Ohropax Color Testbericht

Ohropax-color
ab 3,71
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Erfahrungsbericht von Southgirl

HILFE, ich bin TAUB!

Pro:

Gute Lärmabdämmung. Schönes Aussehen. Praktisch.

Kontra:

Fremdgefühl im Ohr. Teuer. Hygiene?

Empfehlung:

Ja

Hallo ihr Lieben!

Berlin, 1907: Ein Datum, dass wohl so in keinem Geschichtsbuch zu finden ist. In diesem Jahr erfand Maximilian Negwer Lärmschutzstöpsel für die Ohren und taufte sie Ohropax. Auch eröffnete er eine eigene Firma, die einiges an Drogeriebedarf herstellte. Darunter auch die eigen erfundenen Ohropax. „Fabrik pharmazeutischer und kosmetischer Spezialitäten Max Negwer“ war der Name der besagten Fabrik.
Auch heute noch kennt man diese merkwürdige Erfindung und weiß sie zu schätzen. Doch fange ich lieber am Anfang an...

Was sind Ohropax?

Unter dem Namen Ohropax kennt fast jeder gelbe Schaumstoffgebilde. Recht merkwürdig anzusehen, sollen sie im Ohr angebracht unangenehmen Lärm reduzieren und damit das Hörorgan schützen.
Mittlerweile gibt es weitaus mehr Produkte der Marke Ohropax als diese gelben Schaumstoffgebilde. So zum Beispiel ist Wachs im Programm. Dieses wird häufig bei Ohrenentzündungen zum Schutze der empfindlichen Organe benutzt. Auch Watte ist erhältlich und eignet sich bestens beim Schwimmen um das Einströmen von Wasser in die Ohren zu vermeiden. Natürlich sind aber die normalen Ohropax immer noch im Programm und wohl bei weitem an bekanntesten.
Um diese gelben „Dinger“ ein wenig zu modernisieren brachte die Firma Ohropax vor einiger Zeit bunte Ohropax heraus, die unter dem Namen Ohropax ColorPlux verkauft werden. Eigentlich keine schlechte Idee, den die gelben Ohropax wirken nicht sonderlich ansprechend. Die neueren ColorPlux sind weiß mit batikähnlichem Muster in diversen Farben, von einem kitschigen Pink bis hin zu einem dezenten Blau gibt es so ziemlich jede Ausführung. Erhältlich sind diese quietschbunten Lärmschützer in so ziemlich jedem Drogeriemarkt. Ich habe meine von Ihr Platz und bezahlte dort satte 2,55 Euro für acht Stück, also vier Paare. Wie die Farben in einer Packung gemischt sind, ist übrigens Zufall.

Wie wendet man Ohropax an?

Die Anwendung der Schaumstoffgebilde ist eigentlich kinderleicht. Man knautscht sie zusammen und sie verharren einen Moment lang in der geknautschten Form. So lassen sie sich leicht ins Ohr einführen, wo sie festgehalten werden müssen, bis sie sich wieder ausgebreitet haben. Erst nach circa einer Minute, wenn sie sich vollkommen ausgebreitet haben, passen sie genau in die natürliche Form des Ohres und können ihre Wirkung entfalten.
Während der Anwendung sollte man Ohropax zwischenzeitig nicht entfernen. Man gewöhnt sich schneller als man denkt an die leisere Umgebung. Ist man in einer sehr lauten Umgebung und wendet die Ohropax an, so kann es bei einem entfernen selbiger dazu kommen, dass man den Lärm durch den schnellen Anstieg noch lauter wahrnimmt als er ist, was dann nicht gerade angenehm ist.
Ohropax haben ein breites Anwendungsspektrum. Für Fabrikarbeiter sind sie sicherlich unentbehrlich, aber auch in der Musikbranche können sie ihren Einsatzort finden. Für einen DJ, der nicht die ganze Nacht lang die Musik in Diskolautstärke wahrnehmen möchte, sind sie sicherlich Gold wert. Aber auch für die normalen Diskobesucher, unter denen es immer auch lärmempfindliche Menschen gibt, auf die sicherlich in einer Diskothek keine Rücksicht genommen wird, können Ohropax eine Bereicherung sein. Daher sind sie wohl auch in der Kategorie „Musik - Equipment“ anzutreffen.
Ich persönlich würde mich nicht als sonderlich lärmempfindlich einschätzen und habe Ohropax noch nie in einer Diskothek brauchen können. Auch schreien meine Lehrer nicht so laut, dass ich nicht auf die Lärmschützer verzichten könnte. Trotzdem habe auch ich für Ohropax einen geeigneten Anwendungsbereich vor einigen Jahren finden können – oder besser gesagt finden müssen. Während einer Klassenfahrt stellte ich in einem sechs-Betten-Jugendherbergenzimmer fest, dass auch Mädchen schnarchen können – und zwar sehr laut. Während ich eigentlich einen festen, tiefen Schlaf habe, machten meine lauten Mitbewohner mir das einschlafen schwer. Einmal eingeschlafen wäre mir ihr Schnarchen sicherlich egal gewesen, doch so war das einschlafen eine echte Herausforderung. Dies war das letzte mal, das ich ohne Ohropax verreist bin.
Nachdem ich mir am nächsten Tag in einer Drogerie die gelben Ohropax besorgt hatte, konnte ich die folgenden Nächte problemlos Schlaf finden. Bei späteren Fahrten habe ich immer auf die bunten Ohropax zurückgegriffen, da diese einfach ansehnlicher sind. Ich kann mich persönlich besser überwinden, bunte Schaumstoffgebilde in mein Ohr zu zwängen, denn unangenehm aussehende gelbe.

