PDA - ja oder nein? Testbericht

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Erfahrungsbericht von alexphilip
Geburt ohne starke Schmerzen
Pro:
kaum Wehenschmerz, man kann entspannen und neue Kraft sammeln, die Geburt wird u. U. beschleunigt
Kontra:
Nebenwirkungen wie starke Kopfschmerzen, Schmerzen an der Einstichstelle, in einigen wenigen Fällen Querschnittslähmung
Empfehlung:
Ja
Ich habe 5 Kinder, davon habe ich mir bei den beiden letzten Geburten eine PDA geben lassen.
Die ersten drei Geburten waren von den Schmerzen recht unterschiedlich, aber doch teilweise sehr heftig, so dass ich beim 4. Kind doch Angst vor der Geburt hatte.
In der 4. Schwangerschaft kam alles anders als zuvor. Ich hatte das erste Mal vozeitige Wehen und musste Wehenhemmer schlucken. Nur am Ende der Schwangeschaft war dann Ruhe im Bauch.Nachdem ich einige Tage über Termin war, frage mich mein Arzt, ob er die Geburt einleiten soll. Ich entschied mich dafür, denn beim 2. Kind wurde die Geburt auch eingeleitet. Da diese Geburt die einfachste war, hatte ich keine Bedenken.
Ich wurde für den nächsten Tag im Krankenhaus angemeldet.
Geburtsbeginn:
Als ich im Krankenhaus angekommen war, wurde ein CTG geschrieben,dem Kind ging es bestens und es war sogar eine
leichte Wehentätigkeit da. Ich bekam aber trotzdem eine Gel auf den Muttermund, welches die Wehen verstärken und den Muttermund öffnen sollte. Das mit den Wehen klappte auch ganz gut nur das Öffnen nicht, und das beim 4. Kind!
Mittags bekam ich nochmal von dem Gel, worauf die Wehen dann auch stärker und regelmaßiger wurden.
Nachdem ich den ganzen Tag mittelstarke Wehen hatte und der Muttermund abends erst 3-4 cm geöffnet war war ich ziemlich mutlos.
Nachdem die Hebamme der Nachtschicht ihren Dienst angetreten hatte, versucht sie alles mögliche um den Geburtsvorgang zu beschleunigen. Sie gab mir Buscopan zum Entspannen der Bauchmuskeln, stundenlanges Baden,laufen usw.
Nachts um 2.00 war ich am Ende. Sie gab mir eine Schmerzmittel und ich konnte wenigstenseine Stunde schlafen, doch dann ging es wieder los mit stärkeren Wehen. Alos das ganze Programm nochmal Buscopan, baden ..... Erfolg : Der Muttermund war ca. 6 cm offen.
Gegen 8.00 Uhr wollte mir die Hebamme der Tagschicht die Fruchtblase öffnen,da ich aber wusste das dann die Wehen noch stärker werden. wehrte ich mich dagegen. Ich konnte einfach nicht mehr. Sie frage mich , ob ich schon einmal über eine PDA nachgedacht habe. Sie erklärte mir , daß dann wahrscheinlich der Muttermund schneller aufgehe, weil ich mich mehr entsannen kann.Ich entschied mich dafür.
Die PDA:
Der Gynäkologe oder der Anesthäsiearzt darf die sogennante Rückenmarkspritze setzen. Ich musste mich auf den Rand des Kreißbettes setzten und einen runden Rücken machen. Die PDA wird im Lendenwirbelbereich zwischen zwei Wirbel in den
Rückenmarkskanal gesetzt. Der Einstich war sehr schmerzhaft.
Dort in das Rückenmark wird das Anästhetikum eingeführt.
Daurch wird der untere Bereich des Rumpfes und die Beine betäubt. Von der Einstichstelle am Rücken wird ein dünner Plastikschlauch vom Rücken über die Schulter gelegt .Dort kann immer nach Bedarf von dem Betäubungsmittel nachgespritzt werden.
Bei mir wirkte die PDA nach ca. 20 Minuten. Die Wehen waren nicht mehr zu spüren und ich konnte endlich mal richtig Pause machen. Meine Beine ware nur leicht betäubt , ich konnte sie noch bewegen, was ich sehr angenehm fand.
Aufstehen darf man nach der PDA erst wieder , wenn die Wirkung verschwunden ist.
