Opera 7.x Testbericht

Opera-7-x
ab 17,40
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Erfahrungsbericht von ViperJP

Browsertest Teil 3: Opera

Pro:

gute Einstellungsmöglichkeiten

Kontra:

kostet 29 Euro, wenn es werbefrei sein soll

Empfehlung:

Ja

Hallo liebe Leserinnen und liebe Leser,

in meinem dritten Teil dieser Reihe geht es um den Opera-Browser aus dem Hause Opera Software. Für diese Reihe habe ich für euch einige Browser ausgetestet und möchte euch nun meine Erfahrungen mitteilen, die ich mit den verschiedenen Browsern gemacht habe.


Einleitung:
Nach dem Netscape-Debakel (Netscape bringt den damals neuesten InternetNavigator heraus, der jedoch ziemlich verbuggt war und immer noch nicht mit den aktuellsten Internet Standards klar kam) wurde der kleine Browser bekannt. Damals lief er unter dem Begriff „kleinster Browser der Welt“, da er mit seinen vielen Funktionen locker auf eine Diskette passte (das Java-Paket mal nicht mitgerechnet). Heute gehört er zu den, meiner Meinung nach, drei „großen“ Browsern. Die anderen beiden wären zum einen der Internet Explorer, zum anderen Mozilla.

Opera selbst konnte damals einige Sympathien für sich verbuchen. Endlich ein Browser, der es mit dem Internet Explorer aufnehmen konnte und eine echte Alternative darstellte und eine Reihe neuer, nützlicher Funktionen bot. Tabbed-Browsing (Surfen mit mehreren Browserfenstern unter einer Programmoberfläche) zum Beispiel war eine Neuerung, die es bis dato in der Form noch nicht gab (kann mich jedenfalls nicht daran erinnern, dass der Netscape Browser damals schon Tabbed-Browsing unterstützte).

Auch heute noch ist Opera eine Alternative zum Internet Explorer und ist inzwischen in der Version 7.21 vertreten (ich selbst habe glaube ich mit 4.x angefangen).

Außerdem hat Opera ein auffälliges Merkmal:
Er ist der einzige bekanntere Browser, der nicht vollständig Freeware ist. Im Browser selbst werden nämlich Werbebanner von der Größe 468x60 Pixel angezeigt. Dieses Banner verschwindet erst dann, wenn man den Browser registriert – und das kostet ganze 29 Euro. Für diese 29 Euro erhält man dann dazu noch den Opera Premium-Support und sechs Monate kostenlos einen Opera PremiumMail-Account.


Design:
Opera selbst startet am Anfang mit einem schlichten, aber dennoch recht gut aussehendem, Design. Das Erste, was auffällt, ist die Tatsache, dass der Browser nicht, wie so viele andere, in grau, sondern eher weiß gehalten ist. Mit verschiedenen Farbschemen können Sie jedoch auch dies ändern. Egal, ob sie dabei einen eher sandfarbenen Browser bevorzugen, oder ein klassisches weiß/grau – blau.

Leider ist die Anzeige des Browsers in der Standard-Ausführung sehr überladen. Unzählige eher unnötige Leisten und Buttons machen den Einstieg für eher unerfahrenere Anwender schwer und lässt den Browser überfüllt wirken.
Bei mir besteht der Browser inzwischen nur noch zum einen aus der Hauptleiste (Datei, Bearbeiten, Ansicht, etc.), der Navigationsleiste (Vor, Zurück, etc.), der Statusanzeige (Fortschrittsbalken am unteren Ende des Fensters) und der Tab-Leiste (Leiste, in der die verschiedenen Browserfenster angezeigt werden). So entstand bei mir ein recht schlanker Browser.

Die einzelnen Menüpunkte sind recht überfüllt. Besonders der Favoriten-Ordner, der hunderte standardmäßig erstellte Favoriten enthält. Diese kann man zwar natürlich auch löschen, aber am Anfang wird man erstmal erschlagen.
Im Menüpunkt „Ansicht“ lässt sich jedoch recht detailliert einstellen, welche Menüpunkte überhaupt angezeigt werden sollen und wo sie erscheinen sollen (oben oder unten am Browser) – hier bietet Opera individuelle Gestaltungsmöglichkeiten. Man kann den Browser einfach nach seinen Bedürfnissen anpassen.