Die Wirkung

Wie bereits gesagt, fand ich in den Nächten mit Ohropax ColorPlux ohne weiteres meine Ruhe. Dies blieb für mich aber auch das einzige Anwendungsgebiet. Ohropax schirmen wirklich sehr effektiv Lärm ab und dies wäre bei Tage für mich sicherlich irritierend.
Leider haben die Ohropax wie wohl fast alles auch ihre Nachteile. Ihre versprochene Wirkung erfüllen sie zwar bestens, doch bleiben sie im Ohr nicht unbemerkt. Zwar passen sie sich auch recht gut der Form des Ohres an, doch bleibt immer noch das Gefühl eines vorhandenen Fremdkörpers erhalten. Ich empfinde dies als sehr störend und als großen Nachteil. Irgendwie habe ich immer das Gefühl, die Ohropax seien zu groß und üben Druck aus. Vielleicht ist diese Erfahrung ehr die Ausnahme, doch meiner Meinung nach dürfte hier das Produkt noch verbessert werden.
Die Wirkung der Ohropax ColorPlux beschränkt sich der weiteren wirklich nur auf den Lärmschutz und sie erreichen immerhin eine Lärmdämmung von 32 db. Aber sie können beim Schwimmen kein Wasser abhalten und das Ohr bei einer Infektion auch nicht bei der Heilung helfen. Hier sind andere dementsprechende Produkte zu wählen.

Die Hygiene

Natürlich sollte das Ohr vor der Anwendung des Produktes gereinigt werden, um nicht unnötigen Schmutz einzuschließen. Auch wenn man, wie es ja sein sollte, täglich die Ohren säubert, so reicht dies nicht aus, um die Ohropax sauber zu halten. Eigentlich soll man sie mit Wasser reinigen, doch werden die Ohropax so recht schnell unansehnlich. Ich persönlich nutze jedes Paar nur ein Mal, was auch preislich zu bewältigen ist, da ich sie nur selten brauche. Möchte man sie häufiger benutze, so sollte man auf jeden Fall auf eine gründliche Säuberung wert legen, da sonst Bakterien sich sammeln können und direkt in das Ohr gebracht werden.
Des weiteren verfügen die Schaumstoffstöpsel über ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Den Zweck dessen kann ich nicht ganz nachvollziehen, doch wird er sicherlich vorhanden sein. Daher sollte man es auch einhalten.

Fazit

Die Ohropax ColorPlux können von großem Nutzen sein, wenn man lärmempfindlich ist. Aber auch für nicht lärmempfindliche Menschen gibt es sicherlich diverse Einsatzgebiete, so wie auch ich mein persönliches gefunden habe. Mit einem Preis von 2,55 Euro sind die ColorPlux zwar nicht gerade besonders günstig, doch stehen immer noch in einem vertretbaren Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Hygiene bei den Ohropax ist bei mehrfacher Verwendung schwer zu erhalten. Da sie aus Schaumstoff sind, setzen sich uneingeladene Bakterien besser fest, als dass sie sich entfernen lassen.
Das Aussehen der Ohropax ColorPlux ist meiner Meinung nach größtenteils bestens, auch wenn sich durch das Zufallsprinzip Farben wie ein grässliches Neonpink nicht umgehen lassen. Die meisten Farben jedoch sind ansehnlich und dadurch heben sich die ColorPlux bestens von den normalen Ohropax ab. Für mich war dieses Aussehen unter anderem Grund zur Kaufentscheidung.
Der einzige für mich wirklich relevante Nachteil bei den Ohropax ist das Gefühl eines Fremdkörpers, dass ich empfinde, wenn ich sie benutze. Dafür rutschen sie bei mir in der Wertung eine Stufe nach unten.
Insgesamt kann ich die Ohropax ColorPlux aber weiterempfehlen!

Ich hoffe, mein Bericht konnte euch weiterhelfen!
Gruß, Karin

(c) by Southgirl, 07. August 2002

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