Paderborn Testbericht

Paderborn
ab 509,83
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Erfahrungsbericht von Charley

Ein Kneipenbummel durch Paderborn

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Anfang des Jahres 2002 war ich zum ersten mal, dafür aber gleich mehrmals in Paderborn. Es ging dabei um die Vorbereitung für einen Umzug nach dem schönen Woltersdorf. Startzeit war im allgemeinen gegen 8:30 Uhr, so dass wir etwa „high noon“ in Paderborn waren. Da bot es sich an, doch erst einmal etwas essbares sich zwischen die Kiemen zu schieben. Dazu war uns Janis’ Imbiss am Busbahnhof gerade recht. Also erst einmal einen Gyrosteller mit Zaziki essen und dann das eigentliche Ziel ansteuern.

Dann erste Begrüßung und nach einer guten Tasse Kaffee die ersten Vorbereitungen für den Umzug getroffen. Am Nachmittag haben wir dann erst einmal die Stadt besichtigt. Wir hatten einen geborenen Paderborner zum Stadtführer, der uns erstens immer auf den rechten Weg führte und außerdem uns viele interessante Details von Paderborn erklärte.

Unseren Rundgang haben wir am Westerntor begonnen. Dort befindet sich das Restaurant Kump. In der warmen Jahreszeit der Treff aller Biker aus der näheren und weiteren Umgebung. Da es für die Jahreszeit, Ende Februar, schon sehr warm war, waren schon die Tische im Biergarten aufgestellt, sodass man im Freien sitzen konnte. Also erst einmal ein Bier oder auch eine Bierbowle gezischt, bevor es weiter ging. Hier beginnt die Fußgängerzone mit vielen Kaufhäusern und Geschäften, aber auch mit mehreren Kirchen und dem Rathaus der Stadt. Auch viele Cafes und Gaststätten sind dort zu finden von denen einige schon sehr alt sind und damit einen interessanten Einblick in die Geschichte von Paderborn vermitteln.

Wir bummelten weiter bis zum Domplatz, auf dem wir die Scheußlichkeit der neuen Kulturhalle bewerteten. Viel interessanter waren dagegen der Dom selbst und die Kaiserpfalz. Selbstverständlich haben wir uns auch das berühmte Drei-Hasen-Fenster angesehen. Für die unwissenden unter der geschätzten Leserschaft, es handelt sich hier um ein Fensterornament auf dem drei Hasen dargestellt sind, von denen jeder zwei Ohren hat, aber es sind dennoch nur drei Ohren dargestellt. Wie funktioniert das wohl? Alle, die es nicht kenne, könnten ja mal darüber nachdenken, oder im Internet unter dem Stichwort: Drei-Hasen-Fenster nachsehen. Zwischen dem Dom und der Kaiserpfalz befindet sich die Bartholomäus Kapelle. Ein sehr interessantes Bauwerk wegen seiner Akustik. Jeder Ton hat im Innern der Kapelle einen Nachhall von etwa 15 bis 20 Sekunden. Dieser Effekt wird immer wieder zu Aufnahmen von besonderem Reiz für den Rundfunk und die Tonträgerindustrie genutzt.

Nachdem wir dann noch einige der vielen Quellen der Pader, dem kürzesten Fluss Deutschlands gesehen haben, haben wir uns intensiv auf den Abend vorbereitet. Wenn man einen Kneipenbummel machen will, dann sollte man sich den Freitag auswählen. Es ist der interessanteste Tag der Woche weil (fast) alle Studenten der Stadt, und derer gibt es viele, meinen, jetzt muss das Wochenende eingeleitet werden. Das hat aber den Nachteil, dass in der Innenstadt fast alle Gastlichkeiten heillos überfüllt sind. Aber man kann ja auch mal ein Bier im stehen an der Bar trinken. Zum Essen ist es aber angebracht, sich einen Sitzplatz zu suchen, das geht dann doch besser. Da das eigentliche Treiben nicht vor 20:00 Uhr beginnt, sind wir schon eine Stunde eher in die Stadt gefahren und haben uns sinniger Weise auch einen Tisch vorher telefonisch bestellt. Sicher ist sicher.

Die Auswahl an guten Speisegaststätten ist groß aber wir wollten nicht italienisch, nicht türkisch, nicht chinesisch, nicht spanisch und auch nicht griechisch essen, daher haben wir den Thi-Brunnen gewählt. Das Essen schmeckte hervorragend und unser Paderbornkundiger hat in diesem Lokal in seiner Jugend schon gekellnert und daher ein freudiges Wiedersehen mit Gabi, der Wirtin gehabt. Ich kann übrigens den Thi-Brunnen-Teller wärmstens empfehlen.

Von dort ging es weiter auf ein, zwei Bier zu Brezel. Natürlich stand dort eine Schale mit Salzbrezeln auf dem Tisch. Es war schon nach neun und die Lokale immer voller. Wir wagten es dennoch, unseren Kneipenrundgang fortzusetzen. Nächster Halt, das Brauhaus. Hier haben wir trotz eines großen Platzangebots nur noch einen Stehplatz an der Bar erobert. Selbst das war nicht selbstverständlich denn auch diese Plätze waren überwiegend besetzt. Also wieder nur ein Bier und dann nach schräg gegenüber ins Café Klatsch. Dort waren wenigstens noch ein par Barhocker frei, so dass wir die nächsten beiden Getränke, es war eben nicht immer nur Bier. sitzend genießen konnten.

Inzwischen war es schon nach Mitternacht und wir brachen zu unserer letzten Station, ins Sappho zu Lefteri auf. Auch hier hatten wir Glück, es wurden gerade ein paar Plätze an der Theke frei. Jetzt gab es natürlich wieder Bier. Das Sappho besteht im übrigen aus drei verschiedenen Gastlichkeiten. Im Eingansbereich ein normales Lokal, eine halbe Treppe höher lädt ein Raum zum Billardspielen ein. Hier gibt es aber Getränke nur aus der Flasche oder Dose. Im Untergeschoss befindet sich eine Diskothek. Aus ihr drang ein Höllenlärm nach oben. Zum Schutze unserer Ohren und weil wir altersmäßig dort fehl am Platze wären (glaube ich jedenfalls), haben wir uns diese Räumlichkeit verkniffen. Es hat unseren kulturellen Erfahrungen nicht geschadet.

So gegen 2:30 Uhr haben wir dann auf weitere Inspektion der Paderborner Gastlichkeit verzichtet. Wer aber um diese Zeit an dieser Stelle noch Hunger hat, der geht gleich nebenan zu Sanis und isst noch einen Gyrosteller (siehe ganz oben).

Ich kann allen Besuchern von Paderborn nur empfehlen, auf ähnliche Art diese Erfahrungen zu sammeln.

Bei einem anderen Besuch haben wir übrigens beim Spanier eine Paelia mit Meeresfrüchten gegessen, auch das ist ein erlebnis. Lohnt sich aber nur wenn mindestens vier Personen daran beteiligt sind.

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