Opera bietet, wie eigentlich alle modernen Browser (außer dem IE), die Möglichkeit, Skins zu verwenden, die den Browser anders aussehen lassen. So kann jeder den Browser individuell gestalten.

Wegen dem anfangs recht überladenen Erscheinungsbild, was man erst noch minutenlang anpassen muss (bzw. sollte), gibt es einen Punkt Abzug im Design. Ansonsten lässt sich Opera jedoch nichts nehmen, um einen individuellen Browser zu ermöglichen.

9 / 10 Punkte



Funktionalität:
Technisch gesehen pendelt Opera etwas hinter Mozilla hinterher. Große Probleme mit der Ansicht irgendwelcher Seiten habe ich bisher noch nicht gehabt. Aber besonders wenn bei der Gestaltung einer Website auf CSS-Layern oder Ähnliches zurückgegriffen wird, können sich schon einmal die ein oder anderen Fehlerchen bei der Darstellung zeigen. Da kann bisher weder Mozilla noch unser Opera-Browser dem Internet Explorer das Wasser reichen.

Über spezielle Opera-PlugIns, die den Browser in seiner Funktionalität erweitern, weiß ich jetzt leider nichts. Auch ein kurzer Blick auf die Opera-Website lässt nicht darauf schließen, dass es so etwas gibt. Aber da ich bisher auch keine Probleme hatte, mir verschiedene Webseiten mit Opera anzuschauen, gehe ich mal davon aus, dass spezielle PlugIns nicht benötigt werden.
Aber Achtung: Wer noch keine Java-Runtime auf seinem Rechner installiert hat, sollte beim Download von Opera darauf achten, die größere Variante mit Java zu nehmen! Ansonsten hat der Browser keine Java-Funktionalität!

Von Haus aus bringt Opera einen Mail-Clienten mit, den ich aber nie benutzt habe. Von da aus kann ich nun leider nichts Großartiges über dessen Funktion sagen. Ich denke aber schon, dass er seinen Zweck erfüllt.

Die Einstellungen von Opera sind recht ausführlich. In früheren Versionen musste man sich noch durch einen Wust von Einstellungen durchwühlen und auch heute noch sind die Einstellungen sehr umfangreich. Jedoch wirken sie „aufgeräumter“ und „ordentlicher“ als noch in früheren Versionen. So kann frei definiert werden, wie sich der Browser beim Surfen verhalten soll und was er alles anzeigen darf und was nicht.
Wer sich im Einstellungsmenü nicht wohl fühlt, der kann die wichtigsten Einstellungen auch einfach per „Schnelleinstellungen“ (Menüpunkt „Datei“) konfigurieren.

Eine weitere Neuerung in Opera ist die Unterstützung für Mausgesten. Dazu macht man bestimmte Bewegungen mit der Mouse und Opera führt dann einen Befehl aus.
In wie fern das nun sinnvoll ist oder nicht, darüber lässt sich streiten. Ich habe bei mir jedenfalls die Mausgesten deaktiviert, da sie mich eher stören.

Ebenfalls neu in Opera war damals der eingebaute PopUp-Blocker, der heute auch z.B. bei Mozilla zu finden ist. Hier kann eingestellt werden, ob Websites PopUps laden dürfen oder nicht.
Ebenfalls Sinnvoll sind die verschiedenen JavaScript-Einstellungen, mit der man JavaScripts konfigurieren kann (z.B. ob der Rechtsklick auf Webseiten deaktiviert werden kann oder nicht).

Im Allgemeinen ist der Opera-Browser jedoch, wie jeder andere Browser den ich kenne auch, intuitiv zu bedienen. Jeder, der schon einmal im Internet gesurft ist, kommt auch mit Opera zurecht.

Die Hilfetexte beschreiben teilweise recht ausführlich (leider nicht immer) die verschiedenen Optionen, Einstellungsmöglichkeiten und Funktionen des Browsers.

