Holmenkollen bei Oslo. Diese Sprungschanze ist schon sehenswert (im Schanzenauslauf ist ein Schwimmbad und eine Tribüne für Konzerte). Auch ist dort eine tolle Ausstellung über den Polarforscher Amundsen zu sehen. Und die Menschen waren dort sehr nett. Unser norwegisches Geld reichte nicht mehr ganz für den Besuch der Ausstellung. Da hat man uns so billiger reingelassen.
Froh, das diese Kronen alle waren, wollten Norwegen verlassen. Doch dann kam Oslo mit der Straßenmaut. Wir haben uns in der Stadt verfahren und landeten prompt an eine Mautstelle. Und hier mussten wir mit DM-Scheinen bezahlen. Hartgeld nimmt man da nicht. Und ich hatte nur einen Zwanziger, und nach dem wechseln viele norwegische Kronen. Seit der Zeit nehme ich zu jeden Auslandsurlaub einige kleine DM-Scheine mit.
Bei Göteborg (do lag ein altes U-Boot im Hafen) und vor Helsingborg /tolle Landschaft am Kattegatt) legten wir noch einen Zwischenstop mit viel baden ein. Dann ging es über Dänemark nach Hause.

Nun noch ein paar zahlen über unsere Reise.
Wir waren 21 Tage unterwegs. Und legten über 8086 Kilometer zurück.
Der Urlaub kostete uns 4400 DM für fünf Personen.
Unser Auto schluckte Benzin für 900 DM, die Fähren kosteten uns 570 DM, 390 Dm mussten wir für Eintrittspreise hinlegen, die Übernachtung war mit 360 DM verhältnismäßig billig. 1500 DM haben wir verfressen und der Rest ging für kargten, Filme und sonstiges drauf.
Eins weiß ich, würde ich die Reise heute wieder so gestalten, dann wäre es einiges teurer.

Seit 1994 bin ich schon wieder zwei mal in Skandinavien gewesen. Und ich fahre wieder hin.


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-03-24 11:35:41 mit dem Titel Gletscher im Sonnenlicht

Bald ist wieder Sommerreisezeit

In meinem Reiseführer von Baedeker ist dieser Gletscher nur sehr kurz erwähnt, aber wenn wir ihn in unserem Urlaub vor drei Jahren nicht besucht hätten, wir hätten etwas sehr schönes verpaßt.
Auf halber Strecke zwischen Bergen und Trondheim ist ein großer weißer Fleck auf der Landkarte eingezeichnet. Es ist einer der größten Gletscher Europas.
Der Vatnajökull in Island ist noch um einiges größer, hat mich aber bei weitem nicht so verzaubert wie dieser Jotunheimen hier in Norwegen.
Als wir ihm im Sommer neunundneunzig besuchten, paßte einfach alles zusammen. Die Sonne herrschte über einem strahlend blauen Himmel, Es war noch nicht zuviel Schnee geschmolzen, so dass der Gletscher in einem wunderschönen weiß und blau erstrahlte. Und das ganze lag in herrlicher Natur, in graue Berge und grüne Wäldern eingebettet.

In meinem Bericht möchte ich hier keine wissenschaftliche Daten berichten, die kann man auch aus Büchern erfahren, sondern meine Eindrücke etwas schildern, um dieses herrliche Gebiet euch etwas näher zu bringen.

Im Urlaub hält es uns nie lange an einem Fleck. Die Zelte in Leikanger, in der Nähe des Sognefjords wurden zusammengepackt und mit dem Auto fuhren wir über Sogndal nach Gaupe. Hier verlassen wir die schöne Hauptstraße und fahren auf der Nebenstraße Nr. 604 zum Jostedalen Gletschergebiet. Dieser große Gletscher liegt zwischen dem Lusterfjord (einem Ende des Sognefjord) im Süden und im Norden dem Nordfjord.

Dieser Gletscher, auch Jostedalsbre genannt, umfaßt mit seinen Ausläufern eine Fläche von über 1000 Quadratkilometern. Nur wenige niedrige Felshöcker durchbrechen diese Eismasse.
26 größere Gletscherzungen reichen vom Hauptmassiv in die umliegenden Täler. Stellvertretend seien hier nur genannt, der Briksdalsbre und der Nigardsbre. Die Dicke der Eismassen wir bis auf 500 Meter geschätzt. Wobei sich der Jostedalsbre wie jeder andere Gletscher jedes Jahr verändert. Es gibt Jahre, da wächst er, aber z.z. wird der Gletscher wieder kleiner. Jedes Jahr zieht sich die Eismasse etwas zum Gletscher zurück. Es kommt Erde und Fels zum Vorschein, das über viele Jahre vom Eis bedeckt war. Das Gebiet (Lodal Skapa) erhebt sich bis in eine Höhe von 2038 Meter über dem Meeresspiegel. Und dieser ist gar nicht weit entfern am Fjord anzutreffen.

