Pakt der Wölfe (VHS) Testbericht

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ab 10,21
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Erfahrungsbericht von Greifenklaue

Pakt der Wölfe: Regen in drei Akten

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Im der französischen Region Gévaudan macht 1764 eine wilde Bestie die ganze Region unsicher. Niemand scheint sicher und Treibjagden scheint die Bestie geradezu zu wittern. Jede Hatz bringt zwar zahlreiche Wölfe zur Strecke, aber das Töten geht weiter.

Akt 1: Ein leichter Schauer ohne Gegenwind

Nachdem die Geschichte über die Provinz hinaus bekannt wird, schickt der König den Naturforscher und Meisterpräparator Grégoire de Fronsac (Samuel Le Bihan) aus.
Kaum dort, der Regen hängt wie Fäden vom Himmel, erwischt Fronsac eine Schar Söldner wie sie einen alten Mann und seine Tochter fast zu Tode knüppeln. Ohne Worte steigt sein Gefährte Mani vom Pferd und geht auf die Männer zu – mit dem Ergebnis, daß er nun das Ziel ihrer Attacken ist. Jedoch braucht Fronsac nicht einmal vom Pferd abzusteigen. Mit martialischer Kampfkunst erledigt Mani das halbe Dutzend...
Nicht nur, daß es sich als eine Schlüsselszene des Films entpuppen wird, nein, es ist leider auch die einzigste Stelle im Film, wo die beiden diesen genialen Gesichtsschutz tragen, der überall plakatiert ist (und wegen dem sich der Film schon fast alleine lohnt).

Fronsac findet bei Thomas d'Apcher (Jérémie Rénier) Unterschlupf und führt sich standesgemäß in die feine Gesellschaft der Region ein, die im wesentlichen von der Familie de Morangias beherrscht wird. Er macht dabei der schönen Marianne de Morangias (Emilie Dequenne) den Hof in seiner weltoffenen Art. Über Mani (gespielt übrigens von Mark Dacascos gespielt wird, bekannt aus der Serie The Crow, die ich ziemlich Kappes finde, hier ist er aber wirklich gut) erfährt man derweil, daß er kein Diener Fronsacs ist, sondern sein Blutsbruder, ein Sioux aus Neufrankreich.

Der Hauptmann kommt langsam in Zugzwang und ruft zur wohl größten Treibjagd aus, die Frankreich bis dato gesehen hat. Fronsac nutzt die Jagd, um erneut mit Marianne anzubandeln.

Wie zu erwarten, geht der Spuk weiter – so wird der Hauptmann schließlich abgesetzt und ein neuer erhält seine Chance. Der geht das ganze auch etwas geschickter an: Anstatt tatsächlich die Bestie zu erledigen, läßt er sich einen toten Wolf als Bestie herrichten. Der Triumph ist perfekt.

Akt II: Pfützen und Gegenwind

Fronsac kann sich nicht damit abfinden, auch wenn man ihm von höchster Stelle sein Schweigen mit einem ausführlichen Forschungsprojekt in Afrika erkaufen will. So kehrt er zurück und möchte mit Hilfe seiner bisherigen Erkenntnisse Hatz auf den Wolf machen. Da Metall in einem Opfer der Bestie gefunden wird, dünkt ihm, daß er es mit keinem normalen Wolf zu tun hat.

Mehr sollte man gar nicht verraten, schließlich soll´s noch voller Spannung in den Film geht, nur das der dritte Akt, diese anschauliche Unterteilung des klassischen Theaters existiert wirklich bei dem Werk, in etwa „Gewitter, Blitz und Donnerschlag, Sturm und Orkanböhen“ lauten müßte...

Schauplätze und Atmosphäre

Genial, wie es gelingt, die Schauplätze in Szene zu setzen und eine dichte Atmosphäre schafft. Nebel, Regen, Pfützen, wirbelnde Wassertropfen, Laub; genial geschnitten von Kameramann Dan Laustsen und dem Schnittmeister David Wu. Nicht umsonst werden bei den Kampfszenen Vergleiche zu Matrix gezogen. Die Schauplätze machen Lust auf Frankreich, Burgen, Kirchen, einfach wunderbar. Kostüme, immer angemessen-

Sonstiges

Die Geschichte zieht viele, viele Nebenfäden, so daß auch eine Einordnung in ein Genre schwer fällt:
Martial Art? Ja.
Kostümfilm? Durchaus.
Historisch? Bedingt.
Erotik? Ein Schuß.
Intrige? Aber selbstverfreilich!
Überraschende Wendungen bietet der Film in 142 Minuten genug. Die Überlänge merkt man dem Film nicht an und Regisseur Christophe Gans hat ganze Arbeit geleistet.
Die Akteure sind alle unverbraucht und bieten dafür eine gewaltige Leistung. Le Bihan darf man sich schon vormerken; charismatisch und vielschichtig wird er auf dem Notizzettel von so manchen Produzenten stehen.
Einige geniale Akteure habe ich auch noch verschwiegen, schäm, so etwa Monica Bellucci als italienische Kurtisane Sylvia oder „Hackfresse“ (will heißen Charakterschauspieler für zunehmend böse Rollen) Vincet Cassel.
Diesen dürfte man übrigens alsbald bei einem weiteren Filmprojekt von Christophe Gans wiedersehen – „The Adventurer“ (Filmnews übrigens unter www.greifenklaue.de).

Ich bin gespannt!

19 Bewertungen, 2 Kommentare

  • werwoelfin666

    30.10.2002, 12:54 Uhr von werwoelfin666
    Bewertung: sehr hilfreich

    Super Film!

  • Maeuschen21

    20.03.2002, 20:29 Uhr von Maeuschen21
    Bewertung: sehr hilfreich

    schöner Nick ;o)