Essex Pharma Novial Testbericht

Heute möchte ich über meine dritte Pille schreiben, nachdem ich von meiner Pille, die ich einige Jahre bereits genommen habe, sehr starke Migräne bekommen habe. Habe ich mit meiner Frauenärztin entschieden, das wir eine neue geeignete Pille für mich suchen. Der erste Versuch war ein völliger Fehlgriff und auch diese Pille ist für mich nicht das wahre.

Allgemeines zur Novial:
Sie ist eine sogenannte Dreiphasenpille auch Drei-Phasen-Präparat genannt, somit ein Kombipräparat und gehört zu den Mikropillen. Sie gehört zu den Dreistufenpillen, da die verschiedenfarbigen Filmtabletten zwar die gleichen Hormone enthalten, aber in unterschiedlichen Mengen. Es wird natürlich empfohlen die Pille immer zur gleichen Uhrzeit zu nehmen, allerdings hat man, falls man sie doch einmal vergessen hat, 12 Stunden Zeit um die Einnahme nachzuholen, dann ist immer noch der Schutz gegeben, überschreitet man diese Zeit oder vergisst man sie komplett einzunehmen, ist der Schutz nicht mehr in dem Maße gegeben, wie bei korrekter Einnahme. Das heißt, das man zusätzlich nicht hormonell (Kondome z.B.) verhüten sollte um einer Schwangerschaft vorzubeugen. Allerdings sollten diese 12 Stunden nicht regelmäßig ausgenutzt werden, denn das kann sich unter Umständen auch negativ auf die Zuverlässigkeit auswirken, es sollten wirklich nur Ausnahmen darstellen, die Pille doch mal später zu nehmen. Das gleiche gilt bei Einnahme von Antibiotika, sowie bei Erbrechen oder Durchfall in den ersten 6 Stunden. In der Packungsbeilage steht genau beschrieben, wie man sich im Fall des Vergessens zu verhalten hat, denn hier wird in drei verschiedene Phasen unterschieden, die 1. Woche, die 2. Woche und die 3. Woche, allerdings weiß ich nicht wirklich was ich von dieser Unterscheidung halten soll, ich persönlich würde auf Nummer sicher gehen und egal in welcher Phase die Pille vergessen wurde, zusätzlich verhüten.

Verpackung/Packungsgröße:
Die Novial ist erhältlich als N1 (Einmonatspackung mit 21 Dragees) oder aber auch als N3 (Dreimonatspackung mit 3 x 21 Dragees)
Die Kartonverpackung ist von der Grundfarbe her in weiß und die Schrift ist in einem Blau-Türkis gehalten. Die gesamte Verpackung ist sehr schlicht gehalten, links oben steht der Pharmazeutischer Unternehmer Organon genannt und rechts unten, der Name um welche Packung (in meinem Fall 3 x 12 Filmtabletten) es sich handelt und ein halbes Frauengesicht zu sehen. Auf der Rückseite ist die Zusammensetzung, die Adresse von Organon, Apothekenpflichtigkeit, Verfallsdatum, Lagerungshinweise usw. angegeben.
Jeder Blister ist noch einmal Licht- und Luftdicht eingeschweißt und vom Design her wie die Kartonverpackung ist, nur das hier der Frauenkopf ist nicht vorhanden, auf der Rückseite ist die Zusammensetzung, das Verfallsdatum und Lagerungshinweise angegeben.
Die einzelnen Blister sind auf der Vorderseite auch in Blau-Türkis und auf der Rückseite in weiß gehalten. Wochentage sind nicht fest angegeben, dafür sind Aufkleber in der Packung mit enthalten, aber dazu komme ich etwas später.
In jeder Packung ist natürlich eine Gebrauchsanweisung, wie bei jedem Medikament. Hier werden alle Bestandteile (Zusammensetzung des Medikaments), Anwendungsgebiete Gegenanzeigen, Nebenwirkungen, Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, Warnhinweise usw. aufgezeigt. Zusätzlich befindet sich in der Packung noch ein Pappetui, in das man die Pillenpackung hineinschieben kann, so ist sie Blicken aber auch ein wenig besser gegen äußere Einflüsse, wie drücken geschützt. Außerdem befindet sich noch ein kleines Büchlein, in dem der weibliche Zyklus erklärt wird und ein kleines FAQ-Verzeichnis zu den wichtigsten Fragen zu dieser Pille. Das finde ich sehr praktisch, da man da nicht jedes Mal die gesamte Packungsbeilage durchlesen muss, diese ist nämlich mit ca. 4 Din A4 Seiten klein geschriebenes recht lang. Außerdem befinden sich hier drin die Aufkleber für die einzelnen Blister, je nachdem an welchem Wochentag man anfängt, kann man sich hier den passenden Aufkleber heraussuchen um ihn dann auf dem Blister aufzukleben.

