Opera 7.x Testbericht

Opera-7-x
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Erfahrungsbericht von ewka78

Alternativbrowser - Teil 1

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Ich möchte eigentlich hier eine Reihe anfangen mit ein paar Alternativbrowsern, die mir so unter die Finger kamen. - Es wird ja schliesslich immer wieder darüber geklagt, dass der Internet Explorer unsicher sei und andere Browser sowieso nix taugen, oder man ist zu faul, um sie zu installieren. - Okay, das mit dem Installieren ist schon vielleicht eine Sache für sich, aber ich möchte eigentlich auch mit dieser Reihe zeigen, dass die unter vielen Usern so beliebte Paarung Internet Explorer / Outlook Express zwar vielleicht bequem, aber keineswegs gut ist. Zu Outlook Express habe ich sowieso eine eigensinnige Meinung, denn ich behaupte bis heute einfach ganz dreist, dass würden nicht alle Outlook Express benutzen, würde es um eine Vielzahl weniger Würmer geben, die Lücken in dem Mailer ausnutzen und auch hier gibt einige sehr interessante und gute Mailer, die Outlook Express oft im nichts nachstehen und um einiges sicherer sind. Das ist aber ein Thema für sich selbst.

Auch zu Internet Explorer habe ich auch so meine eigene Meinung und jeder gute und umfangreiche Browser ist mir da schon wirklich lieber, zumal keine andere Softwareschmiede, selbst AOL/Time Warner, die Netscape schon vor einiger Zeit übernommen haben, betreiben nicht so eine Art von Heimlichtuerei mit dessen Folge eklatante Sicherheitslücken auf etlichen Rechnern klaffen, denn mal ehrlich, wer installiert schon wirklich alle Service Packs und Patches, die Microsoft herausbringt? Würde man wirklich alles installieren wollen, dann würde man mit dem Installieren gar nicht nachkommen, so schnell tauchen wieder Schicherheislöcher auf, die dann mit dem nächsten Patch ausgebessert werden. Ich betrachte mittlerweile den Internet Explorer als einen unheilbaren Patienten solange Microsoft so wenig kritikfähig und verschwiegen bleibt – Besserung ist jedenfalls nicht in Sicht. Im Gegenteil, der Java Script wurde von Microsoft fleissig weiterentwickelt und in den Browser eingebettet, genauso wie ActiveX, was so jede Menge Betätigungsfeld für allen möglichen Schindluder bietet. Grund genug sollte das schon sein sich auf dem Markt umzusehen nach einem guten Ersatz für den Internet Explorer.

Opera in der 7. Version ist derzeit mein wirklicher Favorit, denn der Browser bekam schon in einigen Hinsichten einen neuen Anstrich und ist dabei ein wirklich hervorragender Browser zu werden, der einfach alles bietet, was ein Browser haben sollte. - Auch das Äussere änderte sich, aber seit der Einführung der Skins ist das kein Problem mehr fix das Gesicht des Browser zu ändern, aber dazu später mehr. Viel interessanter finde ich aber, was sich innerlich, im Browser selbst, getan hat, denn eigentlich ohne viel Gesülze könnte man den als schlank, nutzerfreundlich und praktisch bezeichnen.

Installation
Installation ist eigentlich wirklich kein Thema – einfach mal bei http://www.opera.com aufrufen, die 12.6MB grosse File ziehen, die beinhaltet dann schon die Java Engine, und schon nach wenigen Klicks hat man den Browser drauf. Der obligatorische Neustart ist bei Opera, wie immer, nicht nötig und schon kann man lossurfen. Wenn man Umsteiger von einem anderen Browser ist, dann erleichtert Opera einen auch den Umstieg, in dem man schnell seine Bookmarks aus Netscape oder Internet Explorer importieren kann und dabei geht wirklich nichts verloren. Leider kann man ältere Versionen (noch nicht) updaten, darum muss man selbst, wenn man schon lange Opera nutzt, eine komplette Neuinstallation machen. Allerdings kann man auch hier die Bookmarks uä. schnell übernehmen.

