One by One - Foo Fighters Testbericht

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Erfahrungsbericht von roobii

.. und Nirvana stirbt ein weiteres Mal

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Dave Grohl ist wieder da! Aber war er je verschwunden? Nein er war nur anderweitig beschäftigt. Viele Nebenaktivitäten und sein Herzblutprojekt haben ihn von seiner Hauptaufgabe bei den Foo Fighters abgelenkt. Aber sicherlich hat sein Job bei den Queens Of The Stone Age keinen negativen Einfluß hinterlassen. Hier konnte er seine alte Leidenschaft (Schlagzeug in einer Stonerrockband) ausleben. Wer mehr über dieses Projekt erfahren will .. ich hab auch darüber hier bei dooyoo berichtet. Bleibt also zu kontrollieren was Grohl mit den Foo Fighters im Jahre 2002 zu Stande bringt !

Zur Vorgeschichte:
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Als im April 1994 das Ende von Nirvana durch einen saublöden Schuß besiegelt wurde, war das nicht das Ende der musikalischen Karriere des Dave Grohl. Nein, erst jetzt konnte er aus dem Schatten treten und beweisen, dass er ein ganz Großer des Rocks ist. Er gründete die Foo Fighters und nahm 1995 im Alleingang das selbstbetitelte Debütalbum auf. Damit sagte er sich zwar vom Grunge los, schuf aber ein Rockalbum, dass seither Maßstab für seine Arbeit wurde. Zwei Jahre später lies er sich bei der Scheibe \"The Colour And The Shape\" erstmals von der Band helfen. Dave konzentriert sich auf Gitarre und Gesang und überlässt die Schiessbude anderen. Seither stand fest, dass Nirvana Geschichte ist. Nach etlichen Umbesetzungen in der Band kam 1999 \"There Is Nothing Left To Lose\" auf den Markt. Für mich das bisher schwächste Album, da es erheblich seichter und popiger daherkam. Seither ist viel passiert, Dave treibt sich viel in der Szene rum und nimmt den einen oder anderen Gastauftritt an. Zudem läuft die Vorbereitung zu Probot seinem Metalprojekt auf Hochtouren.

Zur Musik und meiner Meinung dazu:
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Am 21. Oktober 2002 war es dann soweit. Nachdem ich wochenlang die CD der Queens Of The Stone Age gehört habe, freute ich mich auf das neue Foo Fighters Album. Mittlerweile gehört die Band ja zur ersten Garde des Rock und somit war der Trubel in der Presse enorm. Jetzt liegt die CD in meinem Player und ich kann mir endlich eine eigene Meinung bilden. Und ich bin begeistert. Der erste Eindruck ist sehr gut. Endlich besinnen sich die Foo Fighters auf alte Stärken. Der Sound ist erheblich roher und die Weichspüleffekte sind fast ganz verschwunden. Mit dem Debütalbum kann \"One by One\" es getrost aufnehmen!
Der Opener \"All My Life\" beginnt mit dem Herzschlagrhythmus der Gitarren. Die Melodie ist typisch Foo Fighters. Die Breaks sind bewusst eingebaut und treiben um so mehr. Die Musik wirkt so sehr explosiv, da nach spannenden Ruhephasen immer wieder mit aller Wucht die Härte der Rockmusik aus den Boxen bricht. Ein Klassiker wird dieser Song, davon bin ich schon jetzt überzeugt. Für mich eines der besten Stücke des Albums. Nicht umsonst ist dieser Song als erste Single ausgekoppelt worden. Das Video ist übrigens ebenso stark, endlich Rock pur und nicht diese verspielten Verkleidungsorgien, die von der Musik ablenkten. Mit \"Low\" folgt ein Song der meiner Meinung nach stark von der Arbeit bei den Queens beeinflusst ist. Der düstere treibende Sound wird gehalten von hämmernden fast spacigen Gitarrenriffs und einem Trommelfeuerwerk von einem glücklicherweise wieder erstarktem Tayler Hawkins. Endlich zeigt er drogenfrei sein Potential am Schlagzeug!

\"Have It All\" ist Song 3 der Scheibe. Dieser Song ist Foo Fighters pur. Dieser Song enthält alles was diese Band auszeichnet, der Sound ist unverwechselbar. Dies liegt viel am Gesang von Grohl und seinen Kollegen, die wie schon auf dn alten Platten ihn im Refrain tatkräftig unterstützen. Etwas ruhiger als die ersten Songs eignet sich dieser Titel perfekt zum Mitgrölen auf Konzerten. Auffällig ist die sägende Gitarre die den Song beherrscht.
Frisch, fröhlich, frei kommt \"Times Like These\" daher. Die Spielfreude ist zurück, man hört den Jungs die Lust an der Musik an. Die Melodie steigert sich sanft und gipfelt in einer Schreieinlage des Frontmanns.

