Open Water (DVD) Testbericht

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Open-water-dvd-thriller
ab 5,56
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Erfahrungsbericht von trampastheo

Tragischer als die Handlung an sich!

Pro:

Die letzten 10 Minuten des Films sind teilweise attraktiv-spannend, Bonusmaterial

Kontra:

Grottenschlechte Umsetzung, Darsteller, schlechte Bildqualität der DVD

Empfehlung:

Nein

Zwei Dinge haben mich dazu bewegt vor wenigen Tagen die DVD zum Film Open Water zu kaufen. Zum einen der Inhalt des Films, bei dem es nur um das Element Wasser geht. Ein Element, welches mich schon immer fasziniert hat und vor dem man großen Respekt haben muss. Und zum anderen die Geschichte des Films, die auf wahren Geschehnissen basiert.

Handlung
Susan und Daniel sind ein ziemlich gestresstes Ehepaar. Vor allem durch die Arbeit von Susan mussten die beiden bereits ihren geplanten Urlaub sieben Monate zuvor verschieben. Doch nun ist es endlich soweit: sie können gemeinsam ein paar schöne Tage verbringen. Ihr Urlaub soll mit einem Tauchausflug kombiniert werden. Ein Ausflug, der jedoch für die beiden tragische Konsequenzen haben wird. Durch einen Fehler der Verantwortlichen des Tauchgangs werden die beiden zurückgelassen. Als sie wieder an die Wasseroberfläche kommen, befinden sie sich allein im Ozean. Von jetzt an beginnt für Susan und Daniel der Horror, denn sie werden nicht einmal vermisst – zumindest anfangs nicht. Sie treiben auf dem offenen Meer ohne Proviant und Wasser. Dazu kommt eine große Gefahr auf sie zu: in dieser Gegend leben Haie. Kann das Ehepaar rechtzeitig entdeckt und gerettet werden oder ist das Schicksal der beiden besiegelt?

Filmkritik
Bereits nach den ersten Anfangszenen war mir leider schon klar, dass es sich bei Open Water um einen recht kostengünstig gedrehten Film handeln muss. Von den ersten Bildern erkennt man schon, dass die Kulisse, die Nahaufnahmen, die Kameras selbst, zweiter Qualität sind. Bei einem Film von Paramount oder Universal erkennt man sofort am perfekten Bild, dass es sich um eine professionelle Produktion handelt. Hier bekommt man eher den Eindruck einer halbprofessionellen Aufnahme. Doch auch Filme mit weniger gutem Bild, hatten in der Vergangenheit Erfolg (siehe Blair Witch Projekt, welches übrigens auf dem Cover der DVD erwähnt wird und von TV Today sogar ein Vergleich der beiden Filme angestellt wird). Doch Open Water kann nicht im geringsten Masse die Qualität des Horrorfilms von damals erreichen. Open Water ist schlichtweg eine riesige Enttäuschung – zumindest für mich.

Nach dem enttäuschenden Beginn des Films, wo erst einmal vom jungen Ehepaar die Urlaubsplanungen vollzogen werden, kommt das Hauptmenü: der Tauchausflug auf offener See! Da sich die Geschehnisse der Handlung auch in Wirklichkeit abgespielt haben, will ich nicht so hart sein und es als paradox ansehen, dass die beiden im Wasser von der Schiffscrew vergessen wurden. Würde man aber annehmen, wie es im Film gezeigt wird, dass sie auch ihre Sachen (Taschen, Wäsche) auf dem Boot liegen gelassen hätten, so müsste die Suchaktion nach dem Ehepaar viel früher begonnen haben, als es uns der Film zeigt (erst gegen Ende startet eine Suchaktion). Die Umsetzung des Ganzen ist jedoch das größte Problem des Films überhaupt. Chris Kentis und Laura Lau, die beiden Regisseure des Films, hatten ein so interessantes und originelles Script – konnten es jedoch nicht gut umsetzen. Im Gegenteil sogar: in den ersten 20 Minuten des 77 Minuten langen Films (!) wird man eigentlich sauer sein, weshalb man sich überhaupt die DVD gekauft hat. Die Handlung bleibt fade, sogar als die ersten Haie dem Ehepaar näher kommen, während auch die darstellerische Darbietung von Blanchard Ryan und Daniel Travis unterdurchschnittlich ist. Einige Unterwasserbilder werden gegen Ende interessant. Lediglich in den letzten Minuten wird der Film etwas attraktiver - spannender, ohne jedoch jemals einen wahren Höhepunkt zu erreichen. Der Gedanke jedoch, dass die Geschichte wahr ist und ihr Ausgang leider auch, lassen einen am Ende dann zumindest noch einmal schnell die ganze Story überdenken. Man hätte so viel mehr aus diesem Szenario machen können! Schade!

