Offizier/in - Bundeswehr Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Einstellungschancen:  sehr gut
  • Aufstiegschancen:  sehr gut
  • Verdienstmöglichkeiten:  durchschnittlich
  • Sozialleistungen:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von Scharfrichter

Wie wird man (frau) Offizier?

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Das Verfahren ist zunächst sehr einfach. Es gibt zwei Wege. Der einfachste ist per Internet auf der Website www.bundeswehr.de. Hier kann man seine Bewerbung online verschicken. Diesen Weg empfehle ich nur für diejenigen, die sich bereits ausführlich mit diesem Beruf auseinandergesetzt haben.

Der zweite, bessere Weg führt über den Wehrdienstberater. Dieser kann einem auch Truppenbesuche vermitteln, bei denen man sich einen besseren Eindruck über die Bundeswehr und den Beruf des Offiziers verschaffen kann.

Worüber man sich bei dem Gedanken Offizier zu werden klar werden muss, sind folgende Punkte:

1. Ein Auslandseinsatz ist unabwendbar.

2. Man gibt defacto 12 Jahre seines Lebens auf (Auch wenn diese 12 Jahre eine Bereicherung darstellen können)

3. Man muss viele Entbehrungen auf sich nehmen, die Standortauswahl wird immer enger.

4. Man sollte sich die Truppengattung aussuchen, in der man dienen möchte. Kampftruppe klingt zwar heroisch, bedeutet aber nicht automatisch ein leichteres Leben.

5. Man sollte sich über die beabsichtigt Studienwahl im klaren sein. Informatik und Elektrotechnik ist zwar interessant aber man bekommt nicht wie im Zivilleben eine unbegrenzte Wiederholungs-/Wechselmöglichkeit. Scheitert man im Studium, wird man (beim Heer) nach 6 Jahren entlassen und steht ohne jeglichen Berufsabschluss auf der Straße.

6. Die Lage in der Bundeswehr ist momentan nicht besonders rosig und daran wird sich vermutlich so schnell nichts ändern. Die Armee ist vielmehr der Spielball der Politik. Wer also nur auf einen sicheren Arbeitsplatz spekuliert, sollte nicht Offizier der Bundeswehr werden.

Zu den Fakten:

Die Aufgabenbereiche eines Offiziers schwanken je nach Truppengattung. Meist ist man in Führungsverwendungen eingesetzt. Der potentielle Bewerber sollte sich im klaren sein, dass man sehr schnell (ca. nach einem Jahr) in der ersten Führungsverwendung steht. Bis zu einer Verwendung als Kompaniechef vergehen ca. 10 Jahre. Als Zeitsoldat erreicht man diese Verwendung oftmals gar nicht, da die Chefstellen für Berufsoffiziere freigehalten werden.

Der Aufstieg bis zum Oberleutnant verläuft geregelt. Zumeist geht jeder Beförderung eine oder mehrere Prüfungen voraus. Um Oberleutnant werden zu können, muss das Vordiplom abgelegt werden.

Die Besoldung wechselt mit dem jeweiligen Dienstgrad. Als Oberleutnant verdient man ca. 1500 Euro netto.

* Ich schreibe dies, weil ich selbst diesen Weg gegangen bin. Über die moralischen Gründe, die teilweise als Reaktion auf diesen Beitrag aufgeworfen wurden kann ich nur dies antworten:

Wenn ich mich dazu entschliesse, Offizier zu werden, so muss ich mir auch darüber im Klaren sein, dass ich nicht nur jeden Monat Geld vom Staat bekomme, sondern dass ich für dieses Geld auch etwas tun muss. Notfalls auf Menschen zu schiessen (was für einen Soldaten klar ist!) oder auch mein Leben für mein Land, für meine Familie und unsere Kultur auf´s Spiel zu setzen.
Deshalb empfehle ich jeden, sich diese genau zu überlegen. Soldatsein ist mehr als nur auf Stube zu sitzen und Bier zu saufen! Man sitzt auch nicht den ganzen Tag am Lagerfeuer und singt Lieder!

Zu der Zeit nach dem Bund:
Das Studium bei der Bundeswehr ermöglicht es einem Jeden, in drei Jahren sein Diplom abzulegen. Danach stehen beim Heer 6 Jahre Restdienstzeit (3 Jahre Ausbildung zum Offizier + 3 Jahre Studium + 6 Jahre Dienstzeit = 12 Jahre). Nach dieser Zeit geht man etwa mit 30 in die zivile Wirtschaft oder wird Berufsoffizier. Wenn man sich nun das Durchschnittsalter eines zivilen Studenten vor Augen hält, der mit 27 oder 28 vom Studium kommt, so kann man als Offizier bereits 9 Jahre Berufs-/Führungserfahrung aufweisen. Dies ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Als Offizier ist man Teamfähig und führungsfähig - beides Aspekte, die heute unverzichtbar sind.

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