Novotel Hannover Testbericht

Bedingt durch meinen Beruf reise ich recht viel durch Norddeutschland. Zwar bin ich häufig am selben Abend wieder daheim, doch manchmal komme ich nicht drumherum, eine Nacht im Hotel zu verbringen. Meine Bewertung trifft dabei natürlich nur auf ein Zimmer und einen Abend zu, so daß man immer bedenken sollte, daß es vielleicht viel bessere oder auch schlechtere Zimmer im Angebot gibt. Vielleicht sind in der Zwischenzeit auch neue Dinge hinzugekommen.

Diesmal fiel die Wahl auf das Novotel in Hannover, welches zur Accor-Gruppe gehört (vielen vielleicht bekannt für die Etap-Hotels). Es gehört zur oberen Business-Class mit insgesamt 4 Sternen.

ANREISE
Das Hotel liegt nur wenige Minuten entfernt vom Messeschnellweg in Hannover, nahe dem Weidetorkreisel. Somit hat es eine sehr gute Anbindung zu den Autobahnen A2 und A7 in alle Richtungen. Auch der Weg zum Messegelände ist dadurch recht flink erledigt (sofern kein Stau ist). Da auf dem gleichen Gelände ein Ibis-Hotel und im Novotel ein Restaurant vorhanden ist, sind die wenigen Plätze direkt vor den Hotels abends schnell belegt. Glücklicherweise gibt es kostenlose Parkplätze auf und unter einem Parkdeck gleich nebenan.

ERSTER EINDRUCK
Von außen sieht alles recht neu und gepflegt aus. Im Inneren wurde ebenfalls nicht gespart - alles sieht edel und teuer aus. Im Foyer befindet sich neben der Rezeption und dem Restaurantbereich auch eine Kinderspielecke. Einzig und alleine der etwas mürrische Herr beim Empfang und die ziemlich engen Fahrstühle habe ich zu bemängeln gehabt.

ZIMMER
Die Zimmerschließung erfolgt über elektronische Karten, so wie es in der gehobenen Klasse üblich ist. Die Möglichkeit für Langfinger, mit einem Dietrich hineinzugelangen, ist dementsprechend niedrig. Die Größe des (im übrigen klimatisierten) Zimmers würde ich mal als normal bezeichnen. In ihm steht ein Doppelbett, ein Sofa, eine lange Wand- und Unterschrankzeile mit Minibar, Fernseher, Telefon und Zusatzdecke. Die Lampen beleuchten das Zimmer ausreichend, jedoch war der Ausblick ein einziges Trauerspiel. Knapp 20 Meter gegenüber konnte ich auf eine rote Backsteinwand eines angrenzenden Gebäudes schauen. Insgesamt wirkte die Einrichtung billig und zusammengeschustert auf mich. Positiv fand ich aber den angemessen großen Fernseher mit ausreichenden Programmen (auch ausländisch), sowie die Möglichkeit mit dem Laptop online zu gehen (wenn man denn einen besitzt). Negativ die hohen Preise der Minibar, was jedoch anscheinend üblich ist in dieser Branche.

SCHLAFEN
Das Bett ist mäßig bequem, da es nur aus einer dünnen und recht harten Schaustoffmatratze besteht. Dadurch, daß das Zimmer vom Gang durch einen kleinen Vorraum (quasi wie ein Mini-Flur) getrennt wird, hört man so gut wie gar nichts von draußen. Jedoch sollte man es vermeiden, das Fenster zu öffnen, wenn man lange schlafen will. Da das Hotel an einer der vielbefahrenen Straßen Hannovers liegt, ist der Geräuschpegel durch Pkw's und Lkw's entsprechend hoch.

SANITÄRE EINRICHTUNGEN
Das Bad war gut gepflegt und hatte sogar eine Badewanne anstatt einer Duschecke. Auch waren genug Handtücher, einen Fön und kleine Packungen mit Seifen vorhanden. Zu meiner Überraschung war das Wasser durchgängig angenehm warm und es gab sogar einen Lautsprecher, der synchron zum Fernseher lief.

FRÜHSTÜCK
Die Auswahl des Frühstücks war recht üppig, da es neben Getränken, Brot, Brötchen, Toast, Obst, Müsli, Käse oder Wurst auch Nürnberger Würstchen, gekochte Eier und Rühreier gab. Glücklicherweise wurde der Bereich nach Rauchern und Nichtrauchern aufgeteilt. Wer wollte, konnte sich sogar bei den lokalen Tageszeitungen bedienen. Leider schlägt das Frühstück mit knapp 12 € zusätzlich zubuche.

SONSTIGE VERPFLEGUNG
Da in dem Hotel auch ein Restaurant vorhanden ist, braucht man keine Sorge zu haben, daß man verhungert. Nur der Geldbeutel wird groß sein müssen, wenn man die hohen Preise auf sich nehmen möchte.

ABREISE
Ich scheine da irgendwie Pech gehabt zu haben, da ich erneut einen etwas mürrischen Herrn an der Rezeption erwischt hatte. Ein wenig formelles Geplänkel und ich verließ das Hotel.

FAZIT
Nunja, an sich war das Hotel schon OK. Doch aufgrund des gepfefferten Preises von 90 € für das Einzelzimmer (inkl. Frühstück) kann ich das Hotel nur denjenigen empfehlen, die das Geld von der Firma erstattet bekommen. Privatleuten würde es mit der Zeit ein Loch in die Geldbörse reißen.