Nun, aber wieder zurück zu unserem Ausflug. Auf einer schönen, aber schmalen Straße fahren wir auf den Gletscher zu. Schon ist ein Ausläufer des Jostedalsbre zu sehen. Wir parken unser Auto ca. 5 km Luftlinie vor dem Eis und besuchen zuerst einmal das Ausstellungsgebäude „Breheimsenteret Jostedal“.
Es ist ein interessantes Gebäude mit Blick auf den Gletscher. Wir wollten uns nur ein paar Anregungen und Informationen über das Gletschergebiet holen, doch dieses Informationszentrum des Jostedalsgletscher Nationalpark war so interessant gestaltet, dass wir uns nach gut zwei Stunden losreisen mußten. Denn wir wollten noch zum Eis des Jostedalsbre laufen.

Da unser Urlaub nicht nur aus Autofahren, und Museumsbesuchen bestehen soll, ließen wir das Auto unweit des Informationszentrums stehen und zu Fuß ging es nun zum Gletscher. Wir bogen auf eine schmale Privatstraße ein (Man kann sie auch mit dem Auto befahren- ob es für das Befahren Geld kostete kann ich nicht mehr sagen, aber ein Schlagbaum war da). Auf asphaltierter Straße bei subtropischen Temperaturen und tiefblauem Himmel wanderten wir gut fünf Kilometer immer Richtung Gletschereis. Hin und wieder überholte uns mal ein Auto. Und, wenn möglich, liefen wir im Schatten der Bäume.
Vor uns lag ein einzigartiges Bild. Eine weise Gletscherzunge durchzieht graue Berge und alles umrahmt von Grünen Bäumen und Wiesen.
Ich habe schon einige Gletscher in den Alpen und auch in Island gesehen, aber da fehlte das Grün der Bäume, was dem Jostedalsbre das Besondere verleiht.

An einem Parkplatz war der Weg zu Ende. Von hier konnte man mit einem kleinen Motorboot sich zum Eis des Gletschers fahren lassen. Es wurde von vielen Besuchern auch genutzt. Aber es gab auch noch einen Weg dahin. Auf, erst vor einigen Jahren vom Gletscher freigegebenem Land konnte man zum Gletscher klettern. Auf markiertem „Weg“ ging es nun über Stock und Stein immer weiter dem Eise zu. links was ein hoher , teils mir gras und niedrigen Sträuchern bewachsener Fels, und rechts fünf bis zwanzig Meter unter uns schimmerte das blaue Wasser eines Gletschersees.
Die Sonne strahlte in das himmelblaue Eis des Jostedalsbre. Die Markierung mußten wir manchmal suchen, denn der Weg ging mal hoch mal runter und dann wieder über Fels und durch niedrige Pflanzen. Wir fühlten uns wieder wie Teenager bei dieser Wanderung, so jung wie unser Sohn, dem dieser Ausflug auch sehr viel Freude machte.

Nach dreißig Minuten waren wir am Fuße des Gletschers. Vor dem Eis war wie bei den anderen Gletscher auch ein See mit smartaktgrünem Wasser. Durch das vom Eise befreite flache Land am See schlängelten sich schmale und breiter Bäche mit Schmelzwasser. Direkt vor dem Eis war ein von tosenden Bächen durchzogener Fels. Holzbrücken über die Bäche und Ritzen ermöglichten dem Besucher ein erkunden der Landschaft. Die Abbruchstellen des Eises waren weiträumig mit einem Seil abgesperrt. Trotz Verbobstschildern mußten natürlich einige Besucher sich fas bis zum blauen Eis vortasten.
Das Eis reichte links und rechts bis zum Festland.
Vor uns auf dem Eis des Gletschers waren Wandergruppen. Am Seil, ausgerüstet mit Eispickel und Eisen an den Schuhen waren diese zu einer Gletscherwanderung unterwegs. Es war schon ein herrliches Bild, wie sich eine bunte Kette von Menschen über das blauweiße Gletschereis bewegte. Das Eis des Jostedalsbre war mit einer braunen Staubschicht überzogen. Im Gegensatz zu vielen anderen Gletschern, die wir im Sommer besuchten, aber immer noch ziemlich sauber.
Wenn es das Wetter zuläßt, werden hier tägliche geführte Gletscherwanderungen angeboten. Wir waren nicht darauf eingestellt. Es war nun auch schon etwas spät am Nachmittag.

Auf dem selben Kletterweg ging es teilweise auch auf allen viere zurück zum Parkplatz am Bootsanlegeplatz und anschließend auf der Straße weiter bis zum Auto.
Wir verließen nun das gebiet des Jostedalsbre und suchten uns am Lusterfjord einen Zeltplatz.

Ich habe dieses Gebiet nun nur bei wunderschönen Sonnenschein kennengelernt. Aber selbst bei trüben Wetter lohnt sich der Besuch. Vor fast zehn Jahren war ich unbewußt, dass es ein Ausläufer des Jostedalsbre ist, schon einmal an einem anderen Arm des Gletschers . damals war es ein etwas trüberer Tag, und doch hat mich das Gebiet sehr beeindruckt.


Dieses Gebiet ist etwas für Naturliebhaber. Hier gibt es Ruhe und Entspannung, selbst dann, wenn viele Touristen unterwegs sind.
Ein Besuch lohnt sich, aber das sollte jeder selbst für sich entscheiden.

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