Nymphensittich Testbericht

Fridolin-und-tweety
ab 24,90
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Summe aller Bewertungen
  • Futterkosten:  gering
  • Pflegeaufwand:  gering
  • Spielbereitschaft:  hoch

Erfahrungsbericht von vampire-lady

Piep

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Der gemeine Feld-Wald-und-Wiesen-Nymphensittich

Seit mittlerweile 15 Jahren habe ich nun einen Nymphensittich und die Aussage: ein alter Vogel lernt nichts mehr, hat sich in dieser Zeit als absoluter Schwachsinn erwiesen. Oder mein Vogel ist darüber noch nicht informiert worden. Besonders bekannt und verbreitet sind Nymphensittiche eher wenig, allerdings sind mir selbst im Bekanntenkreis so einige unter die Nase gekommen – ich spreche also nicht nur von einem.


Fakten:

Nymphensittiche werden etwa 25-30 Jahre alt. So ist z. B. der meiner Tante gerade im Alter von fast 28 Jahren gestorben. Sie werden etwa 30 cm groß, incl. Schwanz und ich denke so 200/300 g. schwer. In der Natur sind sie dunkelgrau, mit gelblichen Kopf und Häubchen und rot-orangen Backen. Zuchtformen sind von der Grundfarbe her weiß, gescheckt oder grau geperlt. Neuerdings sieht man auch immer wieder welche mit weißen Köpfchen. Männchen kann man das sprechen beibringen, wenn sie denn wollen. Die Forschung hat sich noch nicht ganz geeinigt, ob Nymphensittiche wirklich Sittiche sind oder Papageien. Beschreibt man einen Nymphensittich, paßt die Aussage: eine Mischung aus Kakadu und Wellensittich.


Futter:

Für Nymphensittiche kauft man Großsittichfutter, was wahrscheinlich auch der Grund dafür ist, warum man häufig hört, diese Vögel machen Dreck. Schließlich fallen Schalen von Sonnenblumenkernen eher auf als die von kleineren Körnern. Man kann aber das Glück haben, daß der gnädige Herr Sittich auf einmal keine Lust mehr auf grosse Körner hat und diese nur noch herumschmeisst. Dann tut es auch Wellensittichfutter. Sachen, wie Sprechperlen halte ich futtertechnisch eher für überflüssig, auch mit Mauserhilfen habe ich kaum Veränderungen bemerkt.


Knabbereien:

Nymphensittiche mögen es eher deftig als süß. Meiner liebt gekochte Kartoffeln, aber keine Pellkartoffeln, Nudeln – vorzugsweise Spätzle und Reis. Früher knabberte er auch Käsereste. Brötchen nimmt man gerne zum auseinanderkrümeln, also am besten frische. Pannaden sind auch sehr interessant und sollten weit vom Sittich entfernt werden. Chips, Grissini und Salzstangen veranlassen zum fröhlichen sich überschlagen, und führen zu Tiefflugangriffen.
Ferner interessant ist alles, was jemand anderem gehört – also derjenige auf dem Teller hat. Da kann man sich schon mal die Frage stellen: ist das jetzt ein Vogel oder eine Scheißhausfliege?
Hinzu kommt eher Gemüse als Obst. Vorzugsweise Möhren: geben drei Tage lang, einen roten Schnabel, aber auch Kohlrabi, Stiehle von Weintrauben, aber auch die Trauben selbst, sowie die Kerngehäuse von Äpfeln. Ganz Igitt sind dagegen: Bananen und rotes Obst, wie Kirschen und Erdbeeren.


Eigenschaften:

Nymphensittiche sind sehr anhänglich, verspielt, neugierig aber auch eigenwillig. Das kann den Besitzer schon mal zur Verzweiflung bringen. Auf jeden Fall ist es toll, wenn man von der Arbeit kommt, und der Vogel ein Heidentheater deswegen aufführt, sobald man nur die Tür ausschließt. Vor allem, wenn er das nicht bei allen Personen macht. Allerdings kann man auch einen Rappel kriegen, wenn der gleiche Aufstand geprobt wird, nur weil man mal eben dien Raum verlässt, um sich einen Kaffee zu holen.
Interessant ist, wie sich Gewohnheiten entwickeln. Telefoniere ich, setzt er sich vor meine Füsse ans Telefon. Sitze ich am Rechner, hockt er gern auf meiner Schulter.


Liste der Opfer:

Ich halte nichts davon ein Tier den ganzen Tag einzusperren. Mein Nymphensittich kann den ganzen Tag herumfliegen oder lieber laufen, wie er will. Der Käfig ist so nur noch zum schlafen da, bleibt aber auch nachts offen. Freundlicherweise bleibt der Vogel aber immer im Käfig bis morgens der erste in der Küche erscheint, und macht nicht schon vorher Theater. Man kann ihn den ganzen Tag allein lassen und es passiert nichts, meistens schläft er in so einem Fall. Der Spieltrieb und die Zerstörungswut packt ihn immer nur, wenn jemand in der Nähe ist – womit man noch einiges retten kann.

Zur Liste:
- ein Kaktus, Auswüchse der Pflanze abgerissen, Mutterpflanze drei Tage später verstorben
- ein Stück von einer Zimmertür angefressen
- Tapete angenagt
- ein Stromkabel erledigt/ Modemkabel übel attackiert
- fünf oder sechs Waschstuch-Tischdecken durchgenagt, Abhilfe: keine Blumenmuster mehr!
- vier Plastikdecken aus Kunststoff rundherum angeknabbert
- das Plastikteil einer Nagelfeile vom Metall abgebissen
- einige Dutzend zerfluste Zeitschriften/mehrere Pappschachteln
- eine Halskette aufgebogen
- ein geflochtenes Brotkörchen zernagt


Schlußwort:

Nymphensittiche sind eine Anschaffung auf Dauer, die man sich gut überlegen sollte. Hat man ein Tier, kann es immer wieder Dreck, Lärm oder kaputte Sachen geben. Auch daran sollte man vorher denken. Einiges kann man auch bei einem Vogel erziehen, aber eben nicht alles. Mit Nymphensittichen hat man aber –manchmal erst im Nachhinein- immer etwas zu lachen. Ich würde meinen nie wieder her geben – aber das sage ich ihm lieber nicht (gg).

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