Als Endnote gebe ich Opera im Bereich „Funktionalität“ 9 von 10 Punkten. 10 von 10 würde ich vergeben, wenn die Hilfetexte alle komplett ausführlich beschreibend wären und wenn es hier und da die Einstellungsmöglichkeiten noch detaillierter wären. Im Großen und Ganzen entspricht diese Note aber immer noch einem „sehr gut“!

9 / 10 Punkte


Stabilität:
Hatte Opera in früheren Versionen noch leichte Stabilitätsprobleme, treten Abstürze jetzt nicht mehr so häufig auf. Seit der ersten 7er Version ist Opera kein einziges Mal mehr abgestürzt oder hat sonst irgendwelche Stabilitätsprobleme durchsickern lassen.
Da ich jedoch den Mail-Clienten nicht verwende und auch sonst einige Funktionalitäten von Opera (z.B. die Mausgesten), kann ich natürlich nicht sagen, wie es ausschaut, wären diese Funktionen bei mir auch aktiviert. Ich denke jedoch, dass sich die Stabilität des Browsers dadurch nicht einschränken würde.
Daher vergebe ich hier die Höchstnote, nämlich 10 von 10 Punkten.

10 / 10 Punkte


Schnelligkeit:
Wer die ersten Teile dieser Reihe gelesen hat wird merken, dass ich in Punkto Schnelligkeit den Mozilla Firebird favorisiere. Dies ist jedoch nur ein subjektiver Eindruck. Zum einen hängt die Schnelligkeit eines Browsers vom ganzen System ab, zum anderen auch von der Internetanbindung und der zur Verfügung stehenden Bandbreite.
Beim Surfen selbst bemerkte ich jedoch keine großartigen Einbußen oder Höhenflüge des Browsers. Er verhält sich beim Surfen ähnlich schnell wie der Internet Explorer und Firebird. Vielleicht ein wenig langsamerer als die beiden anderen Browser, aber auch nicht so langsam, dass man es großartig bemerken würde.
Einzig der Start des Programms dauert länger als beim Internet Explorer oder beim Feuervogel. Daher vergebe ich in dieser Kategorie 8 von 10 Punkten (der IE hat bei mir 9 von 10 bekommen – nur als Information).

8 / 10 Punkte


Fazit:
Rechnen wir die vergebenen Punkte zusammen, landen wir bei 36 von maximal zu erreichenden 40 Punkten. Damit zieht in diesem Test Opera punktemäßig mit dem Internet Explorer gleich und genau wie der IE erhält Opera somit ein „sehr gut minus“, wenn ich es in Schulnoten ausdrücke.
Rein rechnerisch ergibt sich zwar diese Punktezahl, mein persönlicher, subjektiver Eindruck würde jedoch etwa bei einem „gut“ liegen (also ca. 29-34 Punkte). Warum bewerte ich Opera persönlich eher schlechter?
Mir gefällt Opera nicht so sonderlich. Er wirkt auf mich überfüllt. Vom ehemals „kleinsten Browser der Welt“ ist da jetzt leider nicht mehr viel zu spüren. Anstatt ihn schmal und funktionell zu halten (wie Firebird – wobei das in den Einstellungen meiner Meinung nach schon eher zu minimalistisch wäre), wurde der Browser mit der Zeit immer aufgeblähter und mit Optionen voll gestopft. Einige mögen diese Optionen – ich nehme als Beispiel mal wieder die Mausgesten – sinnvoll finden, andere (wie ich) würden sie jedoch wiederum eher als überflüssig bezeichnen. Aber das ist Geschmackssache und lässt sich so nicht wirklich objektiv Diskutieren. Wer Mausgesten nun mal nicht braucht, der braucht sie halt nicht. Was soll man da großartig dran ändern?
Als Verbesserungsmöglichkeit würde ich hier eventuell einen modularen Aufbau des Browsers vorschlagen. Vor der Installation, oder online noch während der Auswahl des Downloads, würde man in meiner Vorstellung alle verschiedenen Zusatzoptionen des Browsers je nach eigenem Bedürfnis auswählen oder deaktivieren können. So würde man einen nach den eigenen Bedürfnissen zugeschnittenen Browser enthalten. Bei mir würden dann z.B. Mausgesten und der eMail-Client wegfallen.
Der Vorteil dieses Systems wäre, dass man zum einen, wie gesagt, einen personalisierten Browser hätte in dem es keine überflüssigen Optionen gäbe, zum anderen auch eine verringerte Downloadgröße.
Für unschlüssige Anwender könnte man ja immer noch ein vorgefertigtes Download-Paket anbieten, in dem alle Optionen verfügbar sind, die so am meisten benutzt werden, oder von denen die Entwickler denken, sie seien ganz nützlich.

