Pakt der Wölfe (VHS) Testbericht

Pakt-der-woelfe-vhs-actionfilm
ab 10,21
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Erfahrungsbericht von SVoigt3000

137 langweilige Minuten

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Gestern war mal wieder ein Videoabend mit einigen Kumpel angesetzt. Also haben wir uns drei Videos ausgeliehen und sie uns angesehen. Eines davon war „Pakt der Wölfe“, ein Film, dessen Kinotrailer uns Lust auf mehr gemacht hat, wir aber nie dazu kamen, uns den Film in Cinemaxx anzusehen. Also nun rein mit der Cassette und los geht\'s...


-------STORY:-------
Frankreich 1766: Bei den Bauern aus Gévaudan geht die blanke Angst um! Immer mehr Frauen und Mädchen werden von einer mysteriösen Bestie in den Wäldern auf schreckliche Weise umgebracht. Es werden schon zahlreiche Treibjagden unternommen, um die Bestie endlich zu erlegen – ohne Erfolg.

Bald redet ganz Frankreich von den Morden und der Bestie, die wie ein riesiger Wolf aussehen soll, mit großen Stacheln am Rücken. Der König beschließt also, den Naturwissenschaftler Grégoire de Fronsac (Samuel le Bihan) und dessen Blutsbruder, den Irokesen Mani (Marc Dacascos), loszuschicken, um die Bestie zu erlegen. Denn der König kann den Aufruhr im Volk um die Bestie nicht gebrauchen, da er gerade mit England die neue Welt entdeckt.

Und tatsächlich! Auch als die beiden in der Gegend der mysteriösen Morde ankommen, geschehen immer weitere Morde. Die Opfer werden regelrecht aufgeschlitzt. Doch ein kleines Mädchen kann sich gerade noch vor der Bestie verstecken und berichtet später genauer von der Bestie, aber auch vor einem Mann, der bei der Bestie war...


-------KOMMENTAR:-------
Wie man an meiner recht kurzen Beschreibung der Story sieht, ist die dargestellte Geschichte sehr dürftig. Den ganzen Film über passiert nicht wirklich viel. Man sieht einige Treibjagden, ohne dass die bestie gesehen wird, dann werden einige Morde gezeigt, bei denen nachher der Bestie auch zu sehen ist und ansonsten gibt es nur mehr oder weniger stupide Dialoge, die mit fast jedem Mantel-und-Degen-Film austauschbar wirken. Da eben nicht gerade viel passiert, ist die Länge des Films, immerhin 137 Minuten, viel zu viel. Da hätten es 90 Minuten auch getan und selbst dann würde der Film nicht so gut bei mir wegkommen.

Der Handlung muss man zu Gute halten, dass sie nicht frei erfunden ist. Zwischen 1765 und 1768 sind in Gévaudan wirklich über 100 Frauen und Kinder auf mysteriöse Weise getötet wurden. Laut Spuren an den Leichen müssen sie von einem riesigen Tier umgebracht worden sein. Leider muss ich sagen, dass man aus dieser wahren Begebenheit viel mehr machen könnte. So ist es doch mehr als Schwachsinn, dass im Film wirklich eine Bestie mit Stacheln auf Menschenjagd geht, auch wenn das Übernatürliche, dass die Bestie zuerst an sich hat, am Ende etwas zurückgenommen wird, wenn es zur großen Auflösung kommt. Der Film wäre nicht schlecht, wenn man die Bestie nie gezeigt hätte (denn diese Bestie wird es ja nicht wirklich gegeben haben. Das muss in der Realität ja irgendein großes Tier gewesen sein) und stattdessen sehr realistisch auf die Ängste der Bevölkerung, sowie die politische Dimension, die der Fall bekommt, eingegangen wäre.

Zu den Schauspielern muss ich sagen, dass sie nicht mehr als durchschnittlich waren. Die meisten Charaktere sind in dem Film nicht sonderlich anspruchsvoll, weil sie meist nur sehr starr und kühl wirken. Dafür muss ich dem Kamerateam und dem Regisseur gratulieren. Denen sind wirklich wunderbare Landschaftsaufnahmen gelungen, die teilweise allein schon für Spannung sorgen.

Ansonsten wirkt der ganze Film leider für meinen Geschmack viel zu sehr nach Hollywood-Machart. Die Franzosen können gute, sehr gute Filme drehen. Das sieht man z.B. an “Die fabelhafte Welt der Amélie”, einem Film, der durch und durch französisch ist und so NIE aus Hollywood kommen würde. Die Franzosen haben einige wirklich tolle Schauspieler, mit denen man sicher tolle Filme drehen könnte, die auch kommerzielle Welterfolge werden würden. Wieso also Hollywood nachahmen?

Und wenn ich schon bei “kommerziell” bin! Die Tatsache allein, dass die Bestie nachher wirklich in dem Film gezeigt wird, ist schon kommerziell. Ich sehe die Filmemacher förmlich zusammensitzen. “Am besten, wir zeigen die Bestie dann auch noch. Da können wir dann noch einige tolle Computer-Animationen einbauen, was sicher gut ankommt. Außerdem will der Zuschauer doch auch die schreckliche Bestie sehen. Also müssen wir sie wirklich furcheinflößend aussehen lassen!!!”. Und gerade das ist der Fehler! Der Film wäre deutlich spannender und mysteriöser, wenn man die Bestie nie zu Gesicht bekommen würde und schlecht animiert ist sie dann auch noch. Teilweise läuft sie nämlich sehr abgehackt, was mich schon einige Male an die uralten “Godzilla”-Filme erinnert hat.

Abschließend muss ich noch sagen, dass die Wertung “FSK: 16” voll in Ordnung geht. Teilweise sind die Szenen doch recht brutal, sodass jüngere Kinder sicher nicht so leicht damit umgehen werden. Außerdem spielen einige Szenen in einem Bordell, was auch nicht gerade die Kulisse für kindgerechte Filme ist.


-------FAZIT:-------
Teilweise stimmungsvoller Film, der allerdings über die gesamte Länge nichts an seiner Langeweile einbüßt und am Ende einfach nur noch Abstrus und aus der Luft gegriffen ist. Prädikat: Sehr schlecht!!!

21 Bewertungen