DVD
Produktion: Universum Films
Freigegeben: ab 12 Jahren
Laufzeit: ca. 77 Minuten
Bildformat: 1,85:1
Tonformat: Deutsch und Englisch auf Dolby Digital 5.1
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte, Englisch

Die größte Enttäuschung kommt erst einmal mit der Bildqualität der DVD. Diese ist nämlich mehr als schlecht ausgefallen, wie ich bereits zuvor erwähnt habe. Zu den schlechten Bildern aufgrund billiger Kameras, kommen Wackelbilder hinzu und ein zu helles Bild in der Anfangssequenz. Das Rauschen des Meeres klingt zwar im Film gut, was die Tonqualität angeht, aber die musikalischen Hintergründe, vor allem die Musik der Aboriginals Australiens, sind absolut unpassend zu diesem Thriller. Die Extras der DVD fallen recht gut aus:

Im Interview mit Cast und Crew sieht man unter anderem die beiden Protagonisten des Films Blanchard Ryan und Daniel Travis, wie sie von ihrer Rolle schildern und ihrer Zusammenarbeit. Recht ermüdende Sequenz mit mehr Lobtuerei als Fakten und Hintergrundinfos zum Film.

Im Making Of, welches eine Laufzeit von ca. 16 Minuten hat, spricht Regisseur Chris Kentis von den Beweggründen diesen Film abzudrehen, was vor allem seiner Liebe zum Tauchen zu verdanken ist. Hinzu kam, dass er und Laura 1990 eine Geschichte in einer Zeitung lasen, bei der ein Ehepaar im freien Ozean zurückgelassen wurde. Bereits nach 6 Tagen hatte er das Drehbuch fertig (wobei ich auch mit der Qualität dessen daran gezweifelt hätte, dass er länger gebraucht hätte). Die Ton- und Kameraausrüstung wird kurz analysiert (bei der er es in meinen Augen gewaltig hapert). Interessant wird es bei den Infos zu den Dreharbeiten auf offenem Meer nahe der Bahamas, wo in der Nähe von echten Haien gedreht wurde.

In den restlichen Sequenzen gibt es ein einige Drehaufnahmen hinter den Kulissen, sieben nicht verwendete Szenen, drei Filmtrailer zum Film und die Fernsehwerbung für diesen und ein Reportage namens indie essentials, wo einige Filme von Lions Gate unter die Lupe genommen werden. 8 weitere Trailer zu verschiedenen Filmen wie z.B. Godsend mit Robert de Niro, werden ebenfalls auf der DVD angeboten.

Fazit
Zwar bietet die DVD ein recht gutes Bonusmaterial, doch als Film selbst ist Open Water nicht empfehlenswert. Sogar der große Wasserfreund wird sich nicht mit dieser Handlung begeistern können. Fade Handlung, ohne Höhepunkte und mit mittelmäßigen Darstellern. Dazu ein sehr schlechtes Bild! Die 15 Euro, die ich beim Karstadt dafür ausgegeben habe, sind allemal zu viel. Wundern würde es mich nicht, wenn man die DVD bald unter 8 Euro bekommen wird, denn auf diese Art der Unterhaltung kann man zweifellos verzichten!

60 Bewertungen, 2 Kommentare

  • Easylady

    06.07.2005, 23:55 Uhr von Easylady
    Bewertung: sehr hilfreich

    Der Film ist wirklich übel der Bericht aber gut ;)

  • anonym

    21.05.2005, 20:03 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    es ist wirklich eine Kunst zu so einem schlechten Film so einen guten Testbericht zu schreiben *ggg*. Ne, ehrlich, der Testbericht ist supi, kenn den Film auch und bin ganz deiner Meinung!!!