Weiterhin gefällt mir die Art „Shareware-Politik“ von Opera Software nicht. Warum sollte ich Geld für einen Internet Browser bezahlen? Opera bietet heute auch keine besonderen Eigenschaften mehr, die andere Browser nicht können. Per PlugIn kann ich mir Mausgesten in Mozilla holen, und über ein Zusatzprogramm bekomme ich auch Tabbed-Browsing und PopUp-Blocker in den Internet Explorer – und das für genau 0,00 Euro. Da brauche ich mir doch keine Werbebanner in der Browseroberfläche antun, sondern kann einfach einen anderen Browser benutzen.
Opera basiert nicht auf einer OpenSource-Basis und klar, dass die Entwickler natürlich auch ein wenig mit dem Browser verdienen wollen. Aber 29 Euro für einen Werbefreien Browser hinblättern? Nein Danke! Da setze ich lieber andere Browser ein. Einen Premium-Mail-Account brauche ich auch nicht (zumal der ja sowieso nur sechs Monate kostenlos wäre), da ich eine eigene Homepage habe und mir so viele eMail-Adressen einrichten könnte, wie ich wollte. Aber auch ohne: Web.de und GMX.de bieten auf Premium-Accounts für weit weniger Geld an – dann würde ich lieber dahin gehen.
Was Opera Software unter ihrem Premium-Support versteht, kann ich leider nicht sagen. Aber da bin ich auch eher der Meinung, dass man für einen Browser doch nicht wirklich einen Support braucht. Entweder er funktioniert – oder er funktioniert nicht, und dann wäre das Teil Schrott. Aber Opera funktioniert. Und das sogar ohne Probleme. Wofür also Support?
Leider verstehe ich diese Preispolitik wirklich nicht. Aber das schmälert leider auch den Eindruck des ansonsten doch recht guten Browsers.

Abschließend möchte ich sagen, dass der Opera Browser keinesfalls schlecht wäre. Ich persönlich finde ihn jedoch nur teilweise recht überladen (gerade in der Standardeinstellung nach der Installation des Browsers). Ansonsten hatte ich mit Opera auch keine Probleme. Dennoch bevorzuge ich doch eher den Mozilla Firebird. Ein Browser, ohne Schnickschnack. Einfach, funktionell und minimalistisch (in den Einstellungen etwas zu sehr, aber da gibt es ja PlugIns). Und falls doch mal etwas fehlen sollte, wird es einfach per PlugIn nachinstalliert. So einfach muss das sein!
Ob ich vom objektiven Standpunkt aus Opera empfehle? Ja, warum nicht?
Empfehle ich ihn auch vom subjektiven Standpunkt aus? Nein, da würde ich eher Firebird empfehlen.

Rein technisch ist der Browser einwandfrei.


Ich hoffe, ihr fandet diesen Bericht einigermaßen informativ. Vorerst ist dieser dritte Teil der letzte Teil meiner Browsertest-Reihe, da ich nun an sich alle „großen“ Browser durch habe: Mozilla (wenn auch „nur“ den Firebird – also den reinen Browser), Internet Explorer und nun auch Opera.
Wenn jemand jedoch der Meinung ist, dass es einen weiteren Browser gibt, der hier nicht genannt wurde, der die Bezeichnung „großer“ Browser verdient (also bekannte Browser, die auch häufig eingesetzt werden): Bitte einen Kommentar schreiben oder ab damit in mein Gästebuch. Ich werde dann mal schauen, ob ich mir diese Browser auch anschaue und mal gründlich durchforste. :-)

Ansonsten wie gehabt: Über Infos, Feedback, Kritik, etc. bin ich immer froh, also nur her damit! :-)

Man liest sich!



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