Nachdem die Wirkung die Wirkung der PDA bei mir eingesetzt hatte, bekam ich eine sehr hohe Dosis Wehenmittel über den Tropf. Ohne die PDA hätte ich das nicht aushalten können(Aussage Des Arztes). Die Hebamme erkärte mir, das ich wahrscheinlich eine Wehenschwäche entwickelt habe , wobei die Wehen keine Kraft haben das Kind nach unten zu schieben. Da die anderen drei Kinder sehr groß waren, ist die Gebärmutter geschwächt. Also wäre bei mir ohne das hochdosierte Wehenmittel ,wahrscheinlich ein Kaiserschnitt nötig gewesen.
Die Geburt
Ich lies mir im Laufe des vormittags noch zweimal etwas nachspritzen und überstand diese Zeit dadurch so gut wie schmerzfrei.
Kurz vor 12.00 Uhr bekam ich einen starken Schmerz und Druck nach unten. Die von meinen Mann herbeigerufene Hebamme und Arzt kamen sofort.
Der Muttermund war nun vollständig offen und nach 3 Presswehen war unser kleiner Marvin geboren. 4230 Gramm schwer und 57cm groß. Endlich...
Die Gefahr bei einer PDA ist, das man die Presswehen nicht als solche spürt und das Pressen auch beeinträchtigt ist und die Geburt mit Zange oder Saugglocke beendet werden muß.
Ich hatte kein Problem,obwohl ich die Presswehen nur als Dauerschmerz gespürt habe und diesen Schmerz nícht einordnen konnte.
Nachwirkungen
Ich hatte keine Neben- oder Nachwirkungen. Keine Kopfschmerzen, was wohl das häufigste Problem ist.
Bei unserem 5 Kind war alles ähnlich wie bei Marvin. 9 Tage über Termin, keine Wehen ,Einleitung. Die Hebamme frage mich ob ich diesmal wieder eine PDA möchte ,da der Muttermund auch wieder nur langsam aufging. Ich entschied mich wieder dafür. Der Einstich war wieder sehr schmerzhaft, wobei der Arzt noch zweimal daneben gestochen hat.
Da das Kind aber überstreckt lag und dabei sehr,sehr groß war (5100 Gramm), war zum Schluss noch ein Kaiserschnitt nötig, da meine kraftlosen Wehen es nicht schafften das Kind in den Geburtkanal zu schieben.
Nachwirkungen
Diesmal hatte ich noch ca. 3 Monate Schmerzen in Höhe der Eintsichstelle. Vielleicht lag es aber nur an den 2 Fehlversuchen.
Fazit:
Ich würde mich wieder für die PDA entscheiden, da der Nutzen bei den Geburten sehr groß war( u.a. die Geburten auch etwas beschleunigte) und das Kind so gut wie nichts von den Betäubungsmitteln abbekommt. Ich wäre froh gewesen wenn ich bei meinem 1. Kind vor 12 Jahren in einem anderen Krankenhaus die Möglichkeit gehabt hätte. Ich hatte sehr starke Wehen und der Muttermund ging bei 8 cm nicht mehr weiter auf, so dass eine Zangenentbindung nötig war.
36 Bewertungen, 4 Kommentare
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21.07.2005, 15:25 Uhr von Mayani
Bewertung: sehr hilfreichIch hätte allein vor den Fehlstichen Angst. Ich mag generell keine Spritzen (seitdem ich 14 Zähne gezogen bekommen hab und diese Spritzen immer so wehgetan haben). Da bin ich doch ein großer Angsthase. Aber dir gegenüber habe ich wirkl
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20.07.2005, 02:38 Uhr von mami_online
Bewertung: sehr hilfreichwas für eine Leistung!!!! Ich habe zwei und bin dabei völlig ausgelastet.... Meine Geburten ließen mir leider! keine Zeit für eine PDA. Ich hätte beide male auch gerne eine gehabt. Aber es ging alles (für die Ärzte) zu s
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13.07.2005, 00:58 Uhr von Fanta_L
Bewertung: sehr hilfreichich glaube, ich möchte nie kinder kriegen...ich würde bei der geburt bestimmt vor schmerzen sterben...und so eine spritze wäre mich wohl zu bedenklich :-/ meine schwester hat drei kinder...1. kind kam normal zur welt, 2. kind kam aus versehe
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12.07.2005, 22:11 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichich habe das alles abgelehnt... ich habe 29 std gebraucht, bis meine Tochter da war :o( wahrscheinlich auch ein grund, warum sie ein Einzelkind bleiben wird :o) liebe Grüße Tammy
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