Preis:
Die Novial ist als Einmonatspackung N1 für ca. 14 Euro oder als Dreimonatspackung N3 für ca. 22 Euro erhältlich. Ob es einen Reimport von Novial gibt, weiß ich nicht.

Zusammensetzung / Inhaltsstoffe:
Eine Monatspackung besteht aus 7 gelben, 7 roten u. 7 weißen Filmtabletten.
1 gelbe Filmtablette enthält: 0,050mg Desogestrel und 0,035mg Ethinylestradiol.
1 rote Filmtablette enthält: 0,100mg Desogestrel und 0,030mg Ethinylestradiol.
1 weiße Filmtablette enthält: 0,150mg Desogestrel und 0,030mg Ethinylestradiol.
Sonstige Inhaltsstoffe:
Tablettenkern: a-Tocopherol (Ph.Eur.), Lactose-Monohydrat, Kartoffelstärke, Povidon, Hochdisp. Siliciumdioxid, Stearinsäure
Filmüberzug: Hypromellose, Macrogol 400, Talkum, Titandioxid [E171]. Zusätzlich für die gelbe Filmtablette Eisenoxidhydrat [E172] und für die rote Filmtablette Eisen(III)oxid [E172].

Anwendungsgebiete:
Novial ist ein sogenanntes orales Kontrazeptivum, sie dient in erster Linie der hormonellen Schwangerschaftsverhütung, dies ist durch die Verhinderung des Eisprungs (Ovulation).
Weitere positive Auswirkungen können sein:
- Leichtere und kürzere Monatsblutung.
- Beschwerden verschwinden gänzlich oder werden leichter.
- Die Periode wird sehr regelmäßig.
- Verringerung von bestimmten androgenen Hormonen im Blut, daraus resultiert ein besseres Hautbild.
- Schwerwiegende Erkrankungen, wie gutartige Brusterkrankungen, Eierstockzysten, entzündliche Erkrankungen im Beckenbereich (PID), ektopische Schwangerschaften (Embryo nistet sich außerhalb der Gebärmutter ein), Krebs des Ensometriums (Gebärmutterschleimhaut) und der Eierstöcke wurden seltener beobachtet. (Quelle: Packungsbeilage)

Nebenwirkungen/Risiken:
Nebenwirkung gibt es natürlich einige, sie müssen zwar nicht auftreten, aber können nun mal auftreten und deswegen müssen sie in der Packungsbeilage genannt werden. Es können Spannungsgefühl in den Brüsten, das mit Schmerzen und Brustdrüsesekretion verbunden sein kann; Kopfschmerzen, Migräne; Änderungen des Sexualverhaltens, depressive Verstimmungen; Beschwerden beim Tragen von Kontaktlinsen; Übelkeit, Erbrechen; Veränderung des Scheidensekrets; verschieden Hautreaktionen (Lichtempfindlichkeit, Hautausschlag); Wasseransammlung im Körper; Veränderung des Körpergewichts; Überempfindlichkeitsreaktionen. (Quelle: Packungsbeilage)

