Opel Omega Testbericht

Opel-omega
Abbildung beispielhaft
ab 24,75
Auf yopi.de gelistet seit 08/2003
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Summe aller Bewertungen
  • Fahreigenschaften:  sehr gut
  • Fahrkomfort:  sehr gut
  • Qualität & Verarbeitung:  gut
  • Ausstattung:  durchschnittlich
  • Platzangebot:  sehr großzügig
  • Zuverlässigkeit:  gut
  • Anschaffungskosten:  sehr gering
  • Haltungskosten:  gering

Erfahrungsbericht von topok

Alte Wunden...

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  • Fahreigenschaften:  gut
  • Fahrkomfort:  sehr gut
  • Platzangebot:  sehr großzügig
  • Zuverlässigkeit:  schlecht
  • Besitzen Sie das Produkt?:  ja
  • Dauer des Besitzes & der Nutzung:  länger als 1 Jahr

Pro:

-gutes Platzangebot -gefälliges Platzangebot -guter Verbrauch

Kontra:

-Rost!! -reparaturanfällig

Empfehlung:

Nein

Hallo lieber Leser,

nachdem ich schon einige Testberichte gelesen habe, möchte ich jetzt auch mal einen schreiben.
Nun erstmal zum Testobjekt: Ein Opel Omega Caravan 2,5 Turbodiesel. Der Wagen wurde im März 1996 zugelassen und gehört mir seit fast 18 Monaten. Die Laufleistung beträgt 187.000 km.
Zur Ausstattung: Automatik, manuelle Klimaanlage, Anhängerkupplung.
Zur Optik: Der Wagen ist dunkelblau und in meinen Augen auch recht wohlgefällig. Gestreckte Linie mit gut verteilten Rundungen.
Das setzt sich auch im Innenraum fort: Der Fahrerplatz sehr ergonomisch, man findet alle Hebel sofort. Schön fand ich den nicht-linearen Tacho und die Verstellung der Intervallschaltung (hatte ich vorher in noch keinem Auto) für den Scheibenwischer. Auch das Design des Cockpits finde ich sehr ansprechend - schöner als nach dem Facelift. Das Platzangebot ist auch sonst top - sogar fünf Personen mit Gepäck für eine Woche reisen nicht wie in einer Sardinenbüchse. Einziger Wermutstropfen war das originale Opel-Radio - es war Glückssache mal einen Sender zu bekommen, dafür war das Cassettendeck ordentlich. Außerdem sind die Materialein nicht sonderlich hochwertig und es knarzt auch ab und an leicht im Gebälk.Persönlich hatte ich auch leichte Probleme mit den Sitzen - vernunftbegabte Zeitgenossen mögen mir jetzt sagen, daß man auf Touren von sechs Stunden mehr als eine Pause machen sollte - das geht aber bei anderen Herstellern besser.
So, nun ein Wort zur Technik, hier muß ich schonmal vorwarnen, das wird nicht allzu positiv. Erstmal zu den Basics: Unter der Haube werkelt ein 2,5 Liter Turbodiesel aus dem Hause BMW, der bei dem Auto die Kraft an einen Viergangautomaten abgibt.
Das BMW-Aggregat hat mich durchaus begeistert: Man ist auf der Autobahn recht flott unterwegs, vor allem zwischen 130 und 160 geht es nochmal gut zur Sache. Bei 140 dreht der Motor dabei knapp unter 3.000 Touren - so lieb ich es, da ist Ruhe im Schiff. Anders beim Beschleunigen: Da gibt es dann einen kernigen Sound (bei guten Autos braucht man dafür kein neues Endrohr :-)) - ein durchaus angnehmes Rauschen, bin begeistert. Über die Automatik läßt sich eigentlich auch gutes Berichten: Schaltet spontan, aber nicht unruhig, fährt schön drehzahlarm. Damit kann ich aber gleich zu den negativen Seiten überleiten: Beim Einlegen des Rückwärtsganges vergehen vier Sekunden bis zum Kraftschluß, beim Vorwärtsgang klappts sofort - das dürfte nicht das beste Zeichen sein.
Kurzes Fazit: Kein agiles Auto, aber ich war durchaus begeistert. Gut zum gemütlichen reisen.
Ansonsten zu den Mängeln: Ich hab den Wagen 45.000 km gefahren, das in fast 18 Monaten. Ich zähle mal auf, was so passiert ist: Motoraufhängung gebrochen und Flachriemenspannvorrichtung defekt (ich wüßte gerne, was davon zuerst kaputt war - letztere übrigens wohl sowas ähnliches wie ein Verschleißteil...). Der Spaß hat 700 Euro in einer freien Werkstatt gekostet. 5000 km später ist der Flachriemen nochmal gerissen (obwohl es ein neuer war...) - das bedeutet Abschleppen (!?) und vier Stunden Aufenthalt in einer Opel-Werkstatt in der Nähe von Bayreuth bis man das Ersatzteil vom BMW-Höker besorgt hatte. Auf der A9 ist dann noch ein Kühlwasserschlauch eingerissen - der lag aber über dem Getriebe (!?), sodaß auch hier Abschleppen anstand (vielen Dank nochmal an den ADAC...).
Bis zum Schluß hatte der Wagen übrigens noch eine Macke: Bei ungefähr 20 Litern im Tank konnte es sein, daß einem irgendein Sensor den Wagen stillgelegt hat - 5 Liter draukippen, dann fuhr er wieder. Ein Freund von mir hatte das gleiche Problem mit seinem Omega TD Bj. 99 (der kennt auch den Posten \"Flachriemenspannvorrichtung\" auf der Werkstattrechnung).
Der größte Hammer kam aber kürzlich,als der TÜV drohte: Neben Rost an den Türen ist der linke Schweller weggegammelt - das kann doch nicht sein bei einem acht Jahre alten Auto!!!! Ich bin da echt brastig, die Reparaturkosten waren so hoch,daß ich gestern ein anderes Auto geholt hab - wieder einen Audi, vorher hatte ich immer Audis und da ist Rost ja selbst bei doppelt so alten Modellen kein Thema.
Noch ein kurzes Wort zum Thema Verbrauch: Der lag, allerdings bei ruhiger Fahrweise, zwischen 7,2 und 9,0 Litern. Fand ich schon gut für ein Auto der Gewichtsklasse. Als extrem gilt ein Umzug, den ich mit einem Kutschenanhänger gefahren hab (insider wissen, was das bedeutet...) - da hat er sich in den Bergen 12 Liter durch die Düsen geholfen...
So, ein letztes Wort: Ein an sich tolles Auto, daß durch Mängel beim Rostschutz und die schlechte technische Integration der Maschine versaut wird. Der Wertverlust, den ich hatte war exorbitant - bei mir kommt kein Opel mehr in die Hütte!!!

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