PISA-Studie Testbericht

No-product-image
ab 9,76
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003

Erfahrungsbericht von Cerebro

Was an den Schulen falsch läuft......

Pro:

es ist noch nichts verloren

Kontra:

keiner will gewinnen

Empfehlung:

Nein

möchte ich hier einmal aus meiner Sicht darlegen. Da ich selbst in der 13ten,und somit letzten, Klasse bin, denke ich ,dass ich einige Mängel besser bewerten kann als ein Aussenstehender.
Ich kann natürlich nur von meiner Schule,einem Gamnasium,berichten,habe aber in Gesprächen mit anderen erfahren ,dass es auf anderen Gymnasien ähnlich zugeht.

Ein Hauptproblem liegt meiner Ansicht nach in der Notengebung.Anstatt Extemporale,Klausuren oder mündliche Prüfungen dazu zu verwenden, die Kreativität eines Schülers zu fördern, ihn zum denken und überlegen zu bringen,werden sie nur dazu benutzt, gelernte Inhalte wieder zu geben. Natürlich ist das für beide Seiten die bequemere lösung, und vielleicht fragt ihr euch, warum ich als Schüler sowas schreibe, obwohl ich mir ja ins eigene Fleisch schneide, wenn ich anspruchsvollere Prüfungen fordere, aber im Endeffekt tu ich das gar nicht. Langfristig gedacht zumindest.
Aber eins nach dem anderen: Für die Lehrer ist es natürlich einfacher, gelernten Stoff abzufragen, als einen aufwendigen,kreativen Unterricht zu gestalten,und sich zuhause stets was neues für die nächste Stunde zu überlegen. Viele Lehrer versuchen auch jedes Jahr Klassen aus der selben Jahrgangsstufe wie im Vorjahr zugeteilt zu bekommen, da sie dann ihre Unterrichtsvorbereitung schon gemacht haben, und sich arbeit sparen.
Für die Schüler auf der anderen Seite ist es einfacher Blätter mit Text zu bekommen, die man zuhause lernen kann,als sich im Unterricht den Kopf über etwas zu zerbrechen...scheinbar zumindest.Denn durch diese Art von Unterricht gibt nicht die Intelligenz den Ausschlag für die Noten, sondern einfach der pure Fleiß.Fleiß ist sicherlich keine schlechte Eigenschaft, aber was hilft mir ein Chirug, der 24 Stunden lang versucht mir den Blinddarm zu entnehmen,wenn er nicht weiß wie er aussieht und wo er sich befindet?!? Man muss halt auch wissen was man lernt, und wissen wie man sein Wissen anwendet und zur Problemlösung verwendet. Nur kann man das nicht von Schülern verlangen, die Tag ein Tag aus den Eindruck bekommen, dass wenn sie alles nacherzählen,was man ihnen vorlegt werden sie mit guten Noten belohnt.
Deswegen muss man bei den Lehrern und ihrem Unterricht inklusive Prüfungen ansetzen. Lehrer soll(t)en in ihren Prüfungen 3 Arten von Aufgaben stellen: \"Erkennen und wiedergeben\"- man soll erkennen worum es geht, und sein Wissen ,dass sich auf die Fragestellung bezieht,wiedergeben. \"Erläutern und weiterdenken\"- hier sind Hintergründe zu bestimmten Sachverhalten verlangt, und weiterführende Gedanken erwünscht.\"Transfer\" heisst das letzte Aufgabengebiet, dass von einem Schüler verlangt ein nicht behandeltes Problem zu lösen oder zu erklären, indem er sein Wissen über ähnliche Dinge darauf projeziert.
Von diesen drei Arten begegene den meisten Schüler bis zu Oberstufe nur das erste, vielleicht ab und zu das zweite. Die Lehrer merken ,dass \"Transfer\" -Aufgaben zu einem schlechten Notendurchschnitt führen und lassen sie lieber sein.
Und da frag ich mich doch: Ist es nicht Paradox,dass einem intelligenten,aber faulen Schüler vorgemacht wird, dass das fleißige Dummerchen neben ihm fähiger ist?!?
Natürlcih trifft diese Schwarz-weiß-Denken die Situation nicht genau,aber ich sehe dass bei mir am Gymnasium,was ja die höchste Schule ist,die man nach der Grundschule wählen kann,in der Oberstufe Leute sind(die auch Abi machen werden!), die unfähig sind kleinste Probleme zu lösen,denen ich nicht mal 1€ leihen würde, die einfach nur stroh dumm sind.Das soll jetzt nicht arrogant klingen,oder bedeuten,dass ich nach Sympathie entscheide wer klug ist und wer nicht, aber man kann auf keinen Fall durch die Noten auf die Intelligenz schliessen.

Um wieder auf meine These zurück zu kommen, dass mehr Kreativität und Anregung zum Denken erforderlich ist: Von nichts kommt halt nichts, und selbst die beste Bildungsreform bringt nichts, wenn die Beteiligten(Schüler und Lehrer) nicht mitziehen.
Wie sie mitziehen können, habe ich versucht in diesem Bericht deutlich zu machen.

Nachtrag: Ich wurde gebeten, noch darauf aufmerksam zu machen welche Rolle Das Kultusministerium in dieser Sache spielt.Ich erwähnte es bis jetzt nicht, weil ich darüber nicht so gut informiert war(und man soll ja über nichts schreiben ,von dem man nichts weiß). Dennoch stehen die Lehrkörper natürlich in einem Abhängigkeitsverhältnis zum Kultusministerium, vor allem in Bezug auf den Lehrplan=Unterrichtsstoff.
Da aber nur sehr selten Kontrollen zur Überprüfung durchgeführt werden, kommt es unweigerlich dazu, dass sich manche Lehrer mehr manche weniger an die Vorgaben halten. Dies hat ein Gefälle bezüglich des Inhalts und Niveuas der verscheidenen Unterrichte zur Folge.
Man kann also nicht etwas von den Lehrern erwarten, was ihre "Vorgesetzten",das Kultusministerium, verbietet.Wollen die Lehrer Kreativität in den Unterricht bringen,brauchen sie also die Unterstützung des Staates, genauer: des Kultusministeriums.
Dennoch denke ich ,dass die Lehrer einen gewissen Spielraum haben,und den sollten sie nutzen.Selbst ein kleiner Schritt ist bessser als stehen zu bleiben.

19 Bewertungen