Ong-bak (DVD) Testbericht

D
Ong-bak-dvd-actionfilm
ab 2,96
Auf yopi.de gelistet seit 11/2010

5 Sterne
(4)
4 Sterne
(3)
3 Sterne
(1)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von innocence667

Ein für jeden Kampfsportler absolut sehenswerter Film, dieses Muay-Thai ist nicht von dieser We

Pro:

Die Kämpfe

Kontra:

Die "Handlung"

Empfehlung:

Ja

Heute möchte ich euch mal von einem Film erzälen, der wohl nur etwas für die Kampfsportler unter euch ist, es ist Ong Bak, der die thailändische Antwort auf sämtliche Martial Arts Giganten bietet, die die Filmindustrie jemals hervorgebracht hat, nämlich Tony Jaa. Ich will gar nicht anfangen, ihn mit Van-Damme oder Jackie Chan zu vergleichen, ich vergleiche ihn mal gleich mit Bruce Lee, man könnte sagen, der Bruce Lee unseres Jahrtausends.


I. Die Story

Die Geschichte des Films ist schnell erzählt, da sie nicht besonders einfallsreich ist, es gibt ein kleines Dorf irgendwo in Thailand, in dem ein Dorfjunge namens Ting von einem alten Mönch, der von einem Grossmeister ausgebildet wurde, die hohe Schule des Muay-Thai lernt. Das Dorf hat eine alte und wertvolle Buddhastatue, deren Kopf gestohlen wird von einem Mitglied der Bankok-Mafia, um deren Chef zu befriedigen, einem Antiquitätenfanatiker, der als eine Art Superschurke gelten soll, im Rollstuhl mit Kehlkopfmikrophon, ohne Gewissen und ohne Rücksicht auf menschliches Leben.
Ting wird also nach Bankok geschickt zu einem Sohn eines Mannes aus dem Dorf namens Hung-Läh, der ihm helfen soll, den Kopf wiederzubeschaffen. Der hat aber nur Wetten, kleinkriminelle Machenschaften und Geld im Sinn und denkt nicht daran, Ting zu helfen, stattdessen bestielt er ihn und bringt ihn mehr oder weniger zufällig in eine Bar, in der, wie könnte es auch anders sein, illegale Kampfsportveranstaltungen stattfinden. Ting ist seinen Gegnern mehr als überlegen und er wird ziemlich bald von den Mafiabossen der Stadt manipuliert, damit er gegen ihre Männer kämpft unter dem Druckmittel des in deren Hand befindlichen Buddhakopfes.
So weit, so gut, Ting macht sie alle nieder, es folgen halsbrecherische Verfolgungsjagden und ein ungeheuerliches Finale in einer Art altem Bergwerk, in dem Ting eine unglaubliche Anzahl von Gegnern wegfegt und schließlich den besten Mann des Mannes mit dem Kehlkopfmikrophones besiegt. Schließlich wird sogar noch der abtrünnige Hung-Läh zum Retter des Buddhakopfes indem er sich todesmutig zwischen Buddhakopf und den Hammer des Kehlkopfmannes wirft und so einen Märtyrertod stirbt. Der Buddhakopf findet so seinen Weg zurück in das kleine Dorf, das ihn auch dringend braucht, da es unter einer anhaltenden Dürre zu leiden hat.


II. Die schauspielerischen Leistungen

Zu den schauspielerischen Leistungen kann man nur sagen: sie sind eigentlich kaum vorhanden, Ting selbst ist ein zurückhaltender junger Mann, der sich verbal fast nie zu Wort meldet. Die anderen Schauspieler sind nach westlichen Maßstäben bestenfalls Karikaturen von Rollen, die Mafiabosse sind übertrieben dargestellt, kompromisslos böse, ohne jegliche Persönlichkeit, das Dorf ist mittelalterlich, die Mönche sind scheinbar weise, der abtrünnige Hung-Läh stellt in verzerrter Form die zweifelhaften Segnungen der Verstädterung dar, ferner ist sein übertriebenes Auftreten fast schon ein Ärgernis für westliche Augen, er will ständig nur jeden anpumpen und hat nur Geld im Sinn, was er mehr schlecht als recht darstellt, wo man in Jackie Chan Filmen über solche Übertreibungen vielleicht noch ab und an lachen konnte, so kann man hier nur den Kopf schütteln, einfach grauenhaft.


