Oral-B Brush Aways Testbericht

Eine Zahnbürste für Unterwegs: Klingt nicht schlecht. Neu auf dem Markt ist jetzt ORAL-B BRUSH AWAYS! Eine \"Einwegzahnbürste\" für die Handtasche.

Na dann testen wir mal:

--- Wie bin ich an dieses Produkt gekommen? ---
Zuerst sah ich diese/dieses (Ich weiß gar nicht was man da für einen Artikel nehmen soll, ich sag jetzt mal das Brush Aways) in einer Zeitschrift für junge Frauen, da dachte ich nur \"Oh Gott, was für ein Mist\". - Als nächstes kam der Werbespot im TV. Schon gesehen? Man hört die ganze Zeit nur \"tzzz, tzzz, tzzz\". Find ich grässlich, weil dieses Geräusch eigentlich gar nichts mit dem Produkt zu tun hat, sondern nur den Wow-Effekt verdeutlichen soll. Aber ok. Kaufen wollte ich mit das Brush Aways aufgrund dieses Werbespots zumindest nicht. Allerdings entdeckte ich vor ner Woche in einer anderen Zeitschrift eine Gratisprobe der Brush Aways. Und was es umsonst gibt, kann man schließlich mal ausprobieren.

--- Preis, Kaufort ---
Im Geschäft habe ich die Preise leider noch nicht nachgesehen. Aber hier bei Ciao kostet das 3er-Pack 1,80€ und das 12er-Pack 4,90€ in der Riedborn-Apotheke. Und bei Rossmann gibt es 12 Stück für 3,49€. Soviel kostet eine exklusive Zahnbürste auch, deswegen sind 12 Einwegzahnbürsten vom Preis her ganz ok, wenn man sie nicht jeden Tag benutzt.
Ansonsten würde ich es aber auf jeden Fall in einer Drogerie probieren. Dass eine Apotheke so etwas anbietet ist ja nicht ganz so normal.

--- Verpackung ---
Jedes einzelne Brush Aways ist in einer Plastikfolie eingeschweißt, die 9,5 cm lang, 5 cm hoch und nur 2-3 mm dick ist. Die Größe gefällt mir so recht gut, vor allem weil es schön flach ist.
Die Verpackung ist überwiegend in Blautönen gehalten, kombiniert mit weiß und hellgrün. Ist ein ganz ansprechendes Design. Es stört mich nur etwas, dass auf meiner Gratisprobe alles auf Englisch/Französisch ist. Und wenn man die Rückseite betrachtet, so muss man zwischen einem ganzen Wusel von verschiedenen Sprachen erst mal die eigene finden. Denn der einzige deutsche Satz lautet: \"Anwendung bei Kindern unter 8 Jahren nur unter Aufsicht der Eltern.\"
Nett... mehr Infos gibts zu diesem Ding also nicht. Für Oma, die kein Englisch kann, bleibt nur noch die mini (!) Zeichnung, wie man das Teil anwendet PUNKT
Nicht gerade die beste Aufmachung, aber vielleicht sind die original Brush Aways aus der Drogerie anders als meine Gratisprobe.

--- Für wen geeignet? ---
Ich habe mir mal den Auftritt des Brush Aways im Internet auf der OralB-Homepage angesehen. Aus diesen tollen animierten Grafiken geht hervor, dass die Brush Aways besonders für Berufstätige geeignet sind, die mal eben schnell mit wichtigen Geschäftspartnern ein Meeting haben, für jemanden, der unerwartet von seinem Schwarm auf ein Date eingeladen wurde, und man keine Zeit hat, um eben zuhause die Zähne zu putzen. Die Zielgruppe der Käufer ist also eindeutig die junge Generation, die aufs Flirten und guten Eindruck aus sind. Kurz und gut: Jeder der unabhänging von seiner Zahnbürste sein will, braucht diese Brush Aways. Ob sie wirklich so gut sind, werde ich gleich mal testen...

--- Inhaltsstoffe ---
Leider nur auf Englisch:
Sodium, Starch Octinyl Succinate, Aroma, Ethyl Mentane Carboxamide, PRG8, Maltodextrin, Sodium Saccharin, Xanthan Gum, Sodium Benzoate, Potassium Sorbate, Phosphoric Acid, Limonene

Und \"Sugarfree\" ---> als ob ich denken würde, dass die in so ein flauschiges Kunststoffteil auch noch Zucker packen würden... tzztzz...

