OpenOffice.org 1.0 Testbericht

Openoffice-org-1-0
ab 7,09
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Summe aller Bewertungen
  • Benutzerfreundlichkeit:  sehr gut
  • Updatemöglichkeit:  gut

Erfahrungsbericht von Diescher

Die clevere Alternative

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Vor einiger Zeit hat Winword bei mir den Geist aufgegeben. Keine Ahnung,
warum. Das ist aber auch nicht tragisch, weil kurz vorher die c´t
(Zeitschrift für Computer und Technik), die mein Freund regelmäßig liest,
ein umfassendes Softwarepaket mitgeliefert hat. Unter anderem eben
OpenOffice 1.0. Ich hab gerade nochmal nachgesehen: Es war das Heft 12
diesen Jahres.


VORGEPLÄNKEL

OpenOffice ist die OpenSource-Ausgabe von StarOffice, das meines Wissens
derzeit in der Version 6.0 für ca. 70 EUR vermarktet wird, dafür aber eine
Datenbank sowie ein bißchen mehr Support enthält. OpenOffice hingegen ist
völlig frei erhältlich und wird sowohl Privatpersonen als auch Firmen angeboten.

Das Office-Paket setzt sich zusammen aus den Anwendungen Textverarbeitung,
Tabellenkalkulation und Präsentation sowie ein paar weiteren kleinen
Programmen, z.B. einem einfachen Bildbearbeitungsprogramm.
Die Fenster öffnen sich nicht innerhalb einer eigenen Oberfläche (wie dem
\"StarDesktop\" bei Version 5.2), sondern dierekt auf dem Windows- bzw.
Linux-Desktop. Wenn man OpenOffice neu startet, dauert es ein kleines
Weilchen, bis die Anwendung erscheint, je nachdem, wie leistungsfähig euer
Rechner ist. Ist aber erst einmal ein Fenster geöffnet, öffnen sich auf
Abruf alle anderen Bestandteile fast unmittelbar.

OpenOffice ist mit Import/Export-Filtern ausgestattet, die vor allem für
Word, Exel und Power-Point sehr gut funktionieren. Das heißt, man kann
sowohl entsprechende Dateien mit OpenOffice öffnen und auch mit dem
jeweiligen Anhängsel abspeichern, damit die Dateien auf anderen Rechnern
gelesen werden können. Das betrifft vor allem die Kompatibiltät mit
Windows-Produkten, die sich selbst oftmals strikt weigern, systemfremde
Datein zu lesen. Rein optisch sind die Anwendungen stark den MSOffice-Produkten
angelehnt, was den Umstieg nicht allzuschwer werden läßt.

Erhältlich ist das Programm für lau, wenn man entweder Heft 12 der c´t hat
oder auch als download unter www.openoffice.org. Da ist es nicht zu
übersehen, denn das Logo mit den 2 Schwingen ist direkt auf der ersten
Seite. Der Download-Hinweis befindet sich genau darunter. Man muss sich nur
die richtige Sprache und das Betriebssystem heraussuchen und schon kann das
Herunterladen beginnen. Mit einen ISDN-Anschluss und einer Downloadrate von
7,4 kB pro Sekunde dauert es ca. 2 Stunden, bis alles (die Installationsdatei, das Installationshandbuch und ein deutsches Wörterbuch) auf dem Rechner ist. Mit DSL, das uns die ARCORs leider immer noch nicht gegeben haben, dürfte das Ganze wohl um einiges schneller gehen. Bei der neuen Version SuSe 8.0 ist es ebenfalls dabei.



DIE TEXTVERARBEITUNG

Die Textverarbeitung trägt den schönen Namen „OpenOffice.orgWriter“. Wenn
man dieses Programm öffnet, fühlt man sich als alter Winword-Nutzer sofort heimisch. Die Menüleisten und die Buttons sind gleich bzw. ähnlich. Auf jeden Fall ist zu erkennen, was gemeint ist und außerdem kann man die Buttons den eigenen Bedürfnissen anpassen.

Sämtliche gängigen Schrifttypen findet man wieder- der TrueType-Unterstützung sei Dank. Ebenso sämtliche Funktionen wie Überschriften, Aufzählungen, Anmerkungen, Fußnoten, Kopfzeilen, Tabellen, Silbetrennung, Autokorrektur, Dateivorlagen und so
weiter. Alles aufzuzählen und detaiiliert zu besprechen würde den Rahmen sprengen und ich gehe davon aus, dass jeder Leser Erfahrungen mit dem ein oder anderen Schreibprogramm gemacht hat, so dass er eine ungefähre Vorstellung von dem hat, worüber ich schreibe. Nur soviel: Der Umgang mit Absatzvorlagen geht dank des \"Stylisten\" wesentlich einfacher von der Hand als unter Word.

So erklär ich hier mal den ein oder anderen Unterschied zu Winword, die mir in den letzten Monaten, in denen ich dieses Textverarbeitungsprogramm nun nutze, aufgefallen sind – also keine Garantie auf Vollständigkeit. Wer mir noch mehr Tips geben kann, den bitte ich um einen Kommentar oder einen Eintrag ins Gästebuch. Danke.

