OpenOffice.org 1.0 Testbericht

Openoffice-org-1-0
ab 7,09
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
5 Sterne
(4)
4 Sterne
(4)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)
Summe aller Bewertungen
  • Benutzerfreundlichkeit:  sehr gut
  • Updatemöglichkeit:  gut

Erfahrungsbericht von PaulTiede

Office mal anders

4
  • Benutzerfreundlichkeit:  sehr gut
  • Updatemöglichkeit:  gut

Pro:

kostenlos, stabil

Kontra:

Nur für einen Benutzer ausgerichtet

Empfehlung:

Ja

Irgendwann mal kommt die Zeit, da möchte man einen ansprechenden Brief schreiben, eine Bewerbung vielleicht? Seine monatlichen Einnahmen bzw. Ausgaben in Form einer Tabelle erstellen und berechnen lassen oder aber eine Präsentation für Arbeit oder Schule entwerfen. Doch womit?
Wie ein Geistesblitz fällt einem das Microsofts Office Paket ein. Schließlich benutzt es ja fast jeder und fast überall und einiger maßen leicht zu bedienen ist es ja auch. Spätestens dann, wenn man die Preise sieht, fragt man sich worauf man demnächst verzichten möchte, aufs Essen vielleicht?
Warum jedoch Geld aus dem Fenster werfen, wenn es kostengünstiger geht? Mit OpenOffice z.B.


Installation

Nachdem man sich das OpenOffice Paket von http://www.openoffice.org/ (Englische Version) bzw. http://de.openoffice.org/ (Deutsche Version) heruntergeladen hat steht dem Installationsvorgang eigentlich nichts im Wege.
Wer eine 100%ige Funktionalität gewährleisten möchte, sollte noch vorher Suns Java 2 Plattform, ab der Version 1.4.1_02, installieren. Zu finden ist Java unter http://java.sun.com/j2se/. Allerdings wird Java nur hauptsächlich im Datenbankbereich verwendet, für das eigentliche Arbeiten mit OpenOffice wird es nicht benötigt.
Beim Installationsvorgang kann man dann zwischen keiner Java Unterstützung und zwischen einer der installierten Java Versionen wählen.

Ansonsten verläuft der Installationsvorgang wie bei jeder anderen Windows Anwendung.

Nach dem Installieren findet man im Infobereich ein Icon für die Schnellstartfunktion, über diesen kann man ein leeres Dokument erstellen, und ein OpenOffice Menüpunkt im Startmenü.

Leider wird die Installation nur für den angemeldeten Benutzer durchgeführt. Wenn mehrere bzw. alle Benutzer das Office Paket nutzen sollen, so muss es entweder für jeden einzeln installiert oder aber die gemachten Änderungen (Verknüpfungen, Startmenüeinträge, …) müssen per Hand nachträglich für jeden Benutzer gemacht werden.


Die Technik dahinter

Nachdem Sun die Firma Star Division, verantwortlich für StarOffice, aufgekauft wurde die Entwicklung dieser eingestellt und als ein OpenSource Projekt unter dem Namen OpenOffice ins Leben berufen.
Somit basiert das heutige OpenOffice auf dem Wissen der StarOffice Version 5.x.
Die neuen StarOffice Versionen, ab der Version 6, basieren wiederum auf der Weiterentwicklung von OpenOffice und sind nur durch Kleinigkeiten erweitert (z.B. Handbuch, deutsche Rechtschreibprüfung).


Was ist Java

Java ist eine von Sun eigens entwickelte Programmiersprache, die im Aufbau der Programmiersprache C++ sehr ähnlich, aber nicht so leistungsstark ist. In Java entwickelte Anwendungen ist Plattform unabhängig, d.h. ein für Windows entwickeltes Programm ist auch unter Linux lauffähig. Leider gibt es dabei zwei Hacken. Erstens muss man beim Programmieren auf die spezifischen Eigenarten der Betriebssysteme achten und zweitens wird auf jedem PC, auf dem ein Java Programm laufen soll, die Java Plattform vorausgesetzt.
Die Java Plattform stellt einen virtuellen PC im eigentlichen PC her. Durch diese Arbeitsweise sind Javaprogramme deutlich langsamer in der Verarbeitung als nur für ein Betriebssystem erstellte/lauffähige Programme.

Ein Nutzen von Java beim täglichen Umgang mit OpenOffice konnte ich bis heute nicht feststellen. Briefe schreiben, Tabellen und Präsentationen erstellen kann man auch ohne Java. Somit ist die Installation eigentlich nicht notwendig aber von der Installationsroutine als solches vorgegaukelt. Ein Werbegag von Sun?


Bedienung / Benutzerfreundlichkeit

Das Aussehen/der Aufbau der einzelnen Programmmodule ist sehr an Microsofts Office Paket angelehnt, bietet jedoch einige Eigenarten bei der Darstellung. Einige Funktionen finden sich bei OpenOffice in anderen Menüpunkten als bei Micorsoft Office (z.B. die Kopf- bzw. Fußzeile).
Wer jedoch mit Microsofts Office Programmen klar kommt, der wird keine Schwierigkeiten beim Arbeiten mit OpenOffice haben.

