Ocean's 11 (DVD) Testbericht

Ocean-s-11-dvd-actionfilm
ab 5,91
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  durchschnittlich
  • Anspruch:  durchschnittlich
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  humorvoll
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von denali

Staraufgebot

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Irgendwie habe ich es Anfang des Jahres nie ins Kino geschafft, um diesen Film zu sehen. So musste nun der Kauf einer DVD herhalten, um bei mir die Bildungslücke der Unkenntnis über das Remake des 60iger Jahre Klassikers „Frankie und seine Spießgesellen“ zu schließen.
Also, schön gemütlich gemacht, das Telefon gekillt :o) und bewaffnet mit einem schmackhaften Vino rosso und etwas Knabberzeug vor die Flimmerkiste gefläzt.

Filminhalt:
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Danny Ocean wird auf Bewährung aus dem Gefängnis entlassen. Das er zielstrebig denkt und arbeitet, merkt man, dass er kaum 24 Stunden später Rusty Ryan von seinen Plänen über den Besuch in einem Tresor in Las Vegas erzählt. Hierbei handelt es sich um den gemeinsamen Tresor der Casinos Bellagio, Mirage und MGM Grand, die allesamt (zumindest im Film) Terry Benedict gehören.

Die Sache hat allerdings einige Haken. So muss ein Sicherheitssystem überwunden werden, was seinesgleichen sucht. Der dutzendfach gesicherte Tresor ist nicht so ohne weiteres zu knacken und so rekrutieren Danny und Rusty die besten Spezialisten und formen daraus ihr Team. Da solch eine Unternehmung hohe Investitionen verlangt, bevor man die Ernte einfahren kann, findet man in dem Alt-Hotelier Reuben Tishkoff, der von Benedict ausgebootet wurde, einen Sponsor. So besteht das Team letztendlich aus 11 risikobereiten Männern, die auf ihrem jeweiligen Gebiet zum Besten ihres Fachs gehören.

Der Coup soll an einem Wochenende über die Bühne gehen, an dem im MGM Grand Hotel ein Boxkampf zwischen Vladimir Klitschko und Lennox Lewis stattfindet. Grund dafür ist die dann erhöhte Summe an Bargeld die im Tresor verwahrt wird. Man rechnet mit einer Beute von mindestens 150 Millionen Dollar – bei 11 Teilhabern für jeden ein hübsches Taschengeld. Und so beginnen alsbald die Vorbereitungen, indem u.a. die Gepflogenheiten in den Casinos ausgespäht werden und die Überwachungsanlage angezapft wird. Nebenher wird der Tresor, dessen Baupläne man sich bemächtigte, nachgebaut. Dies nicht nur, um hier das Gaunerstück zu proben. Die größte Herausforderung sieht das Team allerdings nicht darin, wie man unbemerkt in den Tresorraum gelangt sondern vielmehr, wie man die Beute aus dem Tresor entfernt. Denn dieses „Kleingeld“ kann man ja nun nicht so einfach unbemerkt transportieren.

Doch dann scheint Danny selbst die Organisation zu gefährden. Denn die Geliebte an Benedicts Seite ist niemand anderes als Dannys Ex-Frau Tess. Rusty hat seine Zweifel, dass Danny nun fortan genügend Coolness für den Job an den Tag legt und ändert den ursprünglichen Plan sicherheitshalber um ein paar Nuancen ab. Auch Tess spielt nun unbewusst in dem Coup eine Rolle.... Gleichzeitig hofft Danny, mit einem gelungenem Beutezug seine Verflossene zurückzuerobern und dafür nimmt er einiges auf sich.

Dann, am Wettkampftag, erlöschen in ganz Las Vegas alle Lichter. Dieser herbeigeführte Stromausfall sorgt für Turbulenzen in den Casinos und die Räuber sind unterwegs....


Halt, mehr wird jetzt nicht verraten. Ich kann Euch doch nicht um das Filmerlebnis bringen :o) So müsst Ihr schon selber gucken, ob die aufwendigen Vorbereitungen von Erfolg gekrönt sind und ob Danny „seine“ Tess wieder in die Arme schließen kann.