Gegenanzeigen:
Bestehender Schwangerschaftswunsch, Schwangerschaft und Stillzeit. Allergie gegen einen Bestandteil. Blutgerinnsel in einem Blutgefäß (Thrombose), Gefäßerkrankung, Zuckerkrankheit mit Gefäßschaden (Diabetes mellutis), Gelbsucht oder schwere Erkrankungen der Leber, nicht abgeklärte vaginale Blutungen, Vorsicht bei Raucherinnen über 35 Jahren. (Quelle: Packungsbeilage) Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt der in der Packungsbeilage genannten Gegenanzeigen.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten:
- Antibiotika schädigen die Darmflora und vermindern dadurch die Aufnahme von Arzneistoffen in den Körper. Möglicherweise lässt die empfängnisverhütende Wirkung damit während einer Antibiotika-Behandlung nach.
- Medikamente zur Behandlung der Epilepsie mit den Wirkstoffen Carbamazepin, Primidon, Hydantoineoder Barbiturate schwächen möglicherweise die empfängnisverhütende Wirkung ab.
- Johanniskraut kann zum Verlust der empfängnisverhütende Wirkung führen.
Deswegen sollte man auch nur bei den geringsten Zweifeln entweder seinen Arzt/Frauenarzt oder Apotheker zu Rate ziehen, oder eben einfach vorsorglich gerade bei Antibiotika zusätzlich nicht hormonell verhüten. Außerdem sollte man den Frauenarzt über die Medikamente informieren, die man regelmäßig einnimmt. Das gilt aber nicht nur für die Novial, sondern für jede Pille.

Meine Erfahrungen mit dieser Pille:
Anfangs stand ich der Einnahme eines Drei-Phasen-Präparates wirklich sehr skeptisch gegenüber. Aber eigentlich habe ich ja keine andere Wahl, schließlich möchte ich eine Verhütung und diese mit möglichst wenig Nebenwirkungen.
Ich habe die Novial zwei Monate genommen, aber so wirklich zufrieden bin ich auch nicht. Migräne habe ich in den letzten Pausen auch wieder gehabt, zwar nicht extrem stark, aber keine meiner Schmerztabletten konnte es lindern, obwohl ich spezielle Migränetabletten habe. Da ich nicht nur einen Tag darunter litt, sondern gleich drei, hat es mich schon sehr gestört. Gerade die Migräne war ja der Grund warum ich die Pille gewechselt habe, damit habe ich mit dieser Pille wieder das gleiche Problem, wie mit meiner langjährigen. Außerdem hatte ich während der gesamten Einnahmezeit auch immer viel Magengrummeln, also sagen wir mal einen recht nervösen Magen, im ersten Monat habe ich noch gedacht, das das vielleicht mit dem Urlaub zu tun hat, da wir in Ägypten waren. Aber nachdem das im zweiten Monat immer noch war, kann es davon ja nicht mehr sein. Zum diesem Magengrummeln kam auch, das ich des öfteren recht starke Magenkrämpfe hatte. Daraus resultierte auch, das ich immer etwas Angst hatte, das ich Durchfall bekomme und der Schutz der Pille weg ist. Dieser Aspekt ließ mich auch die ganze Zeit nicht wirklich an einen zuverlässigen Schutz glauben.

Ansonsten hatte ich keine Probleme mit der Pille, keine Zwischenblutungen, als ich die Einnahme begonnen habe, meine Haut hat sich nicht negativ verändert, meine Regelblutung war recht schwach und ohne Schmerzen, keine Gewichtszunahme oder Gewichtsverlust.

Sonst habe ich keine Veränderungen an mir feststellen können, also keine Stimmungsschwankungen oder Verlust der Libido, auch war ich während der Einnahmezeit nicht leicht reizbar oder ähnliches.

Verschieben:
Jeder Frau ist bekannt, das man mit der Pille auch mal seine Tage verschieben kann, das geht soweit ich weiß nicht mit jeder Pille und sollte auf jeden Fall vorher mit dem Frauenarzt geklärt werden und auch nicht öfter als 1-2 mal im Jahr vorkommen, denn verschieben bedeutet immer ein durcheinander des Hormonhaushaltes, was den Körper sehr belasten kann und dadurch auch Nebenwirkungen haben kann. Erfahrungen mit dem Verschieben habe ich mit dieser Pille nicht, da ich sie dafür einfach nicht lange genug nehme. Obwohl diese Pille ein Dreiphasenpräparat ist, kann man mit ihr trotzdem verschieben. Wenn man den ersten Einnahmetag auf einen anderen Wochentag legen möchte dann verkürzt man die Einnahmepause um die entsprechenden Tage, aber immer nur verkürzen, nicht verlängern, das würde einen Verlust des Schutzes bedeuten. Ansonsten gibt es die Möglichkeit die Tabletten der zweiten und dritten Stufe ohne Einhaltung der Pause direkt im Anschluß der ersten Packung zu nehmen, so kann man die Tage um bis zu 14 Tage verschieben. Danach muss aber die einnahmefreie Zeit genau eingehalten werden.

