Öger Tours Testbericht

Diese Schreckensereingnis liegt nun schon 6 Jahre zurück, aber die Erinnerungen sind noch da, als sei es gestern gewesen. Ich war gerade 20 Jahre alt und habe eine Last Minute Reise nach Ägypten gebucht. Ich wollte alleine fliegen, da niemand Zeit oder Geld hatte, um mitzukommen.

Als ich am Flughafen ankam, sollte die Maschine bereits Verspätung haben, aber das passiert ja häufiger. Als dann endlich die Passagiere aus der Maschine, mit der wir Richtunf Süden fliegen sollten, ausstiegen, riefen diese uns schon zu: Nie wieder mit Öger Toiurs! Ich bin keine Person, die sofort die Kriese kriegt, wenn sie so etwas hört (sonst wäre ich auch kaum allein verreist), also nahm ich mir vor ganz cool zu bleiben. Wir stiegen in die Maschine und flogen Hurghada an. Auf dem Programm stand erst eine einwöchige Nilkreufahrt und dann noch 7 Tage Strandurlaub am Roten Meer. Nun war unser Zielflughafen also Hurghada, am Roten Meer. Dort kamen wir nach Mitternacht an (wegen der Verspätung) und wurden sofort in einen Buss verfrachtet, um stundenlang durch die Wüste gefahren zu werden, denn unser Kreuzfahrschiff lag in Luxor vor Anker. Es war schon circa 5 h morgens, als wir das Schiff betraten, unser Bus hatte in der Wüste noch eine kleine Motorpanne :-) und die Reiseleitung begrüßte und herzlich mit einem Drink. Das Lächeln verging der guten Frau aber recht schnell, denn sie mußte feststellen, daß viel mehr Passagiere als geplant vor Ort waren. Auf gut deutsch: Das Schiff war überbucht. Auch an diesem Zeitpunkt habe ich mir noch keine Sorgen gemacht, denn irgendwie mußten die uns ja unterbringen, das war ja nicht unser sonders Öger Tours's Problem.

Tja untergebracht haben die mich auch. Mein Zimmer auf diesem 5 Sterne Luxusschiff sah so aus: Gelegen war es unter der Küche und über dem Maschinenraum. An der Zimmerdecke gab es nur eine nackte Glühbirne, der Duschvorhang war so leicht zerrisseb, der Teppich war so dreckig, daß ich gar nicht barfuß laufen mochte und das Beste, unter den Türen war große Schlitze, was auch für die Fußleisten galt. An diesem Morgen war ich viel zu müde, um noch irgendetwas zu sagen oder zu tun, also ging ich erst einmal enntäuscht ins Bett, denn die Kabine eines Luxusschiffes - wie im Katalog angegeben - hatte ich mir wirklich anders vorgestellt.

Am nächsten Tag wurde alles schlimmer. Ich wollte mich beschweren, bekam aber nur zur Antwort, daß kein anderes Zimmer frei sei, es war ja überbucht. Als ich abends in Bett ging mußte ich feststellen, daß solch ein Zimmer nicht über dem Maschinenraum gelegen sein sollte, denn mittlerweile war unser Schiff losgefahren und die Maschinen arbeiteten. Ich kann nur sagen, daß alles wackelte. Fibrieren wäre extrem untertrieben. Es wackelte so sehr, daß mein Zahnputzbecher von der Ablage über dem Waschbecken fiel. Also stiefelte ich wieder los und ging zur Reiseleitung. Auf dem weg dorthin begegnete ich dem Mann mittleren Alters, der in der Kabine gegenüber untergebracht war. Er war sozusagen genauso gearscht wie ich. Da es auch bei ihm wackelte und die Lautstärke der Motoren den Schlaf unmöglich machte, hatte er sich seine Bettdecke und sein Kissen geschnappt, um die Nacht auf dem Billiardtisch in der Bar zu verbringen, was er auch tat. Ich fragte die Reiseleiterin wie ich bei dem Krach schlafen solle und alles, was sie mir anbieten konnte, waren ihre Schlaftabletten! Die nahm ich dann. in dieser Woche habe ich vermutlich die meiste Zeit schlafend am Pool gelegen, tagsüber versteht sich.

Der Höhepunkt dieser Nilkreuzfahrt waren schließlich noch Kakerlaken, die aus den Schlitzen unter den Fußleisten kamen. alles wiederholte sich mal wieder: Ich rannte zur Reiseleitung um mich zu beschweren, die sagte sie könne nichts machen, außer meine Kabine auszusprühen, das wurde wohl auch 2 Male gemacht, aber die Kakerlaken kamen immer wieder (vermutlich aus der Küche :-)). Was mich dann aber völlig zur Weißglut brachte war eine Bemerkung dieser Öger-Tours-Tante. Sie sagte, ich zitiere: Normalerweise würde ich dieses Zimmer gar nicht vergeben, weil es nicht zumutbar ist, aber wir sind nun mal überbucht. Ich glaube, diesen Satz werde ich in meinem Leben NIE vergessen. Ich bin überzeugt davon, daß ich die Looserklarte gezogen habe, weil ich Alleinreisende war, wie auch der gute Mann, der seine Nächte in der Bar verbrachte.

Zu dieser Reise muß ich aber außerdem sagen, daß sie trotz alledem einzigartig war. Ich kann nur jedem empfehlen, daß er sich mal die Tempel anschaut, die sich am Nil befinden. Auch Assuan ist eine wunderschöne Stadt. Die zweite Woche, die ich in Hurghada verlebte, war ebenfalls wunderschön. Unser Hotel, das Albatros Beach Resort war erstklassig, so wie man sich ein 5* Hotel vorstellt. Und das Rote Meer an sich ist ein Traum zum planschen, schwimmen oder schnorcheln... und was man da sonst noch so machen kann.

Was meine Öger-Tours Erfahrungen angeht, ich habe versucht den Veranstalter zu verklagen, denn ich habe mir alles schriftlich geben lassen, jedoch hat keine von beiden Seiten gewonnen, denn der Richter meine er würde mir nicht mehr als 100,- DM bewilligen (meine Forderungen waren um einiges höher!), somit einigten wir uns auf einen Vergleich. In die ganze Situation spilete auch nach der Fakt mit ein, daß ich diese Reise als Last Minute Angebot gebucht hatte, denn ÖGER hatte im Kleingedruckten irgendeine Klausel, daß dieses Angebot dann nicht so gilt, wie es möglicherweise versprochen wurde. So ein Quatsch.

Dieses Gerichtsverfahren habe ich mittlerweile als echte Niederlage eingesteckt und versuche es einfach zu vergessen. Aber eines steht fest, für mich gilt: Nie wieder Öger Tours!

Ich hoffe, ich konnte Euch mit meinem Erfahrungsbericht etwas unterhalten und nach Möglichkeit auch warnen.

Liebe Grüße, Ritzilein