Pakt der Wölfe (VHS) Testbericht

Pakt-der-woelfe-vhs-actionfilm
ab 10,21
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Erfahrungsbericht von trampastheo

Die Bestie aus der Provinz Frankreichs

Pro:

Besonders spannend, perfekte Mystery- und Gruselatmosphäre, Musik, Darsteller, ein 142 Minuten-Film

Kontra:

--

Empfehlung:

Ja

Viele Freunde hatten mir in den letzten Monaten den Tipp gegeben, den französischen Horrorfilm Pakt der Wölfe (Originaltitel: Le Pacte des Loups) anzuschauen. Obwohl Monate ist untertrieben, denn bereits seit März 2002, als der Film für die meisten im Kino zu sehen war, wurde ich immer wieder darauf hingewiesen. Alle sprachen so fasziniert von seiner Handlung, dass ich mir letztendlich den Film auf VHS vor wenigen Tagen ausgeliehen habe und endlich anschauen konnte.

Handlung
In einer französischen Provinz, wenige Jahre vor der Revolution im Nachbarland, kommt es immer wieder zu tragischen Todesfällen. Männer, Frauen und sogar Kinder werden von einer Bestie angegriffen, die laut einiger weniger Zeugen, einem Wolf ähnelt. Zwei der besten Männer des Pariser Königshofs, Naturforscher Gregoire de Fronsac (gespielt von Samuel le Bihan) und sein indianischer Freund Mani (gespielt von Mark Dacascos), werden in die Region geschickt, um die Bestie ausfindig zu machen, um sie dann zu töten. In der Region angekommen scheint der Adelsstand ganz nervös zu sein, denn zu viele Menschen sind in den letzten Monaten vom angeblichen Wolf getötet worden. Ein Priester, eine wunderschöne Adelsdame und ein merkwürdiger Genosse, der laut seiner Aussage seine rechte Hand durch einen Löwen vor Jahren in Afrika verloren hat, wollen Gregoire und Mani bei ihrer schwierigen Aufgabe helfen. Dabei beginnt eine Riesenjagd, bei der duzende Wölfe erschossen werden. Doch unter ihnen ist mit Sicherheit nicht der Wolf, den alle suchen, denn dazu haben alle Wölfe zu kleine Mäuler (bzw. Gebisse), wie Experte Gregoire feststellt. Da es ihnen auch nach Monaten nicht gelingt die Bestie ausfindig zu machen, wird man vom neu vernannten Offizier der Region gezwungen, einen einfachen Wolf zu präparieren und ihn als Bestie beim König zu präsentieren. Doch die wahre Bestie lebt weiter und heißt schon bald Gregoire und Mani, die wieder an den Ort der Verdammnis zurückkehren, willkommen. Als sie die Bestie im Haus von Marienne (Gregoires Flamme) aufkreuzt, glauben die beiden Männer ihren Augen nicht. Wie ist es möglich, dass solch ein unnatürliches Tier in Frankreich lebt? Und was verbirgt sich wirklich hinter dieser Bestie?

Filmkritik
„Der Pakt der Wölfe“ ist ein faszinierender Horrorfilm, der mich bereits nach seinen ersten Minuten in atemberaubende Spannung gehalten hat. Zwar beginnt alles mit dieser Regenszene, in der Gregoire und Mani, in einem recht mysteriösen Auftritt, die japanischen Kampfkünste anwenden, was irgendwie an einen Billigactionfilm erinnert. Aber bereits Minuten später stellt man fest, dass dieser Anfangseindruck falsch war. Eine unheimliche Bestie scheint in dieser Region zu wüten. Als man dann auch die ersten Opfer zu sehen bekommt (die Bestie jedoch erst viel später, was den Spannungsrad aufrecht hält), hat man sich so richtig mit in die Gruselatmosphäre mit reingehängt. Überhaupt ist diese Atmosphäre mit den unbeholfenen Menschen in der Region Frankreichs, den Adelstand und den Mythos von einem Riesenwolf einmalig. Die Musik von Joseph Lo Duca trägt ebenfalls dazu bei, dass man ab und zu vor Spannung gar nicht die Entwicklung des Films abwarten kann. Regisseur Christophe Gans ist ein Meisterwerk gelungen, an dem sich die amerikanischen Filme mal wieder eine Scheibe abschneiden können. Was mir aufgefallen ist: Pakt der Wölfe ist im Gegensatz zu anderen Filmen dieses Genres nicht nur in Hälfte 1 gut. Nein, hier steigert sich die Spannung in Hälfte 2 beeindruckend. Endlich bekommt man dann auch die Bestie zu sehen und endlich kriegt man auch mit, was sich hinter der ganzen Sache verbirgt. Was mir im Film außer der einzigartigen Atmosphäre besonders gefallen hat, sind die Auftritte der Tiere. Damit meine ich nicht die der Bestie, sondern die der wunderschönen Rottweiler, der Pferde und einen weißen Wolfes, bei dem es sich in Wahrheit wohl um ein gezähmtes Exemplar handeln muss.

Aus darstellerischer Sicht sind dem Zuschauer eigentlich nur Mark Dacascos ein Begriff. Nicht unbedingt vom Namen her, aber von seine Rollen in The Crow und in Double Dragon. Der in Hawaii geborene Darsteller, verbindet immer in seinen Rollen das geheimnisvolle mit dem dynamischen. Er verfügt doch tatsächlich in diesem Film nicht nur über die üblichen Kampfkünste, sondern auch über sonderbare Wiederaufstehungsmethoden tot geglaubter und kommuniziert mit Bäumen und Wölfen. Er ist für den Mystery-Part zuständig. Samuel Le Bihan dagegen, der eigentlich nur dem französischen Publikum ein Begriff sein sollte, ist der ausdrucksvollere Typ, der trotz der Suche nach der Bestie auch Zeit für eine Romanze mit einer schönen Adelsdame findet und auch auf einen Bordellbesuch nicht verzichtet. Gegen Ende des Films mutiert jedoch auch er zur Kampfsportmaschine! Zu erwähnen wäre auch noch Monicas Beluccis Auftritt als Sylvia, der eine entscheidende Rolle im Film haben wird. Mehr wird nicht verraten. Der Film ist zurecht am 16 Jahren freigegeben, denn die eine oder andere Blutszene, ist unter diesem Alter nicht empfehlenswert. Versteckte Werbung in diesem französischen Film? Nein, keine aufgefallen und hätte sicherlich auch nicht in Epoche, in der unser Film spielt, gepasst. Oder gab es Coca Cola und Sony schon vor der Französischen Revolution?

Fazit
Ich bin einfach immer noch, drei Tage, nachdem ich den Pakt der Wölfe angeschaut habe, ganz angetan vom Film. Ein ultraspannender Horrorfilm, der in Frankreich vor gut zwei Jahren gedreht wurde. Die wundervolle Gruselatmosphäre und die Ungewissheit, was sich hinter dem mörderischen Biest verbirgt, halten den Zuschauer in Atem. Wer übrigens glaubt ganz schnell auch mal den Film anschauen zu können, dem sei gesagt, dass man schon einen Abend dazu freinehmen sollte, denn „der Pakt der Wölfe ist ganze 142 Minuten lang! Meine Freunde wussten schon, welchen Film sie mir empfohlen haben. Jetzt ist meine Reihe gekommen, den Film an alle Leser weiterzuempfehlen!

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