Schutz:
Die Pille gilt ist eines der sichersten Verhütungsmittel. Wird sie richtig und regelmäßig eingenommen, ist die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden sehr gering. Novial bietet laut Hersteller eine hohe Sicherheit.

Einnahme:
Die Monatspackung enthält 21 Filmtabletten. Täglich nimmt man eine Tablette ein, die Tageszeit ist egal, allerdings sollte man bei der gewählten Zeit bleiben. Begonnen wird mit den ersten 7 Tabletten, diese sind gelb, die nächsten 7 sind rot und die letzten 7 sind weiß, danach wird eine Einnahmepause von sieben Tagen eingelegt und mit der nächsten Packung wieder von vorne angefangen, so fängt man immer am gleichen Wochentag an. Mit Hilfe der beiliegenden Wochentagsaufkleber, die man auf den Blister aufklebt, kann man sehr gut kontrollieren, ob man täglich die Pille eingenommen hat.
Falls man vorher keine Pille genommen hat, beginnt man mit der Einnahme der ersten Pille am ersten Tag der Regelblutung. Wenn man von einer anderen Pille oder einem anderen hormonellen Verhütungsmittel zu dieser Pille wechselt, gibt es verschiedene Möglichkeiten wie angefangen werden sollte, dies sollte in jedem Fall mit dem Frauenarzt besprochen werden.

Fazit:
Ich habe die Novial zwei Monate genommen, obwohl ich in der ersten Einnahme Pause schon Migräne hatte, aber ich wollte ihr im Prinzip eine zweite Chance geben. Allerdings hatte ich in der zweiten Einnahmepause auch wieder Migräne, was ja wie oben schon erwähnt der Grund für meinen Wechsel war. Da ich aber mit dieser Pille auch noch Magenprobleme bekommen habe, zwar nicht sehr starke, aber doch sind sie vorhanden und dadurch mein Vertrauen zu dieser Pille recht gering ist, hab ich mich in Absprache mit meiner Frauenärztin dazu entschieden, erst einmal wieder meine alte Pille zu nehmen um zu schauen, ob ich mit meiner alten Pille immer noch Migräne habe, sie sagte mir, das ich diese ja mittlerweile schon 3 Monate nicht mehr nehme und die Chancen recht gut sind, das die Migräne nicht mehr auftritt. Falls doch, wird mir wahrscheinlich nichts anderes übrig bleiben, als in naher Zukunft die Pille für ein halbes Jahr komplett abzusetzten. Außerdem spricht für meine erste Pille noch, das ich mit ihr wirklich „nur“ Migräne habe und keine andere Nebenwirkung.
Natürlich gibt es unzählige von Präparaten auf dem Markt, aber man kann auch nicht pausenlos weitertesten, denn da die Pille ein Hormonpräparat ist, greift sie ja in den natürlichen Hormonhaushalt ein und man sollte dem Körper eine Erholungszeit gönnen.

Mit der Bewertung hab ich es jetzt leider nicht leicht, da erstens jeder Körper anders auf Hormonpräparate reagiert und ich ja nicht wirklich begeistert bin von dieser Pille, aber wie heißt es doch so schön, im Zweifel für den Angeklagten.



Hersteller:
Pharbil Waltrop GmbH
45731 Waltrop
Tel: 02309- 93750

Pharmazeutische Unternehmer:
Organon GmbH
85726 Oberschleißheim
Tel: 089- 3156200


Vielen Dank für Lesen und Bewerten!