Opera ist aber nicht nur der Browser, den man mit der Installation bekommt, sondern auch noch ein ziemlich guter Mailer sogar, der jetzt in der Version 7 komplett neu bearbeitet wurde und von dem wirklichen Standardmailer, wie er früher noch gewesen ist, ist mittlerweile sehr weit entfernt.

Umfang der Software

  • Browser

Wer schon Opera nutzt, dem wird auffallen, dass auch das Gesicht des Browsers sich geändert hat – der graue Gewand der Version 6.x wurde blau – weiss und hinzu kamen noch ein paar weitere Gimmicks, die das browsern erleichtern (sollen). Selbstverständlich ist es schon obligatorisch, dass Opera mehrere Seitenfenster in einem Browser verwaltet, wo man dann mit Hilfe von Reitern durch die navigieren kann. Weggefallen ist aber schon mal das Fenster, wo man früher noch gefragt wurde, ob man lieber so, oder in mehren Browserfenstern arbeiten möchte – Opera 7 fragt ledeglich jetzt nur, wo es anfangen soll – und hier kann man auswählen zwischen der selben Stelle, wo man zuletzt aufhörte, gespeicherten Sessions, Homepage, die in den Optionen angegeben wurde, oder ganz ohne Fenster. Mit den Sessions hat das auf sich, dass man quasi sich seine Lieblingsseiten abspeichern kann, die dann bei jedem Öffnen des Browsers dann gleich geladen werden, spart Zeit und Tipperei, wenn man zb. mal eben kurz online geht, um die Schlagzeilen der letzten Nacht auf der Nachrichtenseite zu lesen. Diese Option ist zwar nicht neu, aber ich betrachte sie dennoch als sehr nützlich, darum sollte sie nicht unerwähnt bleiben.

Wenn man dann zum ersten Mal nun den Browser offen hat, fällt einen ein neuer Button namens \'Wand\' auf. Dieser Button dient dazu Log-Ins auf oft frequentierten Seiten zu verwalten, ohne dass man jedesmal seinen Log-In und Passwort eingeben muss und das funktioniert dann folgendermassen: Beim ersten Besuch auf einer Seite, wo man sich eingeloggt hat, wird man gefragt, ob man diese Log-In-Daten speichern möchte. Wenn man sie dann speichert, dann klickt man nur auf den Button \'Wand\', wenn man das nächste Mal wieder auf der Seite ist und gelangt dann sofort eingeloggt auf die Seite. Zwar bin ich immer ein bisschen skeptisch, wenn Passwörter irgendwo gespeichert werden, aber bei einigen unwichtigen Sachen, speichere ich auch durchaus dann das Log-In, um mir eben die Tipperei zu ersparen und mittlerweile habe ich auch die Funktion wirklich schätzen gelernt. Ich muss aber wohl nicht erwähnen, dass wenn man mit mehreren einen Rechner benutzt, dann sollte man nach Möglichkeit dann die Funktion ganz ausschalten, dann zwar kann man im Hauptmenü \'File\' persönliche Daten mit einem Klick wieder löschen, aber es kann immer passieren, dass man dies auch vergessen kann.

Desweiten wurde der schon seit der Version 5 eingeführte Pop-up Blocker überarbeitet, dass man auch jetzt nicht nur entweder Pop-ups blockt, oder durch sie erschlagen wird, sondern man kann auch Pop-ups zulassen, die man selbst aufruft, wie es auf einigen Seiten üblich ist, oder alle im Hintergrund aufführen lässt. Dies muss man allerdings mal selbst einstellen, denn standardmässig ist der Pop-up Blocker komplett aus. Auch über das Schnellmenü, wo man den aktivieren kann, kann man Bilder, Plug-ins, Java, Cookies und Hintergrundmusik, wie sie gern von einigen übereifrigen Webmastern eingebettet wird, ausschalten.