Die Menüs sind so ähnlich wie beim Microsofts Office Paket aufgebaut, bieten jedoch nicht die gleiche Fülle an verschiedenen Funktionen. Man könnte sagen, dass OpenOffice nicht so Funktionsüberladen wie sein Vorbild ist, die gängigsten/für das Arbeiten wichtigsten sind jedoch vorhanden. Selbst die Tastaturbelegung ist an das Vorbild angelehnt.

Die einzelnen Programmmodule sind gleich aufgebaut, somit ist ein Umlernen nicht notwendig.

Bei tiefer gehenden Fragen steht dem Benutzer ein Hilfesystem zur Verfügung, welches keine Wünsche offen läst. Hier wird dem Benutzer in einzelnen Arbeitsschritten erklärt wie er/sie zum Ziel kommt.


Funktionsumfang

Das OpenOffice Paket setzt sich aus:
- einer Textverarbeitung,
- einer Tabellenkalkulation,
- einem Präsentationsprogramm,
- einem HTML-Editor und
- einem Zeichenprogramm

Neben den StarOffice Dokumenten können auch Microsofts Office Dokumente (bis einschl. Office 2003) importiert und weiterbearbeitet werden. Bei der Darstellung dieser sind keine Abstriche bemerkbar.

Funktionen wie Bilder oder Tabellen einfügen fehlen genauso wenig wie Textformatierungen (Fettschrift, Kursiv, Textausrichtung, Schriftart und –größe, …). Ja selbst vor Seriendruck macht OpenOffice kein halt.
Über den eingebauten Formel-Editor lassen sich auch komplizierte mathematische Formeln erstellen und in das Dokument einfügen.

Die vorgestellten Funktionen stellen nur ein Teil dessen, was das Office Paket leistet und beziehen sich auf jedes der Programmmodule.

Die im Lieferumfang vorhandene Rechtschreibprüfung ist lediglich auf Englisch beschränkt. Wer die Rechtschreibprüfung für weitere Sprachen machen möchte, der muss sie nachinstallieren. Eine Internetverbindung ist dazu notwendig, da die Sprachpakete sich nicht im Lieferumfang befinden.
Wahlweise kann man sich auch vorher aus dem Internet herunterladen (weiteres dazu im Downloadbereich der deutschen Internetpräsenz von OpenOffice unter Rechtschreibung).
Weitere Dokumentvorlagen lassen sich ebenfalls dort finden, da die Auswahl an vorinstallierten Vorlagen sehr bescheiden ist.

Bei dem Zeichenprogramm handelt es sich um ein Vektorzeichenprogramm wie CorelDraw, Adobe Illustrator oder Macromedia Freehand.
Vom Funktionsumfang her ist es jedoch eichten Vektorzeichenprogrammen unterlegen und bietet eher die gleichen Zeichenmöglichkeiten wie die Zeichenfunktion/WordArt des Microsofts Office Paketes.


Systemvoraussetzungen

Microsoft Windows
- Pentium-kompatibler PC oder besser
- Microsoft Windows 98, ME, NT, 2000 und XP
- 64 MB RAM (128 MB empfohlen)
- 250 MB Festplattenspeicher
- Minimale Auflösung 800x600, 256 Farben

Linux
- Pentium-kompatibler PC oder besser
- Linux Kernel ab 2.2.13, glibc2 ab 2.2.0
- 64 MB RAM (128 MB empfohlen)
- 300 MB Festplattenspeicher
- X-Server mit minimaler Auflösung 800x600, 256 Farben
- KDE oder Gnome empfohlen

Sun Solaris
- Solaris 8 oder 9 Operating Environment
- ab 128 MByte RAM
- 300 MByte Festplattenspeicher
- X-Server mit minimaler Auflösung 800x600, 256 Farben
- Gnome, Open Windows oder CDE empfohlen

Mac OS X X11
- Mac OS X ab 10.2.x
- 128 MB RAM (256 MB empfohlen)
- 280 MB Festplattenplatz
- Apple\'s X11 oder XDarwin 4.3.0 (im Installationspaket enthalten)


Fazit

OpenOffice stellt ein sehr gutes Officepaket und eine echte Alternative zu Microsofts Office dar.
Zwar ist es nicht so Funktionsüberladen wie Microsofts Office Paket, ob das gut oder schlecht ist, mag jeder für sich selbst beantworten, bietet jedoch alle Funktionen, die für den täglichen Office-Bedarf, vollkommen ausreichen.
Briefe, Tabellen und Präsentationen lassen sich genauso kinderleicht erstellen und in die passende Form (Layout) bringen.

Preislich ist dieses Office Paket unschlagbar und nicht nur für Windows verfügbar.

Wer in nächster Zeit plant ein neues Office Paket sich anzuschaffen oder einfach genug vom Microsoft Office hat, der solle das OpenOffice bzw. das nicht ganz kostenlose StarOffice in betracht ziehen.

Eine Empfehlung ist es alle Male wert.

20 Bewertungen