--- Der Test ---
Also, ich habe zuvor noch nie so ein Brush Aways getest. Ich sitze somit mit meiner Gratisprobe vorm PC, und schreibe parallel, was ich tue:
- An der Pfeilmarkierung wird die Folie aufgerissen. Geht sehr gut!!! Man braucht also schon mal keine Schere in der Handtasche.
- Tja, zu früh gefreut. ICH KRIEG DIE PACKUNG NICHT AUF! War ja klar, dass die Kerbe zum aufreißen nicht an der richtigen Stelle ist. Ich habe nämlich an der dicken Schweißnaht vorbei den Zipfel abgezogen. Mist, wie sollte ich jetzt ohne Schere daran kommen?!? Die Lösung: Ich probiere es an einer anderen Stelle, und oh Wunder, es lässt sich genauso gut abreißen wie mit einer Einschnittstelle.
- So, hervor lugt ein hellgrünes Etwas... Es hat stecknadelgroße und flache Noppen... mal rausziehen...
- Hm, sieht das komisch aus. Von der einen Seite ist es übersäht mit den Noppen, von der anderen Seite ist eine Lasche mit dem OralB-Logo. Schaut mal unten auf dem Foto, habe es gleich mal fotografiert.
- Die Lasche macht ziemlich deutlich, wo der Finger rein muss: Schwups, ist der Zeigefinger drin. Er sitzt prima! Schön stramm ist das Brush Aways über den Finger gestülpt. Mir gefällt das echt gut, doch habe ich zarte Frauenfinger, wie soll das ein Mann reinpassen?!? Ich kann mir beim besten Willen nicht den dicken Wurstfinger meines Freundes darein denken, wenn bei mir kaum schon Luft ist... komisch, denn laut Werbung (Homepage) soll es Uni-Größe sein... Da sollte man aber echt zwischen Damen und Herren unterscheiden!
- Da auf meiner Gratisprobenpackung keine genaue Anleitung steht, schaue ich einfach mal auf der HP nach:
\"die Zahnoberfläche, am Zahnfleisch entlang, reinigen\" und \"ohne Wasser und Nachspülen\"...
Test: Ich komme mir blöd vor: Mit einem 2 cm dicken, weichen, grünem Noppenteil fahre ich über die Zähne.
- Erster Eindruck: Riecht stark nach Minze, aber immerhin besser als irgendein anderer Chemiegeruch.
- Das Rubbeln ist ganz angenehm auf den Zähnen
- Natürlich kommt das Brush Aways nur oberflächlich an die Zähne ran; die hinteren Zähne werden gar nicht erreicht, und weil die Zähne nicht völlig ebenmäßig sind, bleiben viele Stellen \"ungeputzt\"
- Von der Rückseite ist es echt schwer was zu putzen
- Langsam fängt es leicht an zu brennen auf den Schleimhäuten im Mund, geht aber wieder weg
- Dummerweise rutscht mein Finger jetzt doch etwas, muss mich als anstregen richtig über die Zähne zu reiben
- auch nicht so gut ist, dass man aufgrund des Fingerdruckes nur eine bestimmt Stelle des Brush Aways abnutzt
- eklig ist es, wenn man das nasse Brush Aways wieder in den Mund tut, um die andere Zahnreihe zu bürsten... brrr
Es reicht mir...
Gut, hat nur eine Minute gedauert, wie es die Werbung verspricht. Aber das liegt eher daran, dass ich das Teil so schnell wie möglich wieder los werden wollte. Am liebsten würde ich jetzt meinen Finger waschen, der übrigens auch nach dieser Minze riecht.
Das benutze Brush Aways habe ich dann einfach im Restmüll entsorgt.

Fazit:
Ich habe seit heute morgen meine Zähne nicht mehr geputzt und gerade zu Abend gegessen. Eine Reinigung wäre also ganz angebracht. Laut Werbung soll das Brush Aways auch Plaque entfernen, habe ich jetzt gerade nicht, aber die leichten Beläge vom Essen gingen einigermaßen weg, zumindet wo man direkt drüber gerieben hat. Doch für eine angemessene Zahnreinigung reicht es deutlich nicht! Man kann gerade mal die vorderen Zahnreihen grob \"abschrubben\", und das könnte man genauso gut eben mit der Fingerkuppe oder dem Nagel machen. Auch der frische Minzgeschmack hat sich nach nen paar Minuten aus meinem Mund verflüchtigt. Ich bezweifele ja, dass er einen guten Geruch verursacht hat, zumindet konnte ich den Geschmack nur leicht schmecken, und der Rachenraum hat davon ja gar nicht abbekommen.
Ich vergebe dem Brush Aways nur 2 Sterne, weil ich es für ein unnützes Zahnutensil halte. Auch wenn es prima in eine Handtasche passt, man braucht es echt nicht. Stattdessen wäre mit eine Packung Kaugummis viiiel lieber und effektiver, vor allem im Bereich des Mundgeruch bekämpfens. Für schnelle Speisereste entfernen sind die Brush Aways auch nicht geeignet, es bleibt einfach zuviel zwischen den Zähnen hängen.
---> Rausgeschmissenes Geld

Ich kann mich nicht mit den Brush Aways anfreunden, sonst irgendwer vielleicht?

Gruß, Nina