Die fast melancholische Stimmung setzt sich in \"Disenchanted Lullaby\" fort. Eine verträumte Einleitung schleppt den Song an, man beginnt zu träumen und verfällt fast in Lethargie, bis man rechtzeitig durch den Einsatz von Rockgitarre und Schlagzeug geweckt wird. Kaum ist man wach fällt die Spannung wieder ab. Dieses Wechselspiel von Laut und Leise sind wir ja schon von den alten Platten gewohnt - typisch Foo Fighters.

Mit \"Tired Of You\" kommt eine Ballade daher die allein von Gesang und Gitarre lebt. Zu Halbzeit der CD zeigt sich hier der ruhigen Pol der CD. Die Band zeigt ihr Können auch im seichten Fahrwasser. Selten hab ich schönere verträumtere Songs auf einem Rockalbum gehört und akzeptiert. Diese Seite gehört zu den Foo Fighters und sollte keineswegs fehlen!

Mit \"Halo\" als Song Nummer 7 bietet die Band einen Song, der auch auf eine der älteren Scheiben gepasst hätte. Das \"Halo\" im Refrain kommt fast flehend daher. Die Strophen dagegen fließen dagegen eher sacht dahin. Ein passendes Stück, welches die Platte abrundet, jedoch nicht herausragt. \"Lonely As You\" und \"Overdrive\", die beiden folgenden Songs ähneln sich stark, obwohl der zweite etwas schwächelt. \"Lonely As You\" kommt ruhig daher, bestimmend ist der Gesang und die mehrstimmigen Refrains. Gegen Ende bricht die harte Seite auf und der Titel gewinnt erheblich an Fahrt. \"Overdrive\" dagegen bleibt über die gesamte Dauer spaßig, wieder helfen die Bandkollegen im Refrain aus, was live sicherlich das Publikum zum Mitsingen animiert. Im Text verrät uns Grohl auch ein wenig von sich selbst. Wen es interessiert, der sollte gut hinhören! \"Burn Away\" schleppt sich dann durch die Box. Für meinen Geschmack zu langsam und zu unspektakulär. Das hätten sie besser hinbekommen können.. oder ?

Mit \"Come Back\" klingt die CD aus. Dieses, mit acht Minuten längste Stück der CD, rundet das Album perfekt ab und entschädigt für manch schwächere Stelle des Albums. Episch, groß dieser Song. Wieder klingen die Helden von Queens Of The Stone Age oder Kyuss durch. Aber dies ist nicht nur kopiert sondern perfekt mit dem Sound der Band gemischt und perfektioniert. Die Band versteht sich auf Gitarrenriffs und rauhe Melodien. Acht Minuten sind fast zu lang, da die Gefahr besteht, dass man sich verzettelt, jedoch kriegt Grohl die Kurve gelungen. Der Song ist Stonerrock pur und Nirvana stirbt ein weiteres Mal. Gut gemacht Jungs .. weiter so!!

Fazit:
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Mit \"One By One\" liefern die Foo Fighters wieder ein gelungenes Werk ab. Glücklicherweise keine Fortsetzung der letzten Alben, da diese zu smart daherkamen! Der Rock erlebt eine Wiederbelebung. Dies ist sicherlich Produkt der vielen Arbeit des Frontmanns, sicher aber auch der erstarkten Band. Die Querelen und Drogenexzesse sind überstanden und die Musik steht wieder im Vordergrund. Das ist deutlich zu hören. Die Band entwickelt sich weiter und behauptet ihren Platz in der ersten Liga des Rocks. Ein gutes Album mit einigen schwachen Stellen und vielen Highlights. Nicht die volle Punktzahl, da nicht ganz so gut wie das Debüt.


Tracklisting:
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1. All My Life
2. Low
3. Have It All
4. Times Like These
5. Disenchanted Lullaby
6. Tired Of You
7. Halo
8. Lonely As You
9. Overdrive
10. Burn Away
11. Come Back

Discographie:
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One By One (2002)
There Is Nothing Left To Lose (1999)
The Colour And The Shape(1997)
Foo Fighters (1995)

Fakten:
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Label: Roswell / RCA / BMG
VÖ: 21.10.2002
Spielzeit: 54:58 min
Surftipps:
http://www.foofighters.com
http://www.foofighte rs.de
http://www.foofighters-online.de

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