III. Die Umsetzung

Nun aber, was diesen Film ausmacht. Er ist von Anfang an ein perfekt choreographiertes Feuerwerk von Martial Arts Darbietungen. Tony Jaa hat eine Körperbeherrschung, die einen, vor allem als Kamfsportler, atemlos macht, er wirbelt mühelos in Salti umher, er dreht Piruetten und zeigt Techniken, von denen man bisher vielleicht gar nicht annahm, dass sie möglich sind.Ferner zeigt Ting Stuntszenen, die durchaus aus der Feder eines Jackie Chan stammen könnten, springt er mal durch einen nicht einmal 1m hohen Reifen oder kämpft ungeheuerlicherweise mit brennenden Füssen. Der Film enthält eine sehr grosse Portion von Kampfszenen, ich würde sagen, dass mehr als ein Drittel des Filmes Kampf oder Verfolgungsjagd ist. Kennt man Muay-Thai sonst doch nur als eine todbringende und absolut unästhetische, brutale Kampfsportart, so wird man hier von Tony Jaa eines besseren belehrt, er zeigt in unglaublicher Körperbeherrschung, wie unvergleichlich schön und zugleich absolut gefährlich diese Techniken sein können, hier wird ein Muay Thai gezeigt, dass man im Westen nicht zu Gesicht bekommt, es ist schnell, kraftvoll und doch leichtfüssig und vor allem eines---souverän. Hier bekommt man nicht einen Kampf zu sehen, bei dem die Gegner über 3 Runden damit beschäftigt sind, mit dem Schienbeinen auf die Waden und Schenkel des Gegners einzudreschen und ab und zu das Knie verwendet wird, wie man es oft bei Muay-Thai Kämpfen sieht, hier ist etwas neues geschaffen worden, was vielleicht nicht komplett realitätskongruent, aber herrlich anzuschauen ist. Tony Jaa verbringt hier richtige Wunder, er verbiegt sich in allen erdenklichen Varianten, bringt Sprünge, Knieaktionen ( auch in der Luft und aus dem Stand auf Kopfhöhe ), wunderschöne Tritte ( vor allem aus der Drehung und Doppeldrehung ), die keine Wünsche mehr offen lassen, man sieht eine Mischung aus Zirkusartist, Thaiboxer und Stuntman vor sich, und obwohl man sieht, dass fast keine Special-Effekts verwendet wurden, will man es an manchen Stellen doch fast selbst nicht glauben, dieser Kerl ist ein Zauberer. So ist es vielleicht auch nicht so schlimm, dass ihm die Gegner hoffnungslos unterlegen sind und man von ihnen nicht so viele schöne Techniken zu Gesicht bekommt, Tony Jaa macht das ohne Probleme wieder wett.


IV. Mein Fazit

Dieser Film ist für alle Fans der Martial Arts etwas ganz besonderes, ein Meilenstein, der zwar Appetit auf mehr macht, der aber wohl schwer zu toppen sein wird, was die Kämpfe angeht. Die Story verzeiht man gerne den Thailändern, deren Filmverständnis unserem noch nicht unbedingt ähnlich ist ( man bewegt sich eben durch eine andere Filmkultur ) um den Preis dieser atemberaubenden Bilder und Stunts, dieser Film ist ein Spaß-Film, den man auch als solchen anschauen sollte, mit anderen Ansprüchen ist er einfach nur schrecklich. Thailand zeigt eindrucksvoll, dass Muay-Thai nicht tot ist und nicht alle guten Martial-Arts Streifen aus Honkong kommen und schon gar nicht aus Hollywood.

11 Bewertungen, 4 Kommentare

  • jockel2001

    13.06.2006, 12:43 Uhr von jockel2001
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klasse Bericht :)) Jo

  • sigrid9979

    08.06.2006, 10:23 Uhr von sigrid9979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Der Bericht ist Spitze

  • SuicideToday

    08.06.2006, 09:27 Uhr von SuicideToday
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh und lg

  • bodspy

    08.06.2006, 01:44 Uhr von bodspy
    Bewertung: sehr hilfreich

    * * * SEHR HILFREICH * * * Liebe Grüße... RenÖ ;o))