Die Schauspieler:
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Nach dem Mott „Ladies First“ sei zunächst Julia Roberts erwähnt. Die Oscar-Preisträgerin spielt Danny Ocean’s Ex-Frau Tess. Für die beliebte Schauspielerin ist ihr Auftritt in Oceans 11 wohl nur eine Nebenrolle, da sie erst spät in das Geschehen eingreift. Aber sie füllt ihre Rolle souverän aus, erst kühl (beim Wiedersehen mit ihrem Ex) und danach auch dem Zuschauer immer sympathischer werdend.
Die Autoren haben ihr auch ein wenig Wortwitz mit auf den Weg gegeben.
Lustig ist auch die Anekdote, wie ihr von den Produzenten die Rolle schmackhaft gemacht wurde. Im Brief lag neben dem Drehbuch auch ein 20 Dollar-Schein, mit der Bemerkung „Du bekommst jetzt wohl 20 pro Film“, bei. Die Millionen hat man mathematisch gekürzt.

George Clooney, bekannt aus den ersten Folgen von „Emergency Room“ und Filmen wie „The Perfect Storm“ spielt Danny Ocean, dem Kopf hinter dem Plan.
Und er spielt ihn gut. Überzeugend seine darstellerischen Fähigkeiten in diesem Film. Wirkt immer überlegen mit der passenden Antwort auf den Lippen. Seine Mimik wirkt keinesfalls aufgesetzt und im Vergleich zur filmischen Vorlage aus den 60igern, in dem Frank Sinatra diese Rolle verkörperte, kommt Clooney auch viel glaubwürdiger rüber.

Dannys rechte Hand, Rusty Ryan, wird von Brad Pitt dargestellt. Er ist mit der Durchführung des Plans beauftragt. Rusty vertraut Danny blind und passt zudem noch auf ihn auf. Alle Fäden laufen bei ihm zusammen.
Auch Brad Pitt übt seine Rolle bescheiden aus, will sagen, die Schauspieler versuchen sich nicht gegenseitig an die Wand zu spielen sondern harmonieren prächtig miteinander. Warum man ihn allerdings so häufig im Film essen sieht, bleibt wohl ein Geheimnis des Regisseurs.

Oscar-Preisträger Matt Damon (für das Drehbuch zu „Good Will Hunting“) hat die Rolle des schüchternen, aber gewieften Taschendiebes Linus Caldwell übernommen. Anfangs fühlt er sich als Neuling innerhalb der Bande als das sprichwörtliche 5. Rad am Wagen und gefährdet durch Extratouren den gemeinsamen Erfolg. Nachdem Rusty ihn aber unter seine Fittiche nimmt und ihm das nötige Selbstbewusstsein einimpft, steigt er zu einer festen Größe im Team auf.

Andy Garcia spielte schon in anderen Streifen aus dem Gangstermilieu mit und hat in diesem Film die Ehre, den Part des Bösewichtes in der Person von Terry Benedict allein zu übernehmen. Ohne ihm zu Nahe treten zu wollen, für mich bot er die schwächste Leistung der Hauptdarsteller. Für die Abgebrühtheit und Rücksichtslosigkeit eines solchen Casino-Magnaten hätte er sich als Anschauungsunterricht vielleicht einen Film wie „Der Pate“ ansehen sollen.
In diesem Film ist Dannys Ex-Frau seine Geliebte. Hmm, das merkt man aber nur daran, weil man es aufgesagt bekommt. Herzlichkeiten sind, zumindest zwischen diesen beiden, nicht zu sehen.

Soweit die Hauptrollen. Aber auch die Nebenrollen sind gut und teilweise mit bekannten Namen besetzt. So spielt Elliot Gould beispielsweise den verbitterten ehemaligen Casino Besitzer Reuben Tishkoff, der durch Sponsoring des Unternehmens Rache an Benedict üben will.

Die Rollen von Lennox Lewis und Vladimir Klitschko wurden von ihnen selbst übernommen. Alles blieb heil, keiner kam zu Schaden....