Die RECHTSCHREIBPRÜFUNG ist nicht mitinstalliert. Das hat meines Wissens lizenzrechtliche Gründe. Man muss also etwas mehr aufpassen oder sich die entsprechenden Programme zulegen (dann wohl kostenpflichtig). Aber jeder gebildete Schreiber sollte über ein gesundes Maß an Rechtsschreibkenntnissen verfügen, um nicht auf dieses Hilfsprogramm angewiesen zu sein. Übrigens hat mir bei meinen größeren Arbeiten während des Studiums immer geholfen, den Teax von hinten nach vorn zu lesen. Die Fehler sind auffälliger, wenn man die Worte nicht im Zusammenhang mit anderen liest.

Wie bei StarOffice werden manche Wörter vollständig angeboten, sobald man nur die ersten Buchstaben getippt hat. Dann genügt, wie beim Datum in Word zum Beispiel, ein Klick auf die Enter-Taste und man erspart sich das weiterschreiben. Ist das Wort falsch oder stimmt die Grammatik nicht, kann man einfach weiterschreiben. Wen das nervt, kann die Funktion jederzeit ausschalten. Ich find es immer ganz hilfreich, wenn es sich um lange Worte handelt, die in einem zu schreibenden Text mehrfach auftreten werden.

Das Einfügen von SONDERZEICHEN ist beim ersten Mal recht einfach. Wie gewohnt auswählen und schon ist es da. Anders, wenn man das gleiche Zeichen noch einmal nutzen möchte. Bei Winword genügt es, wenn man erneut auf „Einfügen“ klickt. Im Schreibprogramm von OpenOffice muss man zunächst das Symbol erneut anklicken und dann auf „ok“. Wenigstens bleibt die Markierung bei dem jeweiligen Zeichen, so dass man sich die Suche erspart.

Beim SPEICHERN wird zunächst das Speichern im OpenOffice-Format angeboten, gekennzeichnet durch die Endung .sxw Wer die Dokumente auch auf anderen PC mit Winword nutzen will bzw. irgendetwas an jemanden schickt, der OpenOffice nicht installiert hat, sollte darauf achten, dass er den Text als Winworddokumet (für alle Systeme ab WinWord 6.0 möglich) speichert. Wie oben erwähnt kann zwar OpenOfficeWriter Winword-Dateien lesen, aber anders herum geht es nicht.
Beim Zwischenspeichern wird einmal angezeigt, dass beim Speichern in anderen
Formaten Informationsverluste auftreten können. Bei späteren Zwischenspeicherungen kommt der Hinweis nicht mehr. Bislang sind bei mir noch keine Verluste aufgetreten.

Die ZOOM-Funktion, also die Möglichkeit, sich die geschriebene Seite mal als ganzes anzusehen ist ebenfalls etwas versteckt unter dem Menüpunkt „Datei“ zu finden. Um wieder in den normalen Modus zurückzugelangen, kann man nicht einfach auf „Beenden“ klicken, sondern muss zurück zum Menü.


Nach ein wenig Eingewöhnung fand ich alle wichtigen Funktionen wieder, die
ich auch bei WinWord genutzt habe. Inzwischen hab ich mir auch gemerkt wo
sie stehen. Ich habe und hatte keine Probleme, mich mit dem Programm zurecht
zu finden.



DIE TABELLENKALKULATION

Auch die Tabellenkalkulation (so genannte OpenOfficeCalc) erinnert stark an EXEL und ähnliche Programme. Wer Erfahrung hat, dem dürfte es nicht schwer fallen, sich hier zurecht zu finden. Auch Diagramme lassen sich hiermit erstellen.

Im Vergleich zu EXEL ist mir noch kein Mangel bzw. größerer Unterschied aufgefallen. Bis auf den Punkt, dass die Funktionsassistenten hier Funktionsautopiloten heißen.



DAS PRÄSENTATIONSPROGRAMM

heißt hier OpenOfficeImpress. Ich muss dazu sagen, dass ich mit Power Point wenig bis gar keine Erfahrung hab. Ich kann hier nur sagen, dass dich seit dem ich OpenOffice auf dem Rechner hab auch PowerPoint-Dateien öffnen kann, wenn ich sie zugeschickt bekomme. Und damit gab es bislang keine Probleme.



UND WAS NOCH?

Im Paket enthalten sind außerdem

OpenOfficeDraw, womit man Vektorgrafiken wie bei CorelDraw erstellen kann

und

OpenOfficeMath als Formeleditor.



MEINE ERFAHRUNG UND EMPFEHLUNG

Hauptsächlich nutze ich das Schreibprogramm. Meine Erfahrungen sind, denke ich, oben ganz gut rausgekommen. Da Winword bei mir nicht mehr will, kam mir das Heft 12/2002 der c´t sehr gelegen.

Ich hab mich gut mit OpenOffice angefreundet und kann mich nicht beschweren.

Die Installation war kinderleicht und ich kann meine alten WinWord – Dateien
weiterhin lesen.

So, und wer vom schißteuren MS-Office auf OpenOffice umgestiegen ist, kann ja auch gleich Windows von der Platte putzen und auf Linux umsteigen....

WinWord vergessende Grüße
Diescher

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