Pakt der Wölfe (VHS) Testbericht

Pakt-der-woelfe-vhs-actionfilm
ab 10,21
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Erfahrungsbericht von screenboy

Wer frisst gern Franzosen ?

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Ich hatte auf dem Fantasy Filmfest 2001 in Köln das zweifelhafte Vergnügen mir den neuesten Film von Christophe Gans (Crying Freeman) "Der Pakt der Wölfe" anzuschauen. Vorab hatte ich schon einiges von dem Film gehört, der eine der teuersten französischen Produktionen überhaupt ist (29 Mio. Dollar Kosten) und bei seinem Start in Frankreich mehr als 4 Mio Besucher in die Kinos lockte. Seit einigen Wochen läuft der Film auch in deutschen Kinos.

Der Film spielt im Frankreich des 18. Jahrhunderts. Im Südosten des Landes verschwinden immer wieder Menschen, zumeist Kinder und Frauen. Einige von ihnen werden nie wieder gefunden, andere nur tot und verstümmelt geborgen. Der Grund für das Verschwinden und die Morde ist schnell ausgemacht. Eine grauenhafte Bestie soll der Übeltäter sein. All diejenigen, die der Bestie schon begegnet sein wollen, beschreiben sie als übernatürliches Fabelwesen von erschreckender Gestalt, riesengross mit scharfen, säbelzahnartigen Fängen. Die nicht Abergläubigen vermuten nur einen zu groß geratenen Wolf hinter den Morden. Da die Opfer der Bestie mit der Zeit nicht mehr zählbar sind, betraut König Ludwig der XV. einen jungen Detektiv (gespielt von Samuel Le Bihan) die Vorfälle zu untersuchen, den Mörder dingfest zu machen und die Bestie (falls vorhanden) zu erlegen.

Diese Ausgangskonstellation hätte einen wunderbaren Monster-Film abgeben können, aber leider entscheidet sich der Regisseur Christophe Gans nicht, in welche Richtung sein Film denn nun gehen möchte. Schwebte ihm ein mysteriöser Kostümfilm wie "Gefährliche Liebschaften" vor oder aber ein klassischer Horrorfilm, ein Verschwörungs-Thriller oder aber ein Martial Arts-Film ??? "Der Pakt der Wölfe" hat von allem etwas.

Christophe Gans mischt die verschiedenen Genres wild durcheinander und serviert einen teilweise unfreiwillig komischen Cocktail. Da wird geliebt wie in "Angelique" und gekämpt wie in "Matrix" und "Tiger & Dragon". Die in den Film eingebaute Martial Arts wirkt vollkommen deplaziert. Asiatische Kampfsportarten haben in einer Story, die im Frankreich des 18. Jahrhundert spielt, nun wirklich nichts zu suchen. Wahrscheinleich hat man beim Drehen des Films schon auf das zahlende Publikum geschielt, weil Martial Arts im Kino ja im Augenblick gerade wieder sehr populär sind.

Echte Spannung kam bei mir eigentlich nie auf. Im Gegenteil ich habe des öfteren mal auf die Uhr geschaut, um zu sehen, wie lange ich diesen kruden Mix noch ertragen muss. Ein wenig spannend war lediglich die Erwartung, wie denn die Bestie nun ausschaut. Aber auch diese Erwartung wurde enttäuscht. Abgesehen von dem Erscheinungsbild, entpuppte sich die Bestie als in den meisten Einstellungen schlechte Computeranimation, die als solche gleich auszumachen war.

Außerdem ist der Film viel zu lang geraten. Jedesmal wenn ich dachte, jetzt ist der Höhepunkt erreicht und die Auflösung steht bevor, ging es wieder von vorn los und steuerte auf das nächste vermeintliche Finale hin.

Wie ich schon eingangs sagte, die Story des Film ist durchaus interessant und hätte sicher mehr hergegeben. Alles etwas kürzer, kompakter und in eine eindeutigere Genre-Richtung gelenkt, wäre ein durchaus passabler Fantasy-Film herausgekommen. Dieses Potential ist in meinen Augen verschenkt worden.


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Diese Meinung habe ich auch bei dooyoo.de
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26 Bewertungen, 1 Kommentar

  • DERWUNDERBARE

    21.05.2002, 14:44 Uhr von DERWUNDERBARE
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich hab den Film gesehen und fand ihn ehrlich gesagt auch nicht gerade berauschend...