Musik:
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Im Gegensatz zu vielen anderen Filmen hält sich die Musik dezent im Hintergrund. Wenn einem als Zuschauer die Musik nicht „auf den Keks“ geht, fügt sie sich also gut in das Gesamtbild ein. Unter anderem vermutet man teilweise eine musikalische Anleihe an der Filmmusik vom „Pink Panther“. Insgesamt überwiegen die Rhythmen der 60iger Jahre.


Die DVD:
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In einer lieblosen Pappschachtel kommt die Scheibe daher. Entsprechend mager auch das Innenleben des Kartons. Kein Booklet für Interessierte nur die Aufzählung der Kapitel auf der Innenseite. Hier zählt wohl mehr der Kommerz....

Die DVD selbst bietet noch ein paar zusätzliche Features. Den Hauptfilm kann man sich auch einerseits mit einem Originalkommentar des Regisseurs und des Produzenten und andererseits mit begleitenden Worten von Matt Damon, Brad Pitt und Andy Garcia ansehen.
Nebenher steht noch ein knapp 15-minütiges „Making Of“ sowie der US-Trailer zum Film zur Verfügung. Ebenso eine Reportage über die Mode und Ausstattung der Schauspieler.
Dies alles allerdings nur in englischer Sprache. Beides ist absolut hörenswert, da man hier noch einiges zusätzlich über den Film erfährt. Aber ab und an kam ich mit meinem Englisch nicht mehr so ganz mit.

Den Film selbst kann man in der Originalversion sowohl in Dolby Surround (2.0) als auch in Dolby Digital (5.1) ansehen. In der deutschen Übersetzung ist nur Dolby Digital verfügbar. Die Synchronisation ist in meinen Augen gut gelungen. Gleichwohl können auch Untertitel eingeblendet werden.

Als Bildformat wird 16:9 angeboten, wobei die DVD für alle Bildschirmformate geeignet ist.
Freigegeben ist der Film für alle Zuseher ab 12 Jahren.

Natürlich lassen sich auch die einzelnen Kapitel direkt anwählen. Die Menüführung ist leicht und im Ambiente eines Casinos gehalten, wobei die Zahl 11 immer eine Rolle spielt.

Preis:
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Amazon verlang 21,99 Euro und bol gar wohlfeile 3 Euro mehr. Ansonsten ist es wohl ratsam auf Angebote anderer Anbieter zu warten oder man surft einmal bei ebay vorbei, mit etwas Geduld kann man hier bestimmt etwas sparen.



Fazit:
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Kurzweiliges Starkino und uneingeschränktes Sehvergnügen, so kann man es kurz umschreiben. Im Vergleich zur Vorlage besticht das Remake dadurch, dass die Schauspieler ein wirkliches Team bilden, d.h. keiner in der Rolle seine Starallüren raushängen ließ und alle auf der Leinwand harmonierten. Im Original wollte jeder der Größen (Frank Sinatra, Dean Martin, Sammy Davis jr.) den anderen zeigen, wer der bessere Schauspieler ist. So wirkt für mich die Neuverfilmung deutlich gelungener.
Der Film ist eigentlich in der Rubrik Actionkomödie geführt. Nun, Action wie man sie aus anderen Streifen dieses Genres gewohnt ist, muss man suchen, aber das stört in meinen Augen in keinster Weise. Schön zu sehen, dass man auch Filme ohne Massaker drehen kann. Die Bedeutung Komödie ist auch nur an Wortwitzpassagen bzw. schlagfertigen Dialogen auszumachen. Irgendwie wird man als Betrachter von den ganzen Vorbereitungen und der anschließenden Ausführung des Gaunerstücks in den Bann gezogen, so dass die 112 Minuten Filmlänge wie im Flug vergehen.

Insgesamt muss ich hier eine Empfehlung aussprechen und vergebe, da Warner Bros. bei der Gestaltung der DVD wieder mehr an seine eigenen Kassen denkt, fast die Höchstnote. Immerhin liefert die Scheibe eine gute Bildqualität ab.
Für Fans der Schauspieler hätten beispielsweise noch Biografien eingefügt und die Ausstattung der DVD hätte höherwertiger ausfallen können.

Viele Grüße
denali

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