Oliver Kahn Testbericht

Oliver Kahn

Oliver Kahn durchläuft zur Zeit nicht nur in den Medien eine Achterbahn der Gefühle.
Sportlich ist er nicht nur seit kurzem angesehen und ein absoluter Superstar. Mit Bayern München läuft es zumindest national nach Wunsch und die letzte WM in Korea und Japan war wohl ein persönlicher Höhepunkt, als man ihn zum besten Spieler der WM kürte.
Letzteres Ereignis brachte dem sonst so verbissenen Typen ein neues Image, ein ungewohnt Sympathisches. Kahn, dem sonst auf dem Platz Bananen nachgeworfen wurden, war nun Everybody´s Darling, der der deutschen Nationalelf den Einzug ins WM Finale ermöglicht hatte.
Oliver Kahn, der Dieter Bohlen des Sports.
Nun aber hat Kahn sein altes Image vom Egozentriker, vom Bessesenen, bei dem alles nach seinen Wünschen laufen muss, zurück. Dieser Wandel ist Resultat einer Affäre mit einer anderen Frau.
Während seine Ehefrau hochschwanger im Krankenhaus lag, amusierte sich Kahn mit der Geliebten und wurde verhängnisvollerweise erwischt. Es stellte sich heraus, daß diese Beziehung schon längere Zeit bestand und diese Tatsache wurde in den Medien immer weiter hochgespielt.
Bei den berühmt berüchtigten Bayern aus München ist dieses außersportliche Spektakel kein Einzelfall. Die Schlagzeilen der letzten Monate waren besetzt von der Trennung des Franz Beckenbauer von seiner Frau Sybille auf Grund eines unehelichen Kindes mit seiner Sekretärin, der Affäre von Startrainer Ottmar Hitzfeld mit einem brasilianischen Model, von Stefan Effenberg, der seinem Teamkollegen Thomas Strunz die Frau ausspannte und Matthäus mit seinen wechselnden Frauen.

Klar ist, dass alle genannten Personen den Preis des Ruhms zahlen müssen. Ob die Öffentlichkeit nun das Recht besitzt in solchen Privatangelegenheiten zu urteilen sei dahingestellt. Aber man befindet sich in einer Position, wo man Vorbild ist und es ist meiner Meinung eines jeden Pflicht sich zumindest darüber bewusst zu sein.
Menschen begehen Fehler. Das ist Fakt. Wie man solche Fehler bewältigt und aus diesen lernt, das ist das weitaus Wichtigere.

Einer Umfrage des Emnid Instituts nach zu urteilen ist der Weltklassetorwart für 58% kein Vorbild mehr.
In einem Zeitalter, wo sich das Einkommen eines Fussballvereins, die im Grunde schon als kleine Konzerne bezeichnet werden können, sich nicht nur nach den sportlichen Erfolgen richtet, sondern auch nach dem Image, denn Fussball heutzutage ist auch Entertainement, kann ein solcher Vorfall auch einen grossen Schaden anrichten.

Ob nun die Schlagzeilen Cho Sung Min und Choi Jin Sil, oder Oliver Kahn und seiner Affäre gehören, das öffentliche Interesse wird immer da sein.
Es gibt für den Umgang mit den Medien bei grossen europäischen Vereinen schon Unterricht für die Spieler. Rhetorik und Auftreten wird geübt.
Ein solcher Unterricht im Bereich der Psychologie wäre vielerorts sicherlich auch nicht falsch, da das Leben von Spitzensportlern ebenso wie bei anderen Entertainern von Stress und Druck begleitet werden.