Weitere Neuerung ist auch das Ändern des Aussehens des Browsers. Auf der Opera-Seite kann man da nämlich, ähnlich wie bei Winamp zwischen einigen Skins für den Browser wählen, die dann aber jetzt nur schnell über Mausklick geladen werden und sollte einem das Skin nicht gefallen, dann verwirft man es einfach. Dabei muss man allerdings nur achten, dass das Skin auch von der Version 7 unterstützt wird, weil sonst gibt\'s eine Meldung, dass das Skin nicht unterstützt wird. - Wenn man aber sich von mehr oder weniger ausgefallen Skins nicht beeindrucken lässt, dann kann man auch nur die farbliche Abstimmung ändern. Ansonsten ist eigentlich alles beim Alten geblieben und da die Funktionsfülle recht ordentlich ist, möchte ich nun wirklich nicht anfangen jeden einzelnen Button zu beschreiben. Sollte jemand dennoch mal eine Frage haben, kann er mir auch gern etwas dazu kommentieren – alle anderen dürfen selbstverständlich aber auch kommentieren :)


  • Mailer

Den finde ich eigentlich besonders interessant, denn der wo der alte Mailer eigentlich wenig brauchbar war, bietet die Version 7 auch noch einen recht guten Mailer. Dieser wurde auch gleich noch in M2 umbenannt und kann ausser normalen mailen auch noch ein paar andere Kleinigkeiten. Es gibt da zb. die Option \'Quick Reply\', die sich direkt unter dem Inbox-Fenster befindet, interessant für Leute, die gern SMS-artige Mails verschicken, die kaum mehr als zwei Zeilen beinhalten. Über \'Quick Reply\' kann man nämlich ratz-fatz auf Mails antworten, ohne dazu zusätzliche Fenster öffnen zu müssen.

Auch ein Spamfilter findet sich hier, der auch in der Tat sehr effektiv ist. Von den paar Spam-Mails, die ich so über die Woche verteilt bekomme, hat M2 fast alle, bis auf 2-3 richtig erkannt und in den dafür vorgesehenen Ordner befördert. Wenn man allerdings auch mal Newsletter bekommt, die gewollt sind, dann kann es auch manchmal passieren, dass diese dort auch landen. Ansonsten hat M2 einen wirklich guten Spamfilter, der den Namen auch wirklich zurecht verdient.

Desweiteren ist auch nun mit dem Opera-Mailer kein Problem mehr HTML-Nachrichten darzustellen, nur sinnigerweise werden bei Nachrichten mit Bilder diese ausgeblendet. Das finde ich sogar sehr gut, denn einige fündige Spammer bauen auch immer öfters Webbugs in ihre Mails ein, aber auch normale Bilder lassen dann zurückverfolgen, dass die Mail auch tatsächlich erhalten wurde. - Deshalb, jeder Mailer, der das unterbindet, unterbindet gleichzeitig auch beim öffnen von Spam, dass auf der anderen Seite die eigene Adresse dann als \'verifiziert\' gilt.


  • Downloadmanager

Auch den gibt\'s natürlich immer noch, einen schlichten und brauchbaren Downloadmanager, der resumen kann, im Falle einer Netzunterbrechung, oder wo man bei Fehlübertragung der Datei man sie nochmal downloaden kann. Der ist auch recht flott bei Downloads, ich habe auf einigen Servern die volle T-DSL Geschwindigkeit (~90-97kbps) ohne Probleme erreichen können.

Praxis
Nun ja, auch das ist eine Neuerung: Wo früher noch Opera wirklich sehr inkompatibel zu den meisten Standards gewesen ist, merkt man einfach, dass die Programmierer von Opera sich immer mehr den Standards nähern und Opera somit mit kaum noch einer Seite wirklich ein Problem hat. Ledeglich nur einige Spielereien mit ActiveX müssen draussen bleiben, was aber wirklich nun zu keinen Verlusten führt. Im Gegenteil, einige nervende Animationen, wie sie auch manchmal gern bei Bannern eingebunden werden, werden überhaupt nicht angezeigt. Ansonsten kann Opera nun wirklich alles öffnen eben bis auf Seiten mit ActiveX-Inhalten, da einfach bis heute in allen Alternativbrowsern, auch welche mit dem Gecko-Engine (Mozilla, Netscape...), nichts entsprechendes vorhanden ist.

Ansonsten macht surfen mit dem Browser wirklich Spass. Er reagiert schnell, und damit bleibt Opera immer noch dem Ruf treu den schnellsten Browser auf der Welt zu haben. Wenn man noch ein paar wichtige Maus-Gestures erlernt hat, die bis heute noch ein echte Opera-Besonderheit sind, dann kann man sich viel Rumgeklicke sparen. - Übrigens, auch daran wurde ein bisschen gefeilt, denn Opera 7 reagiert einfach schneller auf Maus-Gestures, als ältere Versionen. Wer hingegen eine MS-Maus besitzt, also die, die Vor- und Zurücktasten hat, der wird mit den beiden Sondertasten nicht viel Freude haben. Der Browser reagiert nämlich überhaupt nicht auf die Tasten, aber dadurch, dass die Maus-Gestures dies auch können, entschädigt das ein bisschen.

Opera und Sicherheit
Auch Opera stellt zwar keine Festung dar gegenüber verschiedenen Exploits, nur die Macher von Opera haben es einfach an sich, dass sie schneller und benutzerorientierter auf Fehler und Sicherheitslücken reagieren. Ich habe meinerseits aber auch einen Browsercheck auf Sicherheitslücken gemacht und habe aber festgestellt, dass Opera 7 mit keinen der derzeit bekannten Lücken zu tun hat.

Stabilität & Systemanforderungen
Tja, das ist so eine Sache für sich, irgendwie habe ich das Gefühl, als ob bei der Stabilität der Browser etwas nachgelassen hätte. Jedenfalls passiert mir das gelegentlich auf meinem System (Windows 2000), dass das Programm plötzlich mit einer Fehlermeldung geschlossen wird. Unter Windows 98 bekomme ich gar manchmal eine Schutzverletzung, was darauf deutet, dass da irgendwie ein Teil des Programms nicht ganz so sauber ist. Allerdings sind die Abstürze eher selten und es kann natürlich auch sein, dass sich irgendein anderes Programm damit nicht wirklich verträgt.

Bei Mindestsystemanforderungen hat man allerdings diesmal ein bisschen mehr zugelangt. Auf den meisten heutigen Systemen sollte es schon ohne Probleme laufen, aber wo noch alte Versionen sich mit einem Pentium 133 begnügten und flüssig liefen, braucht Opera 7 schon einen Pentium 166 und auch auf einem 233er System läuft das Programm nicht wirklich flüssig.

Fazit
Wichtig ist vielleicht noch anzumerken, dass auch die 7. Version nicht kostenlos ist, sondern kostet $39 und ist dann sonst als Adware zu haben. Wer nämlich seinen Browser nicht registriert, sieht, wie schon bei opera es fast üblich ist, einen Banner und auch das Anfangsfenster kann man nicht ausblenden.

Opera 7 ist aber dennoch ein sehr interessanter Browser, der auch beinahe alles richtig darstellen kann. Dadurch, dass das Java-Engine nun wirklich dazu da ist, um Webscripte ausführen und nichts anderes als das, ist der Browser um einiges sicherer im Gegensatz zum Internet Explorer. Der Browser selbst bietet auch fast alles, was man zum komfortablen Surfen braucht, inklusive einen brauchbaren Mailer und Downloadmanager. Allerdings ist die Beta-Version noch nicht ganz so bugfrei, aber ich hege noch gute Hoffnungen darauf, dass die Final-Version diese Fehler nicht mehr aufweisen wird. Auch gibt\'s die Version derzeit nur in Englisch, wer also kompletter Sprachenanalphabet ist, muss sich dann etwas gedulden, allen anderen kann ich den Browser trotz der kleinen Macken nur wärmstens empfehlen